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BuMa_2005_05 - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...

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5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

BBPCAX 101 (8) 1083-1196 (1998)<br />

ISSN 00<strong>05</strong> – 9021<br />

No. 5 – September <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

B U N S ENM A G A Z I N<br />

M Leitartikel<br />

Die Umstellung der Studiengänge auf<br />

das Bachelor-Master-System: Probleme<br />

und Chancen S. 119<br />

M Aspekte<br />

"Ueber die Natur der kristallinischen<br />

Flüssigkeiten und flüssigen Kristalle"<br />

(The early history of liquid crystals) S. 122<br />

Kleine Dimensionen - große Effekte:<br />

Beispiele aus der industriellen Forschung<br />

und Entwicklung bei Bayer Technology<br />

Services S. 128<br />

M Hauptversammlung Erlangen<br />

"Heterogene Katalyse: Brücken<br />

zwischen Ideal-und Realsystemen” S. 143


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Alfred Blume<br />

Die Umstellung der Studiengänge auf das<br />

Bachelor-Master-System: Probleme und Chancen<br />

Die Umstellung aller<br />

Studiengänge an den<br />

deutschen Hochschulen -<br />

landläufig unter dem Namen<br />

Bologna-Prozess bekannt<br />

- ist mittlerweile an<br />

vielen Hochschulen in vollem<br />

Gange. Die Unterrichtskomm<br />

i s s i o n der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />

P h y s i k a l i s c h e Chemie hat<br />

sich in ihren letzten Sitzungen<br />

immer wieder mit<br />

den d abei auftretenden<br />

F r a g e n und Problemen<br />

befasst und versucht,<br />

zunächst Informationen<br />

über den Stand der Umstellung<br />

in den Fachbereichen Chemie zu gewinnen, um dann <strong>für</strong> diejenigen,<br />

denen diese Prozedur noch bevorsteht, Ratschläge und Handlungsrichtlinien<br />

zu geben. Verbunden mit der Umstellung auf d a s<br />

Bachelor/Master-System ist eine Akkreditierung der Studiengänge durch<br />

eine Akkreditierungsagentur. Über diese Prozedur hat Herr Kollege<br />

Prof. Temps im Bunsenmagazin 4/<strong>20<strong>05</strong></strong> ausführlich berichtet. Wie er<br />

in seinem Artikel mitteilte waren zu Anfang des Jahres (März <strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

dreizehn Bachelor-und neun Master-Studiengänge akkreditiert. Diese<br />

Zahl zeigt, dass auf die meisten Fachbereiche Chemie diese Aufgabe<br />

noch zukommt, da momentan laut GDCh-Statistik an 55 Universitäten<br />

und Technischen Hochschulen Chemie als grundständiger Studiengang<br />

(Diplom- und Bachelor-Studiengang) angeboten wird.<br />

Der so genannte Bologna-Prozess wurde nicht zuletzt mit der Zielstellung<br />

propagiert, dass eine internationale Vergleichbarkeit der<br />

Studienabschlüsse wünschenswert sei und das dies nur mit der<br />

Einführung des Bachelor/Master-Systems bei gleichzeitiger Modularisierung<br />

der Studiengänge möglich sei. Obwohl mit Sicherheit eine<br />

internationale Vergleichbarkeit von Studiengängen ein lohnenswertes<br />

Ziel ist, bleibt der dabei eingeschlagene Weg weiterhin in der Diskussion.<br />

Da der "Bologna-Zug" nun aber abgefahren ist, ist es nun in der Verantwortung<br />

der betroffenen Fachbereiche, das Beste aus den Vorgaben<br />

der Umstellung zu machen.<br />

Eine nicht repräsentative Bestandsaufnahme des Fortschritts des<br />

Umstellungsprozesses unter den Mitgliedern der Unterrichtskommission<br />

ergab, dass an einigen Universitäten dieser Prozess schon abgeschlossen<br />

ist und die Studiengänge schon akkreditiert sind, während<br />

an anderen Universitäten eine abwartende Haltung verfolgt wird. Dies<br />

Professor Alfred Blume<br />

Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Mühlpforte 1, D-06099 Halle<br />

Tel.: +49-(0) 345/552-5850, Fax: +49-(0) 345/552-7570,<br />

e-mail: blume@chemie.uni-halle.de<br />

L E I T A R T I K E L<br />

liegt daran, dass die verschiedenen Landeshochschulgesetze zum<br />

Teil noch nicht an das Hochschulrahmengesetz angepasst und die<br />

novellierten Landeshochschulgesetze unterschiedlich formuliert sind,<br />

so dass die Kultusministerien, bzw. die Universitäten mehr oder<br />

weniger Druck auf die Fakultä-ten/Fachbereiche zur Umstellung ausüben.<br />

Schaut man sich einige neue Prüfungsordnungen an, so fällt sofort<br />

auf, dass die Zielstellung "Vergleichbarkeit der Abschlüsse" schon<br />

national ernsthaft in Frage gestellt ist. Dies bezieht sich nicht nur auf<br />

die Inhalte sondern auch auf den zeitlichen Umfang der Lehrangebote.<br />

So kann z.B. der Umfang der Bachelor-Arbeit zwischen 8 und 20<br />

Leistungspunkten (Credit-Points, CP) inklusive Verteidigung betragen.<br />

Da ein Leistungspunkt etwa 30 Arbeitsstunden entsprechen soll<br />

beträgt der Umfang der Bachelor-Arbeit demnach zwischen 6 und 15<br />

Wochen. Ebenso existieren gravierende Unterschiede im Umfang der allgemeinen<br />

und fachspezifischen Schlüsselqualifikationen. In manchen<br />

Rahmenordnungen sind bis zu 18 CP <strong>für</strong> die "soft skills" vorgesehen,<br />

in anderen gar keine. Weitere große Unterschiede gibt es bei der<br />

Implementierung von praxisnahen Lehrveranstaltungen im Bachelor-<br />

Studium. So können z.B. Betriebspraktika von einem Umfang von 8<br />

Wochen oder mehr vorgesehen sein. Der Umfang der Lehrveranstaltungen<br />

der <strong>Physikalische</strong>n Chemie im Bachelor-Studiengang kann<br />

auch unterschiedlich sein, wie die ver-schiedenen Studienordnungen<br />

belegen. Die Unterrichtskom-mission war sich darin einig, allen Kollegen<br />

zu empfehlen, bei der Umstellung darauf zu achten, dass die drei<br />

Kernfächer Anorganische Chemie, Organische Chemie und <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie etwa gleichgewichtig vertreten sind, d.h. etwa die gleiche<br />

Anzahl von Leistungspunkten haben.Manche Universitäten geben <strong>für</strong><br />

die pro Modul zu vergebenden Leistungspunkte ein Raster vor (z.B.<br />

ein 5er Raster), in anderen Universitäten sind beliebige Aufteilungen<br />

möglich. In der Praxis <strong>für</strong> die Umstellung ist es wichtig, auf jeden Fall<br />

zu bedenken, nicht zu kleine Module zu konzipieren, denn damit ist<br />

eine Vielzahl von einzelnen Prüfungen plus zweimaliger Wiederholungsmöglichkeit<br />

verbunden, die dann an die Grenzen der Belastbarkeit<br />

der Mitarbeiter führt. Außerdem ergeben sich daraus Terminprobleme<br />

und Verzögerungen im Studienablauf, die letztlich auch zu<br />

einer Studienzeitverlängerung führen können (s. auch letzte GDCh-<br />

Statistik zu dieser Problematik).<br />

Die jetzige Bestandsaufnahme zeigt, dass eine große Variabilität in der<br />

Ausgestaltung der Bachelor-Studiengänge vorliegen wird. Dies wird<br />

noch dadurch verstärkt, dass die Fachbereiche/Fakultäten ihre<br />

speziellen Stärken der Forschung und Lehre auch schon in den<br />

Bachelor-Studiengang mit einbringen sollen. Dieses geschieht vor<br />

allem im Wahlpflichtbereich, aber durchaus auch im Kernbereich der<br />

Ausbildung. Dem "transcript of records" oder Studienbuch wird daher<br />

zukünftig eine große Bedeutung zukommen, denn hier sind die<br />

einzelnen Lehrveranstaltungen, ihr Umfang und ihre Anforderungen<br />

im Detail aufgeführt.<br />

In manchen Universitäten wird darauf gedrungen, auch schon im<br />

Bachelor-Studiengang eine Spezialisierung zu ermöglichen, oder<br />

sogar kombinierte Bachelor-Abschlüsse einzuführen. Die einhellige<br />

119


L E I T A R T I K E L<br />

Meinung der Unterrichtskommission war, dass sicher gestellt sein<br />

sollte, dass auf jeden Fall ein Bachelor Chemie als Abschluss eingeführt<br />

wird. Diese Meinung basiert darauf, dass davon ausgegangen<br />

wird, dass die meisten Studierenden konsekutiv ein Master-Studium<br />

anschließen werden. Beim Master-Studium kann eine Spezialisierung<br />

durchaus die Regel werden. In welchem Umfang dies erfolgen kann,<br />

hängt von den örtlichen Gegebenheiten und den Lehrkapazitäten, d.h.<br />

dem Profil des Fachbereichs ab. Auch interdisziplinäre Master-Studiengänge,<br />

wie "Molecular Science" oder "Materi-als Science" zwischen<br />

C h e m i e und Biowissenschaften, bzw. Ingenieurwissenschaften sind<br />

schon verbreitet.<br />

Aus zwei Gründen kann es in der Zukunft beim Übergang vom Bachelor-<br />

in den Master-Studiengang zu Problemen kommen. Der erste<br />

hat mit der Vergleichbarkeit der Bachelor-Abschlüsse der Hochschulen<br />

in Deutschland zu tun und damit, dass davon auszugehen ist, dass<br />

sich zukünftig mehr ausländische Studierende <strong>für</strong> die Masterstudiengänge<br />

bewerben werden. Hier wird man über eine Art Eingangsprüfung<br />

diskutieren müssen, um die geeigneten Studierenden <strong>für</strong> die<br />

Masterstudiengänge auswählen zu können.<br />

Der zweite Grund sind die so genannten "Übergangsquoten" vom<br />

Bachelor- ins Master-Studium. Diese Quoten sind bereits in einigen<br />

Bundesländern direkt oder indirekt von den Kultusministerien implementiert.<br />

Direkt geschieht dies dadurch, dass prozentuale Vorgaben<br />

<strong>für</strong> die Übergangsquote gemacht werden, indirekt dadurch, dass Vorgaben<br />

<strong>für</strong> die vorzuhaltenden Ausbildungskapazitäten im Bachelorund<br />

Master-Studiengang gemacht werden. Für den Bereich der<br />

Chemie sind sich alle Fach- und Berufsverbände einig, dass keine starren<br />

Quoten <strong>für</strong> den Übergang vorgegeben werden dürfen. Eine entsprechende<br />

Stellungnahme des "Runden Tischs der Chemieorganisationen"<br />

(s. GDCh-Pressemitteilungen) liegt dabei bereits vor. Für die<br />

Fachbereiche Chemie gilt, dass die Fachvertreter vor Ort sich i n n e rhalb<br />

der Universität durchsetzen müssen, dass eventuelle Vorgaben<br />

von den Kultusministerien nicht pauschal auf alle Studiengänge innerhalb<br />

einer Universität angewendet werden.<br />

Diese Übergangquoten haben unter Umständen ein Auswahlverfahren<br />

<strong>für</strong> die eigenen Absolventen <strong>für</strong> die Aufnahme ins Master-Studium zur<br />

Folge, es sei denn man bewertet nach Studienleistung des Bachelor-<br />

Abschlusses und/oder zieht die eigenen Studierenden den Bewerbern/<br />

innen von außen vor - dies wäre eigentlich nicht im Sinne der größeren<br />

Mobilität der Studierenden. Falls ein Auswahlverfahren <strong>für</strong> die Aufnahme<br />

ins Masterstudium implementiert wird, relativiert sich natürlich das<br />

Problem der Vergleichbarkeit der Bachelor-Abschlüsse, denn dann hat<br />

es jeder Fachbereich in der Hand, sich die geeigneten Studierenden auf<br />

der Basis der selbst aufgestellten Kriterien auszuwählen.<br />

Die Umstellung der Lehramtsausbildung ist nur an wenigen Universitäten<br />

weiter fortgeschritten. In vielen Bundesländern hat erst<br />

jetzt die Planung eingesetzt. Viele Fachbereiche sind aus Kapazitätsgründen<br />

gezwungen, die Module, die im Bachelor-Studiengang Chemie<br />

angeboten werden, auch <strong>für</strong> die Lehramtsausbildung zu nutzen. Dies<br />

ist eigentlich nicht unbedingt sinnvoll, da die Anforderungen durchaus<br />

unterschiedlich sind.<br />

Als Beispiel <strong>für</strong> eine bereits erfolgte Umstellung sei hier die Universität<br />

Oldenburg genannt, wo die alten Studiengänge bereits zum WS 04/<strong>05</strong><br />

eingestellt wurden. Das neue System sieht folgendermaßen aus: Im<br />

Lehramt an Gymnasien sind zwei Unterrichtsfächer zu studieren. Die<br />

Regelstudienzeit einschließlich der Prüfungszeit beträgt neun Semester<br />

(160 SWS). Auf das Unterrichtsfach Chemie entfallen ca. 80 SWS,<br />

120<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

davon 17 SWS auf die Fachdidaktik. Da Praktikumsstunden mit dem<br />

Faktor 0,5 gewichtet werden, erhöht sich die Präsenzzeit entsprechend.<br />

Bei einer Fächerkombination mit Physik oder Biologie wird der Besuch<br />

von fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen des Faches, das nicht<br />

als Unterrichtsfach gewählt wurde, im Umfang von ca. 7 SWS empfoh-len.<br />

Für alle Studierenden ist die Teilnahme an Exkursionen im<br />

Umfang von mindestens 3 Tagen vorgesehen.<br />

Bei der Umstellung der Lehramtsstudiengänge ist besonders darauf<br />

zu achten, dass diese unter den einzelnen Bundesländern vergleichbar<br />

bleiben. Dieses Problem wurde auch bereits in der Kultusministerkonferenz<br />

erkannt und hat zu einem Beschluss über die<br />

gegenseitige Anerkennung der gestuften Studiengänge im Lehramtsbereich<br />

geführt. Zitat aus der Presseerklärung der KMK: "Um eine<br />

verbesserte Orientierung an den Erfordernissen des Lehrerberufes zu<br />

erreichen, werden schulpraktische Studien bereits im Bachelor-<br />

Studiengang angeboten. Der Anteil schulpraktischer Studien im<br />

Studium wird insgesamt deutlich erhöht. Die Kultusministerkonferenz<br />

strebt eine stärkere Vernetzung der Bildungs- und Fachwissenschaften<br />

und deren Didaktik sowie der schulpraktischen Studien an."<br />

Diese Vorgaben werden also bei der Umstellung der Lehramtsstudiengänge<br />

zu berücksichtigen sein. Dass dieses zur Verringerung des<br />

Anteils der Fachwissenschaften führen wird, ist offensichtlich. Die<br />

Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben werden, sind auch klar,<br />

denn als Konsequenz daraus sind eigentlich separate Module <strong>für</strong> das<br />

Lehramtsstudium notwendig. Dies wird an vielen Fachbereichen<br />

schwer zu realisieren sein.<br />

Der "Bologna-Prozess" ist nicht mehr aufzuhalten. Dieser Zwischenbericht<br />

über den Stand der Umstellung auf das Bachelor-Master-<br />

Studiensystem soll die vielen Probleme aber auch die Chancen<br />

aufzeigen, die damit verbunden sind. Die Chancen bei der Umstellung<br />

liegen in der notwendigen Über-arbeitung und Straffung der Studieninhalte<br />

<strong>für</strong> das Studium bis zum 6. Semester (Bachelor-Abschluss),<br />

und der Möglichkeit, forschungsnahe Master-Studiengänge (auch interdisziplinär)<br />

zu konzipieren. Wir Hochschullehrer sind dabei aufgefordert,<br />

von vorn herein <strong>für</strong> die Qualität der Ausbildung in diesem neuen System<br />

zu sorgen, und zwar unabhängig von der formalen Akkreditierung.<br />

Dies betrifft das Bachelor-Studium, das nicht "ausfransen", sondern eine<br />

solide fachliche Grundlage <strong>für</strong> das sich anschließende Master-Studium<br />

bilden sollte. Zum anderen muss <strong>für</strong> die Qualität der Master-Studiengänge<br />

gesorgt werden. Hier sind Spezialisierungen sinnvoll, dürfen<br />

aber meines Erachtens nicht ausschließlich angeboten werden. Ein<br />

Master in Chemie auf breiter Basis bietet häufig bessere Chancen als<br />

ein zu spezieller Abschluss. Eine frühe Anbindung der Studierenden<br />

an die Forschung sollte jedoch auf jeden Fall möglich gemacht werden.<br />

Bis alle Diplomstudiengänge in Deutschland auf das Bachelor-Master-<br />

System umgestellt sind, werden noch einige Jahre vergehen. Ich<br />

kann nur allen Kollegen, denen die Umstellung noch bevorsteht,<br />

empfehlen, die Erfahrungen derjenigen zu nutzen, die schon frühzeitig<br />

umgestellt haben. Wenn wir bei der Umstellung auf die Qualität<br />

der Ausbildung achten und gleichzeitig die oben genannten Chancen<br />

<strong>für</strong> die Neuorientierung der Ausbildung sinnvoll nutzen, dann sollte es<br />

möglich sein, das Niveau der Ausbildung zu halten und den Studierenden<br />

gleichzeitig neue Möglichkeiten zu eröffnen.


L E I T A R T I K E L<br />

A S P E K T E<br />

T A G U N G E N<br />

N A C H R I C H T E N<br />

Z E I T S C H R I F T F Ü R<br />

P H Y S I K A L I S C H E C H E M I E<br />

G D C H<br />

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

Alfred Blume<br />

Die Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor-Master-System:<br />

Probleme und Chancen 119<br />

Tim Sluckin<br />

“Ueber die Natur der kristallinischen Flüssigkeiten und<br />

flüssigen Kristalle” (The early histroy of liquid crystals) 122<br />

Matthias Voetz<br />

Kleine Dimensionen - große Effekte<br />

Beispiele aus der industriellen Forschung und<br />

Entwicklung bei Bayer Technology Services 128<br />

Dieter M. Kolb<br />

Bericht über das 3. Gerischer-Symposium in Berlin<br />

“Electrocatalysis: Theory and Experiment” 134<br />

Vorstandsbericht 136<br />

Bericht über die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

der 104. Hauptversammlung 140<br />

Einladung zur 1<strong>05</strong>. Hauptversammlung 143<br />

Bernd Rohland<br />

“Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />

Forschung zur praktischen Realisierung” 145<br />

Dieter Distler und Josef Friedrich<br />

Siegfried Schneider zum 65. Geburtstag 146<br />

Veranstaltungen 148<br />

Verschiedenes 149<br />

Flyer Bachelor/Master 155<br />

Inhalt Hefte 5 - 9 (<strong>20<strong>05</strong></strong>) 152<br />

Internationale Zusammenarbeit 157<br />

Zum Titelbild<br />

Tropfen (nematischer) Flüssigkristalle mit charakteristischen<br />

Schlieren-Texturen: Otto Lehmanns Mikrophotos, Originale in<br />

schwarz-weiß, von OL von Hand koloriert (Ann. Physik 4. Folge<br />

(1900) 2, 649 ff); siehe den Beitrag von Tim Sluckin auf Seite 122<br />

121


A S P E K T E<br />

TIM SLUCKIN<br />

Until relatively recently, liquid crystals were exotic materials of interest<br />

only to a few white-coated specialists such as, perhaps, the readers<br />

of this article. Contemporary technological progress, however, has lifted<br />

them into public consciousness. Over the last ten years, the bulky<br />

cathode ray tubes used in our computers and television sets have been<br />

progressively replaced by compact flat screens, many of which use<br />

the dramatic optical properties of liquid crystals. The year <strong>20<strong>05</strong></strong> represents<br />

a double anniversary for students of liquid crystals. The most vigorous<br />

early pioneer of liquid crystals was Otto Lehmann, who was born 150 years<br />

ago, on January 11 1855. However, to begin with, not only was the nature<br />

of the liquid crystals not well understood, but even their very existence<br />

was subject to considerable doubt. The current year is a double anniversary<br />

because there was a key point after which the scientific world<br />

seems conclusively to have accepted the existence of liquid crystals.<br />

This was the annual meeting of the <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> angewandte physikalisiche Chemie, which took place, in Karlsruhe,<br />

almost exactly 100 years ago, over the period June 1-4, 19<strong>05</strong>. In this<br />

article I shall follow Lehmann and his contemporaries in the period leading<br />

up to the 19<strong>05</strong> Karlsruhe meeting.<br />

Otto Lehmann (1855-1922).<br />

The recognition that "liquid crystals" represent an interesting object of<br />

study dates from 1888. In that year the Austrian botanical physiologist<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

"Ueber die Natur der kristallinischen Flüssigkeiten und<br />

flüssigen Kristalle" (The early history of liquid crystals)<br />

Professor T. J. Sluckin<br />

School of Mathematics, University of Southampton, Highfield<br />

Sothampton SO 17 1BJ, United Kingdom<br />

T.J.Sluckin@soton.ac.uk<br />

122<br />

Friedrich Reinitzer (1858-1927), working at the German University of<br />

Prague, was extracting cholesterol from carrots. The goal was the<br />

chemical formula of the cholesterol - at that time unknown - knowing<br />

that it was chemically related to carotene and thus to chorophyll.<br />

Reinitzer examined the physico-chemical properties of various derivatives<br />

of his cholesterol. He speculated on the exact chemical formula of<br />

cholesterol - perhaps C26 H44O as suggested by Gerhardt?<br />

A number of previous workers had observed some dramatic colour<br />

effects on cooling cholesterol derivatives just above the solidification<br />

t e m p e r a t u r e . He himself found the same phenomenon in cholesteryl<br />

benzoate, which has the chemical formula C27H45.C7H5O2. But the<br />

funny colours near the solidification of cholesteryl benzoate were not<br />

its most peculiar feature. To Reinitzer's amazement, it turned out that<br />

this compound does not melt like other compounds. Indeed, cholesteryl<br />

benzoate appeared to have two melting points. At 145.5 o C i t<br />

melted into a cloudy liquid, and at 178.5 o C it melted again! The cloudy<br />

l i q u i d suddenly became clear. Furthermore, the phenomenon was<br />

reversible. Unsure of his ground, and out of his depth in what was<br />

now clearly a physics, rather than a chemistry, problem, he sought help.<br />

On March 14 1888, he wrote to Lehmann, at that time a Privatdozent<br />

in Aachen. There followed an exchange of letters, and presumably<br />

samples as well. Lehmann examined the intermediate cloudy fluid,<br />

and reported that he had seen crystallites. Reinitzer's Viennese colleague<br />

von Zepharovich's investigations also indicated that the intermediate<br />

"fluid" was crystalline. The exchange of letters with Lehmann<br />

ended on April 24, with many questions remaining unanswered, but<br />

Reinitzer felt that he had enough to publish. His results were presented,<br />

with fulsome credits to Lehmann and von Zepharovich, at a meeting<br />

of the Vienna Chemical Society on May 3, 1888 [1].<br />

After accidentally stumbling into groundbreaking territory, Reinitzer<br />

more or less disappears from this narrative. He was promoted to<br />

professor in Prague, and then to a professorship in Graz in 1895, where<br />

he later took the position of Rector. His one further contribution to the<br />

story came some twenty years later, in a rather unedifying exchange<br />

with Lehmann in the pages of Annalen der Physik, concerning scientific<br />

priority . The mantle is now taken up by the 33-year-old Lehmann, who<br />

both realised that he had come across a new phenomenon, and was<br />

in a position to launch a research programme to investigate it. Son of<br />

a schoolmaster with an amateur interest in microscopy, he was born<br />

in Constanz, and spent his childhood successively in Constanz, Freiburg,<br />

Offenbach and Rastatt. From 1872 he attended university in Straßburg<br />

(Strasbourg), then newly reintegrated into the German Reich following<br />

the Franco-Prussian war of 1870-1. Obtaining a doctorate in physical<br />

chemistry in 1876, he then held posts in Freiburg, Mülhausen (Mulhouse)<br />

and Aachen (where Reinitzer found him) and Dresden, before returning<br />

in 1889 to the chair in Karlsruhe which he occupied for the rest of his life.<br />

The postdoctoral years had been spent building up expertise in crystallography.<br />

The principal weapon in his scientific arsenal was experimental<br />

microscopy, for which, given his home background, Lehmann was<br />

wellprepared. It wasLehmann's jealously guarded and in creasingly<br />

prestigious microscope, not yet available off the shelf, which had<br />

attracted Reinitzer's attention. With Reinitzer's peculiar double-melting<br />

liquid, a problem in search of a scientist had met a scientist insearch of<br />

a problem.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Lehmann's polarizing microscope<br />

Lehmann immediately launched a systematic study, first of cholesteryl<br />

benzoate, and then of related compounds which exhibited the<br />

double-melting phenomenon. With his microscope, he was not only<br />

able to make observations in polarised light, but also, and this was a<br />

key advantage, his microscope possessed a hot stage enabling in situ<br />

high temperature observations. The intermediate cloudy phase clearly<br />

sustained flow, but other features, particularly the signature under a<br />

microscope, convinced Lehmann that he was dealing with a solid.<br />

By the end of August 1889 he had his own article ready for submission<br />

to the Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie [2] . The tone of this article,<br />

whose first paragraph will be of some interest to readers, not only<br />

isolated the key problem, but also gives some idea of the nature of<br />

Lehmann's personality.<br />

A S P E K T E<br />

The flowery and somewhat pompous language was to remain a characteristic<br />

both of Lehmann's scientific and of his more popular works.<br />

He found that the cloudiness of the intermediate fluid occurred when<br />

what we would now call nucleating droplets merge, and that sometimes<br />

the individual droplets exhibited a black cross when viewed between<br />

crossed nicols. The cloudiness itself was the macroscopic manifestation<br />

of 'large star-like radial aggregates of needles'.<br />

Lehmann was certain that the cloudy liquid possessed simultaneously<br />

liquid and crystal attributes, and believed truly to have discovered<br />

'crystals that flow'. Much of the rest of the article is concerned with<br />

advocating the coexistence of liquidity and crystallinity in the same<br />

material, and is not without rhetorical flashes. He must clearly have<br />

expected to meet with significant opposition.<br />

In a series of papers over the period 1890-1900 [3] , Lehmann made<br />

exhaustive studies of the phenomenon. Because the essence of the<br />

phenomenon seemed to occur in droplets, he made a virtue out of<br />

necessity and often deliberately prepared fluid mixtures from which<br />

the intermediate phase would then precipitate in droplet form. The<br />

coloured photographs of droplets in Fig 3. (and reproduced on the front<br />

page of this issue of the Bunsen Magazine) are taken from Lehmann's<br />

review article published in 1900.<br />

Lehmann's photographs of liquid crystal droplets. These dramatic pictures, originally<br />

taken only in black and white, were coloured by hand so as to resemble what he<br />

saw under the microscope.<br />

Lehmann found materials some of which exhibited, as in cholesteryl<br />

benzoate, two melting points, and some of which even exhibited<br />

three melting points. He found a phase which he called Fliessende<br />

Kristalle (flowing crystals) or Schleimig flüssige Kristalle (slimy liquid<br />

crystals), and another which he named Kristalline Flüssigkeit (crystalline<br />

fluid) or Tropfbar flüssige Kristalle (liquid crystals which form drops). If<br />

both phases existed in the same material the latter was always the<br />

higher temperature phase.<br />

The latter was cloudy, but the former was clear, although very viscous.<br />

All this culminated in a generously-sized 260 page tome [4], including<br />

no less than 483 illustrations drawn from his microscopic observations,<br />

published by Wilhelm Engelmann in Leipzig in 1904.<br />

His observations were quick to attract the attention of colleagues. As<br />

early as 1890, the organic chemist Ludwig Gattermann (1860-1920),<br />

at that time a Dozent from the University of Heidelberg and later to<br />

123


ASPEKTE<br />

become famous for his Practice of Organic Chemistry, synthesized a<br />

material whose properties at first seemed peculiar. After some puzzlement,<br />

and correspondence with Lehmann, he realized that his new<br />

material - para-azoxyanisole (PAA) - were just flowing crystals. His<br />

examination of PAA droplets under the polarizing microscope exhibit<br />

well his scientific imagination. The droplets exhibit optical patterns,<br />

and can sometimes amalgamate. When they do so, the patterns<br />

change rapidly. Gattermann defined this phenomenon as "copulation"!<br />

PAA was easily synthesised, its cloudy phase was in a convenient<br />

temperature range (melting at 116°C, and with the clearing point at<br />

134°C). Thus it soon became the material of choice for liquid crystalline<br />

studies. Gattermann was the first to use the term Flüssige Kristalle<br />

("liquid crystals"), although not yet in any precise fashion. He found exactly<br />

the same physical properties above the "third melting point" (i.e. in the<br />

liquid crystalline state) in the three compounds he synthesised, despite<br />

different chemical structures and crystalline properties. He also remarked<br />

that his liquid crystal droplets, while resembling oil droplets, exhibited<br />

peculiar 'stains' in their centres. The stains, or Schliere, have entered<br />

the canon as the familiar Schlieren texture [5].<br />

An example of the Schlieren texture. This is a liquid crystal cell in a polarizing<br />

microscope between crossed polarizers. The lines are defects in the orientational<br />

structure and the points at which light and dark areas cross are where the lines<br />

hit the surface of the sample.Pictures like this were the main evidence used by<br />

the early scientists as evidence of what was happening inside the sample.<br />

Lehmann realised that proposing the existence of materials which<br />

combined fluid and solid properties would be controversial, but was<br />

convinced by the power of his own observations. At that time the lattice<br />

theory of solids, although widely believed, did not rest on a solid experimental<br />

foundation. Others, however, were worried by the apparent<br />

explicit contradiction between lattice theory and liquid crystals. They<br />

sought more conventional explanations. This usually involved some<br />

sort of colloid which combined solid and fluid elements. In such a case<br />

intermediate properties would be less surprising. The first such suggestion<br />

seems to have been made in 1894 by Georg Quincke (1834-1924),<br />

professor of physics in Berlin and later in Heidelberg. The most prominent<br />

sceptic, however, was the physical chemist Gustav Tammann,<br />

later distinguished as a pioneer of modern metallurgy.<br />

Tammann was a Baltic German, born in Jamburg (since 1922 Kingisepp),<br />

near St. Petersburg, in 1861. His early career in chemistry was all at<br />

the by no means undistinguished University of Dorpat (now Tartu, in<br />

Estonia), which although (then) in Russia, used German as its principal<br />

language. After 1893 the medium of instruction switched to Russian,<br />

and the increasingly alienated faculty (many from Germany itself) looked<br />

toward the door. Tammann himself received a call to the professorship<br />

of physical chemistry at Göttingen in 1903, where he remained for the<br />

rest of his life, dying in 1938.<br />

124<br />

Gustav Tammann (1861-1938)<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Tammann vociferously propounded the view that the underlying cause<br />

for what he called "so-called liquid crystal" behaviour, would be found<br />

when their purity was carefully examined. In an article submitted to<br />

Annalen der Physik on 27 December 1900 [6], entitled "On the so-called<br />

liquid crystals", he suggested, using water-phenol mixtures as an<br />

example, that perhaps the so-called liquid crystals had (in modern<br />

language) a lower critical point of a type not previously observed.<br />

He further suggested that the volume change observed by the young<br />

Rudolf Schenck (1870-1965) in Marburg at the clearing point was probably<br />

the result of poor measurement, and that the sensitivity of the<br />

clearing point to impurity concentration was good evidence that the<br />

whole phenomenon was impurity-driven. As an almost incidental<br />

point, he remarked that as liquid crystal patterns were not easily<br />

disrupted by poking the sample, everything almost certainly was<br />

occurring at the surface anyway.<br />

Tammann's underlying objections were really twofold. One the one<br />

hand it was known that colloids with colloidal particles whose sizes<br />

were of the order of magnitude of light waves strongly scatter light.<br />

The strong physical resemblance of liquid crystals to such systems<br />

convinced Tammann, on the basis of what now know to be inadequate<br />

evidence, that this was the case here as well. His other objection was<br />

due to his strong attachment to the as-yet-unproven lattice theory of<br />

solids. Liquid crystals, he believed, really were a contradiction in<br />

terms.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

A test tube of cholesteric liquid crystal with similar properties to cholesteryl benzoate.<br />

The sample is cooling and non-uniform in temperature. The cooler bottom<br />

of the test tube is in the cloudy phase, but the warmer top is clear. The<br />

resemblance of the cloudy part to a suspension-induced phase such as white paint<br />

or milk is evident.<br />

Tammann's article enraged Lehmann. On 25 February 1901, he fired<br />

off a lengthy reply. In principle Tammann could be right, he admitted<br />

(and he had himself seen some examples of such phenomena in other<br />

materials), if only there had been no other observations. But there<br />

were other observations! Indeed (laying on heavy irony) in a lengthy<br />

recent article [7] he had explained how he had been led to the idea of<br />

a liquid crystal, but the article seemed to have escaped Tammann's<br />

notice, for it was not mentioned in Tammann's paper.<br />

Among Lehmann's points of rebuttal were that: (i) there is a surface<br />

tension between the cloudy and clear phases, which is inconsistent<br />

with the picture of an impurity-induced phase; (ii) clear extinction<br />

directions are observed, which only occurs in crystals; (iii) if it were a<br />

surface effect then the difference in path length, as observed by<br />

colour interference, would not be proportional to the sample thickness<br />

(but it is); (iv) Tammnn's experiments to purify the sample actually had<br />

an opposite effect and this explains why Tammann observed impurity<br />

effects. He also escaped from Tammann's criticisms of experiments<br />

on cholesteryl benzoate by pointing out that this compound is not<br />

strictly a "liquid" crystal, but a "flowing" crystal [8].<br />

Tammann was unconvinced, but remained silent for a year. On March<br />

3 1902, however, he was back, submitting yet another paper to<br />

Annalen der Physik, with the same title as before. Given Lehmann's<br />

rather robust response to his previous missive, Tammann shifted his<br />

ground somewhat. His main points now were that: (i) the lack of shear<br />

elasticity stretches the lattice theory of solids; (ii) the (re)definition of<br />

cholesteryl benzoate as a flowing crystal was ad hoc and implausible;<br />

(iii) the invention of the "molecular strength (Richtkraft)" was an also ad<br />

hoc hypothesis which would become unnecessary if the liquid crystal<br />

concept were abandoned; (iv) liquid crystals were all milky and equally<br />

milky, but solid crystals, on the other hand, were perfectly clear; (v) if<br />

liquid crystals really were mixtures or emulsions, then distillation<br />

would lead to a shift in the clearing point, and Rotarski had shown this<br />

experimentally. He finished by re-emphasising that all so-called liquid<br />

crystal phenomena were typical of emulsion behaviour.<br />

A S P E K T E<br />

Lehmann was by now incandescent. His reply, submitted in May 31 1902,<br />

was fifteen pages long, with again a numbered list of points. By now,<br />

however, battle lines were drawn, and many of Lehmann's explanations<br />

only made sense within the liquid crystal paradigm. An example of this<br />

is his assertion that liquid and solid crystals differ because of their lack<br />

of shear elasticity. The substantive (and correct) point made by<br />

Lehmann was that the cloudy phase is not really cloudy at all, contrary<br />

to Tammann's assertion. Under a microscope, magnified 700 times, it<br />

becomes clear, just like a solid crystal. Each droplet is a n i s o t r o p i c, and the<br />

cloudiness is because the whole system is an aggregate of differently<br />

ordered droplets. Sarcastically, Lehmann remarked that Tammann<br />

was concerned by the new and untested lattice theory of solids, but<br />

unconvinced by the old well-tried and well-tested crystal optics. As for<br />

the remaining disagreements, they reduced to doubting the opposing e xperimentalist's<br />

competence. Little wonder that Lehmann was offended.<br />

In fact Tammann's doubts were widely shared in the chemical community.<br />

Probably only Tammann - an expert in thermodynamics - was<br />

motivated enough to articulate them in public. The distinguished but<br />

elderly organic chemist Friedrich Konrad Beilstein (1838-1906) exhibited<br />

this scepticism in a 19<strong>05</strong> letter [9] to his Halle colleague Jacob Volhard<br />

(1834-1910). Beilstein notes that (Georg) Quincke had shown him some<br />

work on ice and glacier formation which proved conclusively that<br />

liquid crystals were an optical illusion. Not only that, but Lehmann was<br />

a man who knew neither physics nor chemistry…! Volhard was a friend<br />

of Beilstein's, but he had also supervised the Ph.D. work of Rudolf<br />

Schenck, who was contemporaneously playing a major role in the<br />

opposing camp; his reaction to this clash of loyalties is not known.<br />

It was in this climate that the 19<strong>05</strong> annual meeting of the <strong>Deutsche</strong><br />

B u n s e n g e s e l l s c h a f t was held in Karlsruhe. The Proceedings, published<br />

in the Zeitschrift <strong>für</strong> Elektrochemie, have transmitted us a grandstand<br />

view of the whole event. The meeting started on the evening of<br />

Thursday June 1 - Ascension Day according to the Proceedings - with<br />

a greeting party in the Stadtgarten, and finished with an excursion to<br />

the Old Castle in Baden-Baden on Sunday June 4. In the event of bad<br />

weather, the walk round the castle was to be replaced by a visit to<br />

Baden-Baden itself. We are not told however whether the 166<br />

participants actually made it to the alter Schloss.<br />

The meeting was a general physical chemistry meeting, with an eclectic<br />

choice of talks. Friday saw no fewer than seventeen papers, including<br />

a presentation on a geological thermometer by the society's president<br />

Prof. Dr. Jacobus Henricus van't Hoff from Berlin, another on the<br />

teaching of physical chemistry in schools, and yet another on the physical<br />

chemistry of wine.<br />

The Saturday morning session was set to start, as the programme<br />

rigorously instructed, at p r e c i s e l y 8.30 a.m. It concluded, eight seminars<br />

later, with a presentation by Privatdozent R. Schenck from Marburg,<br />

entitled "The nature of crystalline fluids and liquid crystals". Lunch was<br />

then due to be taken in the Stadtgarten at 1.30 p.m. The Proceedings<br />

also fail to inform us how many delegates lasted until Schenck's<br />

presentation, read presumably at around 1 p.m.. Could some less<br />

committed delegates perhaps only have persisted until the seminar<br />

by Prof. Dr. Cohen of Utrecht, on the explosive properties of antimony<br />

(with demonstration!), before tiring of the morning session?<br />

Schenck had been born in Halle in 1870, and had studied in the same town<br />

under Jacob Volhard. At Marburg, where he obtained his Habilitation<br />

degree in 1897, he worked on liquid crystals. After 1906, when he<br />

125


A S P E K T E<br />

obtained a full professorship in physical chemistry at Achen, his<br />

interests turned away from liquid crystals. Later he moved to Breslau<br />

and thence to Munster, where he ended his career. In later years he<br />

a c h i e v e d eminence as president of the Bunsen Society. Unfortunately he<br />

blotted his histroical copybook by his enthusiastic support for the<br />

National Socialists during the Hitler period. He died in 1965, the only<br />

liquid crystal pioneer to live into themodern period.<br />

Those few delegates - and this included Tammann - who were patient<br />

enough to wait until Schenck's paper witnessed an event in scientific<br />

history. Schenck's point of view is best presented in his book [10] which<br />

appeared almost contemporaneously with the meeting. Originally<br />

intended as a thermodynamic appendix to Lehmann's 1904 book, it<br />

finally appeared on its own a year later, but with a blessing from<br />

Lehmann. Perhaps the delay turned out well, for the Schenck book is<br />

shorter, less pretentious, more focussed on possible objections, and<br />

altogether easier to read than Lehmann's effort. But the Karlsruhe<br />

paper provided a theatrical dimension to what turned out to be surgical<br />

unpicking of the Tammann point of view.<br />

If previous exchanges between Tammann and Lehmann had been<br />

noted for their heat rather than their light, Schenck's presentation<br />

dragged the experimental status of the field into new pastures. By 19<strong>05</strong><br />

there had been 41 publications on liquid crystalline phenomena, all but<br />

two in German (the other two were in Italian). And by now 21 liquid<br />

crystal compounds had been identified [11].<br />

Schenck's paper made a number of points, all of which pointed strongly<br />

against the idea of liquid crystalline properties depending on the lack<br />

of material purity. One was to do with the dependence of the turbidity<br />

on the birefringent drops. Then there were the jumps observed in<br />

both density and viscosity at the onset of the cloudy phase. If the<br />

liquid crystal were an emulsion, there would still be a clearing point,<br />

but no discontinuities, and Schenck presented results on water-phenol<br />

mixtures to stress the point. Furthermore Schenck had actually carried<br />

out experiments on the exact same experimental materials used by<br />

Tammann. Apparently Tammann had been careless in preparing his<br />

materials. Indeed they were not pure. But if the materials a r e p u r i f i e d ,<br />

it matters not one jot.<br />

The light absorption in crystalline liquids is temperature-independent,<br />

which would not be the case in an emulsion, because the droplet<br />

number would change with temperature. Electrophoresis ("cataphoresis"<br />

in their terminology) experiments by Bredig and Schukowsky failed to<br />

cause phase separation of the presumed emulsion, not only at the<br />

usual 12V, not even at a higher value of 70V, but even at the enormous<br />

value of 48,000V! This presumed lack of evidence of a two-component<br />

mixture by co-workers in the Lehmann camp was confirmed by similar<br />

experiments by Coehn, working with Tammann in Göttingen. Apparently<br />

Coehn had hypothesised that some mixtures could not be<br />

separated in this way, a suggestion treated by Bredig with laughable<br />

contempt. Finally the surface tension obeys what we would now call<br />

a scaling law (due to Eötvös), again only consistent with a pure material.<br />

No sooner the lecture over, up popped Tammann with a long, involved<br />

and impressively tactless restatement of his by-now-well-known<br />

position, thinly disguised as a question. Unsurprisingly (and correctly)<br />

he focussed on the importance of identification of "liquid crystals" for<br />

the lattice theory of solids. "There are certainly such things as soft<br />

crystals, I am happy to concede flowing crystals, but liquid crystals,<br />

never!", he thundered.<br />

126<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

At that point session chairman van't Hoff abruptly closed the discussion.<br />

Whether eight successive papers had caused delegates' stomachs to<br />

rumble so loudly as to impede further fruitful interaction, or whether<br />

simply to prevent further bloodshed, is not recorded. We read that the<br />

"discussion ran out of time…. and that consequently a reply to Professor<br />

Tammann's points was impossible.." Van't Hoff proposed the setting<br />

up a of a Commission of Experts which could examine liquid crystal<br />

problems further, and which would include, among others, Tammann<br />

and Lehmann. Meanwhile they should all reconvene in the afternoon<br />

for a demonstration in Lehmann's laboratory.<br />

The aftermath of the meeting was no less happy than the meeting itself.<br />

Lehmann felt humiliated and insulted by what he saw as an unanswered<br />

public attack of his scientific competence and integrity by Tammann.<br />

There was a bitter exchange of letters [12]. What the proud Lehmann<br />

took to be (in a letter of June 12 to Tammann) an "offence to his honour",<br />

Tammann interpreted as a disinterested search for truth, claiming in a<br />

letter of June 14 that he "valued (Lehmann's) work very highly", but<br />

then, retreating somewhat (in a letter of June 18), that he "obviously<br />

had made an error, since (he) could not see well in the auditorium",<br />

and had concluded that when van't Hoff kept to time, it meant that<br />

no-one disagreed with him. But inside, insult or no insult, Tammann<br />

remained unconvinced.<br />

The commission of experts also turned out badly, with Lehmann and<br />

van't Hoff finishing daggers drawn, but Schenck was able to retrieve<br />

something in the form of an extensive review article in 1909 in the<br />

Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik. Further progress depended<br />

on synthetic work, principally by Daniel Vorländer (1869-1941) in Halle,<br />

who realised that in order to have (what he called) a crystalline fluid,<br />

the molecules had to be rod-like. This was a fundamental advance, but<br />

a comment in the introduction to the short book written in 1908 by<br />

Vorländer in which he explained his work merely led to another<br />

internal wrangle. Now it was the turn of Reinitzer to feel the force of<br />

Lehmann's wrath. The result was a public disagreement in the pages<br />

of the Annalen der Physik about the priority for the original discovery<br />

of liquid crystals [14].<br />

The true nature of liquid crystalline phases had to wait until the early<br />

1920s and the Frenchman Georges Friedel (1866-1933). It was Friedel<br />

who realised that the key was not the degree of fluidity that was<br />

important, but rather the internal structure of the phase. Friedel, whose<br />

daughter was a classicist, introduced the Greek terms "nematic",<br />

"smectic" and "cholesteric", explained that the key element of the<br />

so-called liquid crystals was orientational order, and understood the<br />

many and varying textures seen under a microscope in terms of<br />

material structural features. Friedel, like Lehmann, was a larger than<br />

life figure, with a well-developed sense of honour, a loose tongue,<br />

and a thin skin. Friedel tried unsuccessfully to abolish the term "liquid<br />

crystal" and replace it by "mesomorphic phase".<br />

Otto Lehmann died unexpectedly on June 17 1922, having received a<br />

polite letter as recently as January 23 from Friedel thanking him for<br />

sending a sample and receiving a junior colleague in Karlsruhe. It is<br />

perhaps as well that when Friedel's monograph appeared in November<br />

that Lehmann was already in his grave, for its fiercely anti-German<br />

manner, not to mention its patronising tone (even with respect to<br />

Lehmann) would surely have hastened his end otherwise.<br />

But Friedel's story is a story for another day. Now we celebrate the<br />

contribution of Otto Lehmann and Rudolf Schenck as pioneers of the<br />

science of liquid crystals


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

ACKNOWLEDGEMENTS<br />

This article is a longer version of a talk given at the 33rd German<br />

Topical Meeting of the German Liquid Crystal Society in March <strong>20<strong>05</strong></strong>.<br />

Parts of it have appeared elsewhere in my inaugural lecture "Fluids<br />

with Attitude" (University of Southampton 2000, unpublished), and in<br />

ref.1 below. I would like to thank Professor H. Kitzerow for giving me<br />

the opportunity to present this material at that meeting, and Professor<br />

P.C. Schmidt for inviting me to write this article. My voyage through<br />

the history of liquid crystal science has been conducted in a vessel<br />

jointly constructed with my close colleagues Professors David Dunmur<br />

(Southampton) and Horst Stegemeyer (Paderborn).<br />

I owe them a immense and continuing debt for their ongoing collaboration<br />

on this fascinating historical project. I am particularly grateful to<br />

Professor Stegemeyer for patiently guiding me through the complications<br />

of the late 19th century German language, but emphasise nevertheless<br />

that any mistakes on that score are mine and mine alone!<br />

I would also like to thank Dr. P.M. Knoll (Karlsruhe) for sending me copies<br />

of his unpublished biographical works on Otto Lehmann and Professor<br />

S. Hess (Berlin) for providing me with a copy of Rudolf<br />

Schenck's 1904 book on liquid crystals. I would be grateful to colleagues<br />

who find errors of fact or of emphasis in this article to write to<br />

me. The folk memories of the events described in this article, which<br />

took place about 100 years ago, remain in numerous university and industrial<br />

archives, and a complete collection has still to be made.<br />

REFERENCES<br />

[1] F. Reinitzer, Beiträge zur Kenntniss des Cholesterins,<br />

Monatshefte <strong>für</strong> Chemie (Wien) 9, 421-441 (1888)<br />

[2] O. Lehmann, Über fliessende Krystalle, Zeitschrift <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie 4, 462-72 (1889)<br />

[3] A longer version of this story, including many original papers,<br />

is told in Crystals that Flow: classic papers from the history<br />

of liquid crystals, compiled with translations by T.J. Sluckin,<br />

D.A. Dunmur and H. Stegemeyer (Taylor and Francis, 2004)<br />

ISBN 0-415-25789-1. A full list of contemporary references<br />

is provided.<br />

[4] O. Lehmann, Flüssige Kristalle sowie Plastizität von Kristallen<br />

im allgemeinem molekulare Umlagerung und Aggregatzustanden<br />

, (Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1904).<br />

[5] But most Anglo-Saxons are convinced that Schlieren was a<br />

contemporary of Lehmann's!<br />

[6] The set of papers I refer to in the present discussion are:<br />

G. Tammann, Ueber die sogennanten flüssigen Krystalle;<br />

Ann. Physik, 4, 524-30 (1901);<br />

O. Lehmann, Flüssige Krystalle, Entgegnung auf die<br />

Bemerkungen des Hrn G. Tammann; Ann. Physik, 5,<br />

236-9 (1901);<br />

G. Tammann, Ueber die sogenannten flüssigen Krystalle II;<br />

Ann. Physik, 8, 103-8 (1902).<br />

O. Lehmann, Ueber künstlichen Dichroismus bei flüssigen<br />

Krystallen und Hrn. Tammann's Ansicht; Ann. Physik, 8,<br />

908-23 (1902);<br />

A S P E K T E<br />

The correspondence continued and did not really die down until<br />

Lehmann's attention was sidetracked by his dispute with Reinitzer<br />

in 1908.<br />

[7] O. Lehmann, Struktur, System und magnetisches Verhalten<br />

flüssiger Krystalle und deren Mischbarkeit mit festen, Annalen<br />

der Physik 2, 649-7<strong>05</strong> (1900).<br />

[8] Lehmann was on weak ground here. Friedel's later (1922)<br />

identification was: flowing crystals = smectics, liquid<br />

crystals = nematics, while cholesterics, which had a superficial<br />

resemblance to smectics because of the layering, were to be<br />

placed firmly in the nematic camp. Cholesteryl benzoate is a<br />

cholesteric liquid crystal, and the peculiar colours are a diffractiondriven<br />

consequence of periodicity induced by a chirally twisting<br />

orientation.<br />

[9] I am grateful to H. Stegemeyer for providing me with a<br />

copy of this remarkable document.<br />

[10] R. Schenck, Kristallinische Flüssigkeiten und Flüssige Kristalle<br />

(Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1904).<br />

[11] But including the wrongly identified silver iodide (Jodsilber).<br />

[12] A fuller account is given in Peter M. Knoll and Hans Kelker,<br />

Otto Lehmann, Erforscher der flüssigen Kristalle (privately<br />

published manuscript 1988). Many letters are transcribed in<br />

this interesting monograph, which has not unfortunately been<br />

published in English. The translations are my own<br />

(caveat lector !).<br />

[13] R. Schenck, Bericht über die neueren Untersuchungen der<br />

kristallinischen Flüssigkeiten, Jahrbuch der Radioaktivität und<br />

Elektronik, 6, 572-639 (1909).<br />

[14] For the whole dreadful correspondence, see:<br />

O. Lehmann, Zur Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen<br />

der Physik 25, 852-60 (1908);<br />

F. Reinitzer, Zur Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen<br />

der Physik 27, 213-24 (1908);<br />

O. Lehmann, Bemerkungen zu Hr. Reinitzers Mitteilung über<br />

Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen der Physik 27,<br />

109-1102 (1908).<br />

127


A S P E K T E<br />

Werner Hoheisel, Arno Nennemann, Christoph Schild und Matthias Voetz<br />

A) EINLEITUNG:<br />

Bei der Bunsentagung <strong>20<strong>05</strong></strong> wurden im Rahmen des Industriesymposiums<br />

in einem Vortrag von Dr. Matthias Voetz die Bayer Technology Services<br />

(BTS) und die Möglichkeiten der Mikroskopie und Spektroskopie in<br />

der industriellen Praxis bei BTS anhand von konkreten Fallbeispielen<br />

vorgestellt. Dieser Vortrag ist Grundlage des nachfolgenden Artikels.<br />

Bayer Technology Services bildet das weltweite technologische Rückgrat<br />

des Bayer-Konzerns, wenn es um Entwicklung von Verfahren oder<br />

Planung, Bau und Optimierung von Prozessen und Anlagen geht.<br />

Darüber hinaus entwickelt die Servicegesellschaft <strong>für</strong> die Bayer-Teilkonzerne<br />

übergreifende innovative Technologieplattformen und<br />

unterstützt damit nachhaltig deren Leistungsfähigkeit. BTS bietet<br />

ganzheitliche Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von<br />

Anlagen, Verfahren und Produkten.<br />

Hierbei wird die Analytik in den Bereichen Life Science und Materials<br />

Science bei der Produktentwicklung, Qualitätssicherung und Reklamationsbearbeitung<br />

eingesetzt. Die Empfindlichkeit, Nachweisgrenze<br />

und Ortsauflösung der eingesetzten spektroskopischen und mikroskopischen<br />

Methoden reichen heute schon bis an den Einzelmolekülnachweis<br />

heran oder aber ermöglichen zumindest den Nachweis von<br />

nur "endlich vielen" Molekülen.<br />

Im Folgenden werden die Möglichkeiten und Grenzen dieser spektroskopischen<br />

und mikroskopischen Methoden anhand von Beispielen<br />

aus dem Bereich der Materialentwicklung, dem Troubleshooting in<br />

der Produktion und der Diagnostik aufgezeigt.<br />

B) KATALYSATORENTWICKLUNG<br />

Die Entwicklung und Optimierung von Katalysatoren und katalytischen<br />

Verfahren sind wichtige Kernkompetenzen von BTS. Die vorhandene<br />

Expertise und das Leistungsspektrum erstrecken sich über einen weiten<br />

Bereich von der Auslegung und Konzeption entsprechender Anlagen,<br />

der verfahrenstechnischen Betrachtung und Optimierung des Gesamtverfahrens<br />

bis hin zur Modellierung einzelner Verfahrensschritte und<br />

zur Beobachtung der auf molekularer Ebene ablaufenden Vorgänge.<br />

Gerade die Verfolgung der Prozesse, die an der Oberfläche katalytisch<br />

aktiver Materialien unter Reaktionsbedingungen ablaufen, ist von großem<br />

Interesse im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Reaktionsmechanismen,<br />

auf dessen Basis eine gezielte Verbesserung oder Neuentwicklung<br />

von Katalysatoren ermöglicht wird. Eine entsprechende in situ<br />

Charakterisierung umfasst u.a. die Beobachtung von reaktiven Zwischenstufen,<br />

die Diskriminierung zwischen aktiven Oberflächenzentren und<br />

an der Reaktion unbeteiligten Oberflächenspezies, die Koordinationssphäre<br />

von aktiven Metallzentren sowie die Migration und die Mobilität<br />

128<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Kleine Dimensionen - große Effekte<br />

Beispiele aus der industriellen Forschung<br />

und Entwicklung bei Bayer Technology Services<br />

Dr. Matthias Voetz<br />

Bayer Technology Service GmbH<br />

PT-AS-PCI<br />

Leverkusen, E-41, Telefon 0241 - 30 25 885<br />

e-mail: matthias.voetz@bayertechnology.com<br />

von Verbindungen an der Katalysatoroberfläche.<br />

Schwingungsspektroskopische Methoden erlauben beispielsweise<br />

die Charakterisierung von Oberflächenreaktionen unter definierter<br />

Gasatmosphäre bei erhöhten Drücken und Temperaturen. Aus derartigen<br />

Untersuchungen lassen sich unmittelbar Aussagen zum katalytischen<br />

Reaktionsmechanismus, zur Entstehung unerwünschter Nebenprodukte<br />

sowie zur Belegung der Oberfläche mit Adsorbaten ableiten.<br />

Dies erlaubt wiederum Rückschlüsse auf Aktivität, Selektivität und<br />

Standzeit, bietet also die Basis zur Ermittlung von Struktur-Eigenschafts-<br />

Korrelationen.<br />

Aber auch morphologische Aspekte spielen in der Katalyse eine<br />

entscheidende Rolle und bestimmen über Art und Umfang der<br />

Adsorption von Edukten, reaktiven Zwischenstufen und Produktmolekülen<br />

an der Katalysatoroberfläche. Im vorliegenden Beispiel<br />

wurde die Morphologie einzelner immobilisierter Edelmetallpartikel an<br />

der Oberfläche eines oxidischen Trägermaterials mittels hochaufgelöster<br />

Transmissionselektronenmikroskopie (HR-TEM) charakterisiert.<br />

Abb. 1 zeigt, dass es gelungen ist, die einzelnen Gitterebenen der<br />

Metallpartikel räumlich aufzulösen.<br />

Abb.1: TEM-Aufnahme eines Trägermaterials mit einzelnen Edelmetallpartikeln und<br />

hochaufgelöste Aufnahme eines Metallpartikels mit Gitterlinien.<br />

Auf diese Weise konnten die exponierten Kristalloberflächen ermittelt<br />

werden. Anhand einer Reihe von im ‚Baukastenprinzip' über Modelling-<br />

Methoden aufgesetzten Strukturmodellen verschieden aufgebauter<br />

Metallcluster konnte daraufhin die dem oxidischen Träger exponierte<br />

Kristalloberfläche identifiziert werden. Diese Metalloberfläche zeigte<br />

interessante Korrelationen zu bestimmten Metall-Sauerstoff-Abständen<br />

am Trägermaterial. Anhand einer nachgeschalteten Literaturrecherche<br />

wurde auf Basis dieser Daten ein weiteres Metalloxid mit nahezu<br />

identischen Metall-Sauerstoff-Abständen gefunden, das sich in der<br />

relevanten katalytischen Reaktion ebenfalls als sehr gut geeignetes<br />

Trägermaterial herausstellte. In Summe führten die beschriebenen<br />

Charakterisierungsarbeiten also zu dem wichtigen Resultat, dass aufgrund<br />

einer strukturellen Betrachtung auf molekularer Ebene die<br />

Neuentwicklung eines völlig neuen (und damit patentfreien) alternativen<br />

Katalysatorsystems ermöglicht wurde.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

C) CD-PRODUKTION - HAFTUNGSPROBLEME DER<br />

REFLEKTORSCHICHT<br />

Bei der Produktion von CD's werden die Polycarbonatscheiben im<br />

Spritzguss hergestellt und anschließend eine Aluminiumschicht als<br />

Reflexionsschicht und ein Schutzlack auf die CD aufgebracht. In<br />

Abbildung 2 ist eine solche Spritzgussmaschine zu sehen.<br />

Abbildung 2: Spritzgussmaschine <strong>für</strong> CD mit Entnahme- und Stapelvorrichtung<br />

Die Taktzeiten pro CD liegen hierbei heute bereits im Sekundenbereich.<br />

Bei den CD's, die auf einer bestimmten Maschine gefertigt<br />

wurden, trat aber immer wieder eine partielle Ablösung der Reflexionsschicht<br />

auf. Der Grund <strong>für</strong> dieses Adhäsionsversagen musste aufgeklärt<br />

werden. Hier<strong>für</strong> wurde eine CD, die noch nicht mit Aluminiumschicht<br />

und Schutzlack versehen war, mittels abbildendem<br />

ToF-SIMS vermessen (Methode ToF-SIMS siehe Kasten).<br />

TOF-SIMS:<br />

Mit der statischen TimeofFlight SekundärIonenMassenspektroskopie<br />

(ToF-SIMS) ist man in der Lage, Aussagen über die molekulare<br />

Zusammensetzung einer Oberfläche zu erhalten. Die Informationstiefe<br />

beschränkt sich hierbei auf die obersten Moleküllagen. Durch Primärionen<br />

(0,25 - 25KeV) wird eine Stoßkaskade in den oberflächennahen<br />

S c h i c h t ausgelöst, die wiederum zur Folge hat, dass Moleküle oder<br />

Fragmente von Molekülen zum Teil als Ionen die Oberfläche verlassen.<br />

Diese Ionen werden dann beschleunigt und über eine Flugstrecke<br />

von ca. 2 m bedingt durch ihre unterschiedliche Flugzeit massensepariert.<br />

Dies gelingt mit einer Massenauflösung von >10000. Der<br />

Ursprung der nachgewiesenen Ionen sind die ersten 1-2 Moleküllagen<br />

der Oberfläche. Mit ToF-SIMS sind zum Teil auch noch sehr geringe<br />

Konzentrationen nachweisbar. Eine direkte Quantifizierung ist allerdings<br />

nicht möglich. Rastert man zusätzlich noch den Primärionenstrahl<br />

über die Probe, ist es nicht nur möglich, ein Spektrum von einem<br />

Punkt auf der Probe zu bekommen, sondern man kann auch die<br />

Intensitätsverteilung von bestimmten Molekülen oder Elementen<br />

über einen Bereich von bis zu einigen cm auf der Probe darstellen.<br />

Für Abbildendes SIMS mit Bereichen größer 1mm wird dann aller-<br />

In dings Abbildung nicht der 3a Ionenstrahl, ist die Intensitätsverteilung sondern die Probe bewegt.<br />

eines Fragmentes<br />

A S P E K T E<br />

(C3H5=41amu), das <strong>für</strong> Polycarbonat charakteristisch ist, in Falschfarben<br />

dargestellt. Man erkennt deutlich das Mittelloch und den Stapelring<br />

der CD. Ansonsten ist die Verteilung relativ homogen. In Bild 3b<br />

ist der selbe Ausschnitt auf der CD abgebildet, diesmal allerdings die Intensitätsverteilung<br />

eines Fragmentes (SiC3H9=73amu), das einen Fingerprint<br />

<strong>für</strong> Silikon darstellt. Hier sind deutlich Ringstrukturen zu erkennen,<br />

die sich auf der Höhe des Stapelrings befinden.<br />

Abbildung 3: Abbildende ToF-SIMS Aufnahme von einem CD-Bereich<br />

a) PC-Fragment b) Silikonfragment<br />

Auf der CD gibt es also Bereiche, die an der Oberfläche mit Silikon<br />

kontaminiert sind. Dass solche Kontaminationen zum Haftungsversagen<br />

führen können, ist bekannt. Hier<strong>für</strong> reichen auch schon Monolagen<br />

mit einer Dicke im nm-Bereich aus. Solche dünnen Schichten können<br />

allerdings nur mit der oberflächenempfindlichen Methode SIMS nachgewiesen<br />

werden. Mit dem Nachweis des Silikons auf den CD's ist es<br />

somit zwar gelungen, die direkte Ursache <strong>für</strong> das Haftungsproblem<br />

heraus zu finden, woher die Kontamination stammt, ist aber weiterhin<br />

unklar. Hier brachte ein Blick in den Produktionsablauf Klarheit. Nachdem<br />

die Polymerschmelze innerhalb des Spritzgusswerkzeuges<br />

erstarrt ist, werden die beiden Hälften des Werkzeuges auseinandergefahren,<br />

der CD-Rohling mittels eines Roboterarmes aus dem<br />

Werkzeug entnommen und auf einer Spindel abgelegt (s. Bild 2).<br />

Die Fixierung des Armes an der CD während des Transportes erfolgt<br />

hierbei über drei Saugnäpfe. Diese Saugnäpfe sind aus Silikon gefertigt.<br />

Bei einigen dieser Saugnäpfe konnten nun durch nicht vollständige<br />

Vernetzung des Silikons kurzkettige Silikonbruchstücke auf<br />

die CD-Rohlinge übertragen werden und verursachten so die kreisförmigen<br />

Kontaminationen auf der Polycarbonatoberfläche. Durch den Austausch<br />

der Saugnäpfe an der entsprechenden Maschine konnte das<br />

Problem behoben werden.<br />

An diesem Beispiel wird klar, dass nur das Zusammenspiel von hochspezialisierter<br />

Analytik (Nachweis von Silikon auch in sehr dünnen<br />

Schichten bzw. Konzentrationen) im abbildenden Modus (Kontaminationen<br />

sind kreisförmig) und Kenntnis des Produktionsprozesses (runde<br />

Saugnäpfe aus Silikon haben im Prozess Kontakt zur CD-Oberfläche)<br />

zur Lösung des Problems führen konnten.<br />

D) DIAGNOSTIK DURCH NANOTECHNOLOGIE<br />

PHOSPHORE ALS NANOLABEL:<br />

Die medizinische Diagnostik, Drug Discovery oder auch die mikrobiologische<br />

Forschung basieren oft auf Auslesesystemen, die mit<br />

fluoreszierenden Markern arbeiten. Solche Marker zeigen die An- oder<br />

Abwesenheit von spezifischen Antikörpern oder Antigenen, färben Gewebeschnitte<br />

<strong>für</strong> die Fluoreszenzmikroskopie, quantifizieren DNA<br />

129


A S P E K T E<br />

während einer Polymerase Kettenreaktion (PCR) oder sie lassen Biomoleküle<br />

in lebenden Organismen aufspüren und verfolgen. Halbleiter-<br />

Nanoteilchen, so genannte Quantenpunkte, stellen dabei eine neue<br />

Klasse von Fluorophoren dar, insbesondere wenn Fotostabilität oder<br />

Multiplexfähigkeit gefordert werden. Seitdem im Jahr 1998 die ersten<br />

Zellen erfolgreich angefärbt wurden, erfreuen sie sich wegen ihrer<br />

überragenden optischen Eigenschaften (hohe Lichtausbeute, gemeinsame<br />

Anregungswellenlänge, die Emissionwellenlänge ist zwischen<br />

400 nm und ca. 1400 nm nahezu stufenlos einstellbar) vor allem in<br />

Forschungsbereichen großer Beliebtheit. Seit 2003 sind sie zudem,<br />

wenn auch zu einem noch relativ hohen Preis, kommerziell verfügbar.<br />

Trotz der vielen Anwendungsvorteile der Quantenpunkte verhinderte<br />

vor allem deren chemische Zusammensetzung wegen ihrer meist<br />

toxischen Materialien wie CdSe, CdTe, InAs etc. die Verbreitung in<br />

industriellen Anwendungen. Nanophosphore stellen deshalb eine<br />

neue Alternative zu den Quantenpunkten dar. Sie bestehen aus<br />

kristallinen, meist oxidischen Materialien, die mit Ionen der Lanthaniden<br />

dotiert sind, wie z. B. LaPO4:Ce 3+ ,Tb 3+ oder YVO4:Eu 3+ . Sie sind<br />

somit aus den gleichen Materialien aufgebaut, wie sie z.B. in Leuchtstofflampen<br />

verwendet werden, mit einer Größe von unter 10 nm<br />

sind sie jedoch um einen Faktor 1000 kleiner. Sie sind sehr stabil gegenüber<br />

Licht, Oxidation, Alterung oder Wärme und vor allem weit<br />

weniger toxisch. Eine dünne Hülle um die Teilchen aus Siliciumdioxid<br />

oder Polymeren bildet dabei die Basis <strong>für</strong> eine geeignete Biofunktionalisierung<br />

der Teilchen und somit die Anwendbarkeit als Biolabel.<br />

Preisgünstige Produktionsmethoden ohne Notwendigkeit einer Kern-<br />

Hüllenstruktur oder einer ultragenauen Kontrolle der Teilchengröße<br />

machen Nanophosphore nicht nur <strong>für</strong> die Forschung, sondern auch <strong>für</strong><br />

einen breiten diagnostischen Einsatz interessant.<br />

Die Anwendbarkeit der Nanophosphore wurde bei Bayer Technology<br />

Services anhand des Modellsystems CePO4:Tb 3+ demonstriert. Diese<br />

Nanophosphore haben eine nahezu einheitliche Größe von ca. 7 nm<br />

und können bei niedrigen Wellenlängen (< 300 nm) effizient a n g e -<br />

regt werden (max ~ 500,000 M - 1 c m - 1 ). Das Fluoreszenzspektrum ist typisch<br />

<strong>für</strong> Tb-Ionen mit einem schmalbandigen Hauptmaximum bei 542<br />

nm und drei weiteren Satelliten (Abbildung 4).<br />

130<br />

Wellenlänge (nm)<br />

Abbildung 4: Anregungs- und Emissionsspektrum fluoreszierender CePO4:Tb -<br />

Nanophosphore sowie elektronenmikroskopische Aufnahme der Teilchen.<br />

Die hohe Quantenausbeute von bis zu 50 % ermöglicht ein Detektionslimit<br />

von ca. 1 fmol. Durch die Verkapselung der Teilchen mit einer<br />

sehr dünnen (ca. 2 nm) Hülle aus Polyacrylsäure ist deren Oberfläche<br />

mit Carboxylgruppen funktionalisiert. An diese können mit Hilfe von<br />

Standard-Protokollen Proteine (z.B. Streptavidin), Oligonukleotide oder<br />

andere geeignete Biomoleküle angekoppelt werden und ermöglichen so<br />

das Design diagnostischer Assays.<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Für eine Machbarkeitsstudie wurde ein homogener Assay, d. h. ein Assay<br />

ohne zusätzliche Wasch- oder Trennungsschritte, zum Nachweis von farbstoffmarkierten<br />

DNA-Strängen verwendet. Dabei agieren Nanophospore<br />

als effiziente Donoren in resonanten Energietransfer-Prozessen<br />

(FRET) mit in räumlicher Nähe befindlichen Farbstoffen als Akzeptoren.<br />

Im Fall der verwendeten CePO4:Tb 3+ -Nanophosphore erwies sich<br />

Rhodamin (TAMRA) als geeigneter Farbstoff, der einen maximalen<br />

spektralen Überlapp der Donor-Emission mit der Akzeptor-Absorptionsbande<br />

bei 542 nm gewährleistet. Die Fluoreszenz des Rhodamin-Farbstoffs<br />

liegt breitbandig bei ca. 585 nm.<br />

An die Nanophosphore wurde eine DNA-Sequenz mit 21 Basenpaaren<br />

gekoppelt und zu der entsprechenden mit TAMRA markierten Gegensequenz<br />

gegeben. Bei erfolgreicher Hybridisierung der DNA-Stränge<br />

liegen Nanophosphor und Farbstoff in direkter Nachbarschaft zueinander<br />

und können über FRET-Prozesse nachgewiesen werden.<br />

Das FRET-Ereignis selbst kann dabei entweder über die sensibilisierte<br />

R h o d a m i n -Fluoreszenz oder über die Löschung der Donor-Fluoreszenz<br />

verfolgt werden. Wegen der langen Fluoreszenzlebensdauer der Nanop<br />

h o s p h o r e , die im Bereich von Millisekunden liegt, erweist es sich als<br />

vorteilhaft, die Löschung der Donor-Fluoreszenz bei einer Wellenlänge<br />

von 542 nm zeitaufgelöst zu messen. Die relative Reduktion der<br />

Halbwertszeit ist hier proportional zur FRET-Effizienz. Im Experiment<br />

wurde vor der Zugabe der Gegensequenz ein nahezu einfach exponentieller<br />

Zerfall mit einer Halbwertszeit von 1,2 ms gemessen.<br />

Nach erfolgter Hybridisierung beschleunigt sich der Zerfall auf eine Halbwertszeit<br />

von 0,2 ms mit einem ausgeprägterem multiexponentiellen<br />

Charakter. Erwärmt man den entstandenen DNA-Doppelstrang auf<br />

ca. 70°C, kehrt man zum Ausgangszustand zurück (T 1 /2 ~ 1,2 ms), was<br />

auf eine Dehybridisierung und Auseinanderdriften der DNA-Stränge und die<br />

dann nicht mehr gegebene FRET-Bedingung hindeutet (Abbildung 5).<br />

Abbildung 5: Zeitaufgelöste Fluoreszenz von CePO4:Tb-DNA-Konjugaten bei 542 nm<br />

im hybridisierten (23°C) und thermisch induzierten dehybridisierten (70°C) Zustand.<br />

Temperaturinduzierte Hybridisierungs-Dehybridisierungszyklen konnten<br />

mehr als 35 Mal ohne Signalverlust wiederholt werden. Eine Vermessung<br />

der Halbwertszeit als Funktion der Temperatur zeigt eine <strong>für</strong> einen<br />

DNA-Doppelstrang dieser Länge typische Kurve mit einer Schmelzt<br />

e m p e r a t u r von 60°C (Abbildung 6).


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Abbildung 6: DNA-Schmelzkurve eines DNA-Doppelstrangs mit 21 Basenpaare<br />

Dieses Ergebnis demonstriert zum einen die hohe Effizienz des FRET-<br />

Prozesses und zum anderen auch die hohe Stabilität und Belastbarkeit<br />

der DNA-Nanophosphor-Konjugate. Durch Variation des Assayformats<br />

wurden in weiteren Versuchen nicht nur markierte, sondern<br />

auch unmarkierte DNA-Stränge verwendet. Mit solchen Assays können<br />

die nachzuweisenden DNA-Stränge in einer Probe dann auch direkt<br />

identifiziert werden, sie zeigen aber auch das Potenzial in Richtung eines<br />

Multiplex-PCR-Assays, wenn mehrere DNA-Nanophosphor-Konjugate<br />

in einem einzigen Assay verwendet werden.<br />

PLANAR WAVEGUIDE-TECHNIK:<br />

Nanoteilchen wie Quantenpunkte oder Nanophosphore werden in<br />

Zukunft möglicherweise wichtige Komponenten in Biosensoren oder<br />

sogar in Lab-on-chip Systemen darstellen. Biosensoren sind dabei<br />

integrierte Nachweismodule, die die An- oder Abwesenheit spezifischer<br />

Biomoleküle wie z.B. Nukleinsäuren, Antikörper oder anderer Antigene<br />

quantitativ nachweisen. Besonders bei der immer wichtiger werdenden<br />

personalisierten Medizin müssen solche Tests jedoch auch im Point-of-<br />

Care (POC) Bereich wie z.B. in der Arztpraxis angewendet werden. Da<br />

dort die entsprechenden Tests auch von wenig ausgebildetem Personal<br />

durchgeführt werden sollen und außerdem der Patient möglichst einen<br />

weiteren Arztbesuch zum Erhalt des Analyseergebnisses und der Verschreibung<br />

eines Medikaments vermeiden will, müssen die Testprotokolle<br />

unkompliziert sein und die Testergebnisse schnell zur Verfügung<br />

stehen. Deshalb wird bereits in naher Zukunft die Nachfrage nach einfach<br />

zu bedienenden und preisgünstigen Biosensoren hoch sein.<br />

Diese hohen Anforderungen werden durch die Planar Waveguide<br />

Technologie erfüllt, die gemeinsam durch Bayer HealthCare und Bayer<br />

Technology Services entwickelt wird. Planare Waveguide (PWG) ist<br />

die Grundlage einer Biochipplattform, welche die Möglichkeit des<br />

Multiplexings von Biochips mit extrem hoher Empfindlichkeit und<br />

POC-Kompatibilität kombiniert. Diese Wettbewerbsvorteile basieren<br />

auf den wesentlichen Eigenschaften der PWG-Technologie: Fluoreszenzmoleküle<br />

werden in einer sehr effektiven Weise angeregt, was<br />

ein hohes Signal und einen verringerten Hintergrund zur Folge hat.<br />

Kern der PWG-Technologie ist hierbei der planare Wellenleiterchip. Er<br />

besteht aus einem Glassubstrat, das mit einer dünnen Schicht (150 nm)<br />

Tantalpentoxid (Ta2O5) bedeckt wird, der sogenannte Wellenleiterschicht<br />

(Abbildung 7).<br />

Abbildung 7: Abbildung 8:<br />

Planar WaveguideTechnologie Planar Waveguide Chip.<br />

A S P E K T E<br />

Wichtig ist hierbei, dass Ta2O5 ein Material ist, das sowohl transparent<br />

ist als auch einen hohen Brechungsindex besitzt. In der Chipproduktion<br />

muss anschließend die biochemische Komponente auf dem Wellenleiter<br />

aufgebracht werden. Hier<strong>für</strong> wird der Wellenleiterchip mit einer<br />

dünnen Polymerschicht beschichtet, um eine biokompatible Schnittstelle<br />

zu erhalten. Mittels eines Druckers, vergleichbar mit einem normalen<br />

Tintenstrahldruckern, werden kurze DNA-Moleküle in diskreten Spots<br />

auf der mit dem Polymer bedeckten Wellenleiteroberfläche deponiert.<br />

Diese kurzen, auf der Oberflächen immobilisierten DNA-Moleküle wirken<br />

als Kopplungsmoleküle, die in der Lage sind, eine spezifische DNA-<br />

Sequenz (Target) aus der zu untersuchenden Probe auf der Oberfläche<br />

zu binden. Wegen der kleinen Ausmaße der Spots (100 - 150 µm) können<br />

einige Hundert unterschiedliche DNA-Targetsequenzen auf der Chipoberfläche<br />

in einem Experiment parallel nachgewiesen werden.<br />

Durch Einsetzen des Chips in das Detektionsgerät wird Laserlicht in<br />

die Ta2O5 Schicht mittels eines optischen Gitters eingekoppelt und<br />

durch den Wellenleiter transportiert (Abbildung 7, roter Pfeil). Dieser<br />

Lichttransport ist vergleichbar mit der Lichtleitung in einem Glasfaserkabel<br />

in der Telekommunikationstechnik. Wegen des physikalischen<br />

Effektes des evanezcenten Feldes wird ein Teil des Lichtes in eine<br />

dünne Schicht oberhalb des eigentlichen Wellenleiters transportiert.<br />

Die Intensität des evanezcenten Feldes fällt exponential von der Oberfläche<br />

mit einer Abklinglänge von ca. 150 nm ab. Infolgedessen wird<br />

nur ein sehr kleines Volumen über dem Wellenleiter in der Probe von<br />

dem Laserlicht erreicht. Dieses Licht kann benutzt werden, um Fluoreszenzmarker<br />

in diesem kleinen Volumen anzuregen. Vor der<br />

eigentlichen Analyse wird das DNA-Target mit Fluoreszenzmolekülen<br />

markiert. Wenn die Target-DNA-Sequenz spezifisch an einem Punkt<br />

auf der Oberfläche ankoppelt, wird das Fluoreszenzmolekül angeregt<br />

und durch ein CCD-Kamera das emittierte Licht detektiert. Markierte<br />

Targetmoleküle, die nicht spezifisch an der Oberfläche ankoppeln, werden<br />

nicht vom Licht erreicht und somit wird auch keine Fluoreszenz angeregt.<br />

Folglich wird der Fluoreszenzhintergrund deutlich verringert,<br />

was eine sehr hohe Empfindlichkeit ergibt (Abbildung 8).<br />

Zusätzlich müssen keine Waschschritte vor der Messung durchgeführt<br />

werden, was somit zu einem einfachen Testprotokoll führt. Die<br />

Vorteile der PWG-Technologie können wie folgt zusammengefasst<br />

werden :<br />

• Hunderte von Biomolekülen können parallel in einer Analyse<br />

detektiert werden (multiplexing)<br />

• Einige tausend Moleküle in der Probe reichen <strong>für</strong> den<br />

Nachweis aus, was einer Empfindlichkeit im zmol - Bereich<br />

(10 -21 mol) entspricht<br />

• Die Technologie kann sowohl in zentralen Diagnostiklaboren<br />

als auch im Point-of-care Bereich eingesetzt werden<br />

• Sowohl Nukleinsäuren als auch Proteine können<br />

nachgewiesen werden.<br />

131


A S P E K T E<br />

Um diese extreme Empfindlichkeit zu erreichen, müssen die Einkoppelgitter<br />

hochpräzise mittels Photolithographie gefertigt werden. In Abbildung 9<br />

ist ein Einkoppelgitter durch die Interferenzen zu sehen. Die Gittertiefe<br />

ist ca. 35 nm und die Gitterperiode ist 318 nm. Damit der Streuuntergrund<br />

möglichst gering gehalten wird, darf die Rauhigkeit des Chips<br />

(rms Wert) nur im Bereich von 0,5 nm liegen, was annähernd atomar<br />

glatt ist. Zusammengefasst stellen Nanophosphore und Planar Waveg<br />

u i d e s vielversprechende Technologien dar, die die Möglichkeiten des<br />

M u l t i p l e x i n g mit höchster Empfindlichkeit <strong>für</strong> den Nachweis von<br />

Nukleinsäuren und Proteinen kombinieren.<br />

Abbildung 9: Fluoreszenzsignal eines herkömmlichen und eines PWG Chips<br />

(aus WWW.ZEPTOSENS.COM)<br />

E) CHEMICAL MECHANICAL PLANARIZATION<br />

IN DER HALBLEITERINDUSTRIE<br />

Ein wichtiges Entwicklungsziel in der Mikroelektronik ist die ständige<br />

Miniaturisierung der Integrierten Schaltkreise (IC). Die Verfolgung<br />

dieses Entwicklungsziels hat zum Ersatz des bisher <strong>für</strong> Leiterbahnen<br />

verwendeten Aluminiums durch leitfähigere Materialien wie z.B. Kupfer<br />

geführt. Eine unerwünschte Diffusion in das umgebende Dielektrikum<br />

macht hier den Einsatz einer Diffusionsbarriere aus Tantal oder Tantalnitrid<br />

notwendig. Bei der Herstellung der IC's werden die Materialien<br />

als konforme Schicht auf dem meist vorher strukturierten Wafer aufgebracht.<br />

Bei der konformen Abscheidung entstehen Höhenunterschiede,<br />

die die Maßgenauigkeit der nachfolgend abzuscheidenden<br />

Schichten gravierend beeinträchtigen. So ist nach der Abscheidung<br />

eines Materials ein Planarisierungsschritt notwendig, der als CMP<br />

(Chemical mechanical planarization) bezeichnet wird; die verwendeten<br />

wässrigen Dispersionen (Slurries) wirken sowohl mechanisch als auch<br />

chemisch auf das oder die zu planarisierenden Materialien .<br />

Die Zusammenhänge im Polierprozess sind sehr komplex (Abbildung 10).<br />

Abbildung 10: Zusammensetzung einer Kupfer-CMP-Slurry und Wechselwirkungen<br />

im Polier-Prozeß<br />

132<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Entscheidend <strong>für</strong> den mechanischen Anteil am Polierprozess sind die<br />

Wechselwirkungen zwischen den Partikeln (Agglomeration vs.<br />

Dispersionsstabilität), zwischen Partikeln und der Waferoberfläche<br />

(Adhäsion, Abrasion) und zwischen Polierpad und Partikeln (Adsorption,<br />

Abrasion). Kolloidchemische und grenzflächenphysikalische Untersuchungen<br />

ermöglichen die Kontrolle dieser Parameter. Der chemische<br />

Anteil am Polierprozess ist über pH-Wert, Oxidationsmittel, Korrosionsinhibitor,<br />

Komplexierungsmittel und Antioxidanz gegeben. Diese<br />

chemischen Parameter definieren Oxidations- und Auflösungsprozesse<br />

an der Grenzfläche, können aber ebenso die Oberflächenchemie der<br />

Partikel durch Adsorption und elektrostatische Wechselwirkungen<br />

(Komprimierung der diffusen Ionenschicht) beeinflussen. Dispersionsstabilität<br />

und Oberflächeneigenschaften von Partikeln (Härte, Ladungsdichte)<br />

können variieren. So bestimmt unter anderem die Wahl des<br />

pH-Wertes, ob lösliche Kupfer-Ionen oder eine schützende Kupferoxid-<br />

Schicht entsteht. Das Oxidationsmittel ist <strong>für</strong> die Umwandlung des<br />

elementaren Kupfers in Kupferionen verantwortlich, während Korrosionsinhibitoren<br />

wie z.B. Benzotriazol durch koordinative Anlagerung an die<br />

metallische bzw. oxidische Oberfläche gleichzeitig lokale Ätzungen<br />

unterbinden soll. Komplexbildner fördern hingegen die Löslichkeit und<br />

damit den Abtrag von Metallionen.<br />

Die Polierpartikel (bspw. Levasil Silicapartikel, Fa. H. C. Starck)<br />

bewirken abhängig von den Parametern der Poliermaschine und des<br />

Polierpads einen mechanischen Abtrag und müssen in ihrer Dimensionalität<br />

nanoskalig sein, da größere Partikel zu Kratzern führen. Entsprechend<br />

sind die Anforderungen an die kolloidale Stabilität der Dispersionen<br />

hoch, da Agglomerate den gleichen nachteiligen Effekt zeigen würden.<br />

Die Preston-Gleichung beschreibt den komplexen Polierprozess :<br />

Anpressdruck P und Rotationsgeschwindigkeit s/ t definieren hier -<br />

neben den Partikel- und Padeigenschaften - den mechanischen Abtrag,<br />

d.h. die Höhenänderung mit der Zeit (Abtragsrate RR). Der Preston-<br />

Koeffizient Kp berücksichtigt sowohl die komplexen chemischen<br />

Größen wie Korrosion, Oxidation, Komplexierung als auch die Eigenschaften<br />

von Polierpad und Partikeltyp.<br />

Spektroskopische und mikroskopische Methoden spielen neben kolloidchemischen<br />

Methoden bei der Entwicklung von CMP-Slurries eine bedeutende<br />

Rolle. Erst ein Verständnis der Prozesse an der Wafergrenzfläche<br />

ermöglichen die gezielte Anpassung der Eigenschaften.<br />

Über licht- und elektronenmikroskopische Methoden (REM, TEM)<br />

können korrosiver Lochfraß, Kratzer oder Adhäsion von Partikeln an<br />

der Waferoberfläche abgebildet werden - und diese hängen stark von<br />

der chemischen Zusammensetzung der Dispersion ab. Während<br />

Lochfraß grundsätzlich durch bestimmte Additive wie Benzotriazol unterdrückt<br />

werden soll (Abbildung 11), kann eine Adhäsion von Partikeln<br />

bedeutend <strong>für</strong> gute Polierleistungen sein (Abbildung 12).<br />

(1)


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Abbildung 11: Korrosionsverhalten eines Kupfer-Wafers nach 15-minütigem Einwirken<br />

einer Silicadispersion (0,1 % Feststoffgehalt, pH 2,3) in Gegenwart von 5 % Wasserstoffperoxid<br />

(linkes Bild) und 5 % Wasserstoffperoxid sowie dem Korrosionsinhibitor<br />

Benzotriazol (rechtes Bild). REM Aufnahmen<br />

Abbildung 12: Adsorptionsverhalten von Silicapartikeln an einem Kupfer-Wafer bei<br />

pH 2 (linkes Bild) und pH 6 (rechtes Bild): REM-Aufnahmen von Waferstücken nach<br />

Behandlung und Abspülen mit einer 0,1 %-igen Silicadispersion.<br />

Eine derartige Adhäsion über elektrostatische Wechselwirkungen kann<br />

die mechanische Abrasivität der Polierpartikel unterstützen. Hingegen<br />

müssen Kratzer bedingt durch Agglomerate oder Verunreinigungen vermieden<br />

werden. Rasterkraftmikroskopie oder Microprofiler erlauben<br />

eine Quantifizierung von Oberflächenrauhigkeiten, die möglichst gering<br />

gehalten werden sollen.<br />

A S P E K T E<br />

Eine chemische Veränderung der Waferoberfläche durch Adsorption<br />

von Additiven oder korrosive Reaktionen kann über spektroskopische<br />

Methoden wie ESCA (Electron Spectroscopy for Chemical Analysis)<br />

oder TOF-SIMS beurteilt werden. So können beispielsweise das Entstehen<br />

einer Oxidschicht oder auch die Adsorption polymerer oder<br />

grenzflächenaktiver Additive dokumentiert werden. Zusätzlich erlauben<br />

Grenzflächenspannungsmessungen und der Einsatz elektrochemischer<br />

Methoden ein Verständnis der Vorgänge an der Grenzfläche - und ohne<br />

dieses Verständnis ist letzten Endes eine gezielte Produktentwicklung<br />

nicht möglich.<br />

F) ZUSAMMENFASSUNG:<br />

Die beschriebenen Beispiele haben gezeigt, dass die Experten der Bayer<br />

Technology Services mit ihrer weit gefächerten Kompetenz, von der<br />

hier nur einige Facetten aufgezeigt wurden, in der Lage sind, mit Erfolg<br />

sowohl in der Produkt- und Verfahrensentwicklung zu arbeiten als<br />

auch im Troubleshooting im Bereich der Produktion wertvolle Beiträge<br />

zu liefern. Hierbei spielen das Zusammenwirken von wissenschaftlicher<br />

und analytischer Kompetenz, sowie das tiefere Verständnis der Prozesse<br />

im industriellen Maßstab ein sehr wichtige Rolle.<br />

133


T A G U N G E N<br />

Dieter M. Kolb<br />

Bericht über das 3. Gerischer-Symposium in Berlin<br />

"Electrocatalysis: Theory and Experiment”<br />

Heinz Gerischer ( 1919 - 1994 ), wie wir ihn alle in Erinnerung haben. Das<br />

Photo entstand anläßlich seines 60. Geburtstages (Photo: M. Kischke).<br />

Vom 6. bis 8. Juli <strong>20<strong>05</strong></strong> fa nd im Harnack-Haus der Max-Planck-<br />

Gesellschaft in Berlin-Dahlem das 3. Gerischer-Symposium zum Thema<br />

Elektrokatalyse statt, das von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bunsengesellschaft</strong><br />

gemeinsam mit der Dechema (K. Jüttner) und der GDCh-Fachgruppe<br />

"Angewandte Elektrochemie" (J.W. Schultze †14.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>) als 90.<br />

Bunsenkolloquium veranstaltet wurde. Noch einmal zur Vorgeschichte:<br />

Sehr bald nach dem Tode von H. Gerischer im September 1994 machten<br />

sich die Elektrochemiker in Deutschland Gedanken darüber, auf welche<br />

Art man dem Begründer der modernen Elektrochemie ein würdiges<br />

Andenken schaffen könnte. Ich glaube, es war in einem Telefongespräch<br />

mit Herrn Vielstich, dass die Idee einer Symposien-Reihe mit Gerischers<br />

Namen Gestalt annahm.<br />

Professor Dr. Dieter M. Kolb<br />

Universität Ulm, Abteilung Elektrochemie<br />

D-89069 Ulm<br />

Tel.: +49 (0) 731/502-5400, Fax: +49 (0) 731/502-5409,<br />

e-mail: dieter.kolb@uni-ulm.de<br />

134<br />

Dabei hatte <strong>für</strong> mich das von W.J. Lorenz so erfolgreich ins Leben gerufene<br />

"Fischer-Symposium" eine gewisse Vorbildfunktion.<br />

Da H. Gerischer während seiner gesamten akademischen Laufbahn eng<br />

mit der <strong>Bunsengesellschaft</strong> verbunden war, er diese in persönlichen<br />

Gesprächen oft als seine wissenschaftliche Heimat bezeichnete, lag es<br />

nur allzu nahe, das von der <strong>Bunsengesellschaft</strong> alle drei Jahre organisierte<br />

Kolloquium über ein Thema der Grundlagenelektrochemie ihm zu widmen.<br />

Bei der Konzeption der Gerischer-Symposien war man sich einig, dass sich<br />

die Tagungsthemen zunächst auf Gebiete beziehen sollten, die eng mit<br />

den Arbeitsbereichen des Namensgebers verbunden sind. Dies würde es<br />

zum einen erlauben, die Beiträge von H. Gerischer und ihre Bedeutung <strong>für</strong><br />

die Elektrochemie entsprechend zu würdigen, zum anderen aber auch<br />

ermöglichen, frühere Schüler oder Gäste von H. Gerischer als Vortragende<br />

zu gewinnen und so der Veranstaltung bei hohen wissenschaftlichen<br />

Ansprüchen einen familiären Charakter zu geben.<br />

Beim 1. Gerischer-Symposium im Juni 1999 fiel die Wahl des Tagungsthemas<br />

auf die Halbleiterelektrochemie, ein Gebiet, das wie kein anderes<br />

mit dem Namen Gerischers verbunden ist. Ähnliches gilt <strong>für</strong> die<br />

Elektrodenkinetik, dem Thema des 2. Gerischer-Symposiums im Juni<br />

2002, ein Feld, das vor allem in den jungen Jahren von Herrn Gerischer<br />

maßgeblich befruchtet wurde. Kinetik und Katalyse gehen Hand in Hand,<br />

und Elektrokatalyse war ein weiteres Gebiet, dem Gerischers stetes Interesse<br />

galt. Es war ein Buchkapitel über Elektrokatalyse, das Herr Gerischer<br />

1994 gerade <strong>für</strong> eine Enzyklopädie schrieb, das zu vollenden ihm<br />

aber nicht mehr vergönnt war.<br />

So war es naheliegend, das 3. Gerischer-Symposium der Elektrokatalyse<br />

zu widmen, zumal die letzten Jahre wirklich atemberaubende Fortschritte<br />

in der Theorie zeigten. Das wissenschaftliche Programm, das<br />

L.A. Kibler (Ulm) sehr selbständig und kompetent zusammenstellte,<br />

enthielt folgende Unterthemen (mit den folgenden eingeladenen Rednern):<br />

Theorie: (J. Nørskov, Lyngby und<br />

A. Groß, Ulm)<br />

Sauerstoffreduktion: (R. Adzic, Upton )<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Wasserstoffentwicklung: (G. Jerkiewicz, Kingston, Quebec<br />

und L.A. Kibler, Ulm)<br />

CO-, Ameisensäure- und<br />

Methanoloxidation : (N.M. Markovic, Berkeley)<br />

Brennstoffzellen: (M. Watanabe, Yamanashi und<br />

A. Friedrich, Stuttgart)<br />

Reaktionsmechanismen: (W. Vielstich, Sao Paulo und<br />

M. Osawa, Sapporo)<br />

Oxide: (C. Vayenas, Patras und<br />

S. Trasatti, Mailand)


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Die eingeladenen Sprecher des Symposiums, mit Ehrengast und Preisträger<br />

Michael Grätzel<br />

Mit 104 registrierten Teilnehmern, 36 Vorträgen und 43 Posterbeiträgen<br />

übertraf dieses Symposium seine beiden Vorgänger an Resonanz bei weitem.<br />

Highlights waren ganz sicherlich die Theorievorträge von Jens Nørskov<br />

und Axel Groß, die sich inhaltlich wundervoll ergänzten (Material- und<br />

Struktureinfluß) und die den gegenwärtigen Stand hinsichtlich Berechnungen<br />

von Adsorptionsenergien (z.B. <strong>für</strong> Wasserstoff auf Übergangsmetallelektroden)<br />

demonstrierten. Als highlights der experimentellen<br />

Seite darf man wohl die Beiträge von Ludwig Kibler und<br />

Nenard Markovic bezeichnen, die unter anderem beeindruckende Daten<br />

zu Struktur-Reaktivitäts-Relationen <strong>für</strong> die Wasserstoffentwicklung<br />

vorweisen konnten. Der interessierte Leser findet detaillierte Angaben<br />

zum Vortragsprogramm und zu den Posterpräsentationen im Internet<br />

unter http://www. uni-ulm.de/ge-symp.<br />

Prof. Ertl und Dr. Kibler vierhändig am Klavier und nach dem Klarinettenkonzert<br />

T A G U N G E N<br />

Gruppenbild mit Damen anläßlich der Verleihung des Gerischer Award an<br />

Prof. Grätzel. Von links: Frau Grätzel, Herr Grätzel, Frau Ulrike Gerischer<br />

mit Tochter Nora, Herr Kolb, Herr Kibler<br />

Ein Höhepunkt des 3. Gerischer-Symposiums war sicherlich die Verleihung<br />

des Gerischer Award der European Section der (amerikanischen)<br />

Electrochemical Society. Dieser Preis, der von der Familie und von<br />

Freunden gestiftet wurde, wird alle 2 Jahre verliehen <strong>für</strong> herausragende<br />

Beiträge auf dem Gebiet der Photo- und Halbleiterelektrochemie.<br />

Der diesjährige Preis ging an Prof. Dr. Michael Grätzel aus Lausanne,<br />

dessen Name weltweit mit dem Gebiet der photovoltaischen Zellen<br />

(man denke nur an die sogenannte Graetzelzelle) in Verbindung<br />

gebracht wird. In der Laudatio des zur Zeit amtierenden Vorsitzenden der<br />

European Section, Prof. Kulesza aus Warschau, wurden die beachtlichen<br />

Leistungen gewürdigt (so z.B. über 500 Veröffentlichungen und m e h r<br />

als 20 Patente). Die feierliche Preisverleihung, die in Anwesenheit von<br />

Dr. med. Ulrike Gerischer und ihrer Familie stattfand, wurde nicht zuletzt<br />

durch eine einzigartige, aber hoffentlich nicht einmalige Musikdarbietung<br />

gekrönt: Professor Ertl und Dr. Kibler gaben zwei Musikstücke<br />

zum besten: Schuberts Militärmarsch, D-Dur <strong>für</strong> Klavier zu<br />

4 Händen und das Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert. Heinz Gerscher,<br />

der selbst Flöte spielte, hätte es gefallen. Wer weiß, vielleicht hat es<br />

ihm.<br />

Die Tagung war wissenschaftlich ein voller Erfolg. Sie hat offensichtlich<br />

allgemein gefallen, auch wegen des schönen Ambientes, das<br />

diese Tagungsstätte bietet. Ohne finanzielle Unterstützung von<br />

verschiedenen Seiten wäre dies natürlich nicht möglich gewesen.<br />

Besonderer Dank gebührt dem Fonds der Chemischen Industrie und<br />

der Leitung des Fritz-Haber-Instituts, aber auch Atotech Berlin, der ISE<br />

und der <strong>Bunsengesellschaft</strong>. Deren großzügige Zuwendungen erlaubten<br />

es den Veranstaltern, die ausländischen Redner einzuladen, der<br />

Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu geben, und jungen Nachwuchswissenschaftlern<br />

die Teilnahme zu ermöglichen. Leider hat die<br />

DFG wegen Fristüberschreitungen bei der Antragstellung uns ihre<br />

Unterstützung versagt.<br />

Lob und Anerkennung gebühren Dr. L. Kibler <strong>für</strong> die wissenschaftliche<br />

Organisation und die Programmgestaltung und Constanze Duvigneau,<br />

die sich wie die beiden Male zuvor um die Vorbereitung in Ulm und die<br />

Durchführung in Berlin sehr selbständig und engagiert kümmerte.<br />

135


T A G U N G E N<br />

Tagesordnung laut Satzung <strong>für</strong> die Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V., am Donnerstag,<br />

5. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong>, 17.00 Uhr, im Hörsaalzentrum der Universität Frankfurt/Main.<br />

1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />

das laufende Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />

Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

TODESFÄLLE<br />

Im Jahr 2004 und in den ersten Monaten dieses Jahres hat die <strong>Deutsche</strong><br />

Bunsen-Gesellschaft durch den Tod folgende Mitglieder verloren:<br />

Dr. rer. nat. Job-Werner Hartmann<br />

(verstorben am 20.04.2004)<br />

Dr. Dieter Biedenkapp<br />

(verstorben am 18.<strong>05</strong>.2004)<br />

Dr. rer. nat. habil. Werner H. Hauthal<br />

(verstorben am 29.<strong>05</strong>.2004)<br />

Dr. Jochen Wanner<br />

(verstorben am 16.07.2004)<br />

Prof. Dr. Wilhelm Fresenius<br />

(verstorben am 01.08.2004)<br />

Prof. Dr. Theodor Ackermann<br />

(verstorben am 29.10.2004)<br />

Prof. Dr. Dr. E.h. Ernst Ulrich Franck<br />

(verstorben am 22.12.2004)<br />

Dr. James John Egan<br />

(verstorben am 12.11.2004)<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr. E.h. Oskar Glemser<br />

(verstorben am <strong>05</strong>.01.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

Prof. Dr. Rüdiger Wortmann<br />

(verstorben am 13. 03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

Prof. Dr. Joachim Walter Schultze<br />

(verstorben am 14.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

MITGLIEDERSTAND<br />

Zum 31. Dezember 2003: 1.529<br />

Zugänge an neuen Mitgliedern: 61<br />

Verstorben und ausgeschieden: 70<br />

Zum 31. Dezember 2004: 1520<br />

136<br />

VORSTANDSBERICHT<br />

<strong>für</strong> die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

anlässlich der 104. Hauptversammlung vom 5. - 7. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong> in Frankfurt<br />

(abgeschlossen am 31.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

Die Mitgliederstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />

Ordentliche und Jungmitglieder: 1304<br />

studentische Mitglieder: 175<br />

Institute/ Bibliotheken: 28<br />

Firmen: 13<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Zusammen mit den Mitgliedern der AG Theoretische Chemie und der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Flüssigkristall-Gesellschaft wurden 1691 Mitglieder zum<br />

31.12.2003 und 1682 Mitglieder zum 31.12.2004 gezählt.<br />

EHRUNGEN (2004)<br />

Anlässlich des 65. Geburtstages wurden im Bunsen-Magazin Glückwunschadressen<br />

veröffentlicht von:<br />

Prof. Dr. Erich Knözinger<br />

am 11. März<br />

Prof. Dr. Jürgen Brickmann<br />

am 16. Mai<br />

Prof. Dr. Jürgen Wolfrum<br />

am 23. September<br />

VORSTAND UND STÄNDIGER AUSSCHUSS<br />

Gemäß den Beschlüssen der Mitgliederversammlung anlässlich der<br />

103. Hauptversammlung in Dresden haben Vorstand und Ständiger<br />

Ausschuss ab 1. Januar <strong>20<strong>05</strong></strong> folgende Zusammensetzung:<br />

VORSTAND<br />

Erster Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Michael Dröscher,<br />

Degussa AG<br />

Bennigsen-Platz 1, 40474 Düsseldorf<br />

Zweiter Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Klaus Funke,<br />

Universität Münster, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Schloßplatz 4, 48149 Münster<br />

Schatzmeister:<br />

Prof. Dr. Ing. Wolfgang Grünbein,<br />

Clariant GmbH, Standortleitung Höchst, Industriepark Höchst,<br />

Geb. C 671, 65926 Frankfurt<br />

MITGLIEDER (STÄNDIGER AUSSCHUSS)<br />

Dr. Helmut Bender,<br />

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />

Binger Str. 173,<br />

55216 Ingelheim


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Prof. Dr. Günter Grampp,<br />

Technische Universität Graz, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />

Rechbauerstraße 12, A-8010 Graz<br />

Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus,<br />

Universität Bielefeld, Fakultät <strong>für</strong> Chemie<br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie I,<br />

Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld<br />

Dr. Hans-Jürgen Leuchs,<br />

Boehringer Ingelheim GmbH,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Binger Str. 173, 55216 Ingelheim<br />

Prof. Dr. John P. Maier,<br />

Universität Basel, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

CH-4<strong>05</strong>6 Basel<br />

Dr. Rudolf Müller-Mall,<br />

BASF Aktiengesellschaft, GVP-J550,<br />

67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />

Dr.-Ing. Karlheinz Nothnagel,<br />

Drosselweg 20, 64367 Mühltal<br />

Prof. Dr. Wolfhard Ring,<br />

Auf der Schlicht 10, 65812 Bad Soden<br />

Dr. Wolfgang von Rybinski,<br />

Henkel KGaA, TTR-<strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Henkelstr. 67, 4<strong>05</strong>89 Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Martin Suhm,<br />

Georg-August-Universität Göttingen,<br />

37077 Göttingen<br />

Dr. rer. nat. Christoph Schild,<br />

Bayer AG, Zentrale Forschung, Grenzflächenphysik,<br />

51368 Leverkusen<br />

Dr. Karlheinz Schmidt,<br />

<strong>Deutsche</strong> Forschungs-gemeinschaft,<br />

Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />

Dr. Peter Sckuhr,<br />

InfraServ Gendorf, Geschäftsführung, Werk Gendorf,<br />

84504 Burgkirchen<br />

Prof. Dr. Friedrich Temps,<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Olshausenstr. 40, 24098 Kiel<br />

Prof. Dr. Walter Thiel,<br />

Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Kohlenforschung,<br />

Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 45470 Mülheim an der Ruhr<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H. J. Troe,<br />

Universität Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

37077 Göttingen<br />

Prof. Dr. Herbert Vogel,<br />

Technische Universität Darmstadt,<br />

Institut <strong>für</strong> Chemische Technologie,<br />

Fachbereich 7, Petersenstr. 20, 64287 Darmstadt<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Dr. Heinz Behret,<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt<br />

PREISTRÄGERKURATORIUM<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Gericke,<br />

Technische Universität Braunschweig,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />

Hans-Sommer-Str. 10, 38106 Braunschweig<br />

Dr. Rüdiger Iden, Dr. Rüdiger Iden,<br />

BASF AG, Polymerphysik, Bau G 201,<br />

67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Dieter M. Kolb,<br />

Universität Ulm, Abteilung Elektrochemie,<br />

89069 Ulm<br />

Dr. rer. nat. Christoph Schild,<br />

Bayer AG, Zentrale Forschung, Grenzflächenphysik,<br />

51368 Leverkusen<br />

THEMENKOMMISSION<br />

Dr. Lothar Dunsch,<br />

Institut <strong>für</strong> Festkörper- u. Werkstoffforschung,<br />

Abteilung Elektrochemie und leitfähige Polymere,<br />

Helmholtzstraße 20, 01069 Dresden<br />

Prof. Dr. Nikolaus P. Ernsting,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />

Brook-Taylor-Str. 2, 12489 Berlin<br />

Prof. Dr. Horst Hippler,<br />

Universität Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie und Elektrochemie,<br />

Kaiserstraße 12, 76128 Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Manfred Martin,<br />

RWTH Aachen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie I,<br />

Templergraben 59, 52<strong>05</strong>6 Aachen<br />

T A G U N G E N<br />

Prof. Dr. Dominik Marx,<br />

Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl <strong>für</strong> Theoretische Chemie,<br />

44780 Bochum<br />

PD Dr. Hanns Walter Müller,<br />

Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, A Spiriva Launch,<br />

4329-EG-07, Binger Str. 173, 55216 Ingelheim<br />

Prof. Dr. Eckart Rühl,<br />

Julius-Maximilians-Universität Würzburg,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Am Hubland, 97074 Würzburg (Vorsitzender)<br />

137


T A G U N G E N<br />

Dr. Karlheinz Schmidt,<br />

<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />

Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />

Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, CT EN 1,<br />

Postfach 32 20, 91<strong>05</strong>2 Erlangen<br />

UNTERRICHTSKOMMISSION<br />

Prof. Dr. Katharina Al-Shamery,<br />

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,<br />

Fachbereich 9 - <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg<br />

Prof. Dr. Alfred Blume,<br />

Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Mühlpforte 1, 06099 Halle (Vorsitzender)<br />

PD Dr. Constanze Donner,<br />

Freie Universität Berlin,<br />

Takustr. 3, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Rainer Fink,<br />

Fr.-A.-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie II,<br />

Egerlandstr. 3, 91<strong>05</strong>8 Erlangen<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Gericke,<br />

TU-Braunschweig, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />

Hans-Sommer-Straße 10, 38106 Braunschweig<br />

Prof. Dr. Frank Gießelmann,<br />

Universität Stuttgart, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Pfaffenwaldring 55, 7<strong>05</strong>69 Stuttgart<br />

Prof. Dr. Jürgen Janek,<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen, Physikalisch-Chemisches Institut,<br />

Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />

Prof. Dr. Karl Kleinermanns,<br />

Universität Düsseldorf, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie,<br />

Universitätsstraße, 40225 Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Jürgen Popp,<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Helmholtzweg 4, 07743 Jena<br />

Prof. Dr. Thomas Wolff,<br />

Technische Universität Dresden, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie,<br />

Mommsenstr. 13, 01069 Dresden<br />

Prof. Dr. Rüdiger Wortmann,<br />

Technische Universität Kaiserslautern, Fachbereich Chemie,<br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Erwin-Schrödinger-Straße, 67663 Kaiserslautern<br />

(verstorben am 13. März <strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

138<br />

BUNSEN-MAGAZIN - KURATORIUM<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität Berlin,<br />

Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

Dr. Dieter Distler,<br />

BASF AG, ZKD - B 1,<br />

67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Gerhard Ertl,<br />

Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft,<br />

Faradayweg 4-6, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Friedrich Hensel,<br />

Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Chemie,<br />

Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />

Prof. Dr. Heinz-Georg Wagner,<br />

Universität Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Tammannstr. 6, 37077 Göttingen<br />

REDAKTION:<br />

Prof. Dr. Peter C. Schmidt,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Technische Universität Darmstadt,<br />

Petersenstraße 20, 64287 Darmstadt<br />

PCCP - OWNERSHIP BOARD<br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel,<br />

Freie Universität Berlin,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />

Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Wolfgang Grünbein,<br />

Clariant GmbH,<br />

Standortleitung Höchst, Industriepark Höchst,<br />

Geb. C 671, 65926 Frankfurt<br />

MITGLIEDSBEITRÄGE<br />

Der Beitrag <strong>für</strong> das Jahr 2004 betrug <strong>für</strong> persönliche Mitglieder 100,- E<br />

(bzw. 75,- E bei Doppelmitgliedschaft in DECHEMA, DPG, GDCh), <strong>für</strong><br />

Mitglieder bis zu drei Jahren nach Studienabschluss 65,- E, <strong>für</strong><br />

Studenten 30,- E, <strong>für</strong> nicht-persönliche Mitglieder (Institute, Firmen)<br />

485,- E.<br />

ABRECHNUNG<br />

Der nachstehend veröffentlichte Jahresabschluss <strong>für</strong> das Rechnungsjahr<br />

2004 wurde von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker Frankfurt<br />

am Main entworfen, von der KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft,<br />

Frankfurt, sowie von den ehrenamtlichen Rechnungsprüfern, Prof. Dr.<br />

Bernhard Brutschy, Frankfurt, und Dr. Dieter Distler, Ludwigshafen,<br />

geprüft und in Ordnung befunden.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

T A G U N G E N<br />

139


T A G U N G E N<br />

TAGESORDNUNG:<br />

1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und über<br />

das laufende Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

Beginn: 17.00 Uhr<br />

Ende: 17.55 Uhr<br />

Teilnehmer: 66 Mitglieder<br />

Der 1. Vorsitzende der Bunsen-Gesellschaft (DBG), Prof. Dr. Michael<br />

Dröscher, begrüßte die Teilnehmer und leitete die Versammlung. Die<br />

Mitgliederversammlung war im "Bunsen-Magazin Heft 5/04, Seite 136",<br />

ordnungsgemäß angekündigt worden. Zur Tagesordnung wurden keine<br />

Änderungsvorschläge gemacht.<br />

TOP 1: BERICHT DES VORSTANDES ÜBER DAS<br />

ABGELAUFENE GESCHÄFTSJAHR<br />

Allen Anwesenden lag der Bericht des Vorstandes (abgeschlossen am<br />

31. März <strong>20<strong>05</strong></strong>) schriftlich vor. Darin werden aufgeführt:<br />

• Todesfälle seit der letzten Mitgliederversammlung<br />

• Mitgliederstand<br />

• Glückwunschadressen zum 65. Geburtstag (im Bunsen-Magazin<br />

veröffentlicht)<br />

• Zusammensetzung des Vorstandes und des Ständigen<br />

Ausschusses<br />

• Mitglieder des Preisträgerkuratoriums, der Themen- und<br />

Unterrichtskommission<br />

• Kuratorium und Redaktion des Bunsen-Magazins und PCCP<br />

Ownership Board<br />

• Geschäftsführung<br />

• Mitgliedsbeiträge<br />

• Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie Vermögensübersicht<br />

<strong>für</strong> 2004<br />

Prof. Dröscher berichtet von der Entwicklung der Bunsen-Gesellschaft,<br />

der positiven Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften<br />

Theoretische Chemie und <strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-Gesellschaft<br />

sowie der Wilhelm-Jost-Gedächtnis-Vorlesung, die zwischen 18. Mai<br />

<strong>20<strong>05</strong></strong> und 2. Mai 2006 an unterschiedlichen Veranstaltungsorten von<br />

Prof. Martin Quack, ETH Zürich, gehalten wird. Als sehr wichtigen<br />

Punkt <strong>für</strong> <strong>20<strong>05</strong></strong> spricht Prof. Dröscher die Suche nach einem neuen<br />

Geschäftsführer <strong>für</strong> die Bunsen-Gesellschaft an. Die Gesellschaft<br />

muss im Wettbewerb aus eigener Kraft bestehen. Dr. Behret ist seit<br />

Mai im Ruhestand und wird seine Tätigkeit <strong>für</strong> die Bunsen-Gesellschaft<br />

Ende <strong>20<strong>05</strong></strong> beenden.<br />

Für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit berichtet Prof. Dröscher<br />

von dem großen Erfolg der im Anschluss an die Aktuelle Wochenschau<br />

zum Jahr der Chemie aufgelegten Broschüre "HighChem".<br />

140<br />

BERICHT<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

über die ordentliche Mitgliederversammlung anlässlich der 104. Hauptversammlung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

am 5. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong> im Casinogebäude Campus Westend der Universität Frankfurt<br />

Er ruft dazu auf, diese Broschüre auch verstärkt zur Werbung von<br />

Neumitgliedern unter den Studenten einzusetzen. Exemplare sind bei<br />

der Geschäftsstelle erhältlich. Die Bunsen-Gesellschaft muss ihre<br />

Aktivitäten steigern. Zwar ist die Zahl der Diskussionstagungen<br />

erfreulich angestiegen, aber es müssen weiterhin noch mehr<br />

Anstrengungen unternommen werden um die Eigenständigkeit nicht<br />

zu gefährden.<br />

Einen Rückblick über das Bunsen-Magazin gibt Prof. P. C. Schmidt.<br />

Das Mitteilungsblatt der Gesellschaft besteht ebenso wie die Zeitschrift<br />

Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP) seit nunmehr<br />

5 Jahren. Es startete 1999 mit einem Rückblick über Hans G. A. H e l lmann<br />

und hat bis heute 19 Rückblicke veröffentlicht. Die Berichte die<br />

unter "Aspekte" erscheinen sind qualitativ hervorragend und<br />

werden sehr gerne gelesen. Weiter berichtet Prof. Schmidt von der<br />

Planung einer neuen Rubrik "Highlights der Forschung". Hier sollen<br />

Forschungseinrichtungen, die trotz ihres physikalisch-chemischen Arbeitsgebietes<br />

in der Regel den Terminus "<strong>Physikalische</strong> Chemie" n i c h t<br />

im Namen tragen, die Möglichkeit erhalten, sich und Ihre Arbeit vorzustellen.<br />

Damit auch hier an die Erfolge der "Aspekte" angeknüpft werden<br />

kann, wünscht sich Prof. Schmidt viel Engagement seitens der<br />

Mitglieder. Die nach dem Wechsel zu einer neuen Druckerei entstandenen<br />

Anfangsschwierigkeiten sollen schon bald überwunden sein,<br />

hofft Prof. Schmidt.<br />

Seit der letzten Hauptversammlung haben - Dr. Behret berichtet -<br />

stattgefunden<br />

International Bunsen Discussion Meeting<br />

"In situ Spectro-Electrochemistry"<br />

24. - 27. Oktober 2004, Dresden<br />

Scientific Organization: L. Dunsch (Dresden)<br />

International Bunsen Discussion Meeting<br />

"Structure and Dynamics of Disordered Ionic Materials"<br />

6. - 8. Oktober 2004, Münster<br />

Scientific Organization: K. Funke (Münster), J. Janek<br />

(Gießen), M. Binnewies (Hannover)<br />

International Bunsen- Discussion - Meeting<br />

Chemical Processes of Ions - Transport and Reactivity<br />

15. - 17. September 2004, Marburg<br />

Scientific Organization: K.-M. Weitzel (Marburg)<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

zum 65. Geburtstag von Prof. Heiner Versmold<br />

"Structure and dynamics of colloids"<br />

23. Okt. 2004, Institute of Physical Chemistry, RWTH Aachen<br />

Organisation: Walter Richtering (Aachen)<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

"Spectroscopy and Dynamics of Molecular Coils<br />

and Aggregates"<br />

5. - 6. April <strong>20<strong>05</strong></strong>, Göttingen<br />

Organisation: M. Suhm (Göttingen)


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Unter Mitwirkung der DBG fanden nachfolgende Veranstaltungen statt,<br />

die die zusätzlichen Aktivitäten der Gesellschaft belegen.<br />

40. Symposium <strong>für</strong> Theoretische Chemie<br />

Computational Chemistry"<br />

19. - 23. September 2004, Suhl<br />

Organisation: Gernot Frenking (Marburg)<br />

<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-Gesellschaft (DFKG)<br />

33. Arbeitstagung<br />

16. - 18. März <strong>20<strong>05</strong></strong>, Universität Paderborn<br />

Organisation: Carsten Tschierske, 06120 Halle<br />

PCCP wurde in diesem Jahr durch Peter Gregori und Philip Earis<br />

vertreten. Philip Earis berichtete in Vertretung von Dr. Susan Appleyard<br />

über die positive Entwicklung der internationalen Zeitschrift PCCP, die<br />

verstärkte Zusammenarbeit, gesteigerte Qualität und Wachstum, ein<br />

neues Erscheinungsbild im WEB und Druck. Die meisten Veröffentlichungen<br />

kommen bereits aus Deutschland. Da die Gesellschaft sich<br />

aber nicht zuletzt durch diese Veröffentlichungen finanziert, kann der<br />

Aufruf noch mehr Beiträge zu senden nicht oft genug erfolgen.<br />

TOP 2: BERICHT DES SCHATZMEISTERS<br />

Eine Übersicht über die Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2004,<br />

die Vermögensübersicht 2004, sowie die jeweiligen Vergleichszahlen<br />

aus den beiden Vorjahren lagen den Anwesenden gemeinsam mit<br />

dem Bericht des Vorstandes vor. Prof. Grünbein berichtete ergänzend<br />

über die Erträge aus den Quellen:<br />

- Einnahmen aus Aktien<br />

- den Kursgewinnen aus dem Verkauf des DBI-Fonds<br />

(einmaliger Effect)<br />

- Festgelder<br />

- Zinserträge<br />

- PCCP-Zahlung aus Zahl der eingereichten Beiträge<br />

I. IDEELLER BEREICH<br />

Die Einnahmen betrugen 176 TEuro. Die Steigerung gegenüber dem<br />

Vorjahr basiert auf den außerordentlich hohen Spendeneingängen zur<br />

Herausgabe der Broschüre "HighChem". Diesen höheren Einnahmen<br />

steht durch die Herausgabe von "HighChem" ebenfalls ein<br />

Anstieg auf der Ausgabenseite gegenüber. Dennoch ist das Defizit<br />

geringer als im Vorjahr.<br />

II. VERMÖGENSVERWALTUNG<br />

Aus der Vermögensverwaltung floss der Gesellschaft 2004 im Saldo<br />

ein Überschuss in Höhe von TEuro 85 zu (Vorjahr 54 TEuro).<br />

III. EINNAHMEN- UND AUSGABEN VON ZWECKBETRIEBEN<br />

UND WIRTSCHAFTLICHEN GESCHÄFTSBETRIEBEN<br />

Die Finanzgesetzgebung schreibt vor, in der Abrechnung zwischen<br />

wissenschaftlichen Tagungen und anderen Veranstaltungen, darunter<br />

die prinzipiell umsatzsteuerpflichtigen Rahmenprogramme, zu unterscheiden.<br />

Diese beiden Bereiche werden als "Steuerfreie Zweckbetriebe"<br />

und "Steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe"<br />

bezeichnet.<br />

Die Bunsentagung 2004 in Dresden und die Internationale Diskussionstagungen<br />

schlossen erfreulicherweise mit einem ausgeglichenen<br />

Ergebnis ab.<br />

IV. DAS VEREINSERGEBNIS ERMITTELT SICH AUS DEN ERGEBNISSEN<br />

- Ideeller Bereich<br />

- Vermögensverwaltung<br />

- steuerfreier Zweckbetrieb und<br />

- steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />

Die erreichte Summe von 48 TEuro ist als einmaliger Effekt<br />

anzusehen (siehe unter Vermögensübersicht).<br />

V. VERMÖGENSÜBERSICHT ZUM 31.12.2004<br />

Die Finanzanlagen der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft beliefen sich<br />

zum Stichtag auf 636 TEuro. Zusammen mit dem Umlaufvermögen<br />

verfügt die Gesellschaft über Aktiva in Höhe von TEuro 891 (Vorjahr<br />

833). Auf der Passivseite sind freie und zweckgebundene Rücklagen<br />

gesunken (TEuro 297). Aufgelöst wurden die zweckgebundenen<br />

Rücklagen bei dem Bunsen-Magazin, den "TOPICS" und bei "Jahr der<br />

Chemie".<br />

Die Geldanlage erfolgte in 2004 nach Kündigung der Fonds-Verwaltung<br />

seitens der GDCh neu bei der Dresdner Bank. Die "Unselbständigen<br />

Stiftungen" mit einer von TEuro 395 auf TEuro 527 gestiegenen. Die<br />

Zuführung wurde 2004 wieder vorgenommen. Die Kapitalausstattung<br />

betreffen die fünf Stiftungen:<br />

- von Böttinger-Stiftung 34.3 TEuro<br />

- Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung 77.0 TEuro<br />

- Robert-Bunsen-Stiftung 317.5 TEuro<br />

- Leo-Gans-Cassella-Stiftung 73.6 TEuro<br />

- Hellmann-Fonds 24.7 TEuro<br />

Summe: 527.1 TEuro<br />

Die Verbindlichkeiten umfassen überwiegend die vorausbezahlten<br />

Mitgliedsbeiträge, die satzungsgemäß in den letzten beiden Monaten<br />

des Vorjahres zu überweisen sind.<br />

Die Beitragssummen sind in den letzten Jahren zurückgegangen.<br />

Auch die hohe Spendensumme <strong>für</strong> "HighChem" lässt nicht auf eine<br />

Entspannung schließen. Die die Gesellschaft derzeit an einem "Haltepunkt"<br />

der finanziellen Situation angekommen ist, muss die Basis<br />

(Mitgliederzahlen) wieder steigen. Es bleibt die eindringliche Mahnung<br />

zur Werbung neuer Mitglieder, zu weiter höchster Sparsamkeit und<br />

zur Steigerung der Zahl der wiss. Beiträge in PCCP.<br />

Der Schatzmeister schloss seinen Bericht mit Dank an die GDCh <strong>für</strong><br />

die Vorbereitungen der Prüfung durch die KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-<br />

Gesellschaft, die den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilte.<br />

Die Unterlagen wurden den ehrenamtlichen Rechnungsprüfern, den<br />

Herren Prof. Brutschy und Dr. Distler, die die Ordnungsmäßigkeit<br />

bestätigten, zur Verfügung gestellt. Prof. Grünbein dankte auch diesen<br />

Herren ebenso wie Dr. Behret <strong>für</strong> die sparsame Geschäftsführung.<br />

TOP 3: ENTLASTUNG DES VORSTANDES<br />

T A G U N G E N<br />

Der Antrag auf Entlastung wurde von Prof. Dr. Wagner gestellt und einstimmig<br />

bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder und des Geschäftsführers<br />

angenommen. Damit sind Vorstand und Geschäftsführung<br />

entlastet.<br />

141


T A G U N G E N<br />

TOP 4: VORNAHME DER ERFORDERLICHEN WAHLEN<br />

Ständiger Ausschuss Amtsperiode 2006/2007<br />

Prof. Dr. Dröscher dankte zunächst den ausscheidenden Mitgliedern<br />

Prof. Dr. Günther Grampp, Graz, Dr. Karlheinz Schmidt, Bonn, und<br />

Dr. Peter Sckuhr, Burgkirchen, <strong>für</strong> ihre aktive Arbeit im Ständigen<br />

Ausschuss.<br />

Zur Wiederwahl <strong>für</strong> zwei weitere Jahre standen an<br />

Prof. Dr. Friedrich Temps, Kiel<br />

Prof. Dr. Walter Thiel, Mülheim a.d. Ruhr.<br />

Zur Neuwahl hat der Ständige Ausschuss folgende Kandidatenvorschläge<br />

(Zustimmung lag von allen vor) ausgewählt:<br />

Dr. Frank-Dieter Kuchta, Bonn<br />

Dr. Marcel Peuckert, Frankfurt<br />

Prof. Dr. Erich Knözinger, Wien.<br />

Alle Kandidaten - Wiederwahl und Neuwahl - wurden einstimmig in<br />

offener Abstimmung gewählt.<br />

TOP 5: BESCHLUSS ÜBER ORT UND ZEIT DER NÄCHSTEN<br />

HAUPTVERSAMMLUNGEN<br />

Die Hauptversammlung 2006 in Saarbrücken war bereits beschlossen<br />

worden. Hier musste jedoch wegen des in Saarbrücken stattfindenden<br />

Katholikentages ein neuer Beschluss gefasst werden. Für 2006 wurde<br />

als neuer Ort Erlangen bestimmt. Dem Vorschlag der Kollegen Steinrück<br />

und Nickel wurde mit Beifall gedankt. In Saarbrücken wird die<br />

Tagung nunmehr 2008 nach Beschluss der Mitgliederversammlung<br />

stattfinden.<br />

TOP 6: BESCHLUSS ÜBER EINGEGANGENE ANTRÄGE<br />

Der Ständige Ausschuss der Bunsen-Gesellschaft schlug der<br />

Mitgliederversammlung das Modell des "Altersfreikaufs" vor: Durch<br />

Zusammenziehen der Beiträge im Alter beitragsfrei. Das Modell sieht<br />

142<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

die Zahlung von 12 Jahresbeiträgen mit Erreichen des 60. Lebensjahres<br />

bzw. Zahlung von 8 Jahresbeiträgen bei Erreichen des<br />

65. Lebensjahres vor. Nach Zahlung dieser Einmalsumme entfallen<br />

künftige Mitgliedsbeiträge. Der Vorschlag wurde von der Mitgliederversammlung<br />

einstimmig angenommen.<br />

TOP 7: VERSCHIEDENES<br />

Angesprochen wurde im Zusammenhang mit der Ostwaldgedenkstätte,<br />

dass hier mit keiner dauerhaften Unterstützung durch<br />

die chemischen Industrie zu rechnen ist. Die Gedenkstätte muss<br />

sich auf lange Sicht selbst tragen. Auch der Bunsen-Gesellschaft ist<br />

es aufgrund ihrer Größe und Struktur nicht möglich, finanzielle Unterstützung<br />

zu leisten. Die ideele Unterstützung ist selbstverständlich.<br />

Vorgestellt wurde der neue GDCh-Forschungs- und Technologieführer<br />

der nunmehr in einer Online-Fassung verfügbar sein wird.<br />

Die Erstellung dieses Führers wird von der Bunsen-Gesellschaft ideell<br />

unterstützt.<br />

Der Erste Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und schloss die<br />

Versammlung.<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

Erster Vorsitzender<br />

Prof. Dr. Michael Dröscher<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Heinz Behret<br />

Für den Bericht<br />

Erika Wöhler<br />

Frankfurt am Main, im Juli <strong>20<strong>05</strong></strong>


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Hauptthema<br />

"HETEROGENE KATALYSE: BRÜCKE ZWISCHEN<br />

IDEAL- UND REALSYSTEMEN"<br />

in Verbindung mit dem DFG-Schwerpunktprogramm "Brückenschläge<br />

zwischen idealen und realen Systemen in der heterogenen Katalyse"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

Ronald Imbihl (Hannover), Rolf Jürgen Behm (Ulm), Robert Schlögl<br />

(Berlin)<br />

mit Industrie-Symposium<br />

Einladung zur 1<strong>05</strong>. Hauptversammlung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />

25. bis 27. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong>, Erlangen<br />

WISSENSCHAFTLICHES PROGRAMM<br />

Plenarvorträge (Vortragstitel vorläufig),<br />

Freitag, 26. und Samstag 27. Mai 2006<br />

Gerhard Ertl, Berlin "Heterogene Katalyse:<br />

Vom Idealen zum Realen"<br />

Philippe Sautet, Lyon "A Theoretical Approach of Elementary<br />

Steps in Heterogeneous Catalysis"<br />

Bjerne S. Clausen, Topsoe "Fundamental Insight in Catalysis -<br />

The Industrial Approach"<br />

Fortschrittsberichte (Vortragstitel vorläufig),<br />

Freitag, 26 und Samstag 27. Mai 2006<br />

Simon Bare, Brimsdown "The Impact of in situ X-ray Absorption<br />

Fine Structure (XAFS) Characterization<br />

on Catalysis"<br />

Michael Bowker, Cardiff "Adventures in Catalytic Nanospace:<br />

Resolving Catalytic Problems with STM"<br />

Konrad Hayek, Innsbruck "Pd/PdO - a Model System for<br />

Oxidation Catalysis at Low and<br />

Medium Pressure"<br />

Charles T. Campell, Seattle "Catalytic Reactions on Transition<br />

Metal Surfaces:<br />

New Insights into their Thermodynamics"<br />

Die übrigen Beiträge werden zum Hauptthema in Kurzvorträgen und<br />

Postern erbeten. Außerdem soll zusätzlich in mehreren Parallelsitzungen<br />

über frei gewählte Themen aus allen Gebieten der <strong>Physikalische</strong>n<br />

Chemie in Kurzvorträgen und Postern berichtet und diskutiert<br />

werden. Das vollständige Vortragsprogramm wird in Heft 2/2006<br />

des Bunsen-Magazins bekannt gegeben und im Internet unter:<br />

http://www.bunsen.de veröffentlicht.<br />

EINREICHUNG VON BEITRÄGEN<br />

STIPENDIEN<br />

T A G U N G E N<br />

Die Anmeldung von Kurzvorträgen (Sprechdauer 15 Minuten)<br />

und Postern wird bis spätestens 15. Dezember <strong>20<strong>05</strong></strong> durch<br />

Eingabe über die hier<strong>für</strong> vorgesehene Maske im Internet<br />

(http://www.bunsentagung.uni-erlangen.de)<br />

erbeten. Die Inhaltsangabe des Beitrags soll mindestens 100<br />

Wörter enthalten. Die maximale Länge wird durch die Maske<br />

vorgegeben. Ebenso wird das Format durch die Maske, die ab<br />

dem 1. November verfügbar ist, verbindlich geregelt.<br />

Die Autoren können einen Vorschlag zur Einreihung ihrer Arbeit<br />

in eine der nachfolgend aufgeführten Themengruppe machen:<br />

Hauptthema, Biophysikalische Chemie, Chemie der Atmosphäre,<br />

Elektrochemie, Flüssigkeiten, Flüssigkristalle, Festkörper, Grenzflächen,<br />

Kinetik, Kolloidchemie, Makromoleküle, Spektroskopie,<br />

Technische Chemie, Theoretische Chemie, Thermodynamik.<br />

Aus Gründen des zeitlichen Ablaufs der Tagung kann nur eine<br />

beg r e n z t e Anzahl von Kurzvorträgen angenommen werden.<br />

Über die Auswahl entscheidet ein Vortragsausschuss, dem der<br />

Erste Vorsitzende, die Vorbereitenden des wissenschaftlichen<br />

Programms und der Geschäftsführer angehören. Dieser<br />

Ausschuss entscheidet auch über die Aufteilung der Beiträge in<br />

Kurzvorträge und Poster.<br />

Für den Besuch der Bunsentagung 2006 können einer Reihe von<br />

Studierenden in höheren Semestern, Diplomanden und in Einzelfällen<br />

Doktoranden, die Mitglied der Bunsen-Gesellschaft sind, Pauschalbeihilfen<br />

gewährt werden. Die Hochschullehrer werden gebeten, <strong>für</strong><br />

die jeweilige Hochschule einen gemeinsamen Antrag <strong>für</strong> die<br />

Gewährung dieser Stipendien bis zum 31. JANUAR 2006 an die<br />

Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft zu richten. Die<br />

Anträge sollen über die wissenschaftliche Qualifikation und die wirtschaftliche<br />

Lage unterrichten und einen Vorschlag einer Priorität<br />

enthalten. Die Entscheidung über die Anträge trifft der Vorstand.<br />

SITZUNGEN, VERSAMMLUNG DER HOCHSCHULLEHRER UND<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

Am Donnerstag, dem 25. Mai 2006 findet um 10.00 Uhr die Sitzung<br />

des Ständigen Ausschusses und um 14.30 Uhr die Sitzung der Unterrichtskommission<br />

statt. Zu beiden Sitzungen ergehen gesonderte<br />

Einladungen. Um 15.45 Uhr beginnt die Versammlung der Hochschullehrer<br />

der <strong>Physikalische</strong>n Chemie im Hörsaal H7 (Technische<br />

Fakultät) der Universität Erlangen zu der alle Hochschullehrer herzlich<br />

eingeladen sind.<br />

Um 17.00 Uhr folgt die ordentliche Mitgliederversammlung der<br />

Bunsen-Gesellschaft.<br />

143


T A G U N G E N<br />

ALLGEMEINES PROGRAMM<br />

Der Begrüßungsabend findet am Donnerstag, dem 25. Mai 2006 im<br />

Senatssaal und Foyer des Erlanger Schlosses, Schlossplatz 4 statt. Am<br />

Freitag, dem 26. Mai 2006, wird um 9.00 Uhr die Hauptversammlung<br />

im Hörsaal H7 (Technische Fakultät) in festlichem Rahmen eröffnet.<br />

Um 10.45 Uhr folgen Plenarvorträge im selben Hörsaal. Das wissenschaftliche<br />

Programm wird am Freitagnachmittag und am Samstag,<br />

dem 27. Mai 2006, vormittags und nachmittags in verschiedenen Hörsälen<br />

fortgesetzt. Es sind drei eigene Postersitzungen im Foyer der<br />

Hörsäle geplant: Freitag, dem 26. Mai, Sitzung I und II (jeweils 1 h) und<br />

Samstag, dem 27. Mai, Sitzung III (1,5 h).<br />

Der Gesellschaftsabend der Bunsentagung 2006 findet am Freitag dem<br />

26. Mai um 20.00 Uhr statt, geplant in der Cafeteria der Südmensa (in<br />

unmittelbarer Nähe der Hörsäle).<br />

RAHMENPROGRAMM<br />

Freitag den 26. Mai 2006<br />

Busfahrt nach Nürnberg mit Besichtigung der Altstadt und des Dokumentationszentrums<br />

Reichsparteitagsgelände.<br />

Samstag den 27. Mai 2006<br />

Busfahrt zur Bistumsstadt Bamberg, die mit ihrer Altstadt zum Weltkulturerbe<br />

gehört, mit einem Abstecher zur Basilika Vierzehnheiligen.<br />

ANMELDUNG ZUR TAGUNG<br />

Vorzugsweise werden Anmeldungen über das Internet<br />

http://www.bunsentagung.uni-erlangen.de erbeten,<br />

erreichbar auch über www.bunsen.de.<br />

Den Mitgliedern der Bunsen-Gesellschaft gehen im Heft 2/2006 des<br />

Bunsen-Magazins Vordrucke zur Anmeldung und Informationen zur<br />

Zimmerreservierung zu. Nichtmitglieder können diese Vordrucke von<br />

der Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft, Varrentrappstraße<br />

40-42, 60486 Frankfurt am Main, Tel.: 069/7917-202,<br />

erhalten. Institute und Firmen werden gebeten, <strong>für</strong> jeden Teilnehmer<br />

ein gesondertes Formular auszufüllen. Die Anmeldungen zur Tagung<br />

werden bis zum 1. April 2006 erbeten. Die Unterbringung sollte jedoch<br />

so früh wie möglich direkt mit den in der homepage bzw. in den<br />

Informationen zur Zimmerreservierung angegebenen Hotels vereinbart<br />

werden. Reservierungen in den angebotenen Hotels können nur bis<br />

zum jeweils angegebenen Termin garantiert werden. Preiswerte Zimmer<br />

<strong>für</strong> Studenten haben eventuell eine frühere Ausschlussfrist.<br />

Zur Deckung der allgemeinen Kosten werden folgende Tagungsbeiträge<br />

erhoben:<br />

144<br />

65,-- Euro <strong>für</strong> Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />

85,-- Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />

10,-- Euro <strong>für</strong> Begleitpersonen<br />

10,-- Euro <strong>für</strong> Studierende<br />

Bei Anmeldung nach dem 1. April 2006 erhöhen sich die Beiträge <strong>für</strong><br />

Mitglieder und Nichtmitglieder um 10,- Euro.<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Bei Rückfragen zur<br />

Organisation: Prof. Dr. Ulrich Nickel<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie<br />

Egerlandstr. 3<br />

91<strong>05</strong>8 Erlangen<br />

Telefon: 09131/8527334<br />

Fax: 09131/8528307<br />

E-mail: nickel@chemie.uni-erlangen.de<br />

bzw. Dr. Ute Ramminger<br />

Telefon: 09131/8527334<br />

Fax: 09131/8528307<br />

E-mail: ute.ramminger@chemie.uni-erlangen.de<br />

Bei technischen Fragen die Einreichung von Beiträgen betreffend:<br />

Dr. Florian Maier<br />

Telefon: 09131/8527314<br />

E-mail: florian.maier@chemie.uni-erlangen.de<br />

bzw. Dr. Georg Brehm<br />

Telefon: 09131/8527332<br />

E-mail: georg.brehm@chemie.uni-erlangen.de<br />

EINLADUNG<br />

zur ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

TAGESORDNUNG<br />

Donnerstag, 25. Mai 2006, 17.00 Uhr<br />

in der Universität Erlangen, Hörsaal H 7<br />

(Technische Fakultät)<br />

1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />

über das laufende Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />

Der Erste Vorsitzende<br />

Prof. Dr. Michael Dröscher


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Bernd Rohland<br />

"Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />

Forschung zur praktischen Realisierung"<br />

Am 16. und 17. Juni <strong>20<strong>05</strong></strong> fand das 93. Bunsen - Kolloquium in der<br />

Landeshauptstadt Mecklenburg - Vorpommern statt. Es befasste sich<br />

bei dem Thema "Wasserstoff und Brennstoffzellen" mit dem zur Zeit<br />

wichtigsten Teilgebiet, der Forschung zur praktischen Realisierung.<br />

In 20 Vorträgen präsentierten namhafte Wissenschaftler und Unternehmer<br />

aus ganz Deutschland ihre neuesten Forschungs- und<br />

Entwicklungsergebnisse auf den Gebieten "Wasserstofferzeugung<br />

und Speicherung <strong>für</strong> Brennstoffzellen", "Luftsauerstoff in Brennstoffzellen",<br />

"Brennstoff-Methanol", "Bio-Brennstoffzelle" und "Brennstoffzellen-Anlagen".<br />

Unter Leitung von Experten auf diesen Gebieten<br />

wurden die Ergebnisse zur Diskussion gestellt und von den 65 Teilnehmern<br />

konstruktiv im Sinne weltweiter gemeinsamer Weiterentwicklung<br />

ausgiebig diskutiert.<br />

Dabei wurden die Trends bei der Wasserstofferzeugung <strong>für</strong> kleinen<br />

Leistungsbereich durch Einsatz der Mikro-Reaktortechnik von A. Heinzel,<br />

ZBT Duisburg und G. Kolb, IMM Mainz aufgezeigt und auch E. Fokkens<br />

vom neu gegründeten Wasserstoff-Institut (HIAT) Schwerin demonstrierte<br />

den Einsatz der Mikrotechnik zur CO-Feingasreinigung von<br />

Wasserstoff-Reformat <strong>für</strong> PEM-Brennstoffzellen.<br />

Der aktuelle Stand des internen Reforming <strong>für</strong> Hochtemperatur-<br />

Brennstoffzellen der 250 kW-Klasse wurde von M. Bischoff, MTU<br />

München erläutert und die Effektivität der Wasserstoff-Speicherung<br />

wurde von J. Lehmann, FH Stralsund in ihrer Komplexität vorgestellt.<br />

Im zweiten Abschnitt des ersten Tages agierten mit der theoretischen<br />

Behandlung der Luft-Kathode durch B. Rohland, HIAT Schwerin, der<br />

Wasserstoffperoxid-Kathode durch V. Brüser, INP Greifswald und der<br />

mikrobiellen Brennstoffzelle durch U. Schröder, Universität Greifswald<br />

mit beachtlicher Resonanz.<br />

T A G U N G E N<br />

Das Thema Brennstoff Methanol leitete zur Direktmethanol-Brennstoffzelle<br />

mit neuen Membranen (M. Schuster, MPI Stuttgart und<br />

H. Holdik, Fa. Fumatech), neuen Katalysatoren (B. Ruffmann, HIAT<br />

Schwerin), neuer Prozesstechnik (J. Scholta, ZSW Ulm) und neuen<br />

Untersuchungsmethoden (C. Roth, TH-Darmstadt) über.<br />

Besonderes Interesse fanden die Präsentationen über neueste Brennstoffzellen-Anlagen<br />

als SOFC-APU (M. Stelter, Webasto Neubrandenburg)<br />

und PEMFC-Module <strong>für</strong> Bordnetz (S. Nettesheim, StaXton Berlin) als<br />

auch die Herstellung von Mikrobrennstoffzellen im Niedertemperatur-<br />

Plasma durch L. Mex von 3-P Energy Schwerin und C. Agert, ISE Freiburg.<br />

Hier zeigte sich, dass die Marktreife zwar noch nicht erreicht ist, dass<br />

aber alle Entwicklungen aus dem reinen Experimentierstadium heraus<br />

sind und sich und an den Kosten-Forderungen des Marktes orientieren.<br />

Insgesamt fand das Bunsen Kolloqium auch bei der Regierung von<br />

Mecklenburg-Vorpommern starke Beachtung, wie sich in der Rede<br />

des Staatssekretärs Reinhard Meyer zeigte, der die Chancen des<br />

Wachstums-Technologiefeldes "Wasserstoff + Brennstoffzellen"<br />

hoch einschätzte. Bei der Abschluss-Diskussion wurde die "Brennstoffzellen-Initiative<br />

Deutschland" von Eberhard Oettel von der FEE-<br />

Berlin vorgestellt und allgemein unterstützt.<br />

Der Tagungsort, das Schloss Schwerin, ,und der Empfang durch den<br />

Oberbürgermeister der Stadt Herrn Norbert Claussen in der Orangerie<br />

des Schlosses am Ende des ersten. Tages bildeten einen besonders<br />

ansprechenden Rahmen. Der wissenschaftlichen Vorbereitung unter<br />

der Federführung von Bernd Rohland und dem gesamten HIAT - Team<br />

in Schwerin gebührt Anerkennung <strong>für</strong> die herausragende Durchführung<br />

des Bunsen-Kolloquiums. Das Tagungsprogramm die Zusammenfassungen<br />

sind unter www.hiat.de/bunsen zu finden.<br />

Bild: Schloss Schwerin<br />

145


N A C H R I C H T E N<br />

Siegfried Schneider zum 65. Geburtstag<br />

Beinahe hätten auch die engeren Freunde den Termin übersehen.<br />

Kein Wunder, der Jubilar ist agil wie eh und je, wie eh und je zum<br />

Scherzen aufgelegt, zu jeder Zeit bereit ohne Vorlauf wissenschaftliche<br />

Diskussionen zu führen und mit Diagrammen auf Bierdeckeln oder<br />

Servietten seine Vorstellungen zu untermauern. Bei manchen Personen<br />

hat man das Gefühl, daß die Zeit einfach stehen bleibt und Siegfried<br />

Schneider gehört zu diesem Kreis. Zugegeben, auch bei ihm schleichen<br />

sich graue Haare ins Haupt. Er hat auch sein Lieblingshobby, die J a g d ,<br />

in letzter Zeit stark reduziert. Ansonsten ist er aber das bayrische U r -<br />

gestein geblieben, das er immer war: spontan und witzig, bescheiden,<br />

aber mit einem angenehmen Maß an Selbstbewußtsein.<br />

Siegfried Schneider wurde am 16. Oktober in Deggendorf geboren.<br />

Dort besuchte er auch das Gymnasium. Vielleicht haben schon die<br />

Pioniere, bei denen er im Wehrdienst Pipelines baute, dazu beigetragen,<br />

daß er sich auch später <strong>für</strong> "Pionierleistungen" und deren praktische<br />

Anwendung interessierte. Jedenfalls schrieb er sich dann an der<br />

damaligen TH München <strong>für</strong> das Physikstudium ein, das er nach 10<br />

Semestern 1965 abschloß. Eines der Studiensemester absolvierte er<br />

als Gaststudent an der ETH-Zürich. In diesem Semester, offenbar<br />

stimuliert durch die Vorlesungen von E. Heilbronner, entdeckte er die<br />

146<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Liebe zur Quantenchemie, die ihn zeit seiner wissenschaftlichen<br />

Aktivitäten nicht mehr losgelassen hat. Die enge Verknüpfung<br />

zwischen Theorie und Experiment ist zum Markenzeichen seiner wissenschaftlichen<br />

Arbeiten geworden. Er fertigte seine Diplomarbeit unter<br />

der Anleitung von Georg Hohlneicher über semiempirische Verfahren<br />

zur Berechnung von Molekülspektren an. In seiner Promotionsarbeit,<br />

die er 1968 abschloß, entwickelte er ein neues "All Valence-Electron"-<br />

Programm. Getreu seiner wissenschaftlichen Linie einer engen<br />

Verbindung zwischen Theorie und Anwendung, vervollständigte er<br />

sein theoretisches Wissen in dieser Zeit durch Teilnahme an einem<br />

der berühmten Löwdinschen Ferienkurse in Uppsala, absolvierte aber<br />

im gleichen Zeitrahmen, gewissermaßen zur Kompensation, auch<br />

einen Ferienkurs bei der BASF. Dieser Kurs hat sicher sein Gespür<br />

da<strong>für</strong> gestärkt, welche Methoden der <strong>Physikalische</strong>n Chemie auch <strong>für</strong><br />

den industriellen Einsatz taugen. Siegfried Schneider hat immer den<br />

engen Kontakt zur Industrie gepflegt und lag damit in der Tradition,<br />

die am Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie II der TU von seinem<br />

Mentor, Friedrich Dörr, immer hoch gehalten wurde. Die Pflege von<br />

Industriekontakten, die heutzutage geradezu ein "Muß" ist, war damals<br />

noch lange nicht so hoch geschätzt. Noch Ende der siebziger Jahre,<br />

Siegfried Schneider war schon längst habilitiert, mußte er sich von<br />

einem Verwaltungsbeamten der TU bei der Einholung der Kooperationsgenehmigung<br />

die Frage gefallen lassen, wie er dazukomme die Geräte<br />

des Freistaates Bayern zum Nutzen der Firma Rodenstock einzusetzen.<br />

Immerhin, er hat mit dieser Kooperation mitgeholfen fototrope<br />

Systeme als ein interessantes Forschungsgebiet mit hohem Anwendungspotential<br />

zu etablieren und hat dabei auch einem seiner<br />

Doktoranden einen attraktiven Arbeitsplatz verschafft.<br />

1969 ging Siegfried Schneider <strong>für</strong> zwei Jahre als Postdoktorand an die<br />

Northwestern University in Evanston um in der Gruppe von Edward<br />

Schlag etwas über strahlungslose Prozesse in großen Molekülen zu<br />

lernen. In dieser Zeit hat er ein digitales Phasenfluorimeter aufgebaut<br />

und erste Messungen von Lebensdauern an einzelnen vibronischen<br />

Zuständen gemacht. Aus dieser Zeit stammt auch der vielzitierte<br />

Review über Liefetimes in Excited States, den er zusammen mit E.<br />

W. Schlag und S. F. Fischer verfaßt hat.<br />

Beinahe hätten die Schreiber ein außerordentlich einprägsames<br />

Ereignis, das zwischen Promotion und dem Beginn der Amerikazeit<br />

fiel, vergessen: die Doktorfeier am Parstweiher am Fuß der Rusel. Sie<br />

sprengte alle Maßstäbe und war über Jahrzehnte am Institut Legende:<br />

Als schon spät in der Nacht der Gratulationszug der Jäger im Schein<br />

der Lagerfeuer auftauchte und zu Siegfried Schneiders Füßen ein<br />

riesiges Paket abstellten, da rätselten alle Anwesenden, was da wohl<br />

drinnen sei. Deutlich war zu erkennen, daß das Paket eine Eigendynamik<br />

entfaltete, was zu Spekulationen Anlaß gab: Ist da vielleicht<br />

ein Rehbock drin, oder gar eine Wildsau? Weit gefehlt. Unter dem<br />

Halali der Jäger entstieg der Kiste ein junges Mädchen. Was der so<br />

Geehrte dabei empfunden hat, ist nicht überliefert. Für sein weiteres<br />

Lebensglück hatte dieses "Geschenk" jedenfalls keinen Einfluß. Dies<br />

fand er in Amerika, wo er seine Sigrid kennenlernte und heiratete.<br />

Als er 1971 aus Amerika zurückkehrte, wandte er sich einem neuen<br />

Arbeitsgebiet zu, nämlich der Ultrakurzzeitspektroskopie und der<br />

zeitaufgelösten Ramanspektroskopie mit dem Ziel strahlungslose<br />

Prozesse in kondensierter Phase zu untersuchen. Auf diesem Gebiet<br />

habilitierte er sich auch 1976 unter dem Mentorat von Friedrich Dörr.


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

1980 wurde er zum Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie an der TUM<br />

berufen. 1982 zog es ihn wieder in die USA, diesmal in ein Industrielabor,<br />

nämlich zu IBM in San Jose. Hier arbeitete er mit Jake Pacanski<br />

auf dem Gebiet der photochemischen Analytik dünner Schichten.<br />

1988 nahm er ein Ordinariat in <strong>Physikalische</strong>r Chemie an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg als Nachfolger von Walther Jaenicke an. Bereits<br />

der Bezug der Labors forderten von dem neuen Ordinarius schwerwiegende<br />

Entscheidungen: Um den riesigen Lasertischen den Weg<br />

in die Labors zu ebnen, wurden mit entsprechenden Sägen einfach<br />

die Betongeländer auf das richtige Maß gestutzt, so wird es wenigstens<br />

erzählt. Siegfried Schneider hat auch die Mühen des Dekanats<br />

auf sich genommen. Von 1995-1997 war er Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät II, sicher kein leichtes Unterfangen in einer<br />

heterogenen Fakultät, in der Biologen, Chemiker und Pharmazeuten<br />

vereint sind. In dieser Aufgabe konnte er wohl sein ausgleichendes<br />

Wesen, das nie auf den eigenen Vorteil bedacht war, zur Geltung<br />

bringen. Unter seiner Federführung wurde auch das Graduiertenkolleg<br />

" Homogener und heterogener Elektronentransfer" in die Wege<br />

geleitet, dessen Sprecher er war. Damit wurden auch Kontakte und<br />

Kooperationen über die Institutsgrenzen hinweg aufgebaut, und eine<br />

solide Grundlage <strong>für</strong> den späteren Sonderforschungsbereich gelegt.<br />

Siegfried Schneiders Forschungsaktivitäten waren immer auf Molekülspektroskopie<br />

und Photochemie konzentriert, aber sie zeichnen sich<br />

durch eine ungewöhnliche Bandbreite aus, sowohl was die Themen<br />

als auch die Methoden betrifft. Neben der Spektroskopie mit<br />

ultrakurzen Laserpulsen hat er schon frühzeitig photoakustische<br />

Methoden zum Nachweis von strahlungslosen Prozessen benutzt.<br />

Auch die Ramanspektroskopie wurde in seiner Gruppe in allen Facetten<br />

gepflegt und zum Studium von organischen Molekülen und Biopolymeren<br />

eingesetzt. Dabei wurde in Zusammenarbeit mit anderen<br />

Gruppen auch spezielle Oberflächen zur Ausnutzung der Oberflächenverstärkung<br />

entwickelt. Auch Hochdrucktechniken wurden eingesetzt,<br />

z.B. zur Untersuchung von Biomolekülen oder zur Klärung von<br />

Viskositätseffekten auf Bewegungen mit großer Amplitude in<br />

verbrückten Charge-Transfer-Systemen. Auch spielten immer Probleme<br />

aus der angewandten Praxis eine große Rolle, wie z.B. die Forschung<br />

an Photodegradationsprozessen von Polymeren. Der Breite in den<br />

Methoden steht eine entsprechende Breite in den Molekülen und Materialien<br />

gegenüber.<br />

Trotzdem kann man wohl sagen, daß sich in seinen Arbeiten eine stetig<br />

steigende Vorliebe <strong>für</strong> biologische Moleküle abzeichnet. Dabei war<br />

es insbesondere das Tetracyclin-Repressor-Protein und seine Wechselwirkung<br />

mit der DNA und dem Antibiotikum, das unter vielseitigen<br />

Aspekten untersucht wurde.<br />

Siegfried Schneiders wissenschaftliche Aktivitäten geben Anlaß zu einer<br />

Publikationsliste, die weit über 200 Arbeiten umfaßt. Dabei sticht insbesondere<br />

die Zusammenarbeit mit vielen nationalen und internationalen<br />

Gruppen ins Auge, die Siegfried Schneider offensichtlich gut gepflegt<br />

hat und die auch <strong>für</strong> eine interdisziplinäre Forschung, wie sie in seiner<br />

Gruppe praktiziert wurde, unumgänglich ist. Ein Teil seiner Arbeiten<br />

N A C H R I C H T E N<br />

wurden bereits 1982 mit dem Carl-Duisberg-Gedächtnis-Preis der<br />

GDCh ausgezeichnet.<br />

Daß Siegfried Schneider nicht nur ein ausgezeichneter Wissenschaftler<br />

sondern auch ein Lehrer war, der zu begeistern verstand, wird jeder<br />

sofort bestätigen, der mit ihm diskutiert hat, Vorlesungen oder Vorträge<br />

von ihm gehört hat. Seine Sprache ist unkompliziert unabhängig<br />

davon wie kompliziert die Dinge sind, über die er redet. Schnell<br />

hat er einfache Modelle parat, die die Denkrichtung vorgeben, um<br />

dann beliebig verfeinert werden zu können.<br />

Legendären Ruf haben auch die Bergseminare, die meist auf entlegenen<br />

Berghütten im Chiemgau stattfanden und die Jugend nicht<br />

nur wissenschaftlich forderten. Da gab es kein Pardon, auch nach<br />

längerer Tour nicht. Vorträge und Diskussionen wurden nicht gekürzt,<br />

auch wenn der Abend schon längst in die Nacht übergegangen war.<br />

Sein Kontakt zu seinen Mitarbeitern und Studenten war immer <strong>für</strong>sorglich<br />

väterlich. An seiner liebsten Freizeitbeschäftigung, der Jagd,<br />

durften alle mindestens einmal im Jahr in sehr angenehmer Weise<br />

partizipieren, nämlich beim "Jagdessen". Dabei entfaltete dann Sigrid<br />

Schneider ihr durch viel Erfahrung erworbenes Geschick und brachte<br />

das "Jagdergebnis" auf besten Geschmack. Apropos Jagd, hier werden<br />

<strong>für</strong> einen Wissenschaftler außerordentlich wichtige Eigenschaften<br />

entwickelt, die Siegfried Schneider auch in hohem Maße eigen sind,<br />

z.B. Offenheit <strong>für</strong> das Unerwartete, Geduld und Frustrationstoleranz<br />

sowie bei anhaltendem Mißerfolg die Kunst, die Mitarbeiter motiviert<br />

zu halten. Diese Tugenden machte er auch Industrievertretern<br />

gegenüber deutlich, so z.B beim Versuch einer Saujagd in Niederbayern,<br />

bei der ein Industrievertreter mit dabei sein durfte: Es zeigte sich, daß<br />

es ähnlich schwer ist Wildschweine vor die Büchse zu bekommen<br />

wie gute Forschungsergebnisse zu generieren. Nach sechsstündigem<br />

Ansitz nämlich hatte die Jagdgesellschaft einen Hasen gesehen, auch<br />

einen Frosch gehört, ein Reh vermutet, von den Sauen aber nur<br />

geträumt. Als sich auch am nächsten Tag weder Wildschwein noch<br />

Rehbock zeigten, hat Siegfried Schneider dann den Jagdbegleiter<br />

einen Schuhkarton erlegen lassen, den er schon vorausschauend in<br />

einem Busch plaziert hatte. Sofort war damit die Motivation wieder<br />

hergestellt und die Erwartung auf weitere Jagdpartien wurde beflügelt.<br />

Dieses Beispiel zeigt die Führungsqualitäten des Jubilars.<br />

Der Sohn Marc hat als Lebensmittelchemiker einen Teil der wissenschaftlichen<br />

Kompetenz des Vaters übernommen, die Tochter Christl<br />

übt sich als Sozialpädagogin die soziale Kompetenz ihres Vaters zu<br />

pflegen. Beide haben von ihrer Mutter die Hilfsbereitschaft und<br />

Sensibilität geerbt. Lieber Siegfried, wir wünschen Dir zu Deinem 65.<br />

Geburtstag zusammen mit allen ehemaligen Mitarbeitern, Freunden<br />

und Bekannten von Herzen alles Gute und einen abwechslungsreichen<br />

Ruhestand.<br />

Dieter Distler<br />

Josef Friedrich<br />

147


N A C H R I C H T E N<br />

EHRUNGEN<br />

Professor Dr. Hans-Joachim Freund,<br />

Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-<br />

Gesellschaft, Mitglied der Bunsen-<br />

Gesellschaft erhält die <strong>20<strong>05</strong></strong> Malcolm<br />

Dole Lectures an der Northwestern<br />

University, Department of Chemistry,<br />

Evanston, die Langmuir Lecture <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

der Division of Colloid and Surface<br />

Chemistry im Rahmen des 230th Fall<br />

National Meeting der American Chemical<br />

Society, Washington, USA und erhält<br />

eine der Centenary Lectures der Royal<br />

Society of Chemistry 2006/2007.<br />

Professor Freund wurde zum Founding<br />

Member of the Scientific Council of the<br />

European Research Council 2007 berufen.<br />

GEBURTSTAGE IM<br />

SEPTEMBER <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Harald Morgner, Prof. Dr.,<br />

Leipzig,<br />

60. Geburtstag am 02.09.<br />

Gerhard K r e y s a, Prof. Dr. Dr. Ing.E.h.,<br />

Frankfurt,<br />

60. Geburtstag am 21.09.<br />

Burghard Schmitt, Prof. Dr.,<br />

Worms,<br />

65. Geburtstag am <strong>05</strong>.09.<br />

Klaas A. Zachariasse, Dr.,<br />

Göttingen,<br />

65. Geburtstag am 20.09.<br />

Joachim Heitbaum, Prof. Dr.,<br />

Frankfurt,<br />

65. Geburtstag am 30.09.<br />

Karl H. Becker, Prof. Dr.,<br />

Wuppertal,<br />

70. Geburtstag am 21.09.<br />

Manfred Zeidler, Prof. Dr.,<br />

Aachen,<br />

70. Geburtstag am 25.09.<br />

Dietrich W. Wabner, Prof. Dr. Dr.,<br />

Garching,<br />

70. Geburtstag am 30.09.<br />

Fritz Thieme, Prof. Dr.,<br />

Hamburg,<br />

80. Geburtstag am 10.09.<br />

Kurt Dialer, Prof. Dr.,<br />

München,<br />

85. Geburtstag am 15.09.<br />

148<br />

GEBURTSTAGE IM<br />

OKTOBER <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Klaus Hilpert, Prof. Dr.,<br />

Jülich,<br />

65. Geburtstag am 08.10.<br />

Siegfried Schneider, Prof. Dr.,<br />

Erlangen,<br />

65. Geburtstag am 16.10.<br />

Dieter Oelkrug, Prof. Dr.,<br />

Tübingen,<br />

70. Geburtstag am 04.10.<br />

Wolfgang Pechhold, Prof. Dr.,<br />

Erbach.<br />

75. Geburtstag am <strong>05</strong>.10.<br />

Friedrich G.K. Baucke, Dr.,<br />

Mainz,<br />

75. Geburtstag am 30.10.<br />

Hans-Jürgen Engell,<br />

Prof. Dr. Dr. Ing.E.h.,<br />

Ratingen,<br />

80. Geburtstag am 15.10.<br />

Klaus Krogmann, Prof. Dr.,<br />

Karlsruhe,<br />

80. Geburtstag am 19.10.<br />

Wolfgang Lorenz, Prof. Dr.,<br />

Leipzig,<br />

80. Geburtstag am 29.10.<br />

Valentin Zanker, Prof. Dr.,<br />

München,<br />

90. Geburtstag am 01.10.<br />

VERSTORBEN<br />

Dr. Werner Hunsmann,<br />

Pflegeheim Heilig Geist Stift,<br />

Mühlenweg 38, 48249 Dülmen,<br />

verstorben im Alter von 92 Jahren.<br />

NEUANMELDUNGEN ZUR<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Nr. 78616 Prof.Dr. Vladimir Sepelak,<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> und<br />

Theoretische Chemie,<br />

Hans-Sommer-Str. 10,<br />

38106 Braunschweig<br />

(durch K. D. Becker)<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Nr. 78617 Prof.Dr. Harald Fuchs,<br />

Westfälische Wilhelms-<br />

Universität,<br />

Wilhelm-Klemm-Str. 10,<br />

48149 Münster<br />

(durch H. Behret)<br />

Nr. 78618 Dr. David Benoit,<br />

Universität Ulm, Abteilung<br />

Theoretische Chemie,<br />

Albert-Einstein-Allee 11,<br />

89081 Ulm (AGTC)<br />

Nr. 78619 PD Dr. Christof Hättig,<br />

Forlenfeldstr. 3,<br />

76297 Stutensee<br />

(durch H. Behret)<br />

Nr. 78620 Daniel Röhrens,<br />

RWTH Aachen,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie Lehrstuhl I,<br />

Landoltweg 2,<br />

52<strong>05</strong>6 Aachen<br />

(durch M. Martin)<br />

Nr. 78621 Dr. Alexander Haunschild,<br />

BASF Aktiengesellschaft,<br />

GKD-B1,<br />

67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />

(durch H. Behret)<br />

VERANSTALTUNGEN/<br />

EVENTS<br />

Bunsentagung 2006<br />

25. - 27. Mai, Erlangen/Nürnberg<br />

Thema: "Heterogene Katalyse:<br />

leBrücke zwischen Ideal- und<br />

Realsystemen"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

R. Imbihl (Hannover), J. Behm (Ulm),<br />

R. Schlögl (Berlin)<br />

Organisatorische Vorbereitung:<br />

H. P. Steinrück, U. Nickel (Erlangen)<br />

Bunsentagung 2007<br />

17. - 19. Mai, Graz<br />

Thema: "Neuartige Kohlenstoffstrukturen"<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

M. Kappes (Karlsruhe), W. Krätschmer<br />

(Heidelberg), R. Schlögl (Berlin)<br />

Organisatorische Vorbereitung:<br />

G. Grampp (Graz)


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Bunsentagung 2008<br />

01. - 03. Mai, Saarbrücken<br />

Organisatorische Vorbereitung:<br />

R. Hempelmann (Saarbrücken)<br />

Allgemeine Informationen zu den<br />

Bunsentagungen: Geschäftsstelle der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

International Bunsen Discussion Meeting<br />

"Mechanically Induced Chemistry -<br />

Theory and Experiment"<br />

3. - 6. Oktober <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />

Evangelische Akademie Tutzing<br />

Scientific Organization: Irmgard Frank,<br />

Andreas Zumbusch (München)<br />

Information: E-Mail:<br />

frank@cup.uni-muenchen.de<br />

Internet: www.chemie.unimuenchen.de/pc/frank/bunsen<br />

International Bunsen Discussion<br />

Meeting<br />

“Time-resolved transformations in<br />

complex molecular environments:<br />

Pushing the frontiers in experiment<br />

and theory"<br />

26. -27. September <strong>20<strong>05</strong></strong>, Göttingen<br />

Scientific Organization: Bernd Abel,<br />

Dirk Schwarzer (Göttingen)<br />

Information: E-Mail: babel@gwdg.de<br />

http://www.uni-pc.gwdg.de/bunsen90/<br />

International Bunsen Discussion<br />

Meeting<br />

"Laser-induced incandescence:<br />

Quantitative interpretation,<br />

modelling, application",<br />

25.-28. September <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Scientific Organization:<br />

Christof Schulz (Duisburg-Essen)<br />

Information: office@ivg.uni-duisburg.de<br />

Internet : http://www.uniduisburg.de/ivg/vg/Iii-workshop<br />

International Bunsen Discussion<br />

Meeting<br />

"Exploring THz Spectroscopy:<br />

From Technology to Applications"<br />

März 2007, Physikzentrum Bad Honnef<br />

Scientific Organization:<br />

Martina Havenith (Bochum), Ch. A.<br />

Schmuttmaier (Yale), D. Leitner (Reno)<br />

Information: www.pbh.de<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

"Elektrochemie von tiefsten zu<br />

höchsten Temperaturen und von<br />

kleinsten zu größten Strömen"<br />

2./3. November <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />

Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Keramische<br />

Technologien und Sinterwerkstoffe,<br />

Dresden<br />

Organisation: Alexander Michaelis (Dresden)<br />

und Manuel Lohrengel<br />

(Düsseldorf<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

"<strong>Physikalische</strong> Chemie in<br />

Ionischen Flüssigkeiten"<br />

23./24. März 2006, TU-Clausthal<br />

Organisation: Frank Endres (Clausthal)<br />

Information: E-Mail:<br />

frank.endres@tu-clausthal.de;<br />

www.imet.tu-clausthal.de/bunsen92<br />

Bunsen-Kolloquium<br />

"Controlling protein adsorption<br />

at materials surfaces"<br />

März 2006, Universität Bayreuth<br />

Organisation: Matthias Ballauff<br />

(Bayreuth), Claus Czeslik (Dortmund)<br />

Arbeitsgemeinschaft Theoretische<br />

Chemie (AGTC)<br />

42. Symposium <strong>für</strong> Theoretische<br />

Chemie<br />

Thema: Simulations in Chemistry"<br />

3.-7. September 2006,<br />

Bildungszentrum Erkner, Berlin<br />

<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-<br />

Gesellschaft (DFKG)<br />

34. Arbeitstagung<br />

29.-31.03.2006, Universität Freiburg<br />

Information:<br />

http://www.LiquidCrystals.de<br />

<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-<br />

Gesellschaft (DFKG)<br />

35. Arbeitstagung<br />

2007, Universität Bayreuth<br />

1st European Chemistry Congress<br />

unter Mitwirkung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie (DBG)<br />

27.-31. August 2006, Budapest, Ungarn<br />

Information: Email:<br />

host@fecs-budapest.2006.hu<br />

WEITERE VERSAMMLUNGEN<br />

UND VERANSTA LT U N G E N<br />

4th Workshop Ellipsometry<br />

Arbeitskreis Ellipsometrie (AKE)<br />

Paul Drude e.V.<br />

20.-22. Februar 2006, Berlin<br />

Information: Bundesanstalt <strong>für</strong><br />

Materialforschung und -prüfung,<br />

Unter den Eichen 87, 122<strong>05</strong> Berlin;<br />

Internet: www.ake.bam.de<br />

N A C H R I C H T E N<br />

16th Symposium on Thermophysical<br />

Properties<br />

Boulder, Colorado, U.S.A. from July 30<br />

through August 4, 2006.<br />

This Symposium will be held as part of<br />

THERMO International 2006<br />

(http://thermointernational.org/ ). THERMO<br />

International 2006 will include the 19th<br />

International Conference on Chemical<br />

Thermodynamics and the 61st Calorimetry<br />

Conference to be convened jointly with<br />

the 16th Symposium on Thermophysical<br />

Properties.<br />

For additional information: symp16@nist.gov<br />

ANKÜNDIGUNGEN<br />

W i l h e l m - J o s t - G e d ä c h t n i s v o r l e s u n g<br />

2 0 0 4 der Akademie der Wissenschaften zu<br />

Göttingen und der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

verliehen an: Prof. Martin Quack<br />

ETH Zürich<br />

Laboratorium <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

ETH Hönggerberg, HCI<br />

Wolfgang-Pauli-Str. 10<br />

CH-8093 Zürich, Schweiz<br />

www.ir.ethz.ch<br />

VORTRAGSTERMINE<br />

UND -THEMEN<br />

1. Montag, 30. Januar 2006,<br />

Berliner Universitäten (GDCh)<br />

"Molekülspektroskopie und<br />

Kinetische Primärprozesse<br />

Zwischen Yoctosekunden und<br />

Jahrmilliarden"<br />

2. Dienstag, 2. Mai 2006,<br />

Universität München (Münchner<br />

Chemische Gesellschaft und GDCh)<br />

"Von Wilhelm Josts Beiträgen<br />

zur Kinetik bis zu Neuen Intra<br />

molekularen Primärprozessen<br />

und einer Hypothetischen Mole<br />

kularpsychologie"<br />

149


N A C H R I C H T E N<br />

150<br />

Die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker (GDCh) und die<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie (DBG) verleihen imJahre 2006 wieder den<br />

Paul-Bunge-Preis der Hans R. Jenemann-Stiftung. Der<br />

Preis wird international ausgeschrieben und ist mit<br />

7.500,- E dotiert. Er zeichnet abgeschlossene, in<br />

deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasste<br />

Arbeiten aus dem gesamten Spektrum der<br />

Geschichte wissenschaftlicher Instrumente aus.<br />

Ziel der Stiftung ist, Wissenschaft und Forschung auf<br />

dem Gebiet der historischen wissenschaftlichen<br />

Instrumente zu unterstützen und Publikationen entsprechender<br />

Arbeiten zu fördern. Die Arbeiten können<br />

bereits publiziert sein oder sollten zur Publikation a n g e -<br />

nommen sein. Der Zeitraum zwischen dem Abschluss<br />

bzw. der Publikation der preiswürdigen Arbeit und<br />

ihrer Eingabe soll nicht mehr als drei Jahre betragen.<br />

Anstatt eine einzige Arbeit einzureichen, können durch<br />

einen Bewerber auch mehrere einzelne Arbeiten (auch<br />

relativ geringen Umfangs) zusammengefasst werden,<br />

um dadurch die über einen längeren Zeitraum sich erstreckende<br />

Tätigkeit eines Instrumenten-Historikers auszeichnen<br />

zu können. Von diesen Arbeiten soll die letzte<br />

innerhalb des genannten Drei-Jahres-Zeitraums abgeschlossen<br />

sein und die anderen nicht länger als zehn<br />

Jahre zurückliegen. Eine wiederholte Bewerbung ist<br />

möglich, sofern dem Bewerber der Paul-Bunge-Preis<br />

noch nicht zuerkannt worden ist.<br />

Eingereicht werden können Eigenbewerbungen und Vorschläge<br />

<strong>für</strong> Auszeichnungen. Der wissenschaftlichen<br />

Arbeit sind ein Lebenslauf und - falls vorhanden - eine<br />

Publikationsliste des Bewerbers beizufügen.<br />

Über die Preisvergabe entscheidet der Beirat der Hans R.<br />

Jenemann-Stiftung, die getragen wird von der GDCh und<br />

der DBG. Die Preisverleihung ist vorgesehen im Rahmen<br />

der Bunsentagung im Mai 2006 in Erlangen.<br />

PAUL-BUNGE-PREIS 2006<br />

Die Bewerbungsfrist <strong>für</strong> den<br />

Nernst-Haber-Bodenstein-Preis<br />

endet am 31. Oktober <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

(Ausschreibung siehe Bunsen-Magazin 4/<strong>20<strong>05</strong></strong>, Seite 113)<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Die Arbeiten sollen folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />

• Sie haben ein Thema zur Geschichte wissenschaftlicher<br />

Instrumente zu behandeln.<br />

• Die Arbeiten müssen auf eigenen wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen des Bewerbers beruhen. Es können<br />

auch von einer Hochschule angenommene Magisterarbeiten,<br />

Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften<br />

oder vergleichbare Arbeiten eingereicht werden.<br />

• Sie dürfen bisher noch an keiner Stelle durch einen<br />

Preis ausgezeichnet worden sein. Wurde die Arbeit<br />

auch zu einer an deren Ausschreibung eingereicht oder<br />

ist dies beabsichtigt, hat der Bewerber dies mitzuteilen.<br />

• In einer schriftlichen Erklärung sind alle an der Durchführung<br />

der Untersuchung beteiligten wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter als Mitverfasser der Arbeit namentlich<br />

zu nennen. Der Anteil des Bewerbers daran muss<br />

überwiegend sein.<br />

• Die Arbeiten sind in deutscher, englischer oder französischer<br />

Sprache ein zureichen. Eine Kopie der mit dem<br />

Paul-Bunge-Preis ausgezeichneten Arbeiten verbleibt<br />

bei der Hans R. Jenemann-Stiftung, alle anderen Arbeiten<br />

erhalten die Bewerber nach der Entscheidung des Preiskuratoriums<br />

wieder zurück.<br />

• Bestandteil der Vergabe soll sein, dass der Preisträger<br />

einen Vortrag über das Thema der ausgezeichneten<br />

Arbeit hält (Dauer ca. 15 bis 20 Minuten)<br />

Bewerbungen sind bis zum 30. September <strong>20<strong>05</strong></strong> zu<br />

richten an:<br />

Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />

Abt. Preise und Auszeichnungen<br />

Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt/Main<br />

Tel. 069/7917-323, Fax 069/7917-307,<br />

ehrungen@gdch.de


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

DEUTSCHER ZENTRALAUSSCHUSS<br />

FÜR CHEMIE<br />

Sieben Mitgliederorganisationen bilden den<br />

<strong>Deutsche</strong>n Zentralausschuss <strong>für</strong> Chemie:<br />

DECHEMA<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

<strong>Deutsche</strong> Kautschuk-Gesellschaft<br />

<strong>Deutsche</strong> Wissenschaftliche Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Erdöl, Ergas und Kohle<br />

Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />

Kolloid-Gesellschaft<br />

Verband der Chemischen Industrie<br />

Der <strong>Deutsche</strong>r Zentralausschuss <strong>für</strong><br />

Chemie ist die "National Adhering<br />

Organization " der International Union<br />

of Pure Applied Chemistry (IUPAC)<br />

Rund 1200 Wissenschaftler weltweit, davon<br />

alleine knapp 100 aus Deutschland, arbeiten<br />

in den verschiedenen IUPAC-Projekten der<br />

acht Divisions und anderen Committees mit.<br />

D e u t s c h e Wissenschaftler haben als Titular<br />

und Associate Members an mehreren Stellen<br />

koordinierende Funktionen in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen. Generell muss allerdings<br />

festgestellt werden, dass gegenüber z.B.<br />

den USA oder Großbritannien der Anteil und<br />

Einfluss deutscher Wissenschaftler in der<br />

IUPAC ausbaufähig ist.<br />

Bekannt sind auch in der chemischen Industrie<br />

und an Hochschulen die Nomenklatur-Bücher:<br />

• Gold: Chemical Terminology<br />

• Green: Quantities, Units and Symbols<br />

in Physical Chemistry<br />

• Red: Nomenclature of Inorganic Chemistry<br />

• Blue: Nomenclature of Organic Compounds<br />

• Purple: Macromolecular Nomenclature<br />

• Orange: Analytical Nomenclature<br />

Zu den wichtigsten und öffentlichkeitswirksamsten<br />

Ergebnissen der IUPAC in 2004<br />

gehörte die endgültige Verabschiedung von<br />

"Roentgenium" mit dem Symbol "Rg" als<br />

Name <strong>für</strong> das Element 111.<br />

Mit der Einführung des "IUPAC Poster<br />

Prize Program" im Berichtsjahr will die<br />

IUPAC den National Adhering Organizations<br />

ein taktisches Werkzeug an die Hand gegeben,<br />

mit dem sie. junge Chemiker <strong>für</strong> eine<br />

Teilnahme an Konferenzen/Kongressen/<br />

Tagungen interessieren können.<br />

So werden erstmalig von der GDCh an der<br />

Jahrestagung im September in Düsseldorf<br />

Posterpreise <strong>für</strong> die drei besten Poster<br />

vergeben.<br />

Jeder Preis besteht aus einem vom<br />

IUPAC-Präsidenten unterschriebenen<br />

Zertifikat, dem "Gold Book" sowie einem<br />

Zweijahresabonnement von "Chemistry<br />

International".<br />

Ein Überblick über die Arbeit der IUPAC<br />

und des DZfCh ist im Internet unter<br />

h t t p : / /w w w . g d c h . d e / g d c h / k o o p / i u p a c . h t m<br />

oder unter www.iupac.org zu finden.<br />

VERSCHIEDENES<br />

FONDATION DE LA MAISON DE<br />

LA CHIMIE<br />

Der große Preis <strong>für</strong> die Gründung des Hauses<br />

der Chemie wird zum neunten Mal im Jahre<br />

2006 verliehen. Sein Betrag ist auf 30.000<br />

Euro festgelegt worden.<br />

Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum<br />

15. November <strong>20<strong>05</strong></strong> vorzugsweise per<br />

elektronischer Post einzureichen an:<br />

presidence@maisondelachimie.com.<br />

Weitere Informationen auf der Homepage:<br />

www.maisondelachimie.asso.fr<br />

Masterstudiengang "Corrosion<br />

Protection Technology"<br />

N A C H R I C H T E N<br />

Ab dem Wintersemester <strong>20<strong>05</strong></strong>/2006<br />

bietet die Fachhochschule Südwestfalen<br />

den Masterstudiengang "Corrosion<br />

Protection Technology" an, der grundlegendes<br />

Wissen zum Thema Korrosionsschutz<br />

vermittelt.<br />

Weitere Information:<br />

Fachhochschule Südwestfalen<br />

Frau E. Krekeler;<br />

Frauenstuhlweg 31<br />

D-58644 Iserlohn<br />

Tel.: 02371/566-526<br />

Fax: 02371/566-527<br />

Emal: kst@fh-swf,de<br />

Internet: www.fh-swf.de<br />

European Science Foundation (ESF)<br />

Call for Scientific Programme Proposals<br />

The deadline for receipt of proposals<br />

is 4 November <strong>20<strong>05</strong></strong><br />

For more information see:<br />

http://www.esf.org/<br />

PCCP<br />

Bezugspreise 2006:<br />

DBG Personal Members: £216.00<br />

DBG Corporate Members: £1165.00<br />

Bezugsadresse:<br />

RSC Distribution Services<br />

c/o Portland Customer Services<br />

Commerce Way<br />

Colchester<br />

CO2 8HP, U.K.<br />

Tel: +44 (0) 1206 226<strong>05</strong>0, Fax: +44 (0) 1206<br />

226<strong>05</strong>5, Email: sales@rscdistribution.org<br />

151


ZEITSCHRIFT FÜR<br />

PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

Inhalt Heft 5 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

C. Schulz<br />

Advanced Laser Imaging Diagnostics in Combustion 509<br />

Matthew A. Oehlschlaeger, David F. Davidson,<br />

Jay B. Jeffries, Ronald K. Hanson<br />

Carbon Dioxide Thermal Decomposition: Observation<br />

of Incubation 555<br />

Yuval Ganot, Salman Rosenwaks, Ilana Bar<br />

Action Spectroscopy and Predissociation of<br />

Vibrationally Excited C2HD 569<br />

Katharina Kohse-Höinghaus, Alexander Schocker,<br />

Tina Kasper, Michael Kamphus, Andreas Brockhinke<br />

Combination of Laser- and Mass-Spectroscopic<br />

Techniques for the Investigation of Fuel-Rich Flames 583<br />

Mark A. Payne, Angela P. Milce, Michael J. Frost, Brian J. Orr<br />

Rovibrational Energy Transfer in the 4?CH Manifold of<br />

Acetylene, Viewed by IR-UV Double Resonance<br />

Spectroscopy. 3. State-to-State J-Resolved Kinetics 601<br />

A. Nauert, A. Dreizler<br />

Conditional Velocity Measurements by Simultaneously<br />

Applied Laser Doppler Velocimetry and Planar Laser-<br />

Induced Fluorescence in a Swirling Natural Gas/Air Flame 635<br />

Burak Atakan, Michael Hofstätter, Katharina Kohse-Höinghaus<br />

High-Growth-Rate Chemical Vapor Deposition of Silicon:<br />

an Experimental and Modeling Approach 649<br />

Silvia Scheffler, Markus Sauer, Hannes Neuweiler<br />

Monitoring Antibody Binding Events in Homogeneous<br />

Solution by Single-Molecule Fluorescence Spectroscopy 665<br />

J. Joshua Driscoll, Volker Sick, Roger L. Farrow,<br />

Paul E. Schrader, K.-A. Rizos, R. Peter Lindstedt<br />

NO Reburn and Formation Chemistry in Methane<br />

Diffusion Flames 679<br />

J. Troe, V. G. Ushakov, A. A. Viggiano<br />

SACM/CT Study of Product Energy Distributions<br />

in the Dissociation of n-Propylbenzene Cations 699<br />

J. Troe, V. G. Ushakov, A. A. Viggiano<br />

Classical Trajectory and Statistical Adiabatic Channel<br />

Study of the Dynamics of Capture and Unimolecular<br />

Bond Fission. VII. Thermal Capture and Specific Rate<br />

Constants k(E,J) for the Dissociation of Molecular Ions<br />

152<br />

Inhalt Heft 6 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG ·5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Clemens F. Kaminski<br />

Fluorescence Imaging of Reactive Processes 747<br />

S. K. Gumtya, S. C. Lahiri<br />

Calculation of Gibbs Energy of<br />

Interaction (?G0int) of Neutral Benzoic<br />

Acids and their Anions 775<br />

Rupasri Mandal (Karan), J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri<br />

Studies on Hydrophobic Interaction from<br />

the Conductometric Studies of Medicinal<br />

Compounds (as Salts) 795<br />

Junjiang Zhu, Zhen Zhao, Dehai Xiao, Jing Li,<br />

Xiangguang Yang, Yue Wu<br />

CO Oxidation over the Perovskite-Like<br />

Oxides La2-xSrxMO4 (x = 0.0, 0.5, 1.0; M = Cu, Ni):<br />

A Study from Cyclic Voltammetry 807<br />

Ender Biçer, Elif Çinar<br />

Voltammetric and Spectroscopic Studies<br />

on the Interaction of Pentoxifylline with<br />

Cysteine in the Presence and Absence<br />

of UV Irradiation 817<br />

P. H. Fang<br />

Arrhenius Relation and its Fractalization 831<br />

Roman Wojsz<br />

Argon Adsorption in Active Carbon at 77.3 K 837<br />

Rosana M. Romano, Joanna Czarnowski<br />

Kinetics and Mechanism of the Thermal<br />

Gas-Phase Reaction between NO2 and<br />

Trifluorobromoethene, CF2CFBr 849<br />

E. Makrlík<br />

Extraction Distribution of Bromophenol Blue<br />

and Bromocresol Green in the Two-Phase<br />

Water-1,2-Dichloroethane System 865


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Inhalt Heft 7 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

Mingcan Xu, Wei Wang, Jens Weitkamp, Michael Hunger<br />

Dry-Gel Synthesis of Mesoporous MCM-41<br />

Materials with Modified Pore Structure 877<br />

U. Erlekam, U. A. Paulus, Y. Wang,<br />

H. P. Bonzel, K. Jacobi, G. Ertl<br />

Adsorption of Methane and Ethane<br />

on RuO2(110) Surfaces 891<br />

Vasudev N. Shetti, D. Srinivas, P. Ratnasamy<br />

Ti-Oxo Radicals and Product Selectivity in Olefin<br />

Oxidations over Titanosilicate Molecular Sieves 9<strong>05</strong><br />

Javier Guzman, Juan C. Fierro-Gonzalez,<br />

Veronica Aguilar-Guerrero, Yalin Hao, Bruce C. Gates<br />

Influence of CO and O2 Treatments on the Structure<br />

and Activity of Au/?-Al2O3 Catalysts for CO Oxidation 921<br />

Manfred Schwickardi, Bernd Spliethoff,<br />

Wolfgang Schmidt, Ferdi Schüth<br />

Direct Synthesis of Supported Noble Metal<br />

Catalysts via the Activated Carbon Route 939<br />

Shutian Zhou, Hong Zhao, Ding Ma, Shaojun Miao,<br />

Mojie Cheng, Xinhe Bao<br />

The Effect of Rh Particle Size on the Catalytic<br />

Performance of Porous Silica supported Rhodium<br />

Catalysts for CO Hydrogenation 949<br />

M. Mhamdi, E. Marceau, S. Khaddar-Zine, A. Ghorbel,<br />

M. Che, Y. Ben Taarit, F. Villain<br />

Preparation of Co2+/ZSM5 Catalysts by Solid-State<br />

Reaction: Influence of the Precursor on Cobalt Speciation 963<br />

Vijay Narkhede, Jens Aßmann, Martin Muhler<br />

Structure-Activity Correlations for the Oxidation<br />

of CO over Polycrystalline RuO2 Powder Derived<br />

from Steady-State and Transient Kinetic Experiments 979<br />

J. Wintterlin, T. Zambelli<br />

Active Sites at Finite Coverages - an STM Investigation<br />

of the Dissociation of NO on Ru(0001) 997<br />

Friederike C. Jentoft, Jutta Kröhnert, Robert Schlögl<br />

IR Spectroscopic Investigation of Heteropolymolybdate<br />

Catalysts: Acidic Properties and Reactivity towards<br />

Propene 1019<br />

Inhalt Heft 8 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

ZEITSCHRIFT FÜR<br />

PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

Martina Havenith, Gerhard W. Schwaab<br />

Attacking a Small Beast: Ar-CO, a Prototype<br />

for Intermolecular Forces 1<strong>05</strong>3<br />

I. A. Stepanov<br />

The Heats of Chemical Reactions: the Van't-Hoff<br />

Equation and Calorimetry 1089<br />

Dip Singh Gill, Avnesh Kumari, Rahul Gupta,<br />

S. P. Jauhar, J. K. Puri<br />

Ion-Association and Solvation of Some Copper (I),<br />

Silver (I) and Tetraalkylammonium Salts in Binary<br />

Mixtures of Acetonitrile with n-Butyronitrile and<br />

N,N-Dimethylacetamide 11099<br />

N. A. Sergeev<br />

Influence of Molecular Hindered<br />

Rotations on NQR Spin Echoes 1107<br />

Yonglian Xiong, Dehai Xiao, Jing Li, Xiaofan Xie,<br />

Xiangguang Yang, Yue Wu<br />

Aerobic Oxidation of Benzyl Alcohol by Fe-System Catalyst 1121<br />

Javid T. Safarov<br />

Vapor Pressure Measurements of LiI + C2H5OH Solutions 1133<br />

Jianji Wang, Lijun Han, Yang Zhao, Yuanchao Pei<br />

Solvation of the Ionic Liquid [C4mim][PF6] in<br />

Aqueous Ethanol Solutions from Molar Volume,<br />

Viscosity and Conductivity Measurements 1145<br />

F. Yakuphanoglu, Shao-Ming Ying<br />

The Thermal Decomposition Kinetics<br />

of [Co(bipy)(H2O)4](C4H4O4) · 4H2O 1159<br />

M. S. A. El-Kader<br />

Empirical Models of the Pair-Polarizability Trace and<br />

Anisotropy from Polarized and Depolarized Interaction-<br />

Induced Light Scattering Spectra for Gaseous Krypton 1169<br />

M. Solc<br />

Averaged Trajectory of Random Walk Fluctuations<br />

Having a Fixed Lifetime and its Application in<br />

Characterization of Simplest Chemical Equilibrium 1185<br />

153


ZEITSCHRIFT FÜR<br />

PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

Inhalt Heft 9 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />

Michael Buback, Matthias Kling, Stefan Schmatz<br />

Decomposition of Tertiary Alkoxy Radicals 12<strong>05</strong><br />

Yuan Qin, John M. Prausnitz<br />

A Molecular-Thermodynamic Lattice Model<br />

for Binary Mixtures 1223<br />

Th. Gittel, Th. Hartwig, K. Schaber<br />

Separation of Organic Compounds from Surfactant<br />

Solutions by Pervaporation. The Influence of a<br />

Micellar Phase on Mass Transfer 1243<br />

Hermann Weingärtner, Ulrich Klask, Gerhard M. Schneider<br />

Solute Diffusion in Supercritical Solvents -<br />

Diffusion Coefficients D128 and Diffusion-<br />

Viscosity Relationship for the Aromatic Model<br />

Solute Biphenyl in Carbon Dioxide 1261<br />

Jingtao Wang, Mikhail A. Anisimov, Jan V. Sengers<br />

Closed Solubility Loops in Liquid Mixtures 1273<br />

Naoya Sakoda, Masahiko Uematsu<br />

Thermodynamic Properties of the Binary Mixture<br />

of Methane and Hydrogen Sulfide 1299<br />

J. Eisenblätter, R. Winter<br />

Pressure Effects on the Structure and Phase Behavior<br />

of Phospholipid-Polypeptide Bilayers - A Synchrotron<br />

Small-Angle X-ray Scattering and 2H-NMR Spectroscopy<br />

Study on DPPC-Gramicidin Lipid Bilayers 1321<br />

154<br />

IMPRESSUM<br />

Bunsen-Magazin<br />

Heft 5 Jahrgang 7<br />

H e r a u s g e b e r :<br />

Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n<br />

B u n s e n - G e s e l l s c h a f t<br />

Michael Dröscher<br />

Klaus Funke<br />

Wolfgang Grünbein<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />

Schriftleiter:<br />

Peter C. Schmidt<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Petersenstr. 20<br />

D-64287 Darmstadt<br />

T e l . : 06151/16 27 07<br />

F a x : 06151/16 60 15<br />

E-Mail: bunsen@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft:<br />

Dr. Heinz Behret<br />

Varrentrappstr. 40–42<br />

D-60486 Frankfurt<br />

T e l . : 069/7 91 72 01<br />

F a x : 069/7 91 74 50<br />

E-Mail: h.behret@bunsen.de<br />

Internet: http://www.bunsen.de<br />

Technische Herstellung:<br />

VMK-Druckerei GmbH<br />

Faberstraße 17<br />

D-67590 Monsheim<br />

T e l . : 0 6 2 4 3 / 9 0 9 - 1 1 0<br />

F a x : 0 6 2 4 3 / 9 0 9 - 1 0 0<br />

E-Mail: info@vmk-druckerei.de


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

N A C H R I C H T E N<br />

155


N A C H R I C H T E N<br />

156<br />

BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong>


DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Nordamerikanische Studierende lernen mit dem Rise-Programm<br />

der GDCh und des DAAD "Forschung made in Germany" kennen.<br />

Zur Förderung des Studierendenaustausches zwischen Nordamerika<br />

und Deutschland starteten die GDCh und der <strong>Deutsche</strong> Akademische<br />

Austauschdienst DAAD 2004 das Programm "Research Internships in<br />

Chemistry". Nach dem erfolgreichen Testlauf in der Chemie hat der<br />

DAAD dieses Programm auf alle Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />

erweitert und unter dem Namen "Research Internships in Science and<br />

Engineering", Rise, <strong>für</strong> <strong>20<strong>05</strong></strong> ausgeschrieben. Die GDCh ist <strong>für</strong> die<br />

Chemie erneut daran beteiligt. Das Programm wendet sich auf deutscher<br />

Seite an Doktorandinnen und Doktoranden, die eine/n amerikanische/n<br />

Forschungsassistentin/Forschungsassistenten <strong>für</strong> zwei bis drei Monate<br />

beschäftigen möchten. Auf amerikanischer Seite sind Studierende angesprochen,<br />

die kurz vor ihrem Bachelorabschluss stehen, also noch<br />

"undergraduates" sind. Dieses Konzept stößt auf positive Resonanz: 369<br />

Doktorandinnen und Doktoranden haben Projektangebote <strong>für</strong> das<br />

Sommerprogramm <strong>20<strong>05</strong></strong> eingereicht, davon kamen 71 aus der Chemie.<br />

Etwa 2200 nordamerikanische Studierende haben sich per E-Mail als<br />

Interessenten <strong>für</strong> das Programm registrieren lassen, 383 haben sich<br />

schließlich beworben. Entscheidend <strong>für</strong> die Bewerbung <strong>für</strong> bestimmte<br />

Projekte war das spezifische Fachinteresse, weniger der Hochschulort<br />

oder die Universität.<br />

Auf amerikanischer Seite haben die American Chemical Society und<br />

der Canadian Chemical Society Rise unterstützt. Insgesamt kommen<br />

dieses Jahr 99 Studierende in den Genuss eines Rise-Stipendiums,<br />

davon 83 aus den USA und 16 aus Kanada. 33 Studierende sind "undergraduates"<br />

in Chemie. Ein großer Teil der Bewerber hat hervorragende<br />

Noten, nicht wenige studieren an den renommiertesten amerikanischen<br />

Hochschulen wie Havard, Yale, Princeton, dem MIT oder dem CalTech.<br />

Bereits im Juni trafen die ersten Praktikanten an "ihrer" deutschen Universität<br />

ein. Verteilt wurden die Praktikanten auf 56 Hochschulen in<br />

42 Städten in ganz Deutschland. Zur Halbzeit ihres Aufenthaltes wurden<br />

die Stipendiaten vom 14. bis 16. Juli zu einem Treffen nach Heidelberg<br />

eingeladen, um sich gegenseitig sowie die GDCh und den DAAD kennen<br />

zu lernen. Auf dem Programm standen auch Exkursionen zur BASF,<br />

Ludwigshafen, zu Merck, Darmstadt, und zu DaimlerChrysler, Stuttgart.<br />

Rise wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik<br />

Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit durch den Fonds der Chemischen<br />

Industrie sowie durch Industrieunternehmen gefördert.<br />

Rise unterstützt die Bemühungen der deutschen Universitäten um eine<br />

stärkere Internationalisierung. Oft wird bemängelt, dass nur wenige<br />

Naturwissenschaftler aus Nordamerika nach Deutschland kommen.<br />

Der Erfolg des Rise-Programms zeigt, dass sich nordamerikanische<br />

Studierende <strong>für</strong> "Forschung made in Germany" begeistern lassen.<br />

U n t e r Anleitung von Doktoranden arbeiteten die wissenschaftlichen<br />

Praktikanten an laufenden Forschungsprojekten mit und sammelten<br />

dabei Erfahrungen im Labor. Sie lernten die Studienmöglichkeiten in<br />

Deutschland kennen und kehren vielleicht später als Doktorand oder<br />

als Postdoc an eine deutsche Universität zurück.<br />

N A C H R I C H T E N<br />

Auch die deutschen Doktorandinnen und Doktoranden profitierten<br />

von dem Programm, zum einen durch die Unterstützung bei ihrer Arbeit<br />

und durch die Anregung zur fachlichen Diskussion mit dem Stipendiaten<br />

und der damit verbundenen Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse,<br />

zum anderen durch Erfahrungen in der Mitarbeiterführung und durch<br />

Knüpfen von Kontakten zu amerikanischen Universitäten.<br />

Informationen zum Rise-Programm finden sich unter www.daad.de/rise.<br />

Internationale Karrierewege aufzeigen:<br />

Zweite GDCh-RSC-Industrie-Tour<br />

Die beiden größten europäischen chemischen Gesellschaften, GDCh<br />

und ihre britische Schwestergesellschaft, Royal Society of Chemistry<br />

(RSC), fördern den internationalen Austausch von Studierenden und<br />

Jungwissenschaftlern. Um Möglichkeiten <strong>für</strong> junge Wissenschaftler<br />

aufzuzeigen, organisierten GDCh und RSC vom 5. bis 9. Juni zum<br />

zweiten Mal eine internationale Industrie-Tour <strong>für</strong> 20 Doktoranden aus<br />

England und Deutschland.<br />

Ausgangspunkt der Tour war Köln. Nach einer Präsentation der gastgebenden<br />

Gesellschaften durch Dr. Kurt Begitt (GDCh) und Dr. Josephine<br />

Tunney (RSC) stand als erstes Teamarbeit auf dem Programm: Die<br />

Doktoranden befassten sich mit chemischen Fragestellungen und<br />

stellten Lösungswege vor. Die eigentliche Tour begann am folgenden<br />

Tag. Die erste Etappe war Leverkusen, wo sich die Gruppe einen Tag<br />

lang über Bayer informierte. Am zweiten Tour-Tag besuchten die<br />

Doktoranden Henkel in Düsseldorf und lernten dort verschiedene Bereiche<br />

des Unternehmens kennen, insbesondere erhielten sie Einblick in die<br />

Forschung und in die Verpackungsentwicklung. Von Düsseldorf ging<br />

es dann nach Manchester, von wo aus die Nachwuchs-Chemiker<br />

Station bei Unilever in Port Sunlight machten und sich über Forschung<br />

und Entwicklung von Wasch- und Körperpflegemitteln informierten.<br />

Der letzte Tag der fünftägigen Industrie-Studienreise stand im Zeichen<br />

der Pharmazie. Besucht wurde der Pharmaunternehmen AstraZeneca<br />

in Macclesfield, das ein Programm vor allem <strong>für</strong> die forschungsinteressierten<br />

Doktoranden bot.<br />

Neben den Firmenexkursionen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in<br />

einer Poster-Session ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorzustellen<br />

und mit Industrievertretern zu diskutieren. Eine Jury mit Vertretern<br />

von AstraZeneca, Bayer und Unilever hatte die Aufgabe, die durchweg<br />

ambitionierten Arbeiten und Präsentationen zu bewerten. Den ersten<br />

Preis <strong>für</strong> die beste Posterpräsentation erhielt Christian Bongards,<br />

Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Bioanorganische Chemie in Mülheim an der<br />

Ruhr, der zweite Preis ging an Emma Welsh, Kings College London.<br />

Das Programm soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.<br />

Kurt Begitt, Frankfurt am Main<br />

157

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