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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Anthroposophische Gesellschaft<br />

finanzieller und unternehmerischer Schwierigkeiten bereits<br />

Mitte der zwanziger Jahre wieder aufgelöst werden.<br />

Nicht viel besser wird es dem ersten Goetheanum-Bau ergehen,<br />

der am 26. September in einer feierlichen Kulthandlung<br />

von Steiner vor rund 1000 Anwesenden seiner Bestimmung<br />

übergeben wird. Bereits zwei Jahre später wird der Bau ein<br />

Raub der Flammen sein.<br />

Eine dauerhaftere Einrichtung werden die Hochschulkurse,<br />

die erstmals im Herbst 1920 im Goetheanum abgehalten werden.<br />

Nach der Gründung einer Schulbewegung bahnt sich nun<br />

auch eine Hochschulbewegung an, die ihrerseits ganz offen<br />

dem anthroposophischen Gedankengut hingegeben ist. So beschwört<br />

Steiner beim einführenden Vortrag, der ersten Veranstaltung<br />

im großen Kuppelbau des Goetheanums, die uralte,<br />

spätestens in der Aufklärungszeit verlorengegangene Einheit<br />

von Kunst, Wissenschaft und Religion in den heidnischen Mysterien<br />

und verheißt ihre Wiederbelebung durch die anthroposophische<br />

Geisteswissenschaft. Die Grenzen der Erkenntnis<br />

sollen überschritten werden:<br />

«Es gab Zeiten der Menschheitsentwicklung, da waren nicht<br />

abgesonderte Unterrichtsanstalten, nicht abgesonderte Kirchen,<br />

nicht abgesonderte Kunstanstalten, da war ein einheitliches<br />

Wirken, das ein künstlerisch erkennendes und zu gleicher<br />

Zeit religiös geartetes war: Stätten, die man Mysterien nennen<br />

kann, in denen gepflegt wurde eine Kunst, die zu gleicher Zeit<br />

Religion und Wissenschaft war, in denen gepflegt wurde eine<br />

Religion, die in ihren Kulten das Kunststreben der damaligen<br />

Zeit aussprach, in denen gepflegt wurde eine Wissenschaft, die<br />

aus jener Geistigkeit, aus der heraus sie entsprang, unmittelbar<br />

hinführte zu den göttlichen Quellen des Menschen- und Weltendaseins,<br />

die im religiösen Empfinden erlebt werden sollen<br />

(...) Drei neue Kräfte möchten wir aus geistigen Quellen heraus<br />

schöpferisch zur Offenbarung bringen: eine schauende Kunst<br />

wiederum, ein Erkennen des Übersinnlichen zur Wiedergeburt<br />

der Seele und des Geistes in jener Religion, deren Stimmung<br />

sich herausgestalten muß aus dieser Kunst und aus dieser Wissenschaft»<br />

(zit. nach Wachsmuth 1951,412f.).

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