RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
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Die Anthroposophie Rudolf Steiners 177<br />
mit Lernschwierigkeiten sollten nicht in die Waldorfschule geschickt,<br />
sondern ihren Gaben entsprechend in einer öffentlichen<br />
Schulform gefördert werden, auch wenn dies eine Sonderschule<br />
sein sollte. Für christliche Eltern ist die Waldorfschule<br />
(und auch der Waldorfkindergarten) keine Alternative.<br />
Auch die öffentlichen Schulen haben ihre Probleme. Die Kinder<br />
brauchen die helfende und wachsame Begleitung der Eltern<br />
und der christlichen Gemeinde. Echte Alternativen sind freie<br />
christliche oder freie evangelische Schulen, deren Gründung<br />
oder Bestehen man fördern und unterstützen sollte.»<br />
In der anthroposophischen Medizin beherrscht die Einteilung<br />
des Menschen in sichtbar-sinnliche und unsichtbar-übersinnliche<br />
Leiber die Diagnose und Arzneimittelwahl. «Geheimnisvolle<br />
Kräfte» und «hierarchische Geistwesen» sprechen durch<br />
Nahrungs- und Heilmittel angeblich zum Menschen. Die Stoffe<br />
seien nicht tot, sondern von einer «übersinnlichen Geisterwelt»<br />
beseelt, die - etwa durch homöopathisches Potenzieren<br />
erweckt - im Körper wirke. Weleda- und Wala-Präparate<br />
gehören hierher. Weleda war die keltisch-germanische Priesterin<br />
und Göttin der Heilkunst.<br />
Die Anthroposophen Friedrich Husemann und Otto Wolff<br />
schreiben in ihrem Buch «Das Bild des Menschen als Grundlage<br />
der Heilkunst» (Band 1, S. 27): «Zwei Bilder braucht der<br />
Arzt: eines vom Menschen und eines vom Kosmos, die so miteinander<br />
in Korrespondenz stehen, daß, wenn das Bild des<br />
Menschen durch Krankheit metamorphosiert, das Bild des<br />
Kosmos als der ruhende Hintergrund den Hinweis auf die Heilungsmöglichkeiten<br />
gibt.»<br />
Neben solchen astrologischen Anklängen finden sich auch<br />
magische Praktiken nach Art des Analogiezaubers. So führt<br />
Rudolf Steiner aus (in: «Was kann die Heilkunst durch eine geisteswissenschaftliche<br />
Betrachtung gewinnen?», Dornach,<br />
2. Auflage 1958, S. 54f.): «Nehmen wir jetzt nun an, wir suchen<br />
nach Pflanzenheilmitteln. Wir pflücken den Enzian im Frühling.<br />
Der Enzian ist ein gutes Heilmittel gegen Dyspepsie.<br />
Pflücken wir ihn im Frühling, dann werden wir, wenn wir ihn<br />
in der richtigen Weise zu einem Heilmittel verwerten, auf das