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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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Anthroposophische Gesellschaft 123^<br />

mischung von esoterisch gedeutetem «Christentum» und babylonisch-heidnischer<br />

Astrologie:<br />

«Gelegt vom J(ohannes)-B(au)-V(erein) für die anthroposophische<br />

Arbeit, am 10. Tage des Septembermonats 1880 n(ach)<br />

d(em) M(ysterium) v(on) G(olgatha), d.i. 1913 nach Chr., da<br />

Merkur als Abendstern in der Waage stand» (zit. nach Wehr<br />

1993,239).<br />

Bis zur Fertigstellung dieses - ab 1917 «Goetheanum» genannten<br />

- Bauwerkes werden sieben Jahre vergehen. Und weitere<br />

zwei Jahre später wird es bereits ein Raub der Flammen<br />

sein. Ich komme darauf noch zurück.<br />

1914-1916: Erster Weltkrieg und wachsende<br />

Probleme. Ehe mit Marie von Sivers<br />

Im Juni 1914 bricht der Erste Weltkrieg aus. Die Folgen bekommt<br />

auch Rudolf Steiner zu spüren. Seine ausgedehnte Reisetätigkeit<br />

wird erschwert, die Geldmittel für den Johannesbau<br />

gehen zurück, und manche Freundschaften - etwa jene mit<br />

Edouard Schure - zerbrechen. In den Kriegsjahren pendelt<br />

Steiner, wenn er nicht gerade zu Vorträgen unterwegs ist, zwischen<br />

Berlin (er hat dort seit Jahren eine Wohnung in der Motzstraße<br />

17) und Dornach (wo er in die «Villa Hansi» einzieht)<br />

hin und her. Und kaum ist die Anthroposophische Gesellschaft<br />

gegründet, wird er schon mit ihren Problemen konfrontiert: den<br />

Generationsunterschieden, den Konflikten zwischen mystisch<br />

und politisch gesonnenen Anthroposophen, der Spaltung nach<br />

Nationalitäten, die in den Kriegsjahren die Arbeit am Johannesbau<br />

zeitweise fast zum Erliegen bringt, und anderes mehr.<br />

Der Russe Andrej Belyj berichtet aus eigenem Erleben:<br />

«... zum ersten Mal wurde Steiner von anthroposophischen<br />

Spießbürgern angegriffen; er gab ihnen Anlaß auch durch seine<br />

uneingeschränkte Sympathie für die aller äußeren Devotion<br />

abgeneigte demokratische Jugend jener Zeit, die ihm heiße Liebe<br />

entgegenbrachte; bei den Dornacher Konflikten stand er immer<br />

auf der Seite der Habenichtse gegen die reichen 'Schein-

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