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Papageorgiou Hospital - bvmd

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Bericht über die Auslands-Famulatur in Thessaloniki - Griechenland 2005<br />

Mareike Hamel<br />

Nach Abschluss meines Physikums plante ich eine Famulatur im europäischen Ausland zu machen, da<br />

ich mir gut vorstellen kann, dass ich nach dem Examen als Ärztin flexibel auf die Anforderungen des<br />

Arbeitsmarktes in einem erweiterten Europa reagieren muss. So habe ich mich von dem Gedanken<br />

leiten lassen, dass ich durch die Auslandsfamulatur auch Einblicke in andere Gesundheitssysteme<br />

gewinnen kann.<br />

Das Studium bietet hinreichende Freiräume und gute Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen um dort<br />

Erfahrungen zu sammeln, zu arbeiten oder eine Famulatur zu machen.<br />

Assistenzärzte bestärkten mich und berichteten, dass man später, wenn der Arbeitsalltag uns als Ärztin<br />

oder Arzt eingeholt hat, es nicht mehr so einfach ist, ins Ausland zu gehen kann. So wuchs der<br />

Wunsch in mir, zumindest auch einmal medizinische Erfahrungen in einem anderen Land zu sammeln.<br />

Vorbereitung<br />

Frühzeitig, ungefähr ein dreiviertel Jahr im Voraus, habe ich mich bei einer Informationsveranstaltung<br />

vom DfA zu diesem Thema informiert. Von Mitarbeitern des DfA erhielt ich den Hinweis, mir Ziel-<br />

Gebiete auszusuchen, die weniger nachgefragt sind, um meine Chancen zu vergrößern. - Beiläufig<br />

wurde ich darauf hingewiesen, dass mein Wunsch für eine Auslandsfamulatur im sechsten Semester<br />

sehr früh sei. - Ferner muss man wissen, dass es in den sehr beliebte Ländern, zu denen die<br />

englischsprachigen Länder sowie Skandinavien, nur wenige Famulatur-Plätze gibt. Diese werden erst<br />

an Medizinstudenten vergeben, die in höheren Semestern sind oder bereits für die DfA arbeiten.<br />

Zielgebiet<br />

So musste ich meine ursprünglichen Vorstellungen aufgeben nach England oder in eines der<br />

skandinavischen Länder zu gehen. Ich hätte gerne in diesen Ländern meine Famulatur gemacht, da ich<br />

nach dem Besuch einer Sprachschule in England sowie der Teilnahme an mehreren Sport-<br />

Austauschprogrammen keine Probleme habe, Englisch zu sprechen. Außerdem wusste ich durch<br />

frühere Schüler-Austausche, dass z.B. die Schweden auch sehr gut Englisch sprechen.<br />

Von der Idee ins Ausland zu gehen, war ich trotz diese Einschränkung nicht abzubringen. So bewarb<br />

ich mich u.a. für Griechenland, da ich dieses Land bereis durch einige Urlaube kannte.<br />

Da blieb noch die Frage zu klären, wie ich das mit der Sprache geregelt bekomme, da ich kein<br />

Griechisch spreche. Ich fragte mich, wie ich mich dort verständigen sollte? In dieser Situation<br />

erinnerte ich mich an den Bericht einer griechischen Kellnerin, die mir während eines Urlaubes<br />

erzählte, dass alle gut ausgebildeten Griechen auch Englisch sprechen und das griechische Fernsehen<br />

viele Filme mit englischem Originalton und griechischen Untertext sendet. So schien das<br />

Sprachproblem auch keine Hürde darzustellen.<br />

Als Ort wählte ich Thessaloniki, die zweitgrößte Stadt Griechenlands, da ich dort noch nicht war. So<br />

besorgte ich mir einen Reiseführer, in dem ich mich informierte.<br />

Bewerbung<br />

Die Berichte des DfA waren sehr ermutigend, so dass ich mir anschließend sofort alle<br />

Bewerbungsunterlagen wie Sprachtest, Nachweis über meiner bisherigen universitären Leistungen,<br />

Auslandskrankenversicherung, Passfotos etc. besorgte.<br />

Nachdem die Bewerbung abgeschickt war, hieß es abwarten! Schließlich bekam ich Nachricht und<br />

habe mich sehr über die Zusage gefreut, dass ich nach Griechenland gehen kann.<br />

Ich hatte mir nur geringe Chancen ausgerechnet, da sich so viele Medizinstudenten bei der DfA<br />

bewerben.<br />

Die Kontaktaufnahme mit einem Ansprechpartner in Thessaloniki hatte ich mir etwas offener<br />

gewünscht, um mich noch spezieller auf den Aufenthalt vorbereiten zu können. So lernte ich bereits<br />

vor der Famulatur die Bedeutung der Worte „siga, siga“ (langsam, langsam) kennen. Erst sehr spät,<br />

sozusagen kurz vor meiner Anreise, erfuhr ich näheres zu meinem Aufenthalt in Thessaloniki.<br />

So absolvierte ich nach dem sechsten Semester im September 2005 , eine Famulatur in der<br />

Allgemeinchirurgie im General <strong>Hospital</strong> <strong>Papageorgiou</strong> (Ring Road, 56429 Thessaloniki) in<br />

Thessaloniki in Griechenland


Anreise<br />

Ich reiste am 31. August an, um pünktlich am 1. September mit der Famulatur beginnen zu können.<br />

Damit überraschte ich die griechischen Ansprechpartner. Von vielen Studenten waren sie gewöhnt,<br />

dass sie anreisen und abreisen, wann es ihnen passt. Doch ich wollte unbedingt die ganze Zeit dort<br />

sein, damit ich am Ende dann auch meine Famulatur-bescheinigung bekomme. Vom Flughafen holte<br />

mich, nachdem ich etwas warten musste, Jannis, ein griechischer Student ab. Hier lernte ich schon<br />

gleich die griechische Pünktlichkeit kennen.<br />

Unterkunft und Verpflegung<br />

Da ich keinen Kontakt zu meinem griechischen Ansprechpartner bekam, buchte ich von Deutschland<br />

aus für die erste Nacht ein Hotelzimmer in Thessaloniki. Denn meine Famulatur begann doch erst am<br />

ersten September. Erst sehr sehr kurzfristig vor meiner geplanten Anreise wurde mir mitgeteilt, dass<br />

ich ein Zimmer im Studentenheim beziehen könnte. – Leider konnte ich die Reservierung des<br />

Hotelzimmers nicht mehr stornieren.<br />

Ich wurde in dem einfachen Studentenheim nahe der Universität untergebracht. Dieses war nicht mit<br />

den mir bekannten deutschen Studentenwohnheimen zu vergleichen. So waren die ersten Tage für<br />

mich sehr gewöhnungsbedürftig, da ich mein Zimmer mit „kazaridis“, sprich Kakerlaken teilen durfte.<br />

– Ich war froh, dass ich eigene Bettwäsche mitgenommen hatte. - Zum Glück bekam ich nach einer<br />

Woche nach Intervention meines griechischen Betreuers ein anderes Zimmer, in dem es sich<br />

einigermaßen leben ließ.<br />

Mir war vorab bewusst, dass ich keine allzu großen Erwartungen bzw. Ansprüchen an die Unterkunft<br />

stellen dürfte und hatte auch nicht erwartet ein Ferien –Appartement vorzufinden! Dennoch war es für<br />

mich eine besondere Erfahrung und große Umstellung.<br />

Für Verpflegung war für uns gesorgt. So bekamen wir Mittagessen und Abendbrot in dem<br />

Universitätskrankenhaus AHEPA. Es war typisch griechisches Essen, was an sich lecker ist. Der<br />

Speiseplan wiederholte sich wöchentlich. So mochte man das Essen nach zwei Wochen nicht mehr<br />

sehen.<br />

Lebenshaltungskosten<br />

Um etwas mehr Abwechslung zu haben, besorgten wir uns öfter außerhalb des Krankenhauses etwas<br />

zu essen. Aufgrund dieser Tatsache und der unerwartet vielen Freizeit, die man außerhalb des Campus<br />

bzw. Krankenhauses in Cafés, Tavernen oder Clubs verbracht hat, wurde der Auslandsaufenthalt doch<br />

recht teuer.<br />

Das Zimmer im Studentenheim war kostenlos.<br />

Kosten für Busse und Taxen waren aber sehr studentenfreundlich, so dass diese nur einen minimalen<br />

Anteil der Kosten darstellten.<br />

Mobilität / Verkehrsverbindungen<br />

Da während meines Aufenthaltes auch griechische Studenten am Krankenhaus einen praktischen Teil<br />

absolvieren mussten, hatte ich das Glück, dass ein von der Uni organisierter Bus uns kostenlos<br />

transportierte. Er fuhr morgens (8.30Uhr) und mittags (13.00Uhr) vom Studentenwohnheim zum<br />

Krankenhaus bzw. zurück.<br />

Fahrten mit öffentlichen Bussen oder Taxen nahm ich nur in Anspruch, wenn ich etwas fußfaul war,<br />

nachts zum Studentenwohnheim zurück wollte oder wir an Wochenenden aus Thessaloniki<br />

herausgefahren sind, um verschiedene Sachen in der Umgebung zu besichtigen.<br />

Die meisten Wege in Thessaloniki waren also sehr gut zu Fuß zu erreichen. Obwohl Thessaloniki eine<br />

große Stadt ist, war ich über die relativ kurzen Distanzen überrascht.<br />

Sprache<br />

Meine Bedenken legten sich sehr schnell. Mit den Studenten (Griechen oder Ausländer) und den<br />

jungen Leuten konnte ich bestens Englisch sprechen.<br />

Im Krankenhaus habe ich mich gefreut, dass einige Ärzte etwas Deutsch sprachen. Von ihnen erfuhr<br />

ich, dass viele Griechen Verwandte in Süddeutschland haben, was sie dazu veranlasst hatte, unserer<br />

Sprache zu lernen. Die weitaus größere Gruppe sprach etwas Englisch, da sie sich z.B. selber mal im<br />

angelsächsischen Raum aufgehalten oder gearbeitet hatten. Nur wenige Ärzte sprachen nur Griechisch.<br />

Somit gab es keine größeren Verständigungsprobleme. Natürlich konnte ich mich mit den Patienten


nicht so gut verständigen oder den Visiten nicht so gut folgen. Doch hatte ich Glück, dass ich einen<br />

hilfsbereiten Studenten kennen lernte, der sich als mein „Dolmetscher“ anbot und mir das wichtigste<br />

ins Englisch übersetzt hat.<br />

Außerdem eignete ich mir ein paar Vokabeln an und versuchte für den Alltag einige einfache Floskeln,<br />

wie das Fragen nach dem Weg oder ähnliches zu lernen. Ich kam mit dem Minimalvokabular aus, das<br />

ein Tourist zum Überleben braucht. Dabei half mir das Buch „Kauderwelsch Griechisch – Wort für<br />

Wort“ sehr weiter. Dies ist ein kleines Taschenbuch, in dem einem die wichtigsten Vokabeln und<br />

etwas Grammatik in einfacher Weise beigebracht werden. Als hilfreich bewies es sich auch, dass ich<br />

im Laufe meiner Zeit das griechische Alphabet konnte. So war das Lesen von Straßennamen etc.<br />

einfacher.<br />

Die Zurückhaltung vieler Griechen bei englischer Konversation wurde mit allgemeiner Unsicherheit<br />

erklärt. Sie bewunderten vielmehr, dass ich so gut und schnell Englisch sprach. Doch nachdem ich<br />

dieses von ihnen erfahren hatte, konnte ich mich auf sie einstellen und langsamer sprechen, so dass<br />

nette Gespräche zustande kamen.<br />

Krankenhaus<br />

Das Krankenhaus <strong>Papageorgiou</strong> liegt etwa 15 Minuten entfernt vom Stadtkern am Stadtrand der<br />

Millionenstadt Thessaloniki. Das in den 90er Jahren gebaute Krankenhaus soll eines der besten<br />

Griechenlands sein, da es zum Teil auch durch private Gelder mitfinanziert wird. Somit ist es noch<br />

nicht so heruntergekommen wie andere Krankenhäuser, die ich mir in Thessaloniki angeguckt habe.<br />

Famulatur<br />

Nun zur eigentlichen Famulatur. Es war schon ein Unterschied zu den Famulaturen, die ich bisher hier<br />

in Deutschland gemacht hatte.<br />

Gespannt bin ich die ersten Tage in das Krankenhaus <strong>Papageorgiou</strong> gegangen. Mein „Arbeitstag“<br />

begann um neun Uhr . Gegen 13 Uhr konnte ich, wie auch die griechischen Studenten die Klinik<br />

schon wieder verlassen.<br />

Ich war von Famulaturen in Deutschland gewöhnt, dass Blutabnehmen, Patientenaufnahmen, die<br />

Visite und das Zuschauen bei bestimmten Untersuchungen oder OPs zum Famulaturalltag gehört.<br />

Doch von diesen Vorstellungen musste ich mich in Thessaloniki schnell trennen.<br />

Wie bereits erwähnt machte ich eine Famulatur in der Allgemeinchirurgie. Auf meiner Station waren<br />

noch 35 griechische Studenten, die gerade ihren Blockunterricht „Chirurgie“ hatten.<br />

Nachdem ich die ersten Tage mit ihnen herumgegangen war, fragte ich mich, was die Studenten<br />

überhaupt zu tun hätten bzw. was sie auf Station lernen.<br />

Der Stationsalltag sah nämlich für die griechischen Studenten wie folgt aus: Man kam gegen neun Uhr<br />

oder etwas später. Dann stand man mit seinen Kommilitonen auf den Fluren rum, unterhielt sich über<br />

die Pläne für den Nachmittag und sprach ab, was man abends unternehmen wollte. Ich hatte den<br />

Eindruck, dass die Studenten bei einer Visite nur mitgingen, wenn sie gerade Lust hatten.<br />

Offensichtlich war das für einige Kommilitonen „so anstrengend“, dass sie anschließend in die<br />

Cafeteria gehen mussten und erst mal in aller Gemütlichkeit einen Frappé tranken, frühstückten und<br />

viel rauchten. Nebenbei konnte man auch noch die Hunde füttern, die in dem Innenhof der Cafeteria<br />

rumliefen. Wenn anschließend noch etwas Zeit übrig war, musste man wohl oder übel noch mal auf<br />

Station oder in den Studentenunterricht, wenn er stattfand.<br />

Offiziell sollte der Klinikalltag für die Studenten bis 13 Uhr gehen, doch nicht selten kam es vor, dass<br />

die griechischen Studenten schon früher die Klinik verließen. Da ich mich den Studenten<br />

angeschlossen hatte, um nicht ganz hilflos und alleine da zu stehen, war es ein sehr komisches Gefühl,<br />

nichts zu tun zu haben und nur so kurz in der Klinik zu sein. So was kannte ich als arbeitssüchtige<br />

deutsche Studentin gar nicht. Auf mein Nachfragen bei meinem griechischen Ansprechpartner, hieß<br />

es nur: „Ihr sollt euch doch hier auch erholen!“<br />

Da ich aber auch etwas lernen wollte, ging ich dann auf eigene Initiative los und fragte, ob ich mal bei<br />

OPs oder anderen Untersuchungen zugucken durfte. Dies war im Allgemeinen kein Problem. Die<br />

Ärzte waren sogar sehr überrascht darüber, dass eine Studentin etwas sehen und lernen wollte. So<br />

zeigten und erklärten sie mir gerne etwas. So habe ich bei einigen OPs das typische Hakenhalten<br />

übernommen, in der Ambulanz Verbände wechseln dürfen und andere kleinere Tätigkeiten<br />

übernehmen dürfen.<br />

Bei meinem Klinikaufenthalt gewann ich den Eindruck, dass Hygiene in Griechenland eine nicht ganz


so große Rolle spielt: Zum Verbandswechsel bei offnen Wunden braucht man doch keine Handschuhe,<br />

oder? Im OP ans Handy zu gehen oder einen Frappé zu trinken ist auch nichts ungewöhnliches.<br />

Allgemein ist das Handy sehr wichtig. Alle Ärzte, Studenten und Patienten hatten ihr Handy<br />

permanent angeschaltet und sind in jeder Situation rangegangen. Dies ständige klingen und das<br />

Durcheinander von verschiedenen Klingeltönen fand ich schon etwas nervig, gewöhnungsbedürftig<br />

und z.T. auch unangebracht, wenn der Arzt während der Visite einfach telefonierte und ich den<br />

Eindruck hatte, dass der Patient unwichtig war.<br />

Ich musste verwundert feststellen, dass die Griechische Gemütlichkeit und Mentalität die Famulatur<br />

deutlich prägte.<br />

Zwischenzeitlich fragte ich mich, wann die Griechen dann das praktische „Handwerkszeug“ lernen.<br />

Ihr Studium dauert fünf Jahre und scheint sehr theoretisch ausgerichtet zu sein. Im Anschluss an ihr<br />

Examen gehen die griechischen Studenten für ein Jahr in ein Dorf in eine kleine Praxis. Erst dort<br />

lernen sie das praktische Handeln eines Arztes richtig kennen. Bei Unsicherheiten folgt sofort dann<br />

die Einweisung in die Klinik. Im Anschluss daran beginnt dann ihre Facharztausbildung.<br />

Kultur und Freizeit<br />

Da ich bereits um 13 Uhr die Klinik verlassen konnte, hatte ich sehr viel Freizeit. Diese nutzte ich, um<br />

Sightseeing in Thessaloniki zu machen, shoppen zu gehen oder es den Griechen gleich zu tun und den<br />

ganzen Nachmittag in einem Café zu sitzen und etwas zu trinken. Vom angekündigten „social<br />

programme” kam bei uns nicht so viel an. Wir drei Medizin-Austauschstudenten haben unser<br />

Programm selber organisiert.<br />

Zum Glück lernte ich durch Zufall eine Gruppe Erasmusstudenten kennen, mit denen ich viel Zeit<br />

verbrachte. Abends waren wir fast täglich gemeinsam auf Achse.<br />

Im Reiseführer lesen wir:„Auf den ersten Blick gibt sich die Millionenmetropole wenig einladend,<br />

denn ungezügelter Verkehr quält sich ohne Unterbrechung durch viel zu enge Straßen. Die meisten der<br />

wie überall wenig einladenden Betonbauten der Stadt stammen aus dem 20. Jahrhundert und zeugen<br />

von einer rasch zu befriedigenden Wohnungsnachfrage.“<br />

Das Bild der Millionenstadt Thessaloniki wird zum guten Teil geprägt von über 50.000 Studenten und<br />

Junge Leute. Man kann sich die Stadt gut erschließen, da sie recht einfach aufgebaut ist. Die Straßen<br />

sind im Schachbrettmuster angelegt. So fand man sich nach kurzer Zeit sehr gut zu recht. Wenn man<br />

keine Lust hatte die Stadt zu Fuß zu erobern, nahm man einfach den Bus oder ein Taxi, was beides<br />

sehr preisgünstig ist.<br />

Mir fiel auf, dass aufgrund des recht starken Straßenverkehrs in der Stadt ein permanent hohen<br />

Geräuschpegel und unangenehmer Smog herrschte.<br />

Daher genoss ich es, wenn wir am Wochenende aus der Stadt auf eine Insel gefahren sind. Da konnte<br />

ich wieder durchatmen! Ein besonderes Erlebnis war die Besteigung des 2.917 m hohen Olymps.<br />

„Erst auf den zweiten Blick schälen sich die attraktive Spuren einer mehr als 2300 Jahre alten<br />

Geschichte heraus. In und um das Zentrum finden sich Zeugnisse römischer Paläste und Märkte<br />

ebenso wie Bäder und Moscheen aus der Zeit osmanischer Herrschaft“, fährt der Reiseführer fort.<br />

„Empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum wären:<br />

das Vlatádon-Kloster, die Ágios-Dimítrios-Kathedrale, viele Römische Bauten in der Altstadt, Museen<br />

oder eine der führenden Hochschulen des Balkans – die Aristoteles – Universität.“ Diese<br />

Sehenswürdigkeiten hat man aber an zwei bis drei Nachmittagen in aller Ruhe besichtigen können,<br />

sofern sie geöffnet waren. Die Öffnungszeiten sei es für die Sights oder auch die Geschäfte sind sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Kulturell hat Thessaloniki nicht allzu viel zu bieten. Aber ein Muss ist auf jeden Fall eine Besuch des<br />

weißen Turmes, der zum Wahrzeichen Thessalonikis geworden ist. Von hier hat man einen tollen<br />

Überblick über die Stadt und sieht gut die flächige Ausdehnung entlang des Meeres. Bei gutem Wetter<br />

kann man sogar den Olymp sehen.<br />

Dafür ist umso mehr für die griechische Mentalität gesorgt. Es gibt dort diverse Cafés, die teurer als in<br />

Deutschland sind und viele nette kleine Tavernen. So kann man also sein Leben genießen.<br />

Fazit<br />

Im Rahmen dieser Auslandsfamulatur konnte ich viele wertvolle Erfahrungen schwerpunktmäßig in<br />

persönlichen und organisatorischen Dingen sammeln. So habe ich erkannt, dass das eigene<br />

Engagement den „Erfolg“ eines Auslandsaufenthaltes maßgebend bestimmt. Es zeigt sich, dass


Kenntnisse der Landessprache dabei sehr hilfreich sind.<br />

Medizinisch gesehen hat mir die Auslandsfamulatur weniger gebracht als ich erhofft hatte. So habe ich<br />

nur einen sehr kleinen Eindruck vom Fachbereich Chirurgie bekommen.. Dennoch hat dieser Einblick<br />

mir geholfen, meine Entscheidung bezüglich der Fachrichtung, die ich später einschlagen möchte, zu<br />

bekräftigen.<br />

Ich hätte mir eine intensivere Betreuung und präsente Ansprechpartner im Krankenhaus gewünscht<br />

und gehofft, mehr in den klinischen Alltag eingebunden zu werden.<br />

Für mich steht jedenfalls fest, dass ich noch mal ins Ausland gehen möchte.

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