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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Die Anthroposophie Rudolf Steiners 173<br />

Der biblischen Offenbarung tritt die menschlich-okkulte Spekulation<br />

gegenüber, die nicht nur unbiblisch, sondern darüber<br />

hinaus noch geschmacklos und gotteslästerlich ist.<br />

Der Steinersche Christus schenkt keine Erlösung, sondern<br />

gibt einen - wenn auch «wichtigen» - Impuls zur Selbsterlösung,<br />

zum Weiterschreiten im evolutiven Prozeß durch die Verkörperungen<br />

hindurch und zum Anhäufen guter Taten. Die<br />

heidnische Reinkarnations- und Karmalehre wird an die Bibel<br />

herangetragen, der alte, längst überwunden geglaubte Weg der<br />

Werkgerechtigkeit wieder beschriften - etwa gemäß dem Goetheschen<br />

Motto: «Wer immer strebend sich bemüht, den können<br />

wir erlösen» (Faust II, Chor der Engel). Damit aber wird<br />

das Evangelium, die Frohbotschaft von der Erlösung des Sünders,<br />

verraten.<br />

Die ehemalige Anthroposophin Christiane Gratenau schreibt<br />

in ihrem Buch «Von Rudolf Steiner zu Jesus Christus»: «Wieviel<br />

Schuld allein aus diesem Leben würde ich im nächsten abtragen<br />

müssen! Konnte ich denn jemals auf ein Ende meiner Inkarnationen<br />

hoffen?» Dann nahm sie an einer christlichen Tagung<br />

teil. Und sie stellt fest: «Ich begriff, daß ich meiner Schuld<br />

nur dann tapfer und ehrlich ins Auge blicken kann, wenn ich<br />

wissen darf, daß es Vergebung dafür gibt, eine Vergebung, die<br />

auch wirklich entlastend und befreiend zu erfahren ist. (...) Endlich<br />

begriff ich, was es bedeutet: Jesus Christus ist ans Kreuz<br />

gegangen zur Vergebung der Sünden» (Gratenau 1985,<br />

52.56Q.<br />

In ähnlicher Weise berichtet die inzwischen verstorbene Heidemaria<br />

Backhaus. Sie gehörte jahrelang zum engsten Schülerkreis<br />

von Rudolf Steiner und war eine der Jüngerinnen der ersten<br />

Stunde. In einem Vortrag aus dem Jahre 1960 erzählte sie:<br />

«Diese merkwürdige (anthroposophische) Selbsterlösung des<br />

Menschen wurde mir mehr und mehr unerträglich. Ich habe in<br />

dieser Welt wirklich nicht mehr atmen können. Es ist erstaunlich,<br />

wie ungeborgen im tiefsten Sinne man in dieser anthroposophischen<br />

Welt sein kann. (...) Ich habe mich dann schließlich<br />

befreit, indem ich den inneren Entschluß gefaßt habe, mich völlig<br />

davon zu trennen. Ich habe eines Tages diese Türe geöffnet

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