RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
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46 Wiener Jahre<br />
die Zusammenhänge der offiziellen und der Geheimwissenschaft,<br />
der Religionen und okkulten Strömungen, die sich<br />
gegenwärtig die Führung der Menschheit streitig machen, die<br />
Vorzeit der okkulten Überlieferung, die die verborgenen Fäden<br />
der Geschichte zieht, mischt, trennt und wieder verknüpft im<br />
Laufe der Jahrhunderte» (Steiner, Briefe 1,35ff.).<br />
1882: Der Goethe-Forscher<br />
1882 beendet Steiner sein Studium an der Wiener Technischen<br />
Hochschule. Auf Vermittlung seines Lehrers Karl Julius<br />
Schröer wird er im Herbst von dem Verleger Joseph Kürschner<br />
zur Herausgabe von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften<br />
in Kürschners «Deutscher National-Literatur» berufen. In<br />
einem Brief vom 21.10.1882 an Joseph Kürschner legt der einundzwanzigjährige<br />
Steiner seinen Plan für die Goethe-Ausgabe<br />
dar:<br />
«Ich werde in den Einleitungen stets die Punkte in den Vordergrund<br />
treten lassen, von welchen aus man in das Ganze Goethescher<br />
Forschungen bequem eingeführt wird. Es soll hier -<br />
mit möglichster Vermeidung alles Polemischen - die Goethesche<br />
Anschauungsweise erklärt werden. Solche Einleitungen<br />
sind vier nötig: Eine allgemeine, welche Goethes Denkweise,<br />
die Einwirkungen historischer und zeitgenössischer Persönlichkeiten<br />
neben der Bedeutung der ersteren etc. zu umfassen<br />
hat und die ich gerne den 'naturwissenschaftlichen Einzelheiten'<br />
vorangedruckt sehen würde; ferner eine solche zu den<br />
morphologischen Schriften (Metamorphose der Pflanzen,<br />
Osteologie und Zoologie); ferner eine dritte zur Mineralogie,<br />
Geologie und Meteorologie; eine vierte zur Optik (Farbenlehre)...<br />
Die morphologischen Schriften mit der Einführung von<br />
Professor Schröer werden bis Neujahr fertiggestellt. Die zweite<br />
Partie (Mineralogie, Geologie, Meteorologie, Naturwissenschaftliche<br />
Einzelheiten) würden dann Mitte Februar und das<br />
übrige Ende März fertig» (38,54f.).