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PJ in Sydney (Concord Hospital) - bvmd

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vmd-Austausch-Bericht: Famulatur/<strong>PJ</strong>/... <strong>in</strong> Stadt, Land<br />

<strong>PJ</strong> <strong>in</strong> <strong>Sydney</strong> (<strong>Concord</strong> <strong>Hospital</strong>)<br />

Motivation<br />

Schon im Laufe me<strong>in</strong>es Studiums stand für mich fest, dass ich e<strong>in</strong>e Teil me<strong>in</strong>er Zeit im englischsprachigen<br />

Ausland verbr<strong>in</strong>gen möchte. Nachdem ich nach me<strong>in</strong>em Abitur für e<strong>in</strong>ige Zeit <strong>in</strong> Australien war und mir damals<br />

schon das Land aber auch die Menschen sowie deren Mentalität sehr gut gefallen haben, entschied ich mich 2<br />

Monate nach <strong>Sydney</strong> zu gehen. Zum E<strong>in</strong>en wollte ich me<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ischen Kenntnisse vertiefen und e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>druck <strong>in</strong> das australische Gesundheitssystem bekommen, zum Anderen aber auch die Möglichkeit<br />

wahrnehmen <strong>in</strong> Australien etwas zu reisen und das Land entdecken.<br />

Vorbereitung<br />

Da ich aus vorangehenden Erfahrungsberichten sowie Erzählungen mitbekommen hatte, dass es sich lohnt sich<br />

rechtzeitig zu bewerben habe ich mich etwa 18 Monate vor Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es <strong>PJ</strong> im Internet über die verschiedenen<br />

Krankenhäuser <strong>in</strong>formiert und mich letztendlich im <strong>Concord</strong> <strong>Hospital</strong> beworben. Vorteil e<strong>in</strong>er frühen<br />

Bewerbung ist, dass man sich noch aussuchen kann auf welcher Station man e<strong>in</strong>geteilt werden möchte. Ich habe<br />

aber auch viele Studenten kennengelernt, die sich erst recht spät beworben haben, aber immer noch e<strong>in</strong>en Platz<br />

bekommen haben. Die ganzen Bewerbungsformalitäten am <strong>Concord</strong> <strong>Hospital</strong> waren recht unproblematisch. Die<br />

zuständige Sekretär<strong>in</strong> antwortet recht zügig und ist Willens dir bei de<strong>in</strong>en Fragen zu helfen. Du bekommst alle<br />

nötigen Unterlagen zugeschickt (Impfbesche<strong>in</strong>igung, Visum<strong>in</strong>formationen,...) und natürlich auch den<br />

Überweisungsträger für die fälligen 100 $ Bearbeitungsgebühren und die 800 $ Studiengebühren.<br />

Visum<br />

Mit dem Visum ist etwas problematisch. Entweder du traust dich mit e<strong>in</strong>em Touristenvisum e<strong>in</strong>zureisen und<br />

zahlst dafür nix, wenn du nicht länger als 8 Wochen <strong>PJ</strong> machst, ist das ke<strong>in</strong> Problem, oder du beantragst wie ich<br />

e<strong>in</strong> short stay bus<strong>in</strong>ess Visum, musst dafür aber e<strong>in</strong> Röntgen-Thorax bei e<strong>in</strong>em, von der Australischen Botschaft<br />

zertifizierten Arzt, für 50 € machen. Manchmal verlangt die Botschaft auch noch e<strong>in</strong>en Test auf HIV und HCV.<br />

Habe aber nicht durchschaut nach welchen Kriterien die Botschaft das entscheidet. Ich musste ke<strong>in</strong>en machen.<br />

Hätte glaube ich noch mal 200 € gekostet. Die Ausstellung des Visums an sich g<strong>in</strong>g dann recht zügig. Ich kann<br />

dah<strong>in</strong>gehend also weder sagen das E<strong>in</strong>e noch das Andere ist besser. Mit weniger Arbeit und Stress ist sicherlich<br />

das Touristenvisum verbunden, welches man bei der E<strong>in</strong>reise ausgestellt bekommt. Kontrolliert wurde das<br />

Visum im Krankenhaus jedefalls nie.<br />

Gesundheit<br />

Hier ist nix Besonderes zu beachten. Hatte ke<strong>in</strong>e spezielle Impfung. Fährst ja nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Entwicklungsland. Also<br />

ke<strong>in</strong> Stress. E<strong>in</strong>e Liste der benötigten Impfungen (und Titernachweise) bekommt man vorab vom Krankenhaus.<br />

Sonnencreme kann ich nur anraten zu benutzen.<br />

Sicherheit<br />

Da bekanntlich die Sicherheitslage sowie die politische Situation <strong>in</strong> Australien recht stabil ist, brauchst du dir<br />

ke<strong>in</strong>e großen Sorgen machen. E<strong>in</strong>e Auslandsversicherung würde ich allerd<strong>in</strong>gs trotzdem empfehlen. Weiterh<strong>in</strong><br />

wäre es nicht schlecht beim Buchen de<strong>in</strong>es Fluges e<strong>in</strong>e Reiserücktrittsversicherung abzuschliessen.<br />

Geld<br />

Die Währung ist der Australische Dollar. Entspricht zur Zeit 0,63 €<br />

In <strong>Sydney</strong> gibt es an jeder Straßenecke Bankautomaten, welche sowohl EC- als auch Kreditkarten akzeptieren. In<br />

allen größeren Geschäften sowie Supermärkten kann man mit Kreditkarte zahlen. Je nachdem bei was für e<strong>in</strong>em<br />

Kredit<strong>in</strong>stitut man ist muss man für Transaktionen e<strong>in</strong>e Gebühr zahlen, oder nicht. Travellercheques s<strong>in</strong>d<br />

überflüssig.<br />

Die Lebenshaltungskosten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> etwa vergleichbar mit denen <strong>in</strong> Deutschland.<br />

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vmd-Austausch-Bericht: Famulatur/<strong>PJ</strong>/... <strong>in</strong> Stadt, Land<br />

Sprache<br />

Natürlich ist das australische Englisch etwa anders als etwa das Britische oder das Amerikanische. Aber ich<br />

denke, dass es ke<strong>in</strong> Problem ist und man sich schnell daran gewöhnt. H<strong>in</strong>zu kommt, dass die Australier<br />

ausgesprochen freundlich und hilfsbereit s<strong>in</strong>d und dir gerne helfen wenn du etwas nicht genau verstanden hast.<br />

Da ich bereits e<strong>in</strong>ige Zeit im englischsprachigen Ausland verbracht habe, hatte ich ke<strong>in</strong> Problem mit der<br />

Verständigung. Ich glaube aber, auch wenn du bisher noch nicht im englischsprachigen Ausland warst, wird es an<br />

der Verständigung sicher nicht scheitern.<br />

Verkehrsverb<strong>in</strong>dungen<br />

Flüge nach Australien s<strong>in</strong>d natürlich nicht ganz billig. Je anchdem zu welcher Zeit du fliegst und wie viel früher<br />

du de<strong>in</strong>en Flug buchst zahlt man so zwischen 900 und 1300 €. Meistens wird e<strong>in</strong> Zwischenstopp <strong>in</strong> Asien<br />

gemacht und wenn du Zeit hast, lohnt es sich für e<strong>in</strong>e paar Tage <strong>in</strong> Asien rumzureisen. Ich b<strong>in</strong> über Bangkok<br />

geflogen und da es me<strong>in</strong> erstes Tertial war, hatte ich noch genug Zeit um 2 Wochen <strong>in</strong> Thailand zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>Sydney</strong> angekommen kannst du eigentlich alles mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Oder aber<br />

abends mit dem Taxi. E<strong>in</strong>e Wochenkarte für Bus, Bahn und Ferry kostet je nach Bereich zwischen 35 und 50 $.<br />

Die Bahnen und Busse fahren oft und s<strong>in</strong>d auch relativ zuverlässig. Leider ist es etwas problematisch an<br />

Studententickets zu kommen, da diese offiziell nur an <strong>in</strong> Australier ausgegeben werden. Um das Land zu<br />

entdecken lohnt es sich mit e<strong>in</strong>er der vielen Billigairl<strong>in</strong>es zu fliegen.<br />

Kommunikation<br />

Um <strong>in</strong> Kontakt mit zu Hause zu bleiben, kannst du natürlich überall unproblematisch <strong>in</strong>s Internet. Im<br />

Krankenhaus umsonst. Wenn du möchtest kannst du dir auch e<strong>in</strong>e Telefonkarte kaufen mit der du mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Billigvorwahl für etwa 5 Cent nach Deutschland telefonieren kannst.<br />

Um <strong>in</strong>nerhalb Australien zu telefonieren lohnt es sich e<strong>in</strong>e Prepaid-Karte zu kaufen (Vodafon, Telstra). SMS und<br />

Telefonate s<strong>in</strong>d recht günstig.<br />

Unterkunft<br />

Ich habe bei Freunden gewohnt, was e<strong>in</strong>erseits recht kostengünstig und andererseits natürlich viel Spaß ist. Wenn<br />

du nicht zufällig Bekannte <strong>in</strong> <strong>Sydney</strong> hast, gibt es aber dennoch genügend Möglichkeiten unterzukommen. Viele<br />

Hostels aber auch WGs. Da kann ich aber leider nichts zu sagen. So wie ich mitbekommen ist die Miete aber<br />

nicht so niedrig. Zwischen 150 und 200 $ die Woche.<br />

Literatur<br />

Lonely Planet<br />

Mitzunehmen<br />

Fürs Krankenhaus selbst brauchst du schicke Klamotten. Die männlichen Ärzte tragen schwarze Schuhe,<br />

Stoffhose Hemd, und je nach Station auch e<strong>in</strong>e Krawatte. Die Frauen Bluse, usw...<br />

Denk also daran solche Sachen schon aus Deutschland mitzunehmen. Kittel brauchst du nicht, und wenn du im<br />

OP bist, bekommst du Sachen gestellt. Fürs Krankenhaus sonst natürlich Stethoskop, e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>buch ist nicht<br />

schlecht (z.B. Oxford Handbook of Cl<strong>in</strong>ical Medic<strong>in</strong>e), Schreibzeug ist ja klar.<br />

Für <strong>Sydney</strong> sonst gibt es nichts Besonderes an was du denken musst.<br />

Reise und Ankunft<br />

Die Anreise an sich war völlig problemlos. Da ich davor 3 Wochen <strong>in</strong> Asien war, war der Flug nicht allzu lange<br />

und auch die Zeitverschiebung war ke<strong>in</strong> Problem. Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Woche vor <strong>PJ</strong>-Beg<strong>in</strong>n angereist und hatte das<br />

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Glück, ke<strong>in</strong>e Unterkunft mehr suchen zu müssen. Wer noch e<strong>in</strong>e Unterkunft suchen muss, sollte wenn möglich<br />

e<strong>in</strong> bis zwei Wochen vorher anreisen.<br />

Tätigkeitsbeschreibung und fachliche E<strong>in</strong>drücke<br />

An me<strong>in</strong>em ersten Tag wurde ich vom Ärzte- und Schwesternteam sehr freundlich empfangen. Man wird schnell<br />

<strong>in</strong> das Team <strong>in</strong>tegriert und darf <strong>in</strong> Eigenverantwortung arbeiten, bei Problemen oder Fragen f<strong>in</strong>det sich aber<br />

immer jemand der e<strong>in</strong>em hilfsbereit zur Seite steht. Das Arbeitsklima habe ich im <strong>Concord</strong> <strong>Hospital</strong> als sehr<br />

angenehm empfunden, der Umgangston war ausgesprochen freundlich zwischen Ärzten und Pflegepersonal und<br />

alle s<strong>in</strong>d sehr zuvorkommend. Fachlich hatte man e<strong>in</strong> ähnliches Tätigkeitsfeld wie <strong>in</strong> Deutschland: In der<br />

Ambulanz Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung, dann Präsentation bei Assistenz- oder<br />

Oberärzten und Besprechen des weiteren Procedere. Die Lehre war etwas weniger gut, ab und zu gab es<br />

Fortbildungen für die Studenten oder Assistenzärzte. Blutentnahmen gehören <strong>in</strong> Australien nicht zum<br />

Aufgabenfeld.<br />

Insgesamt hat man die Chance sich stark <strong>in</strong> den kl<strong>in</strong>ischen Alltag zu <strong>in</strong>tegrieren und fachlich viel mitzunehmen<br />

und trotzdem ausreichend Freizeit zum reisen und Land und Leute kennen lernen. Es kommt e<strong>in</strong>fach darauf an<br />

wie sehr man sich engagiert und gewillt ist e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Land und Leute<br />

<strong>Sydney</strong> ist e<strong>in</strong>e wunderschöne Stadt und auf jeden Fall die lange Anreise wert. Sowohl die Stadt an sich aber auch<br />

die Strände s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zigartig. E<strong>in</strong>e perfekte Komb<strong>in</strong>ation. Die Menschen sche<strong>in</strong>en alle etwas entspannter zu se<strong>in</strong><br />

und das Wetter ist nahezu durchgehend gut, so dass man abends noch lange draussen am BBQ rumhängen kann.<br />

Auch das Reisen ist aufgrund der Billigflieger easy und wenn man schon mal dort ist, sollte man auf jeden Fall<br />

die Möglichkeit nutzen auch noch aus <strong>Sydney</strong> rauszukommen.<br />

Fazit<br />

Ich kann nur jedem raten, e<strong>in</strong>e Tertial im Ausland, besonders <strong>in</strong> Australien, zu machen. Me<strong>in</strong> <strong>PJ</strong> <strong>in</strong> <strong>Sydney</strong> war<br />

e<strong>in</strong>e tolle Erfahrung und gehört bestimmt zu den besten Zeiten me<strong>in</strong>es Studiums. Ich habe sowohl fachlich viel<br />

gelernt als auch sprachlich und konnte das alles mit Fischen und Surfen komb<strong>in</strong>ieren. Insgesamt könnte ich mir<br />

gut vorstellen für e<strong>in</strong>en Teil me<strong>in</strong>er Facharztausbildung nach <strong>Sydney</strong> zu gehen.<br />

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