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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Wiener Jahre 47<br />

Doch hier verschätzt sich Steiner in seiner jugendlichen Begeisterung<br />

gewaltig! Die Arbeit wird sich bis 1897 hinziehen<br />

und mit der Herausgabe des fünften Bandes beendet sein. Dies<br />

hängt u.a. damit zusammen, daß Steiner in den folgenden Jahren<br />

immer weitere Aufträge annimmt und unter zunehmender<br />

Arbeitsüberlastung leidet. Der erste Band wird nicht bis Neujahr<br />

1883, sondern erst Anfang 1884 fertig, was Steiner mit der<br />

schlechten Quellenlage in Wiener Bibliotheken und Problemen<br />

wegen der Einführung von Karl Julius Schröer entschuldigt<br />

(38, 60). Als der Band dann endlich vorliegt, ist der Verleger<br />

Kürschner des Lobes voll. Am 24.1.1884 grüßt er Steiner «in<br />

aufrichtiger Freude über Ihre vortreffliche, geradezu musterhafte<br />

Arbeit» (38,75). Und am 6.3.1884 schreibt er ihm: «Nach<br />

meinen Kenntnissen auf diesem Gebiete haben Sie so glücklich<br />

die Goethesche Eigenart, was seine naturwissenschaftlichen<br />

Schriften belangt, getroffen, wie dies sonst noch nie der Fall<br />

war» (38,82).<br />

Anders werden sich die Briefe Kürschners - wie auch anderer<br />

Verleger - in den 90er Jahren anhören, als Steiner - unter<br />

permanenter Arbeitsüberlastung stehend - einen versprochenen<br />

Abgabetermin nach dem anderen versäumt. Kürschner<br />

bestürmt ihn beispielsweise am 15.2.1892 wegen des letzten<br />

Bandes von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften (Hervorhebungen):<br />

«Zwei Jahre sind es in der nächsten Zeit, daß ich<br />

auf meine wiederholten Mahnungen das erste Telegramm von<br />

Ihnen erhielt 'Manuskript folgt bestimmt Sonnabend'. Es sind<br />

seither 87 Wochen vergangen und mindestens 4 ganz gleich<br />

lautende Telegramme auf meine Mahnungen an mich gekommen,<br />

von dem letzten Bande der Naturwissenschaftlichen<br />

Schriften aber noch kein einziges Blatt Manuskript. Lassen Sie<br />

es jetzt genug sein des grausamen Spiels und setzen Sie mich,<br />

bitte, endlich in den Besitz des Schlußbandes, jedenfalls im<br />

Lauf der nächsten beiden Wochen» (39,139). Es sollten fünf<br />

Jahre daraus werden!

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