RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

164 Die Anthroposophie Rudolf Steiners
(das entspricht dem Zeitalter der Bewußtseinsseele). Wie sieht
dieser Erkenntnisweg aus?
B. Erkenntnisweg
Der anthroposophische Erkenntnisweg soll ermöglichen, hellseherisch-okkulte
Kräfte zu erlangen. Er ist in Steiners Büchern
«Theosophie», «Die Geheimwissenschaft im Umriß» und
«Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» ausführlich
beschrieben und kann hier nur kurz skizziert werden. Vorausgeschickt
sei, daß es ein gefährlicher Weg ist, selbst wenn
man die von Steiner angegebenen «Vorsichtsmaßnahmen» beachtet.
Der Mensch, der ihn geht, gerät in finstere, satanische
Bindungen hinein. Das muß klar gesagt werden.
Das Ziel ist das gleiche wie in anderen okkulten Systemen, etwa
im Yoga-Weg, im gnostischen Weg oder in der Rosenkreuzer-Meditation:
Der Mensch soll in sich die Voraussetzungen
schaffen, daß die übersinnliche «geistige Welt» bzw. Geisterwelt
in ihn einströmen kann. Dazu muß die äußere Wahrnehmung
immer mehr ausgeblendet, müssen Denken, Wille und
Gefühl auf die übersinnlichen Realitäten konzentriert werden.
Steiner hat dazu folgende Stufen entwickelt:
1. Studium der «Geisteswissenschaft»: Gemeint ist vor allem
das Lesen Steinerscher Bücher, und zwar das «vorurteilsfreie»
Lesen. Erreicht werden soll dreierlei:
a. eine Denkschulung - in den anthroposophischen Bereich
hinein;
b. eine Wesensumwandlung durch völliges Sich-Hineinversetzen
in die Inhalte;
c. eine ethische Schulung, damit die ethische Entwicklung mit
dem Erschließen übersinnlicher Geheimnisse Schritt halten
kann - also eine Schulung, wie es heißt, gegen Unwahrhaftigkeit,
Phantasterei und niedere schwarze Magie.