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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Anthroposophische Gesellschaft 16J_<br />

Auch bei anderen Autoren gewinnt man den Eindruck, als sei<br />

Steiner ein geradezu sündloser «Übermensch» gewesen. Aus<br />

der Fülle schwärmerischer Steiner-Apotheosen bei seinen Anhängern<br />

greife ich nur zwei heraus.<br />

Sein Biograph Guenther Wachsmuth schreibt über Steiners<br />

Lebenswerk: «Im Jahr 1924 sehen wir Rudolf Steiner auf der<br />

Höhe des Berges, den er in dreimal drei Lebensjahrsiebten erstieg,<br />

von dem aus er Überschau hielt, einen Markstein setzte<br />

für die Menschengenerationen, die auf diesem Weg nachfolgen<br />

werden, hinwies auf die Wegstrecke, die von dort in die Zukunft<br />

führt, ein Höhepunkt, nach dessen Erreichung er vom<br />

Schicksal dem irdischen Blick der Menschen entzogen wurde<br />

und durch Leiden, Opfer und den Tod, der Auferstehung zum<br />

Wirken aus den Bereichen des Geistes entgegenschritt. Darum<br />

liegt über diesem letzten Jahr seines Wirkens ein Zug der Verklärung<br />

...»(Wachsmuth 1951,571).<br />

Friedrich Rittelmeyer beschreibt den Tod Steiners und die<br />

sich daran anschließenden Ereignisse wie folgt: «In unendlicher<br />

Feierlichkeit ist Rudolf Steiner gestorben. Er lag auf seinem<br />

Lager mit gefalteten Händen. Lang und aufmerksam<br />

blickte er nach oben, als ob er ein ganz heiliges Gespräch mit<br />

Engeln habe. Sein Atem wurde leiser und schwerer und<br />

schließlich wie Gebet. Dann eine leise, zarte, letzte Bewegung:<br />

er schloß selbst die Augen zu und ging in die höhere Welt hinüber.<br />

Als dreieinhalb Tage nach seinem Sterben die Aussegnung<br />

gehalten wurde, konnte es geschehen bei offenem Sarg. Kein<br />

Verwesungsgeruch wollte von dem verlassenen Leib ausgehen.<br />

Ich stand unmittelbar am Kopfende des Sarges, keine Menschenlänge<br />

von ihm entfernt. Die ganze Feier hindurch war für<br />

uns drei, die wir dort standen, kein Hauch von Verwesung zu<br />

spüren. Es sei hier bezeugt, gleich nach dem Geschehen, damit<br />

man nicht später Legendenbildung behaupte. Erst allmählich<br />

tauchte uns die Erinnerung auf: Das wird ja von den großen<br />

Heiligen erzählt, von Suso, von Franziskus. 'Wie heilig war das<br />

Sterben unsres Meisters!', sagte der Dichter Albert Steffen»<br />

(Rittelmeyer 1983,242f.).

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