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RUDOLF STEINER UND DIE ANTHROPOSOPHIE

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120 Generalsekretär der Theosophischen Gesellschaft<br />

Interessanterweise wird im Lexikon des Geheimwissens auf<br />

die Ähnlichkeit zwischen der Steinerschen Eurythmie und dem<br />

brasilianischen Macumba-Spiritismus hingewiesen: «Nachdem<br />

von der Theosophie praktisch alle Religionen, der Okkultismus,<br />

die Magie und der Spiritismus bearbeitet worden waren,<br />

suchte Steiner auch die Kunst in den Dienst der anthroposophischen<br />

Theosophie zu stellen (...) Es handelt sich dabei (sc.<br />

bei der Steinerschen Eurythmie) besonders um Bewegungen,<br />

die das gesprochene Wort besser zum Ausdruck bringen sollen,<br />

ähnlich der Macumba, einem magischen Tanz der südamerikanischen<br />

Eingeborenen» (Miers 1986, 138). Steiner bestätigt<br />

dies indirekt, wenn er sagt: «Der Rhythmus des Tanzes führt zu<br />

den Urzeiten der Welt. Die Tänze unserer Zeit sind eine Degeneration<br />

der uralten Tempeltänze, durch welche die tiefsten<br />

Weltgeheimnisse erkannt werden» (642,186).<br />

Der Jahreswechsel 1912 führt zur endgültigen, auch äußeren<br />

Trennung von der Theosophischen und zur Begründung der eigenen<br />

Anthroposophischen Gesellschaft. Der Graben zwischen<br />

Steiner und Besant war immer breiter geworden, eine Einigung<br />

war nicht möglich. Bereits Anfang September 1912 finden<br />

interne Verhandlungen zwischen den zu Rudolf Steiner<br />

loyalen Mitgliedern statt, die zum Entschluß führen, sich von<br />

Besant zu trennen. Die Trennung selbst wird dann folgendermaßen<br />

vollzogen:<br />

«Im Dezember 1912, nachdem also die Anthroposophische<br />

Gesellschaft bereits beschlossen war, stellten diejenigen, die<br />

damals formal noch zur Theosophischen Gesellschaft gehörten,<br />

auf Grund eines Beschlusses des Vorstandes der deutschen<br />

Sektion vom 8. Dezember 1912, an die Mitglieder, die weiterhin<br />

mit ihnen zusammenarbeiten wollten, die Aufforderung,<br />

aus dem sogenannten 'Stern des Ostens' der Mrs. Besant auszutreten,<br />

andernfalls würde der Vorstand der deutschen Sektion,<br />

da er die Zugehörigkeit zu beiden Institutionen als unvereinbar<br />

betrachtete, 'sich gezwungen sehen, Mitglieder, welche<br />

dieser Bitte nicht entsprechen, aus der Sektion auszuschließen'.<br />

Die Wirkung war völlig eindeutig, da mit ganz wenigen Ausnahmen<br />

fast alle Mitglieder, die mit Rudolf Steiner arbeiteten,

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