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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Weimarer Zeit 73<br />

nicht nur Nietzsche bewundert, sondern ab dem Jahre 1894<br />

auch eine 12-bändige Ausgabe von Schopenhauers Werken für<br />

die J. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart - mit Kurzbiographien,<br />

Einleitungen und textkritischen Kommentaren versehen<br />

- veröffentlicht. Ab 1897 kommt noch die Herausgabe<br />

der Werke Jean Pauls (= Johannes Friedrich Richter) hinzu.<br />

Steiner kommentiert diese Tätigkeit folgendermaßen:<br />

«Und so hatte ich in meine damaligen weimarischen Aufgaben<br />

die vollständige Durcharbeitung des pessimistischen Philosophen<br />

und des genial-paradoxen Jean Paul einzugliedern.<br />

Beiden Arbeiten unterzog ich mich mit dem tiefsten Interesse,<br />

weil ich es liebte, mich in Geistesverfassungen zu versetzen,<br />

die den meinigen stark entgegengesetzt sind» (636,169).<br />

Diese Auftragsarbeiten werden Steiner durch Ludwig Laistner,<br />

Verfasser des Buches «Das Rätsel der Sphinx» und Beirat der<br />

Cotta'schen Buchhandlung, vermittelt. Laistners Buch verbindet<br />

Traum- und Mythenforschung miteinander. Schon viele Jahre<br />

vor Carl Gustav Jung und neuerdings Eugen Drewermann hat<br />

Laistner behauptet, daß der Ursprung der religiösen Mythen im<br />

Traum liege.«... die ganze Schar der Geister entsteigt für Ludwig<br />

Laistner aus dem träumenden Menschen», kommentiert Rudolf<br />

Steiner und bedauert, daß jener vom Unbewußten nicht zum<br />

«Überbewußten» der «realen Geistwelt» vorgedrungen sei (636,<br />

167f.).<br />

1895: Begegnung mit Nietzsche<br />

Nach der literarischen folgt 1895 eine persönliche Begegnung<br />

Steiners mit Friedrich Nietzsche. Dessen Schwester Elisabeth<br />

Förster-Nietzsche besucht das Goethe-und-Schiller-Archiv in<br />

Weimar und gewinnt Rudolf Steiner dafür, Nietzsches Bibliothek<br />

zu ordnen. Bei seinem ersten Besuch in Naumburg anläßlich<br />

dieser Tätigkeit läßt Frau Förster-Nietzsche Rudolf Steiner<br />

in das Zimmer ihres seit sechs Jahren geistig völlig umnachteten<br />

Bruders treten. Und wieder ist Steiner vom Autor des «Antichrist»<br />

fasziniert:

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