RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE
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Anthroposophische Gesellschaft<br />
Substanzen eine Rolle spielt, ist dabei nicht der Vorgang der<br />
Verdünnung, sondern die Aufschließung der materiellen Substanz<br />
durch gründliches Verschütteln bzw. Verreiben bei jedem<br />
Verdünnungsschritt. Höhere und hohe Potenzen wie beispielsweise<br />
D 12 (1:1 Billion) oder gar D 30 sind so gewaltige Verdünnungen,<br />
daß nach mathematischer Berechnung eine medizinisch<br />
angewandte Qualität eines Heilmittels mit größter<br />
Wahrscheinlichkeit kein einziges Atom der potenzierten Heilsubstanz<br />
mehr enthält. Aus seiner geisteswissenschaftlichen<br />
Forschung bestätigt Steiner jedoch, daß besonders in so hohen<br />
Potenzen starke geistige Kraftwirkungen der verdünnten physischen<br />
Substanz freigesetzt sind. Er erklärt sie als eine Art geistige<br />
Essenz der materiellen Substanzen, welche ihrerseits wieder<br />
nichts anderes als in einem langen Prozeß der Erdentwicklung<br />
zu irdischer Dichte geronnene geistige Kräfte sind» (Baumann<br />
1986,126).<br />
Die Homöopathie ist - selbst in christlichen Kreisen - sehr<br />
verbreitet. Es handelt sich hierbei aber nicht - wie etwa bei der<br />
Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), mit der die Homöopathie<br />
manchmal verwechselt wird - um eine natürliche, pflanzliche<br />
Heil weise, sondern um eine Form der übersinnlichen Geistheilung,<br />
dereine Trägersubstanz zugrunde liegt. Das geht auch aus<br />
der obigen Beschreibung deutlich hervor. Die homöopathische<br />
- und damit auch anthroposophische - Wirkung erfolgt nicht<br />
substantiell, etwa durch Pflanzenwirkstoffe, sondern geistig -<br />
aufgrund einer bei der «Potenzierung» eingefangenen «Kraft»,<br />
vergleichbar mit dem spiritistischen Mesmerismus. Der christliche<br />
Mediziner Georg Müller, der über die weltanschaulichen<br />
Hintergründe der Homöopathie promoviert, meint in seinem<br />
Buch «Heilkraft durch Verdünnen?»:<br />
«Wenn nun die hintergründigen Vorstellungen über Simileregel,<br />
Lebenskraft und Potenzenlehre bekannt sind, überrascht<br />
es nicht, daß Hahnemann der Heilkraft des animalischen Magnetismus<br />
beinahe das gleiche Vertrauen schenkte wie der<br />
selbstentwickelten homöopathischen Heilkunst. Dies bestärkt<br />
die Annahme, daß letztlich der sogenannte Geist der Homöopathie<br />
aus ähnlichem okkulten Wissen gespeist wird, wie es of-