BuMa_2005_05 - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...
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5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
BBPCAX 101 (8) 1083-1196 (1998)<br />
ISSN 00<strong>05</strong> – 9021<br />
No. 5 – September <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
B U N S ENM A G A Z I N<br />
M Leitartikel<br />
Die Umstellung der Studiengänge auf<br />
das Bachelor-Master-System: Probleme<br />
und Chancen S. 119<br />
M Aspekte<br />
"Ueber die Natur der kristallinischen<br />
Flüssigkeiten und flüssigen Kristalle"<br />
(The early history of liquid crystals) S. 122<br />
Kleine Dimensionen - große Effekte:<br />
Beispiele aus der industriellen Forschung<br />
und Entwicklung bei Bayer Technology<br />
Services S. 128<br />
M Hauptversammlung Erlangen<br />
"Heterogene Katalyse: Brücken<br />
zwischen Ideal-und Realsystemen” S. 143
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Alfred Blume<br />
Die Umstellung der Studiengänge auf das<br />
Bachelor-Master-System: Probleme und Chancen<br />
Die Umstellung aller<br />
Studiengänge an den<br />
deutschen Hochschulen -<br />
landläufig unter dem Namen<br />
Bologna-Prozess bekannt<br />
- ist mittlerweile an<br />
vielen Hochschulen in vollem<br />
Gange. Die Unterrichtskomm<br />
i s s i o n der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />
P h y s i k a l i s c h e Chemie hat<br />
sich in ihren letzten Sitzungen<br />
immer wieder mit<br />
den d abei auftretenden<br />
F r a g e n und Problemen<br />
befasst und versucht,<br />
zunächst Informationen<br />
über den Stand der Umstellung<br />
in den Fachbereichen Chemie zu gewinnen, um dann <strong>für</strong> diejenigen,<br />
denen diese Prozedur noch bevorsteht, Ratschläge und Handlungsrichtlinien<br />
zu geben. Verbunden mit der Umstellung auf d a s<br />
Bachelor/Master-System ist eine Akkreditierung der Studiengänge durch<br />
eine Akkreditierungsagentur. Über diese Prozedur hat Herr Kollege<br />
Prof. Temps im Bunsenmagazin 4/<strong>20<strong>05</strong></strong> ausführlich berichtet. Wie er<br />
in seinem Artikel mitteilte waren zu Anfang des Jahres (März <strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
dreizehn Bachelor-und neun Master-Studiengänge akkreditiert. Diese<br />
Zahl zeigt, dass auf die meisten Fachbereiche Chemie diese Aufgabe<br />
noch zukommt, da momentan laut GDCh-Statistik an 55 Universitäten<br />
und Technischen Hochschulen Chemie als grundständiger Studiengang<br />
(Diplom- und Bachelor-Studiengang) angeboten wird.<br />
Der so genannte Bologna-Prozess wurde nicht zuletzt mit der Zielstellung<br />
propagiert, dass eine internationale Vergleichbarkeit der<br />
Studienabschlüsse wünschenswert sei und das dies nur mit der<br />
Einführung des Bachelor/Master-Systems bei gleichzeitiger Modularisierung<br />
der Studiengänge möglich sei. Obwohl mit Sicherheit eine<br />
internationale Vergleichbarkeit von Studiengängen ein lohnenswertes<br />
Ziel ist, bleibt der dabei eingeschlagene Weg weiterhin in der Diskussion.<br />
Da der "Bologna-Zug" nun aber abgefahren ist, ist es nun in der Verantwortung<br />
der betroffenen Fachbereiche, das Beste aus den Vorgaben<br />
der Umstellung zu machen.<br />
Eine nicht repräsentative Bestandsaufnahme des Fortschritts des<br />
Umstellungsprozesses unter den Mitgliedern der Unterrichtskommission<br />
ergab, dass an einigen Universitäten dieser Prozess schon abgeschlossen<br />
ist und die Studiengänge schon akkreditiert sind, während<br />
an anderen Universitäten eine abwartende Haltung verfolgt wird. Dies<br />
Professor Alfred Blume<br />
Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Mühlpforte 1, D-06099 Halle<br />
Tel.: +49-(0) 345/552-5850, Fax: +49-(0) 345/552-7570,<br />
e-mail: blume@chemie.uni-halle.de<br />
L E I T A R T I K E L<br />
liegt daran, dass die verschiedenen Landeshochschulgesetze zum<br />
Teil noch nicht an das Hochschulrahmengesetz angepasst und die<br />
novellierten Landeshochschulgesetze unterschiedlich formuliert sind,<br />
so dass die Kultusministerien, bzw. die Universitäten mehr oder<br />
weniger Druck auf die Fakultä-ten/Fachbereiche zur Umstellung ausüben.<br />
Schaut man sich einige neue Prüfungsordnungen an, so fällt sofort<br />
auf, dass die Zielstellung "Vergleichbarkeit der Abschlüsse" schon<br />
national ernsthaft in Frage gestellt ist. Dies bezieht sich nicht nur auf<br />
die Inhalte sondern auch auf den zeitlichen Umfang der Lehrangebote.<br />
So kann z.B. der Umfang der Bachelor-Arbeit zwischen 8 und 20<br />
Leistungspunkten (Credit-Points, CP) inklusive Verteidigung betragen.<br />
Da ein Leistungspunkt etwa 30 Arbeitsstunden entsprechen soll<br />
beträgt der Umfang der Bachelor-Arbeit demnach zwischen 6 und 15<br />
Wochen. Ebenso existieren gravierende Unterschiede im Umfang der allgemeinen<br />
und fachspezifischen Schlüsselqualifikationen. In manchen<br />
Rahmenordnungen sind bis zu 18 CP <strong>für</strong> die "soft skills" vorgesehen,<br />
in anderen gar keine. Weitere große Unterschiede gibt es bei der<br />
Implementierung von praxisnahen Lehrveranstaltungen im Bachelor-<br />
Studium. So können z.B. Betriebspraktika von einem Umfang von 8<br />
Wochen oder mehr vorgesehen sein. Der Umfang der Lehrveranstaltungen<br />
der <strong>Physikalische</strong>n Chemie im Bachelor-Studiengang kann<br />
auch unterschiedlich sein, wie die ver-schiedenen Studienordnungen<br />
belegen. Die Unterrichtskom-mission war sich darin einig, allen Kollegen<br />
zu empfehlen, bei der Umstellung darauf zu achten, dass die drei<br />
Kernfächer Anorganische Chemie, Organische Chemie und <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie etwa gleichgewichtig vertreten sind, d.h. etwa die gleiche<br />
Anzahl von Leistungspunkten haben.Manche Universitäten geben <strong>für</strong><br />
die pro Modul zu vergebenden Leistungspunkte ein Raster vor (z.B.<br />
ein 5er Raster), in anderen Universitäten sind beliebige Aufteilungen<br />
möglich. In der Praxis <strong>für</strong> die Umstellung ist es wichtig, auf jeden Fall<br />
zu bedenken, nicht zu kleine Module zu konzipieren, denn damit ist<br />
eine Vielzahl von einzelnen Prüfungen plus zweimaliger Wiederholungsmöglichkeit<br />
verbunden, die dann an die Grenzen der Belastbarkeit<br />
der Mitarbeiter führt. Außerdem ergeben sich daraus Terminprobleme<br />
und Verzögerungen im Studienablauf, die letztlich auch zu<br />
einer Studienzeitverlängerung führen können (s. auch letzte GDCh-<br />
Statistik zu dieser Problematik).<br />
Die jetzige Bestandsaufnahme zeigt, dass eine große Variabilität in der<br />
Ausgestaltung der Bachelor-Studiengänge vorliegen wird. Dies wird<br />
noch dadurch verstärkt, dass die Fachbereiche/Fakultäten ihre<br />
speziellen Stärken der Forschung und Lehre auch schon in den<br />
Bachelor-Studiengang mit einbringen sollen. Dieses geschieht vor<br />
allem im Wahlpflichtbereich, aber durchaus auch im Kernbereich der<br />
Ausbildung. Dem "transcript of records" oder Studienbuch wird daher<br />
zukünftig eine große Bedeutung zukommen, denn hier sind die<br />
einzelnen Lehrveranstaltungen, ihr Umfang und ihre Anforderungen<br />
im Detail aufgeführt.<br />
In manchen Universitäten wird darauf gedrungen, auch schon im<br />
Bachelor-Studiengang eine Spezialisierung zu ermöglichen, oder<br />
sogar kombinierte Bachelor-Abschlüsse einzuführen. Die einhellige<br />
119
L E I T A R T I K E L<br />
Meinung der Unterrichtskommission war, dass sicher gestellt sein<br />
sollte, dass auf jeden Fall ein Bachelor Chemie als Abschluss eingeführt<br />
wird. Diese Meinung basiert darauf, dass davon ausgegangen<br />
wird, dass die meisten Studierenden konsekutiv ein Master-Studium<br />
anschließen werden. Beim Master-Studium kann eine Spezialisierung<br />
durchaus die Regel werden. In welchem Umfang dies erfolgen kann,<br />
hängt von den örtlichen Gegebenheiten und den Lehrkapazitäten, d.h.<br />
dem Profil des Fachbereichs ab. Auch interdisziplinäre Master-Studiengänge,<br />
wie "Molecular Science" oder "Materi-als Science" zwischen<br />
C h e m i e und Biowissenschaften, bzw. Ingenieurwissenschaften sind<br />
schon verbreitet.<br />
Aus zwei Gründen kann es in der Zukunft beim Übergang vom Bachelor-<br />
in den Master-Studiengang zu Problemen kommen. Der erste<br />
hat mit der Vergleichbarkeit der Bachelor-Abschlüsse der Hochschulen<br />
in Deutschland zu tun und damit, dass davon auszugehen ist, dass<br />
sich zukünftig mehr ausländische Studierende <strong>für</strong> die Masterstudiengänge<br />
bewerben werden. Hier wird man über eine Art Eingangsprüfung<br />
diskutieren müssen, um die geeigneten Studierenden <strong>für</strong> die<br />
Masterstudiengänge auswählen zu können.<br />
Der zweite Grund sind die so genannten "Übergangsquoten" vom<br />
Bachelor- ins Master-Studium. Diese Quoten sind bereits in einigen<br />
Bundesländern direkt oder indirekt von den Kultusministerien implementiert.<br />
Direkt geschieht dies dadurch, dass prozentuale Vorgaben<br />
<strong>für</strong> die Übergangsquote gemacht werden, indirekt dadurch, dass Vorgaben<br />
<strong>für</strong> die vorzuhaltenden Ausbildungskapazitäten im Bachelorund<br />
Master-Studiengang gemacht werden. Für den Bereich der<br />
Chemie sind sich alle Fach- und Berufsverbände einig, dass keine starren<br />
Quoten <strong>für</strong> den Übergang vorgegeben werden dürfen. Eine entsprechende<br />
Stellungnahme des "Runden Tischs der Chemieorganisationen"<br />
(s. GDCh-Pressemitteilungen) liegt dabei bereits vor. Für die<br />
Fachbereiche Chemie gilt, dass die Fachvertreter vor Ort sich i n n e rhalb<br />
der Universität durchsetzen müssen, dass eventuelle Vorgaben<br />
von den Kultusministerien nicht pauschal auf alle Studiengänge innerhalb<br />
einer Universität angewendet werden.<br />
Diese Übergangquoten haben unter Umständen ein Auswahlverfahren<br />
<strong>für</strong> die eigenen Absolventen <strong>für</strong> die Aufnahme ins Master-Studium zur<br />
Folge, es sei denn man bewertet nach Studienleistung des Bachelor-<br />
Abschlusses und/oder zieht die eigenen Studierenden den Bewerbern/<br />
innen von außen vor - dies wäre eigentlich nicht im Sinne der größeren<br />
Mobilität der Studierenden. Falls ein Auswahlverfahren <strong>für</strong> die Aufnahme<br />
ins Masterstudium implementiert wird, relativiert sich natürlich das<br />
Problem der Vergleichbarkeit der Bachelor-Abschlüsse, denn dann hat<br />
es jeder Fachbereich in der Hand, sich die geeigneten Studierenden auf<br />
der Basis der selbst aufgestellten Kriterien auszuwählen.<br />
Die Umstellung der Lehramtsausbildung ist nur an wenigen Universitäten<br />
weiter fortgeschritten. In vielen Bundesländern hat erst<br />
jetzt die Planung eingesetzt. Viele Fachbereiche sind aus Kapazitätsgründen<br />
gezwungen, die Module, die im Bachelor-Studiengang Chemie<br />
angeboten werden, auch <strong>für</strong> die Lehramtsausbildung zu nutzen. Dies<br />
ist eigentlich nicht unbedingt sinnvoll, da die Anforderungen durchaus<br />
unterschiedlich sind.<br />
Als Beispiel <strong>für</strong> eine bereits erfolgte Umstellung sei hier die Universität<br />
Oldenburg genannt, wo die alten Studiengänge bereits zum WS 04/<strong>05</strong><br />
eingestellt wurden. Das neue System sieht folgendermaßen aus: Im<br />
Lehramt an Gymnasien sind zwei Unterrichtsfächer zu studieren. Die<br />
Regelstudienzeit einschließlich der Prüfungszeit beträgt neun Semester<br />
(160 SWS). Auf das Unterrichtsfach Chemie entfallen ca. 80 SWS,<br />
120<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
davon 17 SWS auf die Fachdidaktik. Da Praktikumsstunden mit dem<br />
Faktor 0,5 gewichtet werden, erhöht sich die Präsenzzeit entsprechend.<br />
Bei einer Fächerkombination mit Physik oder Biologie wird der Besuch<br />
von fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen des Faches, das nicht<br />
als Unterrichtsfach gewählt wurde, im Umfang von ca. 7 SWS empfoh-len.<br />
Für alle Studierenden ist die Teilnahme an Exkursionen im<br />
Umfang von mindestens 3 Tagen vorgesehen.<br />
Bei der Umstellung der Lehramtsstudiengänge ist besonders darauf<br />
zu achten, dass diese unter den einzelnen Bundesländern vergleichbar<br />
bleiben. Dieses Problem wurde auch bereits in der Kultusministerkonferenz<br />
erkannt und hat zu einem Beschluss über die<br />
gegenseitige Anerkennung der gestuften Studiengänge im Lehramtsbereich<br />
geführt. Zitat aus der Presseerklärung der KMK: "Um eine<br />
verbesserte Orientierung an den Erfordernissen des Lehrerberufes zu<br />
erreichen, werden schulpraktische Studien bereits im Bachelor-<br />
Studiengang angeboten. Der Anteil schulpraktischer Studien im<br />
Studium wird insgesamt deutlich erhöht. Die Kultusministerkonferenz<br />
strebt eine stärkere Vernetzung der Bildungs- und Fachwissenschaften<br />
und deren Didaktik sowie der schulpraktischen Studien an."<br />
Diese Vorgaben werden also bei der Umstellung der Lehramtsstudiengänge<br />
zu berücksichtigen sein. Dass dieses zur Verringerung des<br />
Anteils der Fachwissenschaften führen wird, ist offensichtlich. Die<br />
Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben werden, sind auch klar,<br />
denn als Konsequenz daraus sind eigentlich separate Module <strong>für</strong> das<br />
Lehramtsstudium notwendig. Dies wird an vielen Fachbereichen<br />
schwer zu realisieren sein.<br />
Der "Bologna-Prozess" ist nicht mehr aufzuhalten. Dieser Zwischenbericht<br />
über den Stand der Umstellung auf das Bachelor-Master-<br />
Studiensystem soll die vielen Probleme aber auch die Chancen<br />
aufzeigen, die damit verbunden sind. Die Chancen bei der Umstellung<br />
liegen in der notwendigen Über-arbeitung und Straffung der Studieninhalte<br />
<strong>für</strong> das Studium bis zum 6. Semester (Bachelor-Abschluss),<br />
und der Möglichkeit, forschungsnahe Master-Studiengänge (auch interdisziplinär)<br />
zu konzipieren. Wir Hochschullehrer sind dabei aufgefordert,<br />
von vorn herein <strong>für</strong> die Qualität der Ausbildung in diesem neuen System<br />
zu sorgen, und zwar unabhängig von der formalen Akkreditierung.<br />
Dies betrifft das Bachelor-Studium, das nicht "ausfransen", sondern eine<br />
solide fachliche Grundlage <strong>für</strong> das sich anschließende Master-Studium<br />
bilden sollte. Zum anderen muss <strong>für</strong> die Qualität der Master-Studiengänge<br />
gesorgt werden. Hier sind Spezialisierungen sinnvoll, dürfen<br />
aber meines Erachtens nicht ausschließlich angeboten werden. Ein<br />
Master in Chemie auf breiter Basis bietet häufig bessere Chancen als<br />
ein zu spezieller Abschluss. Eine frühe Anbindung der Studierenden<br />
an die Forschung sollte jedoch auf jeden Fall möglich gemacht werden.<br />
Bis alle Diplomstudiengänge in Deutschland auf das Bachelor-Master-<br />
System umgestellt sind, werden noch einige Jahre vergehen. Ich<br />
kann nur allen Kollegen, denen die Umstellung noch bevorsteht,<br />
empfehlen, die Erfahrungen derjenigen zu nutzen, die schon frühzeitig<br />
umgestellt haben. Wenn wir bei der Umstellung auf die Qualität<br />
der Ausbildung achten und gleichzeitig die oben genannten Chancen<br />
<strong>für</strong> die Neuorientierung der Ausbildung sinnvoll nutzen, dann sollte es<br />
möglich sein, das Niveau der Ausbildung zu halten und den Studierenden<br />
gleichzeitig neue Möglichkeiten zu eröffnen.
L E I T A R T I K E L<br />
A S P E K T E<br />
T A G U N G E N<br />
N A C H R I C H T E N<br />
Z E I T S C H R I F T F Ü R<br />
P H Y S I K A L I S C H E C H E M I E<br />
G D C H<br />
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />
Alfred Blume<br />
Die Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor-Master-System:<br />
Probleme und Chancen 119<br />
Tim Sluckin<br />
“Ueber die Natur der kristallinischen Flüssigkeiten und<br />
flüssigen Kristalle” (The early histroy of liquid crystals) 122<br />
Matthias Voetz<br />
Kleine Dimensionen - große Effekte<br />
Beispiele aus der industriellen Forschung und<br />
Entwicklung bei Bayer Technology Services 128<br />
Dieter M. Kolb<br />
Bericht über das 3. Gerischer-Symposium in Berlin<br />
“Electrocatalysis: Theory and Experiment” 134<br />
Vorstandsbericht 136<br />
Bericht über die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
der 104. Hauptversammlung 140<br />
Einladung zur 1<strong>05</strong>. Hauptversammlung 143<br />
Bernd Rohland<br />
“Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
Forschung zur praktischen Realisierung” 145<br />
Dieter Distler und Josef Friedrich<br />
Siegfried Schneider zum 65. Geburtstag 146<br />
Veranstaltungen 148<br />
Verschiedenes 149<br />
Flyer Bachelor/Master 155<br />
Inhalt Hefte 5 - 9 (<strong>20<strong>05</strong></strong>) 152<br />
Internationale Zusammenarbeit 157<br />
Zum Titelbild<br />
Tropfen (nematischer) Flüssigkristalle mit charakteristischen<br />
Schlieren-Texturen: Otto Lehmanns Mikrophotos, Originale in<br />
schwarz-weiß, von OL von Hand koloriert (Ann. Physik 4. Folge<br />
(1900) 2, 649 ff); siehe den Beitrag von Tim Sluckin auf Seite 122<br />
121
A S P E K T E<br />
TIM SLUCKIN<br />
Until relatively recently, liquid crystals were exotic materials of interest<br />
only to a few white-coated specialists such as, perhaps, the readers<br />
of this article. Contemporary technological progress, however, has lifted<br />
them into public consciousness. Over the last ten years, the bulky<br />
cathode ray tubes used in our computers and television sets have been<br />
progressively replaced by compact flat screens, many of which use<br />
the dramatic optical properties of liquid crystals. The year <strong>20<strong>05</strong></strong> represents<br />
a double anniversary for students of liquid crystals. The most vigorous<br />
early pioneer of liquid crystals was Otto Lehmann, who was born 150 years<br />
ago, on January 11 1855. However, to begin with, not only was the nature<br />
of the liquid crystals not well understood, but even their very existence<br />
was subject to considerable doubt. The current year is a double anniversary<br />
because there was a key point after which the scientific world<br />
seems conclusively to have accepted the existence of liquid crystals.<br />
This was the annual meeting of the <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> angewandte physikalisiche Chemie, which took place, in Karlsruhe,<br />
almost exactly 100 years ago, over the period June 1-4, 19<strong>05</strong>. In this<br />
article I shall follow Lehmann and his contemporaries in the period leading<br />
up to the 19<strong>05</strong> Karlsruhe meeting.<br />
Otto Lehmann (1855-1922).<br />
The recognition that "liquid crystals" represent an interesting object of<br />
study dates from 1888. In that year the Austrian botanical physiologist<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
"Ueber die Natur der kristallinischen Flüssigkeiten und<br />
flüssigen Kristalle" (The early history of liquid crystals)<br />
Professor T. J. Sluckin<br />
School of Mathematics, University of Southampton, Highfield<br />
Sothampton SO 17 1BJ, United Kingdom<br />
T.J.Sluckin@soton.ac.uk<br />
122<br />
Friedrich Reinitzer (1858-1927), working at the German University of<br />
Prague, was extracting cholesterol from carrots. The goal was the<br />
chemical formula of the cholesterol - at that time unknown - knowing<br />
that it was chemically related to carotene and thus to chorophyll.<br />
Reinitzer examined the physico-chemical properties of various derivatives<br />
of his cholesterol. He speculated on the exact chemical formula of<br />
cholesterol - perhaps C26 H44O as suggested by Gerhardt?<br />
A number of previous workers had observed some dramatic colour<br />
effects on cooling cholesterol derivatives just above the solidification<br />
t e m p e r a t u r e . He himself found the same phenomenon in cholesteryl<br />
benzoate, which has the chemical formula C27H45.C7H5O2. But the<br />
funny colours near the solidification of cholesteryl benzoate were not<br />
its most peculiar feature. To Reinitzer's amazement, it turned out that<br />
this compound does not melt like other compounds. Indeed, cholesteryl<br />
benzoate appeared to have two melting points. At 145.5 o C i t<br />
melted into a cloudy liquid, and at 178.5 o C it melted again! The cloudy<br />
l i q u i d suddenly became clear. Furthermore, the phenomenon was<br />
reversible. Unsure of his ground, and out of his depth in what was<br />
now clearly a physics, rather than a chemistry, problem, he sought help.<br />
On March 14 1888, he wrote to Lehmann, at that time a Privatdozent<br />
in Aachen. There followed an exchange of letters, and presumably<br />
samples as well. Lehmann examined the intermediate cloudy fluid,<br />
and reported that he had seen crystallites. Reinitzer's Viennese colleague<br />
von Zepharovich's investigations also indicated that the intermediate<br />
"fluid" was crystalline. The exchange of letters with Lehmann<br />
ended on April 24, with many questions remaining unanswered, but<br />
Reinitzer felt that he had enough to publish. His results were presented,<br />
with fulsome credits to Lehmann and von Zepharovich, at a meeting<br />
of the Vienna Chemical Society on May 3, 1888 [1].<br />
After accidentally stumbling into groundbreaking territory, Reinitzer<br />
more or less disappears from this narrative. He was promoted to<br />
professor in Prague, and then to a professorship in Graz in 1895, where<br />
he later took the position of Rector. His one further contribution to the<br />
story came some twenty years later, in a rather unedifying exchange<br />
with Lehmann in the pages of Annalen der Physik, concerning scientific<br />
priority . The mantle is now taken up by the 33-year-old Lehmann, who<br />
both realised that he had come across a new phenomenon, and was<br />
in a position to launch a research programme to investigate it. Son of<br />
a schoolmaster with an amateur interest in microscopy, he was born<br />
in Constanz, and spent his childhood successively in Constanz, Freiburg,<br />
Offenbach and Rastatt. From 1872 he attended university in Straßburg<br />
(Strasbourg), then newly reintegrated into the German Reich following<br />
the Franco-Prussian war of 1870-1. Obtaining a doctorate in physical<br />
chemistry in 1876, he then held posts in Freiburg, Mülhausen (Mulhouse)<br />
and Aachen (where Reinitzer found him) and Dresden, before returning<br />
in 1889 to the chair in Karlsruhe which he occupied for the rest of his life.<br />
The postdoctoral years had been spent building up expertise in crystallography.<br />
The principal weapon in his scientific arsenal was experimental<br />
microscopy, for which, given his home background, Lehmann was<br />
wellprepared. It wasLehmann's jealously guarded and in creasingly<br />
prestigious microscope, not yet available off the shelf, which had<br />
attracted Reinitzer's attention. With Reinitzer's peculiar double-melting<br />
liquid, a problem in search of a scientist had met a scientist insearch of<br />
a problem.
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Lehmann's polarizing microscope<br />
Lehmann immediately launched a systematic study, first of cholesteryl<br />
benzoate, and then of related compounds which exhibited the<br />
double-melting phenomenon. With his microscope, he was not only<br />
able to make observations in polarised light, but also, and this was a<br />
key advantage, his microscope possessed a hot stage enabling in situ<br />
high temperature observations. The intermediate cloudy phase clearly<br />
sustained flow, but other features, particularly the signature under a<br />
microscope, convinced Lehmann that he was dealing with a solid.<br />
By the end of August 1889 he had his own article ready for submission<br />
to the Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie [2] . The tone of this article,<br />
whose first paragraph will be of some interest to readers, not only<br />
isolated the key problem, but also gives some idea of the nature of<br />
Lehmann's personality.<br />
A S P E K T E<br />
The flowery and somewhat pompous language was to remain a characteristic<br />
both of Lehmann's scientific and of his more popular works.<br />
He found that the cloudiness of the intermediate fluid occurred when<br />
what we would now call nucleating droplets merge, and that sometimes<br />
the individual droplets exhibited a black cross when viewed between<br />
crossed nicols. The cloudiness itself was the macroscopic manifestation<br />
of 'large star-like radial aggregates of needles'.<br />
Lehmann was certain that the cloudy liquid possessed simultaneously<br />
liquid and crystal attributes, and believed truly to have discovered<br />
'crystals that flow'. Much of the rest of the article is concerned with<br />
advocating the coexistence of liquidity and crystallinity in the same<br />
material, and is not without rhetorical flashes. He must clearly have<br />
expected to meet with significant opposition.<br />
In a series of papers over the period 1890-1900 [3] , Lehmann made<br />
exhaustive studies of the phenomenon. Because the essence of the<br />
phenomenon seemed to occur in droplets, he made a virtue out of<br />
necessity and often deliberately prepared fluid mixtures from which<br />
the intermediate phase would then precipitate in droplet form. The<br />
coloured photographs of droplets in Fig 3. (and reproduced on the front<br />
page of this issue of the Bunsen Magazine) are taken from Lehmann's<br />
review article published in 1900.<br />
Lehmann's photographs of liquid crystal droplets. These dramatic pictures, originally<br />
taken only in black and white, were coloured by hand so as to resemble what he<br />
saw under the microscope.<br />
Lehmann found materials some of which exhibited, as in cholesteryl<br />
benzoate, two melting points, and some of which even exhibited<br />
three melting points. He found a phase which he called Fliessende<br />
Kristalle (flowing crystals) or Schleimig flüssige Kristalle (slimy liquid<br />
crystals), and another which he named Kristalline Flüssigkeit (crystalline<br />
fluid) or Tropfbar flüssige Kristalle (liquid crystals which form drops). If<br />
both phases existed in the same material the latter was always the<br />
higher temperature phase.<br />
The latter was cloudy, but the former was clear, although very viscous.<br />
All this culminated in a generously-sized 260 page tome [4], including<br />
no less than 483 illustrations drawn from his microscopic observations,<br />
published by Wilhelm Engelmann in Leipzig in 1904.<br />
His observations were quick to attract the attention of colleagues. As<br />
early as 1890, the organic chemist Ludwig Gattermann (1860-1920),<br />
at that time a Dozent from the University of Heidelberg and later to<br />
123
ASPEKTE<br />
become famous for his Practice of Organic Chemistry, synthesized a<br />
material whose properties at first seemed peculiar. After some puzzlement,<br />
and correspondence with Lehmann, he realized that his new<br />
material - para-azoxyanisole (PAA) - were just flowing crystals. His<br />
examination of PAA droplets under the polarizing microscope exhibit<br />
well his scientific imagination. The droplets exhibit optical patterns,<br />
and can sometimes amalgamate. When they do so, the patterns<br />
change rapidly. Gattermann defined this phenomenon as "copulation"!<br />
PAA was easily synthesised, its cloudy phase was in a convenient<br />
temperature range (melting at 116°C, and with the clearing point at<br />
134°C). Thus it soon became the material of choice for liquid crystalline<br />
studies. Gattermann was the first to use the term Flüssige Kristalle<br />
("liquid crystals"), although not yet in any precise fashion. He found exactly<br />
the same physical properties above the "third melting point" (i.e. in the<br />
liquid crystalline state) in the three compounds he synthesised, despite<br />
different chemical structures and crystalline properties. He also remarked<br />
that his liquid crystal droplets, while resembling oil droplets, exhibited<br />
peculiar 'stains' in their centres. The stains, or Schliere, have entered<br />
the canon as the familiar Schlieren texture [5].<br />
An example of the Schlieren texture. This is a liquid crystal cell in a polarizing<br />
microscope between crossed polarizers. The lines are defects in the orientational<br />
structure and the points at which light and dark areas cross are where the lines<br />
hit the surface of the sample.Pictures like this were the main evidence used by<br />
the early scientists as evidence of what was happening inside the sample.<br />
Lehmann realised that proposing the existence of materials which<br />
combined fluid and solid properties would be controversial, but was<br />
convinced by the power of his own observations. At that time the lattice<br />
theory of solids, although widely believed, did not rest on a solid experimental<br />
foundation. Others, however, were worried by the apparent<br />
explicit contradiction between lattice theory and liquid crystals. They<br />
sought more conventional explanations. This usually involved some<br />
sort of colloid which combined solid and fluid elements. In such a case<br />
intermediate properties would be less surprising. The first such suggestion<br />
seems to have been made in 1894 by Georg Quincke (1834-1924),<br />
professor of physics in Berlin and later in Heidelberg. The most prominent<br />
sceptic, however, was the physical chemist Gustav Tammann,<br />
later distinguished as a pioneer of modern metallurgy.<br />
Tammann was a Baltic German, born in Jamburg (since 1922 Kingisepp),<br />
near St. Petersburg, in 1861. His early career in chemistry was all at<br />
the by no means undistinguished University of Dorpat (now Tartu, in<br />
Estonia), which although (then) in Russia, used German as its principal<br />
language. After 1893 the medium of instruction switched to Russian,<br />
and the increasingly alienated faculty (many from Germany itself) looked<br />
toward the door. Tammann himself received a call to the professorship<br />
of physical chemistry at Göttingen in 1903, where he remained for the<br />
rest of his life, dying in 1938.<br />
124<br />
Gustav Tammann (1861-1938)<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Tammann vociferously propounded the view that the underlying cause<br />
for what he called "so-called liquid crystal" behaviour, would be found<br />
when their purity was carefully examined. In an article submitted to<br />
Annalen der Physik on 27 December 1900 [6], entitled "On the so-called<br />
liquid crystals", he suggested, using water-phenol mixtures as an<br />
example, that perhaps the so-called liquid crystals had (in modern<br />
language) a lower critical point of a type not previously observed.<br />
He further suggested that the volume change observed by the young<br />
Rudolf Schenck (1870-1965) in Marburg at the clearing point was probably<br />
the result of poor measurement, and that the sensitivity of the<br />
clearing point to impurity concentration was good evidence that the<br />
whole phenomenon was impurity-driven. As an almost incidental<br />
point, he remarked that as liquid crystal patterns were not easily<br />
disrupted by poking the sample, everything almost certainly was<br />
occurring at the surface anyway.<br />
Tammann's underlying objections were really twofold. One the one<br />
hand it was known that colloids with colloidal particles whose sizes<br />
were of the order of magnitude of light waves strongly scatter light.<br />
The strong physical resemblance of liquid crystals to such systems<br />
convinced Tammann, on the basis of what now know to be inadequate<br />
evidence, that this was the case here as well. His other objection was<br />
due to his strong attachment to the as-yet-unproven lattice theory of<br />
solids. Liquid crystals, he believed, really were a contradiction in<br />
terms.
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
A test tube of cholesteric liquid crystal with similar properties to cholesteryl benzoate.<br />
The sample is cooling and non-uniform in temperature. The cooler bottom<br />
of the test tube is in the cloudy phase, but the warmer top is clear. The<br />
resemblance of the cloudy part to a suspension-induced phase such as white paint<br />
or milk is evident.<br />
Tammann's article enraged Lehmann. On 25 February 1901, he fired<br />
off a lengthy reply. In principle Tammann could be right, he admitted<br />
(and he had himself seen some examples of such phenomena in other<br />
materials), if only there had been no other observations. But there<br />
were other observations! Indeed (laying on heavy irony) in a lengthy<br />
recent article [7] he had explained how he had been led to the idea of<br />
a liquid crystal, but the article seemed to have escaped Tammann's<br />
notice, for it was not mentioned in Tammann's paper.<br />
Among Lehmann's points of rebuttal were that: (i) there is a surface<br />
tension between the cloudy and clear phases, which is inconsistent<br />
with the picture of an impurity-induced phase; (ii) clear extinction<br />
directions are observed, which only occurs in crystals; (iii) if it were a<br />
surface effect then the difference in path length, as observed by<br />
colour interference, would not be proportional to the sample thickness<br />
(but it is); (iv) Tammnn's experiments to purify the sample actually had<br />
an opposite effect and this explains why Tammann observed impurity<br />
effects. He also escaped from Tammann's criticisms of experiments<br />
on cholesteryl benzoate by pointing out that this compound is not<br />
strictly a "liquid" crystal, but a "flowing" crystal [8].<br />
Tammann was unconvinced, but remained silent for a year. On March<br />
3 1902, however, he was back, submitting yet another paper to<br />
Annalen der Physik, with the same title as before. Given Lehmann's<br />
rather robust response to his previous missive, Tammann shifted his<br />
ground somewhat. His main points now were that: (i) the lack of shear<br />
elasticity stretches the lattice theory of solids; (ii) the (re)definition of<br />
cholesteryl benzoate as a flowing crystal was ad hoc and implausible;<br />
(iii) the invention of the "molecular strength (Richtkraft)" was an also ad<br />
hoc hypothesis which would become unnecessary if the liquid crystal<br />
concept were abandoned; (iv) liquid crystals were all milky and equally<br />
milky, but solid crystals, on the other hand, were perfectly clear; (v) if<br />
liquid crystals really were mixtures or emulsions, then distillation<br />
would lead to a shift in the clearing point, and Rotarski had shown this<br />
experimentally. He finished by re-emphasising that all so-called liquid<br />
crystal phenomena were typical of emulsion behaviour.<br />
A S P E K T E<br />
Lehmann was by now incandescent. His reply, submitted in May 31 1902,<br />
was fifteen pages long, with again a numbered list of points. By now,<br />
however, battle lines were drawn, and many of Lehmann's explanations<br />
only made sense within the liquid crystal paradigm. An example of this<br />
is his assertion that liquid and solid crystals differ because of their lack<br />
of shear elasticity. The substantive (and correct) point made by<br />
Lehmann was that the cloudy phase is not really cloudy at all, contrary<br />
to Tammann's assertion. Under a microscope, magnified 700 times, it<br />
becomes clear, just like a solid crystal. Each droplet is a n i s o t r o p i c, and the<br />
cloudiness is because the whole system is an aggregate of differently<br />
ordered droplets. Sarcastically, Lehmann remarked that Tammann<br />
was concerned by the new and untested lattice theory of solids, but<br />
unconvinced by the old well-tried and well-tested crystal optics. As for<br />
the remaining disagreements, they reduced to doubting the opposing e xperimentalist's<br />
competence. Little wonder that Lehmann was offended.<br />
In fact Tammann's doubts were widely shared in the chemical community.<br />
Probably only Tammann - an expert in thermodynamics - was<br />
motivated enough to articulate them in public. The distinguished but<br />
elderly organic chemist Friedrich Konrad Beilstein (1838-1906) exhibited<br />
this scepticism in a 19<strong>05</strong> letter [9] to his Halle colleague Jacob Volhard<br />
(1834-1910). Beilstein notes that (Georg) Quincke had shown him some<br />
work on ice and glacier formation which proved conclusively that<br />
liquid crystals were an optical illusion. Not only that, but Lehmann was<br />
a man who knew neither physics nor chemistry…! Volhard was a friend<br />
of Beilstein's, but he had also supervised the Ph.D. work of Rudolf<br />
Schenck, who was contemporaneously playing a major role in the<br />
opposing camp; his reaction to this clash of loyalties is not known.<br />
It was in this climate that the 19<strong>05</strong> annual meeting of the <strong>Deutsche</strong><br />
B u n s e n g e s e l l s c h a f t was held in Karlsruhe. The Proceedings, published<br />
in the Zeitschrift <strong>für</strong> Elektrochemie, have transmitted us a grandstand<br />
view of the whole event. The meeting started on the evening of<br />
Thursday June 1 - Ascension Day according to the Proceedings - with<br />
a greeting party in the Stadtgarten, and finished with an excursion to<br />
the Old Castle in Baden-Baden on Sunday June 4. In the event of bad<br />
weather, the walk round the castle was to be replaced by a visit to<br />
Baden-Baden itself. We are not told however whether the 166<br />
participants actually made it to the alter Schloss.<br />
The meeting was a general physical chemistry meeting, with an eclectic<br />
choice of talks. Friday saw no fewer than seventeen papers, including<br />
a presentation on a geological thermometer by the society's president<br />
Prof. Dr. Jacobus Henricus van't Hoff from Berlin, another on the<br />
teaching of physical chemistry in schools, and yet another on the physical<br />
chemistry of wine.<br />
The Saturday morning session was set to start, as the programme<br />
rigorously instructed, at p r e c i s e l y 8.30 a.m. It concluded, eight seminars<br />
later, with a presentation by Privatdozent R. Schenck from Marburg,<br />
entitled "The nature of crystalline fluids and liquid crystals". Lunch was<br />
then due to be taken in the Stadtgarten at 1.30 p.m. The Proceedings<br />
also fail to inform us how many delegates lasted until Schenck's<br />
presentation, read presumably at around 1 p.m.. Could some less<br />
committed delegates perhaps only have persisted until the seminar<br />
by Prof. Dr. Cohen of Utrecht, on the explosive properties of antimony<br />
(with demonstration!), before tiring of the morning session?<br />
Schenck had been born in Halle in 1870, and had studied in the same town<br />
under Jacob Volhard. At Marburg, where he obtained his Habilitation<br />
degree in 1897, he worked on liquid crystals. After 1906, when he<br />
125
A S P E K T E<br />
obtained a full professorship in physical chemistry at Achen, his<br />
interests turned away from liquid crystals. Later he moved to Breslau<br />
and thence to Munster, where he ended his career. In later years he<br />
a c h i e v e d eminence as president of the Bunsen Society. Unfortunately he<br />
blotted his histroical copybook by his enthusiastic support for the<br />
National Socialists during the Hitler period. He died in 1965, the only<br />
liquid crystal pioneer to live into themodern period.<br />
Those few delegates - and this included Tammann - who were patient<br />
enough to wait until Schenck's paper witnessed an event in scientific<br />
history. Schenck's point of view is best presented in his book [10] which<br />
appeared almost contemporaneously with the meeting. Originally<br />
intended as a thermodynamic appendix to Lehmann's 1904 book, it<br />
finally appeared on its own a year later, but with a blessing from<br />
Lehmann. Perhaps the delay turned out well, for the Schenck book is<br />
shorter, less pretentious, more focussed on possible objections, and<br />
altogether easier to read than Lehmann's effort. But the Karlsruhe<br />
paper provided a theatrical dimension to what turned out to be surgical<br />
unpicking of the Tammann point of view.<br />
If previous exchanges between Tammann and Lehmann had been<br />
noted for their heat rather than their light, Schenck's presentation<br />
dragged the experimental status of the field into new pastures. By 19<strong>05</strong><br />
there had been 41 publications on liquid crystalline phenomena, all but<br />
two in German (the other two were in Italian). And by now 21 liquid<br />
crystal compounds had been identified [11].<br />
Schenck's paper made a number of points, all of which pointed strongly<br />
against the idea of liquid crystalline properties depending on the lack<br />
of material purity. One was to do with the dependence of the turbidity<br />
on the birefringent drops. Then there were the jumps observed in<br />
both density and viscosity at the onset of the cloudy phase. If the<br />
liquid crystal were an emulsion, there would still be a clearing point,<br />
but no discontinuities, and Schenck presented results on water-phenol<br />
mixtures to stress the point. Furthermore Schenck had actually carried<br />
out experiments on the exact same experimental materials used by<br />
Tammann. Apparently Tammann had been careless in preparing his<br />
materials. Indeed they were not pure. But if the materials a r e p u r i f i e d ,<br />
it matters not one jot.<br />
The light absorption in crystalline liquids is temperature-independent,<br />
which would not be the case in an emulsion, because the droplet<br />
number would change with temperature. Electrophoresis ("cataphoresis"<br />
in their terminology) experiments by Bredig and Schukowsky failed to<br />
cause phase separation of the presumed emulsion, not only at the<br />
usual 12V, not even at a higher value of 70V, but even at the enormous<br />
value of 48,000V! This presumed lack of evidence of a two-component<br />
mixture by co-workers in the Lehmann camp was confirmed by similar<br />
experiments by Coehn, working with Tammann in Göttingen. Apparently<br />
Coehn had hypothesised that some mixtures could not be<br />
separated in this way, a suggestion treated by Bredig with laughable<br />
contempt. Finally the surface tension obeys what we would now call<br />
a scaling law (due to Eötvös), again only consistent with a pure material.<br />
No sooner the lecture over, up popped Tammann with a long, involved<br />
and impressively tactless restatement of his by-now-well-known<br />
position, thinly disguised as a question. Unsurprisingly (and correctly)<br />
he focussed on the importance of identification of "liquid crystals" for<br />
the lattice theory of solids. "There are certainly such things as soft<br />
crystals, I am happy to concede flowing crystals, but liquid crystals,<br />
never!", he thundered.<br />
126<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
At that point session chairman van't Hoff abruptly closed the discussion.<br />
Whether eight successive papers had caused delegates' stomachs to<br />
rumble so loudly as to impede further fruitful interaction, or whether<br />
simply to prevent further bloodshed, is not recorded. We read that the<br />
"discussion ran out of time…. and that consequently a reply to Professor<br />
Tammann's points was impossible.." Van't Hoff proposed the setting<br />
up a of a Commission of Experts which could examine liquid crystal<br />
problems further, and which would include, among others, Tammann<br />
and Lehmann. Meanwhile they should all reconvene in the afternoon<br />
for a demonstration in Lehmann's laboratory.<br />
The aftermath of the meeting was no less happy than the meeting itself.<br />
Lehmann felt humiliated and insulted by what he saw as an unanswered<br />
public attack of his scientific competence and integrity by Tammann.<br />
There was a bitter exchange of letters [12]. What the proud Lehmann<br />
took to be (in a letter of June 12 to Tammann) an "offence to his honour",<br />
Tammann interpreted as a disinterested search for truth, claiming in a<br />
letter of June 14 that he "valued (Lehmann's) work very highly", but<br />
then, retreating somewhat (in a letter of June 18), that he "obviously<br />
had made an error, since (he) could not see well in the auditorium",<br />
and had concluded that when van't Hoff kept to time, it meant that<br />
no-one disagreed with him. But inside, insult or no insult, Tammann<br />
remained unconvinced.<br />
The commission of experts also turned out badly, with Lehmann and<br />
van't Hoff finishing daggers drawn, but Schenck was able to retrieve<br />
something in the form of an extensive review article in 1909 in the<br />
Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik. Further progress depended<br />
on synthetic work, principally by Daniel Vorländer (1869-1941) in Halle,<br />
who realised that in order to have (what he called) a crystalline fluid,<br />
the molecules had to be rod-like. This was a fundamental advance, but<br />
a comment in the introduction to the short book written in 1908 by<br />
Vorländer in which he explained his work merely led to another<br />
internal wrangle. Now it was the turn of Reinitzer to feel the force of<br />
Lehmann's wrath. The result was a public disagreement in the pages<br />
of the Annalen der Physik about the priority for the original discovery<br />
of liquid crystals [14].<br />
The true nature of liquid crystalline phases had to wait until the early<br />
1920s and the Frenchman Georges Friedel (1866-1933). It was Friedel<br />
who realised that the key was not the degree of fluidity that was<br />
important, but rather the internal structure of the phase. Friedel, whose<br />
daughter was a classicist, introduced the Greek terms "nematic",<br />
"smectic" and "cholesteric", explained that the key element of the<br />
so-called liquid crystals was orientational order, and understood the<br />
many and varying textures seen under a microscope in terms of<br />
material structural features. Friedel, like Lehmann, was a larger than<br />
life figure, with a well-developed sense of honour, a loose tongue,<br />
and a thin skin. Friedel tried unsuccessfully to abolish the term "liquid<br />
crystal" and replace it by "mesomorphic phase".<br />
Otto Lehmann died unexpectedly on June 17 1922, having received a<br />
polite letter as recently as January 23 from Friedel thanking him for<br />
sending a sample and receiving a junior colleague in Karlsruhe. It is<br />
perhaps as well that when Friedel's monograph appeared in November<br />
that Lehmann was already in his grave, for its fiercely anti-German<br />
manner, not to mention its patronising tone (even with respect to<br />
Lehmann) would surely have hastened his end otherwise.<br />
But Friedel's story is a story for another day. Now we celebrate the<br />
contribution of Otto Lehmann and Rudolf Schenck as pioneers of the<br />
science of liquid crystals
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
ACKNOWLEDGEMENTS<br />
This article is a longer version of a talk given at the 33rd German<br />
Topical Meeting of the German Liquid Crystal Society in March <strong>20<strong>05</strong></strong>.<br />
Parts of it have appeared elsewhere in my inaugural lecture "Fluids<br />
with Attitude" (University of Southampton 2000, unpublished), and in<br />
ref.1 below. I would like to thank Professor H. Kitzerow for giving me<br />
the opportunity to present this material at that meeting, and Professor<br />
P.C. Schmidt for inviting me to write this article. My voyage through<br />
the history of liquid crystal science has been conducted in a vessel<br />
jointly constructed with my close colleagues Professors David Dunmur<br />
(Southampton) and Horst Stegemeyer (Paderborn).<br />
I owe them a immense and continuing debt for their ongoing collaboration<br />
on this fascinating historical project. I am particularly grateful to<br />
Professor Stegemeyer for patiently guiding me through the complications<br />
of the late 19th century German language, but emphasise nevertheless<br />
that any mistakes on that score are mine and mine alone!<br />
I would also like to thank Dr. P.M. Knoll (Karlsruhe) for sending me copies<br />
of his unpublished biographical works on Otto Lehmann and Professor<br />
S. Hess (Berlin) for providing me with a copy of Rudolf<br />
Schenck's 1904 book on liquid crystals. I would be grateful to colleagues<br />
who find errors of fact or of emphasis in this article to write to<br />
me. The folk memories of the events described in this article, which<br />
took place about 100 years ago, remain in numerous university and industrial<br />
archives, and a complete collection has still to be made.<br />
REFERENCES<br />
[1] F. Reinitzer, Beiträge zur Kenntniss des Cholesterins,<br />
Monatshefte <strong>für</strong> Chemie (Wien) 9, 421-441 (1888)<br />
[2] O. Lehmann, Über fliessende Krystalle, Zeitschrift <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie 4, 462-72 (1889)<br />
[3] A longer version of this story, including many original papers,<br />
is told in Crystals that Flow: classic papers from the history<br />
of liquid crystals, compiled with translations by T.J. Sluckin,<br />
D.A. Dunmur and H. Stegemeyer (Taylor and Francis, 2004)<br />
ISBN 0-415-25789-1. A full list of contemporary references<br />
is provided.<br />
[4] O. Lehmann, Flüssige Kristalle sowie Plastizität von Kristallen<br />
im allgemeinem molekulare Umlagerung und Aggregatzustanden<br />
, (Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1904).<br />
[5] But most Anglo-Saxons are convinced that Schlieren was a<br />
contemporary of Lehmann's!<br />
[6] The set of papers I refer to in the present discussion are:<br />
G. Tammann, Ueber die sogennanten flüssigen Krystalle;<br />
Ann. Physik, 4, 524-30 (1901);<br />
O. Lehmann, Flüssige Krystalle, Entgegnung auf die<br />
Bemerkungen des Hrn G. Tammann; Ann. Physik, 5,<br />
236-9 (1901);<br />
G. Tammann, Ueber die sogenannten flüssigen Krystalle II;<br />
Ann. Physik, 8, 103-8 (1902).<br />
O. Lehmann, Ueber künstlichen Dichroismus bei flüssigen<br />
Krystallen und Hrn. Tammann's Ansicht; Ann. Physik, 8,<br />
908-23 (1902);<br />
A S P E K T E<br />
The correspondence continued and did not really die down until<br />
Lehmann's attention was sidetracked by his dispute with Reinitzer<br />
in 1908.<br />
[7] O. Lehmann, Struktur, System und magnetisches Verhalten<br />
flüssiger Krystalle und deren Mischbarkeit mit festen, Annalen<br />
der Physik 2, 649-7<strong>05</strong> (1900).<br />
[8] Lehmann was on weak ground here. Friedel's later (1922)<br />
identification was: flowing crystals = smectics, liquid<br />
crystals = nematics, while cholesterics, which had a superficial<br />
resemblance to smectics because of the layering, were to be<br />
placed firmly in the nematic camp. Cholesteryl benzoate is a<br />
cholesteric liquid crystal, and the peculiar colours are a diffractiondriven<br />
consequence of periodicity induced by a chirally twisting<br />
orientation.<br />
[9] I am grateful to H. Stegemeyer for providing me with a<br />
copy of this remarkable document.<br />
[10] R. Schenck, Kristallinische Flüssigkeiten und Flüssige Kristalle<br />
(Wilhelm Engelmann, Leipzig, 1904).<br />
[11] But including the wrongly identified silver iodide (Jodsilber).<br />
[12] A fuller account is given in Peter M. Knoll and Hans Kelker,<br />
Otto Lehmann, Erforscher der flüssigen Kristalle (privately<br />
published manuscript 1988). Many letters are transcribed in<br />
this interesting monograph, which has not unfortunately been<br />
published in English. The translations are my own<br />
(caveat lector !).<br />
[13] R. Schenck, Bericht über die neueren Untersuchungen der<br />
kristallinischen Flüssigkeiten, Jahrbuch der Radioaktivität und<br />
Elektronik, 6, 572-639 (1909).<br />
[14] For the whole dreadful correspondence, see:<br />
O. Lehmann, Zur Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen<br />
der Physik 25, 852-60 (1908);<br />
F. Reinitzer, Zur Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen<br />
der Physik 27, 213-24 (1908);<br />
O. Lehmann, Bemerkungen zu Hr. Reinitzers Mitteilung über<br />
Geschichte der flüssigen Kristalle; Annalen der Physik 27,<br />
109-1102 (1908).<br />
127
A S P E K T E<br />
Werner Hoheisel, Arno Nennemann, Christoph Schild und Matthias Voetz<br />
A) EINLEITUNG:<br />
Bei der Bunsentagung <strong>20<strong>05</strong></strong> wurden im Rahmen des Industriesymposiums<br />
in einem Vortrag von Dr. Matthias Voetz die Bayer Technology Services<br />
(BTS) und die Möglichkeiten der Mikroskopie und Spektroskopie in<br />
der industriellen Praxis bei BTS anhand von konkreten Fallbeispielen<br />
vorgestellt. Dieser Vortrag ist Grundlage des nachfolgenden Artikels.<br />
Bayer Technology Services bildet das weltweite technologische Rückgrat<br />
des Bayer-Konzerns, wenn es um Entwicklung von Verfahren oder<br />
Planung, Bau und Optimierung von Prozessen und Anlagen geht.<br />
Darüber hinaus entwickelt die Servicegesellschaft <strong>für</strong> die Bayer-Teilkonzerne<br />
übergreifende innovative Technologieplattformen und<br />
unterstützt damit nachhaltig deren Leistungsfähigkeit. BTS bietet<br />
ganzheitliche Lösungen entlang des gesamten Lebenszyklus von<br />
Anlagen, Verfahren und Produkten.<br />
Hierbei wird die Analytik in den Bereichen Life Science und Materials<br />
Science bei der Produktentwicklung, Qualitätssicherung und Reklamationsbearbeitung<br />
eingesetzt. Die Empfindlichkeit, Nachweisgrenze<br />
und Ortsauflösung der eingesetzten spektroskopischen und mikroskopischen<br />
Methoden reichen heute schon bis an den Einzelmolekülnachweis<br />
heran oder aber ermöglichen zumindest den Nachweis von<br />
nur "endlich vielen" Molekülen.<br />
Im Folgenden werden die Möglichkeiten und Grenzen dieser spektroskopischen<br />
und mikroskopischen Methoden anhand von Beispielen<br />
aus dem Bereich der Materialentwicklung, dem Troubleshooting in<br />
der Produktion und der Diagnostik aufgezeigt.<br />
B) KATALYSATORENTWICKLUNG<br />
Die Entwicklung und Optimierung von Katalysatoren und katalytischen<br />
Verfahren sind wichtige Kernkompetenzen von BTS. Die vorhandene<br />
Expertise und das Leistungsspektrum erstrecken sich über einen weiten<br />
Bereich von der Auslegung und Konzeption entsprechender Anlagen,<br />
der verfahrenstechnischen Betrachtung und Optimierung des Gesamtverfahrens<br />
bis hin zur Modellierung einzelner Verfahrensschritte und<br />
zur Beobachtung der auf molekularer Ebene ablaufenden Vorgänge.<br />
Gerade die Verfolgung der Prozesse, die an der Oberfläche katalytisch<br />
aktiver Materialien unter Reaktionsbedingungen ablaufen, ist von großem<br />
Interesse im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Reaktionsmechanismen,<br />
auf dessen Basis eine gezielte Verbesserung oder Neuentwicklung<br />
von Katalysatoren ermöglicht wird. Eine entsprechende in situ<br />
Charakterisierung umfasst u.a. die Beobachtung von reaktiven Zwischenstufen,<br />
die Diskriminierung zwischen aktiven Oberflächenzentren und<br />
an der Reaktion unbeteiligten Oberflächenspezies, die Koordinationssphäre<br />
von aktiven Metallzentren sowie die Migration und die Mobilität<br />
128<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Kleine Dimensionen - große Effekte<br />
Beispiele aus der industriellen Forschung<br />
und Entwicklung bei Bayer Technology Services<br />
Dr. Matthias Voetz<br />
Bayer Technology Service GmbH<br />
PT-AS-PCI<br />
Leverkusen, E-41, Telefon 0241 - 30 25 885<br />
e-mail: matthias.voetz@bayertechnology.com<br />
von Verbindungen an der Katalysatoroberfläche.<br />
Schwingungsspektroskopische Methoden erlauben beispielsweise<br />
die Charakterisierung von Oberflächenreaktionen unter definierter<br />
Gasatmosphäre bei erhöhten Drücken und Temperaturen. Aus derartigen<br />
Untersuchungen lassen sich unmittelbar Aussagen zum katalytischen<br />
Reaktionsmechanismus, zur Entstehung unerwünschter Nebenprodukte<br />
sowie zur Belegung der Oberfläche mit Adsorbaten ableiten.<br />
Dies erlaubt wiederum Rückschlüsse auf Aktivität, Selektivität und<br />
Standzeit, bietet also die Basis zur Ermittlung von Struktur-Eigenschafts-<br />
Korrelationen.<br />
Aber auch morphologische Aspekte spielen in der Katalyse eine<br />
entscheidende Rolle und bestimmen über Art und Umfang der<br />
Adsorption von Edukten, reaktiven Zwischenstufen und Produktmolekülen<br />
an der Katalysatoroberfläche. Im vorliegenden Beispiel<br />
wurde die Morphologie einzelner immobilisierter Edelmetallpartikel an<br />
der Oberfläche eines oxidischen Trägermaterials mittels hochaufgelöster<br />
Transmissionselektronenmikroskopie (HR-TEM) charakterisiert.<br />
Abb. 1 zeigt, dass es gelungen ist, die einzelnen Gitterebenen der<br />
Metallpartikel räumlich aufzulösen.<br />
Abb.1: TEM-Aufnahme eines Trägermaterials mit einzelnen Edelmetallpartikeln und<br />
hochaufgelöste Aufnahme eines Metallpartikels mit Gitterlinien.<br />
Auf diese Weise konnten die exponierten Kristalloberflächen ermittelt<br />
werden. Anhand einer Reihe von im ‚Baukastenprinzip' über Modelling-<br />
Methoden aufgesetzten Strukturmodellen verschieden aufgebauter<br />
Metallcluster konnte daraufhin die dem oxidischen Träger exponierte<br />
Kristalloberfläche identifiziert werden. Diese Metalloberfläche zeigte<br />
interessante Korrelationen zu bestimmten Metall-Sauerstoff-Abständen<br />
am Trägermaterial. Anhand einer nachgeschalteten Literaturrecherche<br />
wurde auf Basis dieser Daten ein weiteres Metalloxid mit nahezu<br />
identischen Metall-Sauerstoff-Abständen gefunden, das sich in der<br />
relevanten katalytischen Reaktion ebenfalls als sehr gut geeignetes<br />
Trägermaterial herausstellte. In Summe führten die beschriebenen<br />
Charakterisierungsarbeiten also zu dem wichtigen Resultat, dass aufgrund<br />
einer strukturellen Betrachtung auf molekularer Ebene die<br />
Neuentwicklung eines völlig neuen (und damit patentfreien) alternativen<br />
Katalysatorsystems ermöglicht wurde.
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
C) CD-PRODUKTION - HAFTUNGSPROBLEME DER<br />
REFLEKTORSCHICHT<br />
Bei der Produktion von CD's werden die Polycarbonatscheiben im<br />
Spritzguss hergestellt und anschließend eine Aluminiumschicht als<br />
Reflexionsschicht und ein Schutzlack auf die CD aufgebracht. In<br />
Abbildung 2 ist eine solche Spritzgussmaschine zu sehen.<br />
Abbildung 2: Spritzgussmaschine <strong>für</strong> CD mit Entnahme- und Stapelvorrichtung<br />
Die Taktzeiten pro CD liegen hierbei heute bereits im Sekundenbereich.<br />
Bei den CD's, die auf einer bestimmten Maschine gefertigt<br />
wurden, trat aber immer wieder eine partielle Ablösung der Reflexionsschicht<br />
auf. Der Grund <strong>für</strong> dieses Adhäsionsversagen musste aufgeklärt<br />
werden. Hier<strong>für</strong> wurde eine CD, die noch nicht mit Aluminiumschicht<br />
und Schutzlack versehen war, mittels abbildendem<br />
ToF-SIMS vermessen (Methode ToF-SIMS siehe Kasten).<br />
TOF-SIMS:<br />
Mit der statischen TimeofFlight SekundärIonenMassenspektroskopie<br />
(ToF-SIMS) ist man in der Lage, Aussagen über die molekulare<br />
Zusammensetzung einer Oberfläche zu erhalten. Die Informationstiefe<br />
beschränkt sich hierbei auf die obersten Moleküllagen. Durch Primärionen<br />
(0,25 - 25KeV) wird eine Stoßkaskade in den oberflächennahen<br />
S c h i c h t ausgelöst, die wiederum zur Folge hat, dass Moleküle oder<br />
Fragmente von Molekülen zum Teil als Ionen die Oberfläche verlassen.<br />
Diese Ionen werden dann beschleunigt und über eine Flugstrecke<br />
von ca. 2 m bedingt durch ihre unterschiedliche Flugzeit massensepariert.<br />
Dies gelingt mit einer Massenauflösung von >10000. Der<br />
Ursprung der nachgewiesenen Ionen sind die ersten 1-2 Moleküllagen<br />
der Oberfläche. Mit ToF-SIMS sind zum Teil auch noch sehr geringe<br />
Konzentrationen nachweisbar. Eine direkte Quantifizierung ist allerdings<br />
nicht möglich. Rastert man zusätzlich noch den Primärionenstrahl<br />
über die Probe, ist es nicht nur möglich, ein Spektrum von einem<br />
Punkt auf der Probe zu bekommen, sondern man kann auch die<br />
Intensitätsverteilung von bestimmten Molekülen oder Elementen<br />
über einen Bereich von bis zu einigen cm auf der Probe darstellen.<br />
Für Abbildendes SIMS mit Bereichen größer 1mm wird dann aller-<br />
In dings Abbildung nicht der 3a Ionenstrahl, ist die Intensitätsverteilung sondern die Probe bewegt.<br />
eines Fragmentes<br />
A S P E K T E<br />
(C3H5=41amu), das <strong>für</strong> Polycarbonat charakteristisch ist, in Falschfarben<br />
dargestellt. Man erkennt deutlich das Mittelloch und den Stapelring<br />
der CD. Ansonsten ist die Verteilung relativ homogen. In Bild 3b<br />
ist der selbe Ausschnitt auf der CD abgebildet, diesmal allerdings die Intensitätsverteilung<br />
eines Fragmentes (SiC3H9=73amu), das einen Fingerprint<br />
<strong>für</strong> Silikon darstellt. Hier sind deutlich Ringstrukturen zu erkennen,<br />
die sich auf der Höhe des Stapelrings befinden.<br />
Abbildung 3: Abbildende ToF-SIMS Aufnahme von einem CD-Bereich<br />
a) PC-Fragment b) Silikonfragment<br />
Auf der CD gibt es also Bereiche, die an der Oberfläche mit Silikon<br />
kontaminiert sind. Dass solche Kontaminationen zum Haftungsversagen<br />
führen können, ist bekannt. Hier<strong>für</strong> reichen auch schon Monolagen<br />
mit einer Dicke im nm-Bereich aus. Solche dünnen Schichten können<br />
allerdings nur mit der oberflächenempfindlichen Methode SIMS nachgewiesen<br />
werden. Mit dem Nachweis des Silikons auf den CD's ist es<br />
somit zwar gelungen, die direkte Ursache <strong>für</strong> das Haftungsproblem<br />
heraus zu finden, woher die Kontamination stammt, ist aber weiterhin<br />
unklar. Hier brachte ein Blick in den Produktionsablauf Klarheit. Nachdem<br />
die Polymerschmelze innerhalb des Spritzgusswerkzeuges<br />
erstarrt ist, werden die beiden Hälften des Werkzeuges auseinandergefahren,<br />
der CD-Rohling mittels eines Roboterarmes aus dem<br />
Werkzeug entnommen und auf einer Spindel abgelegt (s. Bild 2).<br />
Die Fixierung des Armes an der CD während des Transportes erfolgt<br />
hierbei über drei Saugnäpfe. Diese Saugnäpfe sind aus Silikon gefertigt.<br />
Bei einigen dieser Saugnäpfe konnten nun durch nicht vollständige<br />
Vernetzung des Silikons kurzkettige Silikonbruchstücke auf<br />
die CD-Rohlinge übertragen werden und verursachten so die kreisförmigen<br />
Kontaminationen auf der Polycarbonatoberfläche. Durch den Austausch<br />
der Saugnäpfe an der entsprechenden Maschine konnte das<br />
Problem behoben werden.<br />
An diesem Beispiel wird klar, dass nur das Zusammenspiel von hochspezialisierter<br />
Analytik (Nachweis von Silikon auch in sehr dünnen<br />
Schichten bzw. Konzentrationen) im abbildenden Modus (Kontaminationen<br />
sind kreisförmig) und Kenntnis des Produktionsprozesses (runde<br />
Saugnäpfe aus Silikon haben im Prozess Kontakt zur CD-Oberfläche)<br />
zur Lösung des Problems führen konnten.<br />
D) DIAGNOSTIK DURCH NANOTECHNOLOGIE<br />
PHOSPHORE ALS NANOLABEL:<br />
Die medizinische Diagnostik, Drug Discovery oder auch die mikrobiologische<br />
Forschung basieren oft auf Auslesesystemen, die mit<br />
fluoreszierenden Markern arbeiten. Solche Marker zeigen die An- oder<br />
Abwesenheit von spezifischen Antikörpern oder Antigenen, färben Gewebeschnitte<br />
<strong>für</strong> die Fluoreszenzmikroskopie, quantifizieren DNA<br />
129
A S P E K T E<br />
während einer Polymerase Kettenreaktion (PCR) oder sie lassen Biomoleküle<br />
in lebenden Organismen aufspüren und verfolgen. Halbleiter-<br />
Nanoteilchen, so genannte Quantenpunkte, stellen dabei eine neue<br />
Klasse von Fluorophoren dar, insbesondere wenn Fotostabilität oder<br />
Multiplexfähigkeit gefordert werden. Seitdem im Jahr 1998 die ersten<br />
Zellen erfolgreich angefärbt wurden, erfreuen sie sich wegen ihrer<br />
überragenden optischen Eigenschaften (hohe Lichtausbeute, gemeinsame<br />
Anregungswellenlänge, die Emissionwellenlänge ist zwischen<br />
400 nm und ca. 1400 nm nahezu stufenlos einstellbar) vor allem in<br />
Forschungsbereichen großer Beliebtheit. Seit 2003 sind sie zudem,<br />
wenn auch zu einem noch relativ hohen Preis, kommerziell verfügbar.<br />
Trotz der vielen Anwendungsvorteile der Quantenpunkte verhinderte<br />
vor allem deren chemische Zusammensetzung wegen ihrer meist<br />
toxischen Materialien wie CdSe, CdTe, InAs etc. die Verbreitung in<br />
industriellen Anwendungen. Nanophosphore stellen deshalb eine<br />
neue Alternative zu den Quantenpunkten dar. Sie bestehen aus<br />
kristallinen, meist oxidischen Materialien, die mit Ionen der Lanthaniden<br />
dotiert sind, wie z. B. LaPO4:Ce 3+ ,Tb 3+ oder YVO4:Eu 3+ . Sie sind<br />
somit aus den gleichen Materialien aufgebaut, wie sie z.B. in Leuchtstofflampen<br />
verwendet werden, mit einer Größe von unter 10 nm<br />
sind sie jedoch um einen Faktor 1000 kleiner. Sie sind sehr stabil gegenüber<br />
Licht, Oxidation, Alterung oder Wärme und vor allem weit<br />
weniger toxisch. Eine dünne Hülle um die Teilchen aus Siliciumdioxid<br />
oder Polymeren bildet dabei die Basis <strong>für</strong> eine geeignete Biofunktionalisierung<br />
der Teilchen und somit die Anwendbarkeit als Biolabel.<br />
Preisgünstige Produktionsmethoden ohne Notwendigkeit einer Kern-<br />
Hüllenstruktur oder einer ultragenauen Kontrolle der Teilchengröße<br />
machen Nanophosphore nicht nur <strong>für</strong> die Forschung, sondern auch <strong>für</strong><br />
einen breiten diagnostischen Einsatz interessant.<br />
Die Anwendbarkeit der Nanophosphore wurde bei Bayer Technology<br />
Services anhand des Modellsystems CePO4:Tb 3+ demonstriert. Diese<br />
Nanophosphore haben eine nahezu einheitliche Größe von ca. 7 nm<br />
und können bei niedrigen Wellenlängen (< 300 nm) effizient a n g e -<br />
regt werden (max ~ 500,000 M - 1 c m - 1 ). Das Fluoreszenzspektrum ist typisch<br />
<strong>für</strong> Tb-Ionen mit einem schmalbandigen Hauptmaximum bei 542<br />
nm und drei weiteren Satelliten (Abbildung 4).<br />
130<br />
Wellenlänge (nm)<br />
Abbildung 4: Anregungs- und Emissionsspektrum fluoreszierender CePO4:Tb -<br />
Nanophosphore sowie elektronenmikroskopische Aufnahme der Teilchen.<br />
Die hohe Quantenausbeute von bis zu 50 % ermöglicht ein Detektionslimit<br />
von ca. 1 fmol. Durch die Verkapselung der Teilchen mit einer<br />
sehr dünnen (ca. 2 nm) Hülle aus Polyacrylsäure ist deren Oberfläche<br />
mit Carboxylgruppen funktionalisiert. An diese können mit Hilfe von<br />
Standard-Protokollen Proteine (z.B. Streptavidin), Oligonukleotide oder<br />
andere geeignete Biomoleküle angekoppelt werden und ermöglichen so<br />
das Design diagnostischer Assays.<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Für eine Machbarkeitsstudie wurde ein homogener Assay, d. h. ein Assay<br />
ohne zusätzliche Wasch- oder Trennungsschritte, zum Nachweis von farbstoffmarkierten<br />
DNA-Strängen verwendet. Dabei agieren Nanophospore<br />
als effiziente Donoren in resonanten Energietransfer-Prozessen<br />
(FRET) mit in räumlicher Nähe befindlichen Farbstoffen als Akzeptoren.<br />
Im Fall der verwendeten CePO4:Tb 3+ -Nanophosphore erwies sich<br />
Rhodamin (TAMRA) als geeigneter Farbstoff, der einen maximalen<br />
spektralen Überlapp der Donor-Emission mit der Akzeptor-Absorptionsbande<br />
bei 542 nm gewährleistet. Die Fluoreszenz des Rhodamin-Farbstoffs<br />
liegt breitbandig bei ca. 585 nm.<br />
An die Nanophosphore wurde eine DNA-Sequenz mit 21 Basenpaaren<br />
gekoppelt und zu der entsprechenden mit TAMRA markierten Gegensequenz<br />
gegeben. Bei erfolgreicher Hybridisierung der DNA-Stränge<br />
liegen Nanophosphor und Farbstoff in direkter Nachbarschaft zueinander<br />
und können über FRET-Prozesse nachgewiesen werden.<br />
Das FRET-Ereignis selbst kann dabei entweder über die sensibilisierte<br />
R h o d a m i n -Fluoreszenz oder über die Löschung der Donor-Fluoreszenz<br />
verfolgt werden. Wegen der langen Fluoreszenzlebensdauer der Nanop<br />
h o s p h o r e , die im Bereich von Millisekunden liegt, erweist es sich als<br />
vorteilhaft, die Löschung der Donor-Fluoreszenz bei einer Wellenlänge<br />
von 542 nm zeitaufgelöst zu messen. Die relative Reduktion der<br />
Halbwertszeit ist hier proportional zur FRET-Effizienz. Im Experiment<br />
wurde vor der Zugabe der Gegensequenz ein nahezu einfach exponentieller<br />
Zerfall mit einer Halbwertszeit von 1,2 ms gemessen.<br />
Nach erfolgter Hybridisierung beschleunigt sich der Zerfall auf eine Halbwertszeit<br />
von 0,2 ms mit einem ausgeprägterem multiexponentiellen<br />
Charakter. Erwärmt man den entstandenen DNA-Doppelstrang auf<br />
ca. 70°C, kehrt man zum Ausgangszustand zurück (T 1 /2 ~ 1,2 ms), was<br />
auf eine Dehybridisierung und Auseinanderdriften der DNA-Stränge und die<br />
dann nicht mehr gegebene FRET-Bedingung hindeutet (Abbildung 5).<br />
Abbildung 5: Zeitaufgelöste Fluoreszenz von CePO4:Tb-DNA-Konjugaten bei 542 nm<br />
im hybridisierten (23°C) und thermisch induzierten dehybridisierten (70°C) Zustand.<br />
Temperaturinduzierte Hybridisierungs-Dehybridisierungszyklen konnten<br />
mehr als 35 Mal ohne Signalverlust wiederholt werden. Eine Vermessung<br />
der Halbwertszeit als Funktion der Temperatur zeigt eine <strong>für</strong> einen<br />
DNA-Doppelstrang dieser Länge typische Kurve mit einer Schmelzt<br />
e m p e r a t u r von 60°C (Abbildung 6).
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Abbildung 6: DNA-Schmelzkurve eines DNA-Doppelstrangs mit 21 Basenpaare<br />
Dieses Ergebnis demonstriert zum einen die hohe Effizienz des FRET-<br />
Prozesses und zum anderen auch die hohe Stabilität und Belastbarkeit<br />
der DNA-Nanophosphor-Konjugate. Durch Variation des Assayformats<br />
wurden in weiteren Versuchen nicht nur markierte, sondern<br />
auch unmarkierte DNA-Stränge verwendet. Mit solchen Assays können<br />
die nachzuweisenden DNA-Stränge in einer Probe dann auch direkt<br />
identifiziert werden, sie zeigen aber auch das Potenzial in Richtung eines<br />
Multiplex-PCR-Assays, wenn mehrere DNA-Nanophosphor-Konjugate<br />
in einem einzigen Assay verwendet werden.<br />
PLANAR WAVEGUIDE-TECHNIK:<br />
Nanoteilchen wie Quantenpunkte oder Nanophosphore werden in<br />
Zukunft möglicherweise wichtige Komponenten in Biosensoren oder<br />
sogar in Lab-on-chip Systemen darstellen. Biosensoren sind dabei<br />
integrierte Nachweismodule, die die An- oder Abwesenheit spezifischer<br />
Biomoleküle wie z.B. Nukleinsäuren, Antikörper oder anderer Antigene<br />
quantitativ nachweisen. Besonders bei der immer wichtiger werdenden<br />
personalisierten Medizin müssen solche Tests jedoch auch im Point-of-<br />
Care (POC) Bereich wie z.B. in der Arztpraxis angewendet werden. Da<br />
dort die entsprechenden Tests auch von wenig ausgebildetem Personal<br />
durchgeführt werden sollen und außerdem der Patient möglichst einen<br />
weiteren Arztbesuch zum Erhalt des Analyseergebnisses und der Verschreibung<br />
eines Medikaments vermeiden will, müssen die Testprotokolle<br />
unkompliziert sein und die Testergebnisse schnell zur Verfügung<br />
stehen. Deshalb wird bereits in naher Zukunft die Nachfrage nach einfach<br />
zu bedienenden und preisgünstigen Biosensoren hoch sein.<br />
Diese hohen Anforderungen werden durch die Planar Waveguide<br />
Technologie erfüllt, die gemeinsam durch Bayer HealthCare und Bayer<br />
Technology Services entwickelt wird. Planare Waveguide (PWG) ist<br />
die Grundlage einer Biochipplattform, welche die Möglichkeit des<br />
Multiplexings von Biochips mit extrem hoher Empfindlichkeit und<br />
POC-Kompatibilität kombiniert. Diese Wettbewerbsvorteile basieren<br />
auf den wesentlichen Eigenschaften der PWG-Technologie: Fluoreszenzmoleküle<br />
werden in einer sehr effektiven Weise angeregt, was<br />
ein hohes Signal und einen verringerten Hintergrund zur Folge hat.<br />
Kern der PWG-Technologie ist hierbei der planare Wellenleiterchip. Er<br />
besteht aus einem Glassubstrat, das mit einer dünnen Schicht (150 nm)<br />
Tantalpentoxid (Ta2O5) bedeckt wird, der sogenannte Wellenleiterschicht<br />
(Abbildung 7).<br />
Abbildung 7: Abbildung 8:<br />
Planar WaveguideTechnologie Planar Waveguide Chip.<br />
A S P E K T E<br />
Wichtig ist hierbei, dass Ta2O5 ein Material ist, das sowohl transparent<br />
ist als auch einen hohen Brechungsindex besitzt. In der Chipproduktion<br />
muss anschließend die biochemische Komponente auf dem Wellenleiter<br />
aufgebracht werden. Hier<strong>für</strong> wird der Wellenleiterchip mit einer<br />
dünnen Polymerschicht beschichtet, um eine biokompatible Schnittstelle<br />
zu erhalten. Mittels eines Druckers, vergleichbar mit einem normalen<br />
Tintenstrahldruckern, werden kurze DNA-Moleküle in diskreten Spots<br />
auf der mit dem Polymer bedeckten Wellenleiteroberfläche deponiert.<br />
Diese kurzen, auf der Oberflächen immobilisierten DNA-Moleküle wirken<br />
als Kopplungsmoleküle, die in der Lage sind, eine spezifische DNA-<br />
Sequenz (Target) aus der zu untersuchenden Probe auf der Oberfläche<br />
zu binden. Wegen der kleinen Ausmaße der Spots (100 - 150 µm) können<br />
einige Hundert unterschiedliche DNA-Targetsequenzen auf der Chipoberfläche<br />
in einem Experiment parallel nachgewiesen werden.<br />
Durch Einsetzen des Chips in das Detektionsgerät wird Laserlicht in<br />
die Ta2O5 Schicht mittels eines optischen Gitters eingekoppelt und<br />
durch den Wellenleiter transportiert (Abbildung 7, roter Pfeil). Dieser<br />
Lichttransport ist vergleichbar mit der Lichtleitung in einem Glasfaserkabel<br />
in der Telekommunikationstechnik. Wegen des physikalischen<br />
Effektes des evanezcenten Feldes wird ein Teil des Lichtes in eine<br />
dünne Schicht oberhalb des eigentlichen Wellenleiters transportiert.<br />
Die Intensität des evanezcenten Feldes fällt exponential von der Oberfläche<br />
mit einer Abklinglänge von ca. 150 nm ab. Infolgedessen wird<br />
nur ein sehr kleines Volumen über dem Wellenleiter in der Probe von<br />
dem Laserlicht erreicht. Dieses Licht kann benutzt werden, um Fluoreszenzmarker<br />
in diesem kleinen Volumen anzuregen. Vor der<br />
eigentlichen Analyse wird das DNA-Target mit Fluoreszenzmolekülen<br />
markiert. Wenn die Target-DNA-Sequenz spezifisch an einem Punkt<br />
auf der Oberfläche ankoppelt, wird das Fluoreszenzmolekül angeregt<br />
und durch ein CCD-Kamera das emittierte Licht detektiert. Markierte<br />
Targetmoleküle, die nicht spezifisch an der Oberfläche ankoppeln, werden<br />
nicht vom Licht erreicht und somit wird auch keine Fluoreszenz angeregt.<br />
Folglich wird der Fluoreszenzhintergrund deutlich verringert,<br />
was eine sehr hohe Empfindlichkeit ergibt (Abbildung 8).<br />
Zusätzlich müssen keine Waschschritte vor der Messung durchgeführt<br />
werden, was somit zu einem einfachen Testprotokoll führt. Die<br />
Vorteile der PWG-Technologie können wie folgt zusammengefasst<br />
werden :<br />
• Hunderte von Biomolekülen können parallel in einer Analyse<br />
detektiert werden (multiplexing)<br />
• Einige tausend Moleküle in der Probe reichen <strong>für</strong> den<br />
Nachweis aus, was einer Empfindlichkeit im zmol - Bereich<br />
(10 -21 mol) entspricht<br />
• Die Technologie kann sowohl in zentralen Diagnostiklaboren<br />
als auch im Point-of-care Bereich eingesetzt werden<br />
• Sowohl Nukleinsäuren als auch Proteine können<br />
nachgewiesen werden.<br />
131
A S P E K T E<br />
Um diese extreme Empfindlichkeit zu erreichen, müssen die Einkoppelgitter<br />
hochpräzise mittels Photolithographie gefertigt werden. In Abbildung 9<br />
ist ein Einkoppelgitter durch die Interferenzen zu sehen. Die Gittertiefe<br />
ist ca. 35 nm und die Gitterperiode ist 318 nm. Damit der Streuuntergrund<br />
möglichst gering gehalten wird, darf die Rauhigkeit des Chips<br />
(rms Wert) nur im Bereich von 0,5 nm liegen, was annähernd atomar<br />
glatt ist. Zusammengefasst stellen Nanophosphore und Planar Waveg<br />
u i d e s vielversprechende Technologien dar, die die Möglichkeiten des<br />
M u l t i p l e x i n g mit höchster Empfindlichkeit <strong>für</strong> den Nachweis von<br />
Nukleinsäuren und Proteinen kombinieren.<br />
Abbildung 9: Fluoreszenzsignal eines herkömmlichen und eines PWG Chips<br />
(aus WWW.ZEPTOSENS.COM)<br />
E) CHEMICAL MECHANICAL PLANARIZATION<br />
IN DER HALBLEITERINDUSTRIE<br />
Ein wichtiges Entwicklungsziel in der Mikroelektronik ist die ständige<br />
Miniaturisierung der Integrierten Schaltkreise (IC). Die Verfolgung<br />
dieses Entwicklungsziels hat zum Ersatz des bisher <strong>für</strong> Leiterbahnen<br />
verwendeten Aluminiums durch leitfähigere Materialien wie z.B. Kupfer<br />
geführt. Eine unerwünschte Diffusion in das umgebende Dielektrikum<br />
macht hier den Einsatz einer Diffusionsbarriere aus Tantal oder Tantalnitrid<br />
notwendig. Bei der Herstellung der IC's werden die Materialien<br />
als konforme Schicht auf dem meist vorher strukturierten Wafer aufgebracht.<br />
Bei der konformen Abscheidung entstehen Höhenunterschiede,<br />
die die Maßgenauigkeit der nachfolgend abzuscheidenden<br />
Schichten gravierend beeinträchtigen. So ist nach der Abscheidung<br />
eines Materials ein Planarisierungsschritt notwendig, der als CMP<br />
(Chemical mechanical planarization) bezeichnet wird; die verwendeten<br />
wässrigen Dispersionen (Slurries) wirken sowohl mechanisch als auch<br />
chemisch auf das oder die zu planarisierenden Materialien .<br />
Die Zusammenhänge im Polierprozess sind sehr komplex (Abbildung 10).<br />
Abbildung 10: Zusammensetzung einer Kupfer-CMP-Slurry und Wechselwirkungen<br />
im Polier-Prozeß<br />
132<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Entscheidend <strong>für</strong> den mechanischen Anteil am Polierprozess sind die<br />
Wechselwirkungen zwischen den Partikeln (Agglomeration vs.<br />
Dispersionsstabilität), zwischen Partikeln und der Waferoberfläche<br />
(Adhäsion, Abrasion) und zwischen Polierpad und Partikeln (Adsorption,<br />
Abrasion). Kolloidchemische und grenzflächenphysikalische Untersuchungen<br />
ermöglichen die Kontrolle dieser Parameter. Der chemische<br />
Anteil am Polierprozess ist über pH-Wert, Oxidationsmittel, Korrosionsinhibitor,<br />
Komplexierungsmittel und Antioxidanz gegeben. Diese<br />
chemischen Parameter definieren Oxidations- und Auflösungsprozesse<br />
an der Grenzfläche, können aber ebenso die Oberflächenchemie der<br />
Partikel durch Adsorption und elektrostatische Wechselwirkungen<br />
(Komprimierung der diffusen Ionenschicht) beeinflussen. Dispersionsstabilität<br />
und Oberflächeneigenschaften von Partikeln (Härte, Ladungsdichte)<br />
können variieren. So bestimmt unter anderem die Wahl des<br />
pH-Wertes, ob lösliche Kupfer-Ionen oder eine schützende Kupferoxid-<br />
Schicht entsteht. Das Oxidationsmittel ist <strong>für</strong> die Umwandlung des<br />
elementaren Kupfers in Kupferionen verantwortlich, während Korrosionsinhibitoren<br />
wie z.B. Benzotriazol durch koordinative Anlagerung an die<br />
metallische bzw. oxidische Oberfläche gleichzeitig lokale Ätzungen<br />
unterbinden soll. Komplexbildner fördern hingegen die Löslichkeit und<br />
damit den Abtrag von Metallionen.<br />
Die Polierpartikel (bspw. Levasil Silicapartikel, Fa. H. C. Starck)<br />
bewirken abhängig von den Parametern der Poliermaschine und des<br />
Polierpads einen mechanischen Abtrag und müssen in ihrer Dimensionalität<br />
nanoskalig sein, da größere Partikel zu Kratzern führen. Entsprechend<br />
sind die Anforderungen an die kolloidale Stabilität der Dispersionen<br />
hoch, da Agglomerate den gleichen nachteiligen Effekt zeigen würden.<br />
Die Preston-Gleichung beschreibt den komplexen Polierprozess :<br />
Anpressdruck P und Rotationsgeschwindigkeit s/ t definieren hier -<br />
neben den Partikel- und Padeigenschaften - den mechanischen Abtrag,<br />
d.h. die Höhenänderung mit der Zeit (Abtragsrate RR). Der Preston-<br />
Koeffizient Kp berücksichtigt sowohl die komplexen chemischen<br />
Größen wie Korrosion, Oxidation, Komplexierung als auch die Eigenschaften<br />
von Polierpad und Partikeltyp.<br />
Spektroskopische und mikroskopische Methoden spielen neben kolloidchemischen<br />
Methoden bei der Entwicklung von CMP-Slurries eine bedeutende<br />
Rolle. Erst ein Verständnis der Prozesse an der Wafergrenzfläche<br />
ermöglichen die gezielte Anpassung der Eigenschaften.<br />
Über licht- und elektronenmikroskopische Methoden (REM, TEM)<br />
können korrosiver Lochfraß, Kratzer oder Adhäsion von Partikeln an<br />
der Waferoberfläche abgebildet werden - und diese hängen stark von<br />
der chemischen Zusammensetzung der Dispersion ab. Während<br />
Lochfraß grundsätzlich durch bestimmte Additive wie Benzotriazol unterdrückt<br />
werden soll (Abbildung 11), kann eine Adhäsion von Partikeln<br />
bedeutend <strong>für</strong> gute Polierleistungen sein (Abbildung 12).<br />
(1)
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Abbildung 11: Korrosionsverhalten eines Kupfer-Wafers nach 15-minütigem Einwirken<br />
einer Silicadispersion (0,1 % Feststoffgehalt, pH 2,3) in Gegenwart von 5 % Wasserstoffperoxid<br />
(linkes Bild) und 5 % Wasserstoffperoxid sowie dem Korrosionsinhibitor<br />
Benzotriazol (rechtes Bild). REM Aufnahmen<br />
Abbildung 12: Adsorptionsverhalten von Silicapartikeln an einem Kupfer-Wafer bei<br />
pH 2 (linkes Bild) und pH 6 (rechtes Bild): REM-Aufnahmen von Waferstücken nach<br />
Behandlung und Abspülen mit einer 0,1 %-igen Silicadispersion.<br />
Eine derartige Adhäsion über elektrostatische Wechselwirkungen kann<br />
die mechanische Abrasivität der Polierpartikel unterstützen. Hingegen<br />
müssen Kratzer bedingt durch Agglomerate oder Verunreinigungen vermieden<br />
werden. Rasterkraftmikroskopie oder Microprofiler erlauben<br />
eine Quantifizierung von Oberflächenrauhigkeiten, die möglichst gering<br />
gehalten werden sollen.<br />
A S P E K T E<br />
Eine chemische Veränderung der Waferoberfläche durch Adsorption<br />
von Additiven oder korrosive Reaktionen kann über spektroskopische<br />
Methoden wie ESCA (Electron Spectroscopy for Chemical Analysis)<br />
oder TOF-SIMS beurteilt werden. So können beispielsweise das Entstehen<br />
einer Oxidschicht oder auch die Adsorption polymerer oder<br />
grenzflächenaktiver Additive dokumentiert werden. Zusätzlich erlauben<br />
Grenzflächenspannungsmessungen und der Einsatz elektrochemischer<br />
Methoden ein Verständnis der Vorgänge an der Grenzfläche - und ohne<br />
dieses Verständnis ist letzten Endes eine gezielte Produktentwicklung<br />
nicht möglich.<br />
F) ZUSAMMENFASSUNG:<br />
Die beschriebenen Beispiele haben gezeigt, dass die Experten der Bayer<br />
Technology Services mit ihrer weit gefächerten Kompetenz, von der<br />
hier nur einige Facetten aufgezeigt wurden, in der Lage sind, mit Erfolg<br />
sowohl in der Produkt- und Verfahrensentwicklung zu arbeiten als<br />
auch im Troubleshooting im Bereich der Produktion wertvolle Beiträge<br />
zu liefern. Hierbei spielen das Zusammenwirken von wissenschaftlicher<br />
und analytischer Kompetenz, sowie das tiefere Verständnis der Prozesse<br />
im industriellen Maßstab ein sehr wichtige Rolle.<br />
133
T A G U N G E N<br />
Dieter M. Kolb<br />
Bericht über das 3. Gerischer-Symposium in Berlin<br />
"Electrocatalysis: Theory and Experiment”<br />
Heinz Gerischer ( 1919 - 1994 ), wie wir ihn alle in Erinnerung haben. Das<br />
Photo entstand anläßlich seines 60. Geburtstages (Photo: M. Kischke).<br />
Vom 6. bis 8. Juli <strong>20<strong>05</strong></strong> fa nd im Harnack-Haus der Max-Planck-<br />
Gesellschaft in Berlin-Dahlem das 3. Gerischer-Symposium zum Thema<br />
Elektrokatalyse statt, das von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Bunsengesellschaft</strong><br />
gemeinsam mit der Dechema (K. Jüttner) und der GDCh-Fachgruppe<br />
"Angewandte Elektrochemie" (J.W. Schultze †14.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>) als 90.<br />
Bunsenkolloquium veranstaltet wurde. Noch einmal zur Vorgeschichte:<br />
Sehr bald nach dem Tode von H. Gerischer im September 1994 machten<br />
sich die Elektrochemiker in Deutschland Gedanken darüber, auf welche<br />
Art man dem Begründer der modernen Elektrochemie ein würdiges<br />
Andenken schaffen könnte. Ich glaube, es war in einem Telefongespräch<br />
mit Herrn Vielstich, dass die Idee einer Symposien-Reihe mit Gerischers<br />
Namen Gestalt annahm.<br />
Professor Dr. Dieter M. Kolb<br />
Universität Ulm, Abteilung Elektrochemie<br />
D-89069 Ulm<br />
Tel.: +49 (0) 731/502-5400, Fax: +49 (0) 731/502-5409,<br />
e-mail: dieter.kolb@uni-ulm.de<br />
134<br />
Dabei hatte <strong>für</strong> mich das von W.J. Lorenz so erfolgreich ins Leben gerufene<br />
"Fischer-Symposium" eine gewisse Vorbildfunktion.<br />
Da H. Gerischer während seiner gesamten akademischen Laufbahn eng<br />
mit der <strong>Bunsengesellschaft</strong> verbunden war, er diese in persönlichen<br />
Gesprächen oft als seine wissenschaftliche Heimat bezeichnete, lag es<br />
nur allzu nahe, das von der <strong>Bunsengesellschaft</strong> alle drei Jahre organisierte<br />
Kolloquium über ein Thema der Grundlagenelektrochemie ihm zu widmen.<br />
Bei der Konzeption der Gerischer-Symposien war man sich einig, dass sich<br />
die Tagungsthemen zunächst auf Gebiete beziehen sollten, die eng mit<br />
den Arbeitsbereichen des Namensgebers verbunden sind. Dies würde es<br />
zum einen erlauben, die Beiträge von H. Gerischer und ihre Bedeutung <strong>für</strong><br />
die Elektrochemie entsprechend zu würdigen, zum anderen aber auch<br />
ermöglichen, frühere Schüler oder Gäste von H. Gerischer als Vortragende<br />
zu gewinnen und so der Veranstaltung bei hohen wissenschaftlichen<br />
Ansprüchen einen familiären Charakter zu geben.<br />
Beim 1. Gerischer-Symposium im Juni 1999 fiel die Wahl des Tagungsthemas<br />
auf die Halbleiterelektrochemie, ein Gebiet, das wie kein anderes<br />
mit dem Namen Gerischers verbunden ist. Ähnliches gilt <strong>für</strong> die<br />
Elektrodenkinetik, dem Thema des 2. Gerischer-Symposiums im Juni<br />
2002, ein Feld, das vor allem in den jungen Jahren von Herrn Gerischer<br />
maßgeblich befruchtet wurde. Kinetik und Katalyse gehen Hand in Hand,<br />
und Elektrokatalyse war ein weiteres Gebiet, dem Gerischers stetes Interesse<br />
galt. Es war ein Buchkapitel über Elektrokatalyse, das Herr Gerischer<br />
1994 gerade <strong>für</strong> eine Enzyklopädie schrieb, das zu vollenden ihm<br />
aber nicht mehr vergönnt war.<br />
So war es naheliegend, das 3. Gerischer-Symposium der Elektrokatalyse<br />
zu widmen, zumal die letzten Jahre wirklich atemberaubende Fortschritte<br />
in der Theorie zeigten. Das wissenschaftliche Programm, das<br />
L.A. Kibler (Ulm) sehr selbständig und kompetent zusammenstellte,<br />
enthielt folgende Unterthemen (mit den folgenden eingeladenen Rednern):<br />
Theorie: (J. Nørskov, Lyngby und<br />
A. Groß, Ulm)<br />
Sauerstoffreduktion: (R. Adzic, Upton )<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Wasserstoffentwicklung: (G. Jerkiewicz, Kingston, Quebec<br />
und L.A. Kibler, Ulm)<br />
CO-, Ameisensäure- und<br />
Methanoloxidation : (N.M. Markovic, Berkeley)<br />
Brennstoffzellen: (M. Watanabe, Yamanashi und<br />
A. Friedrich, Stuttgart)<br />
Reaktionsmechanismen: (W. Vielstich, Sao Paulo und<br />
M. Osawa, Sapporo)<br />
Oxide: (C. Vayenas, Patras und<br />
S. Trasatti, Mailand)
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Die eingeladenen Sprecher des Symposiums, mit Ehrengast und Preisträger<br />
Michael Grätzel<br />
Mit 104 registrierten Teilnehmern, 36 Vorträgen und 43 Posterbeiträgen<br />
übertraf dieses Symposium seine beiden Vorgänger an Resonanz bei weitem.<br />
Highlights waren ganz sicherlich die Theorievorträge von Jens Nørskov<br />
und Axel Groß, die sich inhaltlich wundervoll ergänzten (Material- und<br />
Struktureinfluß) und die den gegenwärtigen Stand hinsichtlich Berechnungen<br />
von Adsorptionsenergien (z.B. <strong>für</strong> Wasserstoff auf Übergangsmetallelektroden)<br />
demonstrierten. Als highlights der experimentellen<br />
Seite darf man wohl die Beiträge von Ludwig Kibler und<br />
Nenard Markovic bezeichnen, die unter anderem beeindruckende Daten<br />
zu Struktur-Reaktivitäts-Relationen <strong>für</strong> die Wasserstoffentwicklung<br />
vorweisen konnten. Der interessierte Leser findet detaillierte Angaben<br />
zum Vortragsprogramm und zu den Posterpräsentationen im Internet<br />
unter http://www. uni-ulm.de/ge-symp.<br />
Prof. Ertl und Dr. Kibler vierhändig am Klavier und nach dem Klarinettenkonzert<br />
T A G U N G E N<br />
Gruppenbild mit Damen anläßlich der Verleihung des Gerischer Award an<br />
Prof. Grätzel. Von links: Frau Grätzel, Herr Grätzel, Frau Ulrike Gerischer<br />
mit Tochter Nora, Herr Kolb, Herr Kibler<br />
Ein Höhepunkt des 3. Gerischer-Symposiums war sicherlich die Verleihung<br />
des Gerischer Award der European Section der (amerikanischen)<br />
Electrochemical Society. Dieser Preis, der von der Familie und von<br />
Freunden gestiftet wurde, wird alle 2 Jahre verliehen <strong>für</strong> herausragende<br />
Beiträge auf dem Gebiet der Photo- und Halbleiterelektrochemie.<br />
Der diesjährige Preis ging an Prof. Dr. Michael Grätzel aus Lausanne,<br />
dessen Name weltweit mit dem Gebiet der photovoltaischen Zellen<br />
(man denke nur an die sogenannte Graetzelzelle) in Verbindung<br />
gebracht wird. In der Laudatio des zur Zeit amtierenden Vorsitzenden der<br />
European Section, Prof. Kulesza aus Warschau, wurden die beachtlichen<br />
Leistungen gewürdigt (so z.B. über 500 Veröffentlichungen und m e h r<br />
als 20 Patente). Die feierliche Preisverleihung, die in Anwesenheit von<br />
Dr. med. Ulrike Gerischer und ihrer Familie stattfand, wurde nicht zuletzt<br />
durch eine einzigartige, aber hoffentlich nicht einmalige Musikdarbietung<br />
gekrönt: Professor Ertl und Dr. Kibler gaben zwei Musikstücke<br />
zum besten: Schuberts Militärmarsch, D-Dur <strong>für</strong> Klavier zu<br />
4 Händen und das Adagio aus Mozarts Klarinettenkonzert. Heinz Gerscher,<br />
der selbst Flöte spielte, hätte es gefallen. Wer weiß, vielleicht hat es<br />
ihm.<br />
Die Tagung war wissenschaftlich ein voller Erfolg. Sie hat offensichtlich<br />
allgemein gefallen, auch wegen des schönen Ambientes, das<br />
diese Tagungsstätte bietet. Ohne finanzielle Unterstützung von<br />
verschiedenen Seiten wäre dies natürlich nicht möglich gewesen.<br />
Besonderer Dank gebührt dem Fonds der Chemischen Industrie und<br />
der Leitung des Fritz-Haber-Instituts, aber auch Atotech Berlin, der ISE<br />
und der <strong>Bunsengesellschaft</strong>. Deren großzügige Zuwendungen erlaubten<br />
es den Veranstaltern, die ausländischen Redner einzuladen, der<br />
Veranstaltung einen würdigen Rahmen zu geben, und jungen Nachwuchswissenschaftlern<br />
die Teilnahme zu ermöglichen. Leider hat die<br />
DFG wegen Fristüberschreitungen bei der Antragstellung uns ihre<br />
Unterstützung versagt.<br />
Lob und Anerkennung gebühren Dr. L. Kibler <strong>für</strong> die wissenschaftliche<br />
Organisation und die Programmgestaltung und Constanze Duvigneau,<br />
die sich wie die beiden Male zuvor um die Vorbereitung in Ulm und die<br />
Durchführung in Berlin sehr selbständig und engagiert kümmerte.<br />
135
T A G U N G E N<br />
Tagesordnung laut Satzung <strong>für</strong> die Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V., am Donnerstag,<br />
5. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong>, 17.00 Uhr, im Hörsaalzentrum der Universität Frankfurt/Main.<br />
1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />
das laufende Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />
Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
TODESFÄLLE<br />
Im Jahr 2004 und in den ersten Monaten dieses Jahres hat die <strong>Deutsche</strong><br />
Bunsen-Gesellschaft durch den Tod folgende Mitglieder verloren:<br />
Dr. rer. nat. Job-Werner Hartmann<br />
(verstorben am 20.04.2004)<br />
Dr. Dieter Biedenkapp<br />
(verstorben am 18.<strong>05</strong>.2004)<br />
Dr. rer. nat. habil. Werner H. Hauthal<br />
(verstorben am 29.<strong>05</strong>.2004)<br />
Dr. Jochen Wanner<br />
(verstorben am 16.07.2004)<br />
Prof. Dr. Wilhelm Fresenius<br />
(verstorben am 01.08.2004)<br />
Prof. Dr. Theodor Ackermann<br />
(verstorben am 29.10.2004)<br />
Prof. Dr. Dr. E.h. Ernst Ulrich Franck<br />
(verstorben am 22.12.2004)<br />
Dr. James John Egan<br />
(verstorben am 12.11.2004)<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr. E.h. Oskar Glemser<br />
(verstorben am <strong>05</strong>.01.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
Prof. Dr. Rüdiger Wortmann<br />
(verstorben am 13. 03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
Prof. Dr. Joachim Walter Schultze<br />
(verstorben am 14.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
MITGLIEDERSTAND<br />
Zum 31. Dezember 2003: 1.529<br />
Zugänge an neuen Mitgliedern: 61<br />
Verstorben und ausgeschieden: 70<br />
Zum 31. Dezember 2004: 1520<br />
136<br />
VORSTANDSBERICHT<br />
<strong>für</strong> die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
anlässlich der 104. Hauptversammlung vom 5. - 7. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong> in Frankfurt<br />
(abgeschlossen am 31.03.<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
Die Mitgliederstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />
Ordentliche und Jungmitglieder: 1304<br />
studentische Mitglieder: 175<br />
Institute/ Bibliotheken: 28<br />
Firmen: 13<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Zusammen mit den Mitgliedern der AG Theoretische Chemie und der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Flüssigkristall-Gesellschaft wurden 1691 Mitglieder zum<br />
31.12.2003 und 1682 Mitglieder zum 31.12.2004 gezählt.<br />
EHRUNGEN (2004)<br />
Anlässlich des 65. Geburtstages wurden im Bunsen-Magazin Glückwunschadressen<br />
veröffentlicht von:<br />
Prof. Dr. Erich Knözinger<br />
am 11. März<br />
Prof. Dr. Jürgen Brickmann<br />
am 16. Mai<br />
Prof. Dr. Jürgen Wolfrum<br />
am 23. September<br />
VORSTAND UND STÄNDIGER AUSSCHUSS<br />
Gemäß den Beschlüssen der Mitgliederversammlung anlässlich der<br />
103. Hauptversammlung in Dresden haben Vorstand und Ständiger<br />
Ausschuss ab 1. Januar <strong>20<strong>05</strong></strong> folgende Zusammensetzung:<br />
VORSTAND<br />
Erster Vorsitzender:<br />
Prof. Dr. Michael Dröscher,<br />
Degussa AG<br />
Bennigsen-Platz 1, 40474 Düsseldorf<br />
Zweiter Vorsitzender:<br />
Prof. Dr. Klaus Funke,<br />
Universität Münster, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Schloßplatz 4, 48149 Münster<br />
Schatzmeister:<br />
Prof. Dr. Ing. Wolfgang Grünbein,<br />
Clariant GmbH, Standortleitung Höchst, Industriepark Höchst,<br />
Geb. C 671, 65926 Frankfurt<br />
MITGLIEDER (STÄNDIGER AUSSCHUSS)<br />
Dr. Helmut Bender,<br />
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG,<br />
Binger Str. 173,<br />
55216 Ingelheim
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Prof. Dr. Günter Grampp,<br />
Technische Universität Graz, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />
Rechbauerstraße 12, A-8010 Graz<br />
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus,<br />
Universität Bielefeld, Fakultät <strong>für</strong> Chemie<br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie I,<br />
Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld<br />
Dr. Hans-Jürgen Leuchs,<br />
Boehringer Ingelheim GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Binger Str. 173, 55216 Ingelheim<br />
Prof. Dr. John P. Maier,<br />
Universität Basel, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
CH-4<strong>05</strong>6 Basel<br />
Dr. Rudolf Müller-Mall,<br />
BASF Aktiengesellschaft, GVP-J550,<br />
67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />
Dr.-Ing. Karlheinz Nothnagel,<br />
Drosselweg 20, 64367 Mühltal<br />
Prof. Dr. Wolfhard Ring,<br />
Auf der Schlicht 10, 65812 Bad Soden<br />
Dr. Wolfgang von Rybinski,<br />
Henkel KGaA, TTR-<strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Henkelstr. 67, 4<strong>05</strong>89 Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Martin Suhm,<br />
Georg-August-Universität Göttingen,<br />
37077 Göttingen<br />
Dr. rer. nat. Christoph Schild,<br />
Bayer AG, Zentrale Forschung, Grenzflächenphysik,<br />
51368 Leverkusen<br />
Dr. Karlheinz Schmidt,<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungs-gemeinschaft,<br />
Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />
Dr. Peter Sckuhr,<br />
InfraServ Gendorf, Geschäftsführung, Werk Gendorf,<br />
84504 Burgkirchen<br />
Prof. Dr. Friedrich Temps,<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Olshausenstr. 40, 24098 Kiel<br />
Prof. Dr. Walter Thiel,<br />
Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Kohlenforschung,<br />
Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 45470 Mülheim an der Ruhr<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. H. J. Troe,<br />
Universität Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
37077 Göttingen<br />
Prof. Dr. Herbert Vogel,<br />
Technische Universität Darmstadt,<br />
Institut <strong>für</strong> Chemische Technologie,<br />
Fachbereich 7, Petersenstr. 20, 64287 Darmstadt<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Dr. Heinz Behret,<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt<br />
PREISTRÄGERKURATORIUM<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Gericke,<br />
Technische Universität Braunschweig,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />
Hans-Sommer-Str. 10, 38106 Braunschweig<br />
Dr. Rüdiger Iden, Dr. Rüdiger Iden,<br />
BASF AG, Polymerphysik, Bau G 201,<br />
67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Dieter M. Kolb,<br />
Universität Ulm, Abteilung Elektrochemie,<br />
89069 Ulm<br />
Dr. rer. nat. Christoph Schild,<br />
Bayer AG, Zentrale Forschung, Grenzflächenphysik,<br />
51368 Leverkusen<br />
THEMENKOMMISSION<br />
Dr. Lothar Dunsch,<br />
Institut <strong>für</strong> Festkörper- u. Werkstoffforschung,<br />
Abteilung Elektrochemie und leitfähige Polymere,<br />
Helmholtzstraße 20, 01069 Dresden<br />
Prof. Dr. Nikolaus P. Ernsting,<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />
Brook-Taylor-Str. 2, 12489 Berlin<br />
Prof. Dr. Horst Hippler,<br />
Universität Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie und Elektrochemie,<br />
Kaiserstraße 12, 76128 Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Manfred Martin,<br />
RWTH Aachen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie I,<br />
Templergraben 59, 52<strong>05</strong>6 Aachen<br />
T A G U N G E N<br />
Prof. Dr. Dominik Marx,<br />
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl <strong>für</strong> Theoretische Chemie,<br />
44780 Bochum<br />
PD Dr. Hanns Walter Müller,<br />
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, A Spiriva Launch,<br />
4329-EG-07, Binger Str. 173, 55216 Ingelheim<br />
Prof. Dr. Eckart Rühl,<br />
Julius-Maximilians-Universität Würzburg,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg (Vorsitzender)<br />
137
T A G U N G E N<br />
Dr. Karlheinz Schmidt,<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />
Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />
Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, CT EN 1,<br />
Postfach 32 20, 91<strong>05</strong>2 Erlangen<br />
UNTERRICHTSKOMMISSION<br />
Prof. Dr. Katharina Al-Shamery,<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,<br />
Fachbereich 9 - <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg<br />
Prof. Dr. Alfred Blume,<br />
Universität Halle-Wittenberg, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Mühlpforte 1, 06099 Halle (Vorsitzender)<br />
PD Dr. Constanze Donner,<br />
Freie Universität Berlin,<br />
Takustr. 3, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Rainer Fink,<br />
Fr.-A.-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie II,<br />
Egerlandstr. 3, 91<strong>05</strong>8 Erlangen<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Gericke,<br />
TU-Braunschweig, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />
Hans-Sommer-Straße 10, 38106 Braunschweig<br />
Prof. Dr. Frank Gießelmann,<br />
Universität Stuttgart, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Pfaffenwaldring 55, 7<strong>05</strong>69 Stuttgart<br />
Prof. Dr. Jürgen Janek,<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen, Physikalisch-Chemisches Institut,<br />
Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen<br />
Prof. Dr. Karl Kleinermanns,<br />
Universität Düsseldorf, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie,<br />
Universitätsstraße, 40225 Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Jürgen Popp,<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Helmholtzweg 4, 07743 Jena<br />
Prof. Dr. Thomas Wolff,<br />
Technische Universität Dresden, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie,<br />
Mommsenstr. 13, 01069 Dresden<br />
Prof. Dr. Rüdiger Wortmann,<br />
Technische Universität Kaiserslautern, Fachbereich Chemie,<br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Erwin-Schrödinger-Straße, 67663 Kaiserslautern<br />
(verstorben am 13. März <strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
138<br />
BUNSEN-MAGAZIN - KURATORIUM<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität Berlin,<br />
Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
Dr. Dieter Distler,<br />
BASF AG, ZKD - B 1,<br />
67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Gerhard Ertl,<br />
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft,<br />
Faradayweg 4-6, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Friedrich Hensel,<br />
Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Chemie,<br />
Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />
Prof. Dr. Heinz-Georg Wagner,<br />
Universität Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Tammannstr. 6, 37077 Göttingen<br />
REDAKTION:<br />
Prof. Dr. Peter C. Schmidt,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Technische Universität Darmstadt,<br />
Petersenstraße 20, 64287 Darmstadt<br />
PCCP - OWNERSHIP BOARD<br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel,<br />
Freie Universität Berlin,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie,<br />
Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Wolfgang Grünbein,<br />
Clariant GmbH,<br />
Standortleitung Höchst, Industriepark Höchst,<br />
Geb. C 671, 65926 Frankfurt<br />
MITGLIEDSBEITRÄGE<br />
Der Beitrag <strong>für</strong> das Jahr 2004 betrug <strong>für</strong> persönliche Mitglieder 100,- E<br />
(bzw. 75,- E bei Doppelmitgliedschaft in DECHEMA, DPG, GDCh), <strong>für</strong><br />
Mitglieder bis zu drei Jahren nach Studienabschluss 65,- E, <strong>für</strong><br />
Studenten 30,- E, <strong>für</strong> nicht-persönliche Mitglieder (Institute, Firmen)<br />
485,- E.<br />
ABRECHNUNG<br />
Der nachstehend veröffentlichte Jahresabschluss <strong>für</strong> das Rechnungsjahr<br />
2004 wurde von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker Frankfurt<br />
am Main entworfen, von der KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft,<br />
Frankfurt, sowie von den ehrenamtlichen Rechnungsprüfern, Prof. Dr.<br />
Bernhard Brutschy, Frankfurt, und Dr. Dieter Distler, Ludwigshafen,<br />
geprüft und in Ordnung befunden.
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
T A G U N G E N<br />
139
T A G U N G E N<br />
TAGESORDNUNG:<br />
1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und über<br />
das laufende Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
Beginn: 17.00 Uhr<br />
Ende: 17.55 Uhr<br />
Teilnehmer: 66 Mitglieder<br />
Der 1. Vorsitzende der Bunsen-Gesellschaft (DBG), Prof. Dr. Michael<br />
Dröscher, begrüßte die Teilnehmer und leitete die Versammlung. Die<br />
Mitgliederversammlung war im "Bunsen-Magazin Heft 5/04, Seite 136",<br />
ordnungsgemäß angekündigt worden. Zur Tagesordnung wurden keine<br />
Änderungsvorschläge gemacht.<br />
TOP 1: BERICHT DES VORSTANDES ÜBER DAS<br />
ABGELAUFENE GESCHÄFTSJAHR<br />
Allen Anwesenden lag der Bericht des Vorstandes (abgeschlossen am<br />
31. März <strong>20<strong>05</strong></strong>) schriftlich vor. Darin werden aufgeführt:<br />
• Todesfälle seit der letzten Mitgliederversammlung<br />
• Mitgliederstand<br />
• Glückwunschadressen zum 65. Geburtstag (im Bunsen-Magazin<br />
veröffentlicht)<br />
• Zusammensetzung des Vorstandes und des Ständigen<br />
Ausschusses<br />
• Mitglieder des Preisträgerkuratoriums, der Themen- und<br />
Unterrichtskommission<br />
• Kuratorium und Redaktion des Bunsen-Magazins und PCCP<br />
Ownership Board<br />
• Geschäftsführung<br />
• Mitgliedsbeiträge<br />
• Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie Vermögensübersicht<br />
<strong>für</strong> 2004<br />
Prof. Dröscher berichtet von der Entwicklung der Bunsen-Gesellschaft,<br />
der positiven Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften<br />
Theoretische Chemie und <strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-Gesellschaft<br />
sowie der Wilhelm-Jost-Gedächtnis-Vorlesung, die zwischen 18. Mai<br />
<strong>20<strong>05</strong></strong> und 2. Mai 2006 an unterschiedlichen Veranstaltungsorten von<br />
Prof. Martin Quack, ETH Zürich, gehalten wird. Als sehr wichtigen<br />
Punkt <strong>für</strong> <strong>20<strong>05</strong></strong> spricht Prof. Dröscher die Suche nach einem neuen<br />
Geschäftsführer <strong>für</strong> die Bunsen-Gesellschaft an. Die Gesellschaft<br />
muss im Wettbewerb aus eigener Kraft bestehen. Dr. Behret ist seit<br />
Mai im Ruhestand und wird seine Tätigkeit <strong>für</strong> die Bunsen-Gesellschaft<br />
Ende <strong>20<strong>05</strong></strong> beenden.<br />
Für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit berichtet Prof. Dröscher<br />
von dem großen Erfolg der im Anschluss an die Aktuelle Wochenschau<br />
zum Jahr der Chemie aufgelegten Broschüre "HighChem".<br />
140<br />
BERICHT<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
über die ordentliche Mitgliederversammlung anlässlich der 104. Hauptversammlung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
am 5. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong> im Casinogebäude Campus Westend der Universität Frankfurt<br />
Er ruft dazu auf, diese Broschüre auch verstärkt zur Werbung von<br />
Neumitgliedern unter den Studenten einzusetzen. Exemplare sind bei<br />
der Geschäftsstelle erhältlich. Die Bunsen-Gesellschaft muss ihre<br />
Aktivitäten steigern. Zwar ist die Zahl der Diskussionstagungen<br />
erfreulich angestiegen, aber es müssen weiterhin noch mehr<br />
Anstrengungen unternommen werden um die Eigenständigkeit nicht<br />
zu gefährden.<br />
Einen Rückblick über das Bunsen-Magazin gibt Prof. P. C. Schmidt.<br />
Das Mitteilungsblatt der Gesellschaft besteht ebenso wie die Zeitschrift<br />
Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP) seit nunmehr<br />
5 Jahren. Es startete 1999 mit einem Rückblick über Hans G. A. H e l lmann<br />
und hat bis heute 19 Rückblicke veröffentlicht. Die Berichte die<br />
unter "Aspekte" erscheinen sind qualitativ hervorragend und<br />
werden sehr gerne gelesen. Weiter berichtet Prof. Schmidt von der<br />
Planung einer neuen Rubrik "Highlights der Forschung". Hier sollen<br />
Forschungseinrichtungen, die trotz ihres physikalisch-chemischen Arbeitsgebietes<br />
in der Regel den Terminus "<strong>Physikalische</strong> Chemie" n i c h t<br />
im Namen tragen, die Möglichkeit erhalten, sich und Ihre Arbeit vorzustellen.<br />
Damit auch hier an die Erfolge der "Aspekte" angeknüpft werden<br />
kann, wünscht sich Prof. Schmidt viel Engagement seitens der<br />
Mitglieder. Die nach dem Wechsel zu einer neuen Druckerei entstandenen<br />
Anfangsschwierigkeiten sollen schon bald überwunden sein,<br />
hofft Prof. Schmidt.<br />
Seit der letzten Hauptversammlung haben - Dr. Behret berichtet -<br />
stattgefunden<br />
International Bunsen Discussion Meeting<br />
"In situ Spectro-Electrochemistry"<br />
24. - 27. Oktober 2004, Dresden<br />
Scientific Organization: L. Dunsch (Dresden)<br />
International Bunsen Discussion Meeting<br />
"Structure and Dynamics of Disordered Ionic Materials"<br />
6. - 8. Oktober 2004, Münster<br />
Scientific Organization: K. Funke (Münster), J. Janek<br />
(Gießen), M. Binnewies (Hannover)<br />
International Bunsen- Discussion - Meeting<br />
Chemical Processes of Ions - Transport and Reactivity<br />
15. - 17. September 2004, Marburg<br />
Scientific Organization: K.-M. Weitzel (Marburg)<br />
Bunsen-Kolloquium<br />
zum 65. Geburtstag von Prof. Heiner Versmold<br />
"Structure and dynamics of colloids"<br />
23. Okt. 2004, Institute of Physical Chemistry, RWTH Aachen<br />
Organisation: Walter Richtering (Aachen)<br />
Bunsen-Kolloquium<br />
"Spectroscopy and Dynamics of Molecular Coils<br />
and Aggregates"<br />
5. - 6. April <strong>20<strong>05</strong></strong>, Göttingen<br />
Organisation: M. Suhm (Göttingen)
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Unter Mitwirkung der DBG fanden nachfolgende Veranstaltungen statt,<br />
die die zusätzlichen Aktivitäten der Gesellschaft belegen.<br />
40. Symposium <strong>für</strong> Theoretische Chemie<br />
Computational Chemistry"<br />
19. - 23. September 2004, Suhl<br />
Organisation: Gernot Frenking (Marburg)<br />
<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-Gesellschaft (DFKG)<br />
33. Arbeitstagung<br />
16. - 18. März <strong>20<strong>05</strong></strong>, Universität Paderborn<br />
Organisation: Carsten Tschierske, 06120 Halle<br />
PCCP wurde in diesem Jahr durch Peter Gregori und Philip Earis<br />
vertreten. Philip Earis berichtete in Vertretung von Dr. Susan Appleyard<br />
über die positive Entwicklung der internationalen Zeitschrift PCCP, die<br />
verstärkte Zusammenarbeit, gesteigerte Qualität und Wachstum, ein<br />
neues Erscheinungsbild im WEB und Druck. Die meisten Veröffentlichungen<br />
kommen bereits aus Deutschland. Da die Gesellschaft sich<br />
aber nicht zuletzt durch diese Veröffentlichungen finanziert, kann der<br />
Aufruf noch mehr Beiträge zu senden nicht oft genug erfolgen.<br />
TOP 2: BERICHT DES SCHATZMEISTERS<br />
Eine Übersicht über die Einnahmen- und Ausgabenrechnung 2004,<br />
die Vermögensübersicht 2004, sowie die jeweiligen Vergleichszahlen<br />
aus den beiden Vorjahren lagen den Anwesenden gemeinsam mit<br />
dem Bericht des Vorstandes vor. Prof. Grünbein berichtete ergänzend<br />
über die Erträge aus den Quellen:<br />
- Einnahmen aus Aktien<br />
- den Kursgewinnen aus dem Verkauf des DBI-Fonds<br />
(einmaliger Effect)<br />
- Festgelder<br />
- Zinserträge<br />
- PCCP-Zahlung aus Zahl der eingereichten Beiträge<br />
I. IDEELLER BEREICH<br />
Die Einnahmen betrugen 176 TEuro. Die Steigerung gegenüber dem<br />
Vorjahr basiert auf den außerordentlich hohen Spendeneingängen zur<br />
Herausgabe der Broschüre "HighChem". Diesen höheren Einnahmen<br />
steht durch die Herausgabe von "HighChem" ebenfalls ein<br />
Anstieg auf der Ausgabenseite gegenüber. Dennoch ist das Defizit<br />
geringer als im Vorjahr.<br />
II. VERMÖGENSVERWALTUNG<br />
Aus der Vermögensverwaltung floss der Gesellschaft 2004 im Saldo<br />
ein Überschuss in Höhe von TEuro 85 zu (Vorjahr 54 TEuro).<br />
III. EINNAHMEN- UND AUSGABEN VON ZWECKBETRIEBEN<br />
UND WIRTSCHAFTLICHEN GESCHÄFTSBETRIEBEN<br />
Die Finanzgesetzgebung schreibt vor, in der Abrechnung zwischen<br />
wissenschaftlichen Tagungen und anderen Veranstaltungen, darunter<br />
die prinzipiell umsatzsteuerpflichtigen Rahmenprogramme, zu unterscheiden.<br />
Diese beiden Bereiche werden als "Steuerfreie Zweckbetriebe"<br />
und "Steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe"<br />
bezeichnet.<br />
Die Bunsentagung 2004 in Dresden und die Internationale Diskussionstagungen<br />
schlossen erfreulicherweise mit einem ausgeglichenen<br />
Ergebnis ab.<br />
IV. DAS VEREINSERGEBNIS ERMITTELT SICH AUS DEN ERGEBNISSEN<br />
- Ideeller Bereich<br />
- Vermögensverwaltung<br />
- steuerfreier Zweckbetrieb und<br />
- steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />
Die erreichte Summe von 48 TEuro ist als einmaliger Effekt<br />
anzusehen (siehe unter Vermögensübersicht).<br />
V. VERMÖGENSÜBERSICHT ZUM 31.12.2004<br />
Die Finanzanlagen der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft beliefen sich<br />
zum Stichtag auf 636 TEuro. Zusammen mit dem Umlaufvermögen<br />
verfügt die Gesellschaft über Aktiva in Höhe von TEuro 891 (Vorjahr<br />
833). Auf der Passivseite sind freie und zweckgebundene Rücklagen<br />
gesunken (TEuro 297). Aufgelöst wurden die zweckgebundenen<br />
Rücklagen bei dem Bunsen-Magazin, den "TOPICS" und bei "Jahr der<br />
Chemie".<br />
Die Geldanlage erfolgte in 2004 nach Kündigung der Fonds-Verwaltung<br />
seitens der GDCh neu bei der Dresdner Bank. Die "Unselbständigen<br />
Stiftungen" mit einer von TEuro 395 auf TEuro 527 gestiegenen. Die<br />
Zuführung wurde 2004 wieder vorgenommen. Die Kapitalausstattung<br />
betreffen die fünf Stiftungen:<br />
- von Böttinger-Stiftung 34.3 TEuro<br />
- Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung 77.0 TEuro<br />
- Robert-Bunsen-Stiftung 317.5 TEuro<br />
- Leo-Gans-Cassella-Stiftung 73.6 TEuro<br />
- Hellmann-Fonds 24.7 TEuro<br />
Summe: 527.1 TEuro<br />
Die Verbindlichkeiten umfassen überwiegend die vorausbezahlten<br />
Mitgliedsbeiträge, die satzungsgemäß in den letzten beiden Monaten<br />
des Vorjahres zu überweisen sind.<br />
Die Beitragssummen sind in den letzten Jahren zurückgegangen.<br />
Auch die hohe Spendensumme <strong>für</strong> "HighChem" lässt nicht auf eine<br />
Entspannung schließen. Die die Gesellschaft derzeit an einem "Haltepunkt"<br />
der finanziellen Situation angekommen ist, muss die Basis<br />
(Mitgliederzahlen) wieder steigen. Es bleibt die eindringliche Mahnung<br />
zur Werbung neuer Mitglieder, zu weiter höchster Sparsamkeit und<br />
zur Steigerung der Zahl der wiss. Beiträge in PCCP.<br />
Der Schatzmeister schloss seinen Bericht mit Dank an die GDCh <strong>für</strong><br />
die Vorbereitungen der Prüfung durch die KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-<br />
Gesellschaft, die den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilte.<br />
Die Unterlagen wurden den ehrenamtlichen Rechnungsprüfern, den<br />
Herren Prof. Brutschy und Dr. Distler, die die Ordnungsmäßigkeit<br />
bestätigten, zur Verfügung gestellt. Prof. Grünbein dankte auch diesen<br />
Herren ebenso wie Dr. Behret <strong>für</strong> die sparsame Geschäftsführung.<br />
TOP 3: ENTLASTUNG DES VORSTANDES<br />
T A G U N G E N<br />
Der Antrag auf Entlastung wurde von Prof. Dr. Wagner gestellt und einstimmig<br />
bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder und des Geschäftsführers<br />
angenommen. Damit sind Vorstand und Geschäftsführung<br />
entlastet.<br />
141
T A G U N G E N<br />
TOP 4: VORNAHME DER ERFORDERLICHEN WAHLEN<br />
Ständiger Ausschuss Amtsperiode 2006/2007<br />
Prof. Dr. Dröscher dankte zunächst den ausscheidenden Mitgliedern<br />
Prof. Dr. Günther Grampp, Graz, Dr. Karlheinz Schmidt, Bonn, und<br />
Dr. Peter Sckuhr, Burgkirchen, <strong>für</strong> ihre aktive Arbeit im Ständigen<br />
Ausschuss.<br />
Zur Wiederwahl <strong>für</strong> zwei weitere Jahre standen an<br />
Prof. Dr. Friedrich Temps, Kiel<br />
Prof. Dr. Walter Thiel, Mülheim a.d. Ruhr.<br />
Zur Neuwahl hat der Ständige Ausschuss folgende Kandidatenvorschläge<br />
(Zustimmung lag von allen vor) ausgewählt:<br />
Dr. Frank-Dieter Kuchta, Bonn<br />
Dr. Marcel Peuckert, Frankfurt<br />
Prof. Dr. Erich Knözinger, Wien.<br />
Alle Kandidaten - Wiederwahl und Neuwahl - wurden einstimmig in<br />
offener Abstimmung gewählt.<br />
TOP 5: BESCHLUSS ÜBER ORT UND ZEIT DER NÄCHSTEN<br />
HAUPTVERSAMMLUNGEN<br />
Die Hauptversammlung 2006 in Saarbrücken war bereits beschlossen<br />
worden. Hier musste jedoch wegen des in Saarbrücken stattfindenden<br />
Katholikentages ein neuer Beschluss gefasst werden. Für 2006 wurde<br />
als neuer Ort Erlangen bestimmt. Dem Vorschlag der Kollegen Steinrück<br />
und Nickel wurde mit Beifall gedankt. In Saarbrücken wird die<br />
Tagung nunmehr 2008 nach Beschluss der Mitgliederversammlung<br />
stattfinden.<br />
TOP 6: BESCHLUSS ÜBER EINGEGANGENE ANTRÄGE<br />
Der Ständige Ausschuss der Bunsen-Gesellschaft schlug der<br />
Mitgliederversammlung das Modell des "Altersfreikaufs" vor: Durch<br />
Zusammenziehen der Beiträge im Alter beitragsfrei. Das Modell sieht<br />
142<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
die Zahlung von 12 Jahresbeiträgen mit Erreichen des 60. Lebensjahres<br />
bzw. Zahlung von 8 Jahresbeiträgen bei Erreichen des<br />
65. Lebensjahres vor. Nach Zahlung dieser Einmalsumme entfallen<br />
künftige Mitgliedsbeiträge. Der Vorschlag wurde von der Mitgliederversammlung<br />
einstimmig angenommen.<br />
TOP 7: VERSCHIEDENES<br />
Angesprochen wurde im Zusammenhang mit der Ostwaldgedenkstätte,<br />
dass hier mit keiner dauerhaften Unterstützung durch<br />
die chemischen Industrie zu rechnen ist. Die Gedenkstätte muss<br />
sich auf lange Sicht selbst tragen. Auch der Bunsen-Gesellschaft ist<br />
es aufgrund ihrer Größe und Struktur nicht möglich, finanzielle Unterstützung<br />
zu leisten. Die ideele Unterstützung ist selbstverständlich.<br />
Vorgestellt wurde der neue GDCh-Forschungs- und Technologieführer<br />
der nunmehr in einer Online-Fassung verfügbar sein wird.<br />
Die Erstellung dieses Führers wird von der Bunsen-Gesellschaft ideell<br />
unterstützt.<br />
Der Erste Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und schloss die<br />
Versammlung.<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
Erster Vorsitzender<br />
Prof. Dr. Michael Dröscher<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Heinz Behret<br />
Für den Bericht<br />
Erika Wöhler<br />
Frankfurt am Main, im Juli <strong>20<strong>05</strong></strong>
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Hauptthema<br />
"HETEROGENE KATALYSE: BRÜCKE ZWISCHEN<br />
IDEAL- UND REALSYSTEMEN"<br />
in Verbindung mit dem DFG-Schwerpunktprogramm "Brückenschläge<br />
zwischen idealen und realen Systemen in der heterogenen Katalyse"<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
Ronald Imbihl (Hannover), Rolf Jürgen Behm (Ulm), Robert Schlögl<br />
(Berlin)<br />
mit Industrie-Symposium<br />
Einladung zur 1<strong>05</strong>. Hauptversammlung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />
25. bis 27. Mai <strong>20<strong>05</strong></strong>, Erlangen<br />
WISSENSCHAFTLICHES PROGRAMM<br />
Plenarvorträge (Vortragstitel vorläufig),<br />
Freitag, 26. und Samstag 27. Mai 2006<br />
Gerhard Ertl, Berlin "Heterogene Katalyse:<br />
Vom Idealen zum Realen"<br />
Philippe Sautet, Lyon "A Theoretical Approach of Elementary<br />
Steps in Heterogeneous Catalysis"<br />
Bjerne S. Clausen, Topsoe "Fundamental Insight in Catalysis -<br />
The Industrial Approach"<br />
Fortschrittsberichte (Vortragstitel vorläufig),<br />
Freitag, 26 und Samstag 27. Mai 2006<br />
Simon Bare, Brimsdown "The Impact of in situ X-ray Absorption<br />
Fine Structure (XAFS) Characterization<br />
on Catalysis"<br />
Michael Bowker, Cardiff "Adventures in Catalytic Nanospace:<br />
Resolving Catalytic Problems with STM"<br />
Konrad Hayek, Innsbruck "Pd/PdO - a Model System for<br />
Oxidation Catalysis at Low and<br />
Medium Pressure"<br />
Charles T. Campell, Seattle "Catalytic Reactions on Transition<br />
Metal Surfaces:<br />
New Insights into their Thermodynamics"<br />
Die übrigen Beiträge werden zum Hauptthema in Kurzvorträgen und<br />
Postern erbeten. Außerdem soll zusätzlich in mehreren Parallelsitzungen<br />
über frei gewählte Themen aus allen Gebieten der <strong>Physikalische</strong>n<br />
Chemie in Kurzvorträgen und Postern berichtet und diskutiert<br />
werden. Das vollständige Vortragsprogramm wird in Heft 2/2006<br />
des Bunsen-Magazins bekannt gegeben und im Internet unter:<br />
http://www.bunsen.de veröffentlicht.<br />
EINREICHUNG VON BEITRÄGEN<br />
STIPENDIEN<br />
T A G U N G E N<br />
Die Anmeldung von Kurzvorträgen (Sprechdauer 15 Minuten)<br />
und Postern wird bis spätestens 15. Dezember <strong>20<strong>05</strong></strong> durch<br />
Eingabe über die hier<strong>für</strong> vorgesehene Maske im Internet<br />
(http://www.bunsentagung.uni-erlangen.de)<br />
erbeten. Die Inhaltsangabe des Beitrags soll mindestens 100<br />
Wörter enthalten. Die maximale Länge wird durch die Maske<br />
vorgegeben. Ebenso wird das Format durch die Maske, die ab<br />
dem 1. November verfügbar ist, verbindlich geregelt.<br />
Die Autoren können einen Vorschlag zur Einreihung ihrer Arbeit<br />
in eine der nachfolgend aufgeführten Themengruppe machen:<br />
Hauptthema, Biophysikalische Chemie, Chemie der Atmosphäre,<br />
Elektrochemie, Flüssigkeiten, Flüssigkristalle, Festkörper, Grenzflächen,<br />
Kinetik, Kolloidchemie, Makromoleküle, Spektroskopie,<br />
Technische Chemie, Theoretische Chemie, Thermodynamik.<br />
Aus Gründen des zeitlichen Ablaufs der Tagung kann nur eine<br />
beg r e n z t e Anzahl von Kurzvorträgen angenommen werden.<br />
Über die Auswahl entscheidet ein Vortragsausschuss, dem der<br />
Erste Vorsitzende, die Vorbereitenden des wissenschaftlichen<br />
Programms und der Geschäftsführer angehören. Dieser<br />
Ausschuss entscheidet auch über die Aufteilung der Beiträge in<br />
Kurzvorträge und Poster.<br />
Für den Besuch der Bunsentagung 2006 können einer Reihe von<br />
Studierenden in höheren Semestern, Diplomanden und in Einzelfällen<br />
Doktoranden, die Mitglied der Bunsen-Gesellschaft sind, Pauschalbeihilfen<br />
gewährt werden. Die Hochschullehrer werden gebeten, <strong>für</strong><br />
die jeweilige Hochschule einen gemeinsamen Antrag <strong>für</strong> die<br />
Gewährung dieser Stipendien bis zum 31. JANUAR 2006 an die<br />
Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft zu richten. Die<br />
Anträge sollen über die wissenschaftliche Qualifikation und die wirtschaftliche<br />
Lage unterrichten und einen Vorschlag einer Priorität<br />
enthalten. Die Entscheidung über die Anträge trifft der Vorstand.<br />
SITZUNGEN, VERSAMMLUNG DER HOCHSCHULLEHRER UND<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />
Am Donnerstag, dem 25. Mai 2006 findet um 10.00 Uhr die Sitzung<br />
des Ständigen Ausschusses und um 14.30 Uhr die Sitzung der Unterrichtskommission<br />
statt. Zu beiden Sitzungen ergehen gesonderte<br />
Einladungen. Um 15.45 Uhr beginnt die Versammlung der Hochschullehrer<br />
der <strong>Physikalische</strong>n Chemie im Hörsaal H7 (Technische<br />
Fakultät) der Universität Erlangen zu der alle Hochschullehrer herzlich<br />
eingeladen sind.<br />
Um 17.00 Uhr folgt die ordentliche Mitgliederversammlung der<br />
Bunsen-Gesellschaft.<br />
143
T A G U N G E N<br />
ALLGEMEINES PROGRAMM<br />
Der Begrüßungsabend findet am Donnerstag, dem 25. Mai 2006 im<br />
Senatssaal und Foyer des Erlanger Schlosses, Schlossplatz 4 statt. Am<br />
Freitag, dem 26. Mai 2006, wird um 9.00 Uhr die Hauptversammlung<br />
im Hörsaal H7 (Technische Fakultät) in festlichem Rahmen eröffnet.<br />
Um 10.45 Uhr folgen Plenarvorträge im selben Hörsaal. Das wissenschaftliche<br />
Programm wird am Freitagnachmittag und am Samstag,<br />
dem 27. Mai 2006, vormittags und nachmittags in verschiedenen Hörsälen<br />
fortgesetzt. Es sind drei eigene Postersitzungen im Foyer der<br />
Hörsäle geplant: Freitag, dem 26. Mai, Sitzung I und II (jeweils 1 h) und<br />
Samstag, dem 27. Mai, Sitzung III (1,5 h).<br />
Der Gesellschaftsabend der Bunsentagung 2006 findet am Freitag dem<br />
26. Mai um 20.00 Uhr statt, geplant in der Cafeteria der Südmensa (in<br />
unmittelbarer Nähe der Hörsäle).<br />
RAHMENPROGRAMM<br />
Freitag den 26. Mai 2006<br />
Busfahrt nach Nürnberg mit Besichtigung der Altstadt und des Dokumentationszentrums<br />
Reichsparteitagsgelände.<br />
Samstag den 27. Mai 2006<br />
Busfahrt zur Bistumsstadt Bamberg, die mit ihrer Altstadt zum Weltkulturerbe<br />
gehört, mit einem Abstecher zur Basilika Vierzehnheiligen.<br />
ANMELDUNG ZUR TAGUNG<br />
Vorzugsweise werden Anmeldungen über das Internet<br />
http://www.bunsentagung.uni-erlangen.de erbeten,<br />
erreichbar auch über www.bunsen.de.<br />
Den Mitgliedern der Bunsen-Gesellschaft gehen im Heft 2/2006 des<br />
Bunsen-Magazins Vordrucke zur Anmeldung und Informationen zur<br />
Zimmerreservierung zu. Nichtmitglieder können diese Vordrucke von<br />
der Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft, Varrentrappstraße<br />
40-42, 60486 Frankfurt am Main, Tel.: 069/7917-202,<br />
erhalten. Institute und Firmen werden gebeten, <strong>für</strong> jeden Teilnehmer<br />
ein gesondertes Formular auszufüllen. Die Anmeldungen zur Tagung<br />
werden bis zum 1. April 2006 erbeten. Die Unterbringung sollte jedoch<br />
so früh wie möglich direkt mit den in der homepage bzw. in den<br />
Informationen zur Zimmerreservierung angegebenen Hotels vereinbart<br />
werden. Reservierungen in den angebotenen Hotels können nur bis<br />
zum jeweils angegebenen Termin garantiert werden. Preiswerte Zimmer<br />
<strong>für</strong> Studenten haben eventuell eine frühere Ausschlussfrist.<br />
Zur Deckung der allgemeinen Kosten werden folgende Tagungsbeiträge<br />
erhoben:<br />
144<br />
65,-- Euro <strong>für</strong> Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />
85,-- Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />
10,-- Euro <strong>für</strong> Begleitpersonen<br />
10,-- Euro <strong>für</strong> Studierende<br />
Bei Anmeldung nach dem 1. April 2006 erhöhen sich die Beiträge <strong>für</strong><br />
Mitglieder und Nichtmitglieder um 10,- Euro.<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Bei Rückfragen zur<br />
Organisation: Prof. Dr. Ulrich Nickel<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie<br />
Egerlandstr. 3<br />
91<strong>05</strong>8 Erlangen<br />
Telefon: 09131/8527334<br />
Fax: 09131/8528307<br />
E-mail: nickel@chemie.uni-erlangen.de<br />
bzw. Dr. Ute Ramminger<br />
Telefon: 09131/8527334<br />
Fax: 09131/8528307<br />
E-mail: ute.ramminger@chemie.uni-erlangen.de<br />
Bei technischen Fragen die Einreichung von Beiträgen betreffend:<br />
Dr. Florian Maier<br />
Telefon: 09131/8527314<br />
E-mail: florian.maier@chemie.uni-erlangen.de<br />
bzw. Dr. Georg Brehm<br />
Telefon: 09131/8527332<br />
E-mail: georg.brehm@chemie.uni-erlangen.de<br />
EINLADUNG<br />
zur ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
TAGESORDNUNG<br />
Donnerstag, 25. Mai 2006, 17.00 Uhr<br />
in der Universität Erlangen, Hörsaal H 7<br />
(Technische Fakultät)<br />
1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />
über das laufende Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />
Der Erste Vorsitzende<br />
Prof. Dr. Michael Dröscher
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Bernd Rohland<br />
"Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
Forschung zur praktischen Realisierung"<br />
Am 16. und 17. Juni <strong>20<strong>05</strong></strong> fand das 93. Bunsen - Kolloquium in der<br />
Landeshauptstadt Mecklenburg - Vorpommern statt. Es befasste sich<br />
bei dem Thema "Wasserstoff und Brennstoffzellen" mit dem zur Zeit<br />
wichtigsten Teilgebiet, der Forschung zur praktischen Realisierung.<br />
In 20 Vorträgen präsentierten namhafte Wissenschaftler und Unternehmer<br />
aus ganz Deutschland ihre neuesten Forschungs- und<br />
Entwicklungsergebnisse auf den Gebieten "Wasserstofferzeugung<br />
und Speicherung <strong>für</strong> Brennstoffzellen", "Luftsauerstoff in Brennstoffzellen",<br />
"Brennstoff-Methanol", "Bio-Brennstoffzelle" und "Brennstoffzellen-Anlagen".<br />
Unter Leitung von Experten auf diesen Gebieten<br />
wurden die Ergebnisse zur Diskussion gestellt und von den 65 Teilnehmern<br />
konstruktiv im Sinne weltweiter gemeinsamer Weiterentwicklung<br />
ausgiebig diskutiert.<br />
Dabei wurden die Trends bei der Wasserstofferzeugung <strong>für</strong> kleinen<br />
Leistungsbereich durch Einsatz der Mikro-Reaktortechnik von A. Heinzel,<br />
ZBT Duisburg und G. Kolb, IMM Mainz aufgezeigt und auch E. Fokkens<br />
vom neu gegründeten Wasserstoff-Institut (HIAT) Schwerin demonstrierte<br />
den Einsatz der Mikrotechnik zur CO-Feingasreinigung von<br />
Wasserstoff-Reformat <strong>für</strong> PEM-Brennstoffzellen.<br />
Der aktuelle Stand des internen Reforming <strong>für</strong> Hochtemperatur-<br />
Brennstoffzellen der 250 kW-Klasse wurde von M. Bischoff, MTU<br />
München erläutert und die Effektivität der Wasserstoff-Speicherung<br />
wurde von J. Lehmann, FH Stralsund in ihrer Komplexität vorgestellt.<br />
Im zweiten Abschnitt des ersten Tages agierten mit der theoretischen<br />
Behandlung der Luft-Kathode durch B. Rohland, HIAT Schwerin, der<br />
Wasserstoffperoxid-Kathode durch V. Brüser, INP Greifswald und der<br />
mikrobiellen Brennstoffzelle durch U. Schröder, Universität Greifswald<br />
mit beachtlicher Resonanz.<br />
T A G U N G E N<br />
Das Thema Brennstoff Methanol leitete zur Direktmethanol-Brennstoffzelle<br />
mit neuen Membranen (M. Schuster, MPI Stuttgart und<br />
H. Holdik, Fa. Fumatech), neuen Katalysatoren (B. Ruffmann, HIAT<br />
Schwerin), neuer Prozesstechnik (J. Scholta, ZSW Ulm) und neuen<br />
Untersuchungsmethoden (C. Roth, TH-Darmstadt) über.<br />
Besonderes Interesse fanden die Präsentationen über neueste Brennstoffzellen-Anlagen<br />
als SOFC-APU (M. Stelter, Webasto Neubrandenburg)<br />
und PEMFC-Module <strong>für</strong> Bordnetz (S. Nettesheim, StaXton Berlin) als<br />
auch die Herstellung von Mikrobrennstoffzellen im Niedertemperatur-<br />
Plasma durch L. Mex von 3-P Energy Schwerin und C. Agert, ISE Freiburg.<br />
Hier zeigte sich, dass die Marktreife zwar noch nicht erreicht ist, dass<br />
aber alle Entwicklungen aus dem reinen Experimentierstadium heraus<br />
sind und sich und an den Kosten-Forderungen des Marktes orientieren.<br />
Insgesamt fand das Bunsen Kolloqium auch bei der Regierung von<br />
Mecklenburg-Vorpommern starke Beachtung, wie sich in der Rede<br />
des Staatssekretärs Reinhard Meyer zeigte, der die Chancen des<br />
Wachstums-Technologiefeldes "Wasserstoff + Brennstoffzellen"<br />
hoch einschätzte. Bei der Abschluss-Diskussion wurde die "Brennstoffzellen-Initiative<br />
Deutschland" von Eberhard Oettel von der FEE-<br />
Berlin vorgestellt und allgemein unterstützt.<br />
Der Tagungsort, das Schloss Schwerin, ,und der Empfang durch den<br />
Oberbürgermeister der Stadt Herrn Norbert Claussen in der Orangerie<br />
des Schlosses am Ende des ersten. Tages bildeten einen besonders<br />
ansprechenden Rahmen. Der wissenschaftlichen Vorbereitung unter<br />
der Federführung von Bernd Rohland und dem gesamten HIAT - Team<br />
in Schwerin gebührt Anerkennung <strong>für</strong> die herausragende Durchführung<br />
des Bunsen-Kolloquiums. Das Tagungsprogramm die Zusammenfassungen<br />
sind unter www.hiat.de/bunsen zu finden.<br />
Bild: Schloss Schwerin<br />
145
N A C H R I C H T E N<br />
Siegfried Schneider zum 65. Geburtstag<br />
Beinahe hätten auch die engeren Freunde den Termin übersehen.<br />
Kein Wunder, der Jubilar ist agil wie eh und je, wie eh und je zum<br />
Scherzen aufgelegt, zu jeder Zeit bereit ohne Vorlauf wissenschaftliche<br />
Diskussionen zu führen und mit Diagrammen auf Bierdeckeln oder<br />
Servietten seine Vorstellungen zu untermauern. Bei manchen Personen<br />
hat man das Gefühl, daß die Zeit einfach stehen bleibt und Siegfried<br />
Schneider gehört zu diesem Kreis. Zugegeben, auch bei ihm schleichen<br />
sich graue Haare ins Haupt. Er hat auch sein Lieblingshobby, die J a g d ,<br />
in letzter Zeit stark reduziert. Ansonsten ist er aber das bayrische U r -<br />
gestein geblieben, das er immer war: spontan und witzig, bescheiden,<br />
aber mit einem angenehmen Maß an Selbstbewußtsein.<br />
Siegfried Schneider wurde am 16. Oktober in Deggendorf geboren.<br />
Dort besuchte er auch das Gymnasium. Vielleicht haben schon die<br />
Pioniere, bei denen er im Wehrdienst Pipelines baute, dazu beigetragen,<br />
daß er sich auch später <strong>für</strong> "Pionierleistungen" und deren praktische<br />
Anwendung interessierte. Jedenfalls schrieb er sich dann an der<br />
damaligen TH München <strong>für</strong> das Physikstudium ein, das er nach 10<br />
Semestern 1965 abschloß. Eines der Studiensemester absolvierte er<br />
als Gaststudent an der ETH-Zürich. In diesem Semester, offenbar<br />
stimuliert durch die Vorlesungen von E. Heilbronner, entdeckte er die<br />
146<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Liebe zur Quantenchemie, die ihn zeit seiner wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten nicht mehr losgelassen hat. Die enge Verknüpfung<br />
zwischen Theorie und Experiment ist zum Markenzeichen seiner wissenschaftlichen<br />
Arbeiten geworden. Er fertigte seine Diplomarbeit unter<br />
der Anleitung von Georg Hohlneicher über semiempirische Verfahren<br />
zur Berechnung von Molekülspektren an. In seiner Promotionsarbeit,<br />
die er 1968 abschloß, entwickelte er ein neues "All Valence-Electron"-<br />
Programm. Getreu seiner wissenschaftlichen Linie einer engen<br />
Verbindung zwischen Theorie und Anwendung, vervollständigte er<br />
sein theoretisches Wissen in dieser Zeit durch Teilnahme an einem<br />
der berühmten Löwdinschen Ferienkurse in Uppsala, absolvierte aber<br />
im gleichen Zeitrahmen, gewissermaßen zur Kompensation, auch<br />
einen Ferienkurs bei der BASF. Dieser Kurs hat sicher sein Gespür<br />
da<strong>für</strong> gestärkt, welche Methoden der <strong>Physikalische</strong>n Chemie auch <strong>für</strong><br />
den industriellen Einsatz taugen. Siegfried Schneider hat immer den<br />
engen Kontakt zur Industrie gepflegt und lag damit in der Tradition,<br />
die am Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie II der TU von seinem<br />
Mentor, Friedrich Dörr, immer hoch gehalten wurde. Die Pflege von<br />
Industriekontakten, die heutzutage geradezu ein "Muß" ist, war damals<br />
noch lange nicht so hoch geschätzt. Noch Ende der siebziger Jahre,<br />
Siegfried Schneider war schon längst habilitiert, mußte er sich von<br />
einem Verwaltungsbeamten der TU bei der Einholung der Kooperationsgenehmigung<br />
die Frage gefallen lassen, wie er dazukomme die Geräte<br />
des Freistaates Bayern zum Nutzen der Firma Rodenstock einzusetzen.<br />
Immerhin, er hat mit dieser Kooperation mitgeholfen fototrope<br />
Systeme als ein interessantes Forschungsgebiet mit hohem Anwendungspotential<br />
zu etablieren und hat dabei auch einem seiner<br />
Doktoranden einen attraktiven Arbeitsplatz verschafft.<br />
1969 ging Siegfried Schneider <strong>für</strong> zwei Jahre als Postdoktorand an die<br />
Northwestern University in Evanston um in der Gruppe von Edward<br />
Schlag etwas über strahlungslose Prozesse in großen Molekülen zu<br />
lernen. In dieser Zeit hat er ein digitales Phasenfluorimeter aufgebaut<br />
und erste Messungen von Lebensdauern an einzelnen vibronischen<br />
Zuständen gemacht. Aus dieser Zeit stammt auch der vielzitierte<br />
Review über Liefetimes in Excited States, den er zusammen mit E.<br />
W. Schlag und S. F. Fischer verfaßt hat.<br />
Beinahe hätten die Schreiber ein außerordentlich einprägsames<br />
Ereignis, das zwischen Promotion und dem Beginn der Amerikazeit<br />
fiel, vergessen: die Doktorfeier am Parstweiher am Fuß der Rusel. Sie<br />
sprengte alle Maßstäbe und war über Jahrzehnte am Institut Legende:<br />
Als schon spät in der Nacht der Gratulationszug der Jäger im Schein<br />
der Lagerfeuer auftauchte und zu Siegfried Schneiders Füßen ein<br />
riesiges Paket abstellten, da rätselten alle Anwesenden, was da wohl<br />
drinnen sei. Deutlich war zu erkennen, daß das Paket eine Eigendynamik<br />
entfaltete, was zu Spekulationen Anlaß gab: Ist da vielleicht<br />
ein Rehbock drin, oder gar eine Wildsau? Weit gefehlt. Unter dem<br />
Halali der Jäger entstieg der Kiste ein junges Mädchen. Was der so<br />
Geehrte dabei empfunden hat, ist nicht überliefert. Für sein weiteres<br />
Lebensglück hatte dieses "Geschenk" jedenfalls keinen Einfluß. Dies<br />
fand er in Amerika, wo er seine Sigrid kennenlernte und heiratete.<br />
Als er 1971 aus Amerika zurückkehrte, wandte er sich einem neuen<br />
Arbeitsgebiet zu, nämlich der Ultrakurzzeitspektroskopie und der<br />
zeitaufgelösten Ramanspektroskopie mit dem Ziel strahlungslose<br />
Prozesse in kondensierter Phase zu untersuchen. Auf diesem Gebiet<br />
habilitierte er sich auch 1976 unter dem Mentorat von Friedrich Dörr.
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
1980 wurde er zum Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie an der TUM<br />
berufen. 1982 zog es ihn wieder in die USA, diesmal in ein Industrielabor,<br />
nämlich zu IBM in San Jose. Hier arbeitete er mit Jake Pacanski<br />
auf dem Gebiet der photochemischen Analytik dünner Schichten.<br />
1988 nahm er ein Ordinariat in <strong>Physikalische</strong>r Chemie an der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg als Nachfolger von Walther Jaenicke an. Bereits<br />
der Bezug der Labors forderten von dem neuen Ordinarius schwerwiegende<br />
Entscheidungen: Um den riesigen Lasertischen den Weg<br />
in die Labors zu ebnen, wurden mit entsprechenden Sägen einfach<br />
die Betongeländer auf das richtige Maß gestutzt, so wird es wenigstens<br />
erzählt. Siegfried Schneider hat auch die Mühen des Dekanats<br />
auf sich genommen. Von 1995-1997 war er Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät II, sicher kein leichtes Unterfangen in einer<br />
heterogenen Fakultät, in der Biologen, Chemiker und Pharmazeuten<br />
vereint sind. In dieser Aufgabe konnte er wohl sein ausgleichendes<br />
Wesen, das nie auf den eigenen Vorteil bedacht war, zur Geltung<br />
bringen. Unter seiner Federführung wurde auch das Graduiertenkolleg<br />
" Homogener und heterogener Elektronentransfer" in die Wege<br />
geleitet, dessen Sprecher er war. Damit wurden auch Kontakte und<br />
Kooperationen über die Institutsgrenzen hinweg aufgebaut, und eine<br />
solide Grundlage <strong>für</strong> den späteren Sonderforschungsbereich gelegt.<br />
Siegfried Schneiders Forschungsaktivitäten waren immer auf Molekülspektroskopie<br />
und Photochemie konzentriert, aber sie zeichnen sich<br />
durch eine ungewöhnliche Bandbreite aus, sowohl was die Themen<br />
als auch die Methoden betrifft. Neben der Spektroskopie mit<br />
ultrakurzen Laserpulsen hat er schon frühzeitig photoakustische<br />
Methoden zum Nachweis von strahlungslosen Prozessen benutzt.<br />
Auch die Ramanspektroskopie wurde in seiner Gruppe in allen Facetten<br />
gepflegt und zum Studium von organischen Molekülen und Biopolymeren<br />
eingesetzt. Dabei wurde in Zusammenarbeit mit anderen<br />
Gruppen auch spezielle Oberflächen zur Ausnutzung der Oberflächenverstärkung<br />
entwickelt. Auch Hochdrucktechniken wurden eingesetzt,<br />
z.B. zur Untersuchung von Biomolekülen oder zur Klärung von<br />
Viskositätseffekten auf Bewegungen mit großer Amplitude in<br />
verbrückten Charge-Transfer-Systemen. Auch spielten immer Probleme<br />
aus der angewandten Praxis eine große Rolle, wie z.B. die Forschung<br />
an Photodegradationsprozessen von Polymeren. Der Breite in den<br />
Methoden steht eine entsprechende Breite in den Molekülen und Materialien<br />
gegenüber.<br />
Trotzdem kann man wohl sagen, daß sich in seinen Arbeiten eine stetig<br />
steigende Vorliebe <strong>für</strong> biologische Moleküle abzeichnet. Dabei war<br />
es insbesondere das Tetracyclin-Repressor-Protein und seine Wechselwirkung<br />
mit der DNA und dem Antibiotikum, das unter vielseitigen<br />
Aspekten untersucht wurde.<br />
Siegfried Schneiders wissenschaftliche Aktivitäten geben Anlaß zu einer<br />
Publikationsliste, die weit über 200 Arbeiten umfaßt. Dabei sticht insbesondere<br />
die Zusammenarbeit mit vielen nationalen und internationalen<br />
Gruppen ins Auge, die Siegfried Schneider offensichtlich gut gepflegt<br />
hat und die auch <strong>für</strong> eine interdisziplinäre Forschung, wie sie in seiner<br />
Gruppe praktiziert wurde, unumgänglich ist. Ein Teil seiner Arbeiten<br />
N A C H R I C H T E N<br />
wurden bereits 1982 mit dem Carl-Duisberg-Gedächtnis-Preis der<br />
GDCh ausgezeichnet.<br />
Daß Siegfried Schneider nicht nur ein ausgezeichneter Wissenschaftler<br />
sondern auch ein Lehrer war, der zu begeistern verstand, wird jeder<br />
sofort bestätigen, der mit ihm diskutiert hat, Vorlesungen oder Vorträge<br />
von ihm gehört hat. Seine Sprache ist unkompliziert unabhängig<br />
davon wie kompliziert die Dinge sind, über die er redet. Schnell<br />
hat er einfache Modelle parat, die die Denkrichtung vorgeben, um<br />
dann beliebig verfeinert werden zu können.<br />
Legendären Ruf haben auch die Bergseminare, die meist auf entlegenen<br />
Berghütten im Chiemgau stattfanden und die Jugend nicht<br />
nur wissenschaftlich forderten. Da gab es kein Pardon, auch nach<br />
längerer Tour nicht. Vorträge und Diskussionen wurden nicht gekürzt,<br />
auch wenn der Abend schon längst in die Nacht übergegangen war.<br />
Sein Kontakt zu seinen Mitarbeitern und Studenten war immer <strong>für</strong>sorglich<br />
väterlich. An seiner liebsten Freizeitbeschäftigung, der Jagd,<br />
durften alle mindestens einmal im Jahr in sehr angenehmer Weise<br />
partizipieren, nämlich beim "Jagdessen". Dabei entfaltete dann Sigrid<br />
Schneider ihr durch viel Erfahrung erworbenes Geschick und brachte<br />
das "Jagdergebnis" auf besten Geschmack. Apropos Jagd, hier werden<br />
<strong>für</strong> einen Wissenschaftler außerordentlich wichtige Eigenschaften<br />
entwickelt, die Siegfried Schneider auch in hohem Maße eigen sind,<br />
z.B. Offenheit <strong>für</strong> das Unerwartete, Geduld und Frustrationstoleranz<br />
sowie bei anhaltendem Mißerfolg die Kunst, die Mitarbeiter motiviert<br />
zu halten. Diese Tugenden machte er auch Industrievertretern<br />
gegenüber deutlich, so z.B beim Versuch einer Saujagd in Niederbayern,<br />
bei der ein Industrievertreter mit dabei sein durfte: Es zeigte sich, daß<br />
es ähnlich schwer ist Wildschweine vor die Büchse zu bekommen<br />
wie gute Forschungsergebnisse zu generieren. Nach sechsstündigem<br />
Ansitz nämlich hatte die Jagdgesellschaft einen Hasen gesehen, auch<br />
einen Frosch gehört, ein Reh vermutet, von den Sauen aber nur<br />
geträumt. Als sich auch am nächsten Tag weder Wildschwein noch<br />
Rehbock zeigten, hat Siegfried Schneider dann den Jagdbegleiter<br />
einen Schuhkarton erlegen lassen, den er schon vorausschauend in<br />
einem Busch plaziert hatte. Sofort war damit die Motivation wieder<br />
hergestellt und die Erwartung auf weitere Jagdpartien wurde beflügelt.<br />
Dieses Beispiel zeigt die Führungsqualitäten des Jubilars.<br />
Der Sohn Marc hat als Lebensmittelchemiker einen Teil der wissenschaftlichen<br />
Kompetenz des Vaters übernommen, die Tochter Christl<br />
übt sich als Sozialpädagogin die soziale Kompetenz ihres Vaters zu<br />
pflegen. Beide haben von ihrer Mutter die Hilfsbereitschaft und<br />
Sensibilität geerbt. Lieber Siegfried, wir wünschen Dir zu Deinem 65.<br />
Geburtstag zusammen mit allen ehemaligen Mitarbeitern, Freunden<br />
und Bekannten von Herzen alles Gute und einen abwechslungsreichen<br />
Ruhestand.<br />
Dieter Distler<br />
Josef Friedrich<br />
147
N A C H R I C H T E N<br />
EHRUNGEN<br />
Professor Dr. Hans-Joachim Freund,<br />
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-<br />
Gesellschaft, Mitglied der Bunsen-<br />
Gesellschaft erhält die <strong>20<strong>05</strong></strong> Malcolm<br />
Dole Lectures an der Northwestern<br />
University, Department of Chemistry,<br />
Evanston, die Langmuir Lecture <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
der Division of Colloid and Surface<br />
Chemistry im Rahmen des 230th Fall<br />
National Meeting der American Chemical<br />
Society, Washington, USA und erhält<br />
eine der Centenary Lectures der Royal<br />
Society of Chemistry 2006/2007.<br />
Professor Freund wurde zum Founding<br />
Member of the Scientific Council of the<br />
European Research Council 2007 berufen.<br />
GEBURTSTAGE IM<br />
SEPTEMBER <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Harald Morgner, Prof. Dr.,<br />
Leipzig,<br />
60. Geburtstag am 02.09.<br />
Gerhard K r e y s a, Prof. Dr. Dr. Ing.E.h.,<br />
Frankfurt,<br />
60. Geburtstag am 21.09.<br />
Burghard Schmitt, Prof. Dr.,<br />
Worms,<br />
65. Geburtstag am <strong>05</strong>.09.<br />
Klaas A. Zachariasse, Dr.,<br />
Göttingen,<br />
65. Geburtstag am 20.09.<br />
Joachim Heitbaum, Prof. Dr.,<br />
Frankfurt,<br />
65. Geburtstag am 30.09.<br />
Karl H. Becker, Prof. Dr.,<br />
Wuppertal,<br />
70. Geburtstag am 21.09.<br />
Manfred Zeidler, Prof. Dr.,<br />
Aachen,<br />
70. Geburtstag am 25.09.<br />
Dietrich W. Wabner, Prof. Dr. Dr.,<br />
Garching,<br />
70. Geburtstag am 30.09.<br />
Fritz Thieme, Prof. Dr.,<br />
Hamburg,<br />
80. Geburtstag am 10.09.<br />
Kurt Dialer, Prof. Dr.,<br />
München,<br />
85. Geburtstag am 15.09.<br />
148<br />
GEBURTSTAGE IM<br />
OKTOBER <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Klaus Hilpert, Prof. Dr.,<br />
Jülich,<br />
65. Geburtstag am 08.10.<br />
Siegfried Schneider, Prof. Dr.,<br />
Erlangen,<br />
65. Geburtstag am 16.10.<br />
Dieter Oelkrug, Prof. Dr.,<br />
Tübingen,<br />
70. Geburtstag am 04.10.<br />
Wolfgang Pechhold, Prof. Dr.,<br />
Erbach.<br />
75. Geburtstag am <strong>05</strong>.10.<br />
Friedrich G.K. Baucke, Dr.,<br />
Mainz,<br />
75. Geburtstag am 30.10.<br />
Hans-Jürgen Engell,<br />
Prof. Dr. Dr. Ing.E.h.,<br />
Ratingen,<br />
80. Geburtstag am 15.10.<br />
Klaus Krogmann, Prof. Dr.,<br />
Karlsruhe,<br />
80. Geburtstag am 19.10.<br />
Wolfgang Lorenz, Prof. Dr.,<br />
Leipzig,<br />
80. Geburtstag am 29.10.<br />
Valentin Zanker, Prof. Dr.,<br />
München,<br />
90. Geburtstag am 01.10.<br />
VERSTORBEN<br />
Dr. Werner Hunsmann,<br />
Pflegeheim Heilig Geist Stift,<br />
Mühlenweg 38, 48249 Dülmen,<br />
verstorben im Alter von 92 Jahren.<br />
NEUANMELDUNGEN ZUR<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Nr. 78616 Prof.Dr. Vladimir Sepelak,<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> und<br />
Theoretische Chemie,<br />
Hans-Sommer-Str. 10,<br />
38106 Braunschweig<br />
(durch K. D. Becker)<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Nr. 78617 Prof.Dr. Harald Fuchs,<br />
Westfälische Wilhelms-<br />
Universität,<br />
Wilhelm-Klemm-Str. 10,<br />
48149 Münster<br />
(durch H. Behret)<br />
Nr. 78618 Dr. David Benoit,<br />
Universität Ulm, Abteilung<br />
Theoretische Chemie,<br />
Albert-Einstein-Allee 11,<br />
89081 Ulm (AGTC)<br />
Nr. 78619 PD Dr. Christof Hättig,<br />
Forlenfeldstr. 3,<br />
76297 Stutensee<br />
(durch H. Behret)<br />
Nr. 78620 Daniel Röhrens,<br />
RWTH Aachen,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie Lehrstuhl I,<br />
Landoltweg 2,<br />
52<strong>05</strong>6 Aachen<br />
(durch M. Martin)<br />
Nr. 78621 Dr. Alexander Haunschild,<br />
BASF Aktiengesellschaft,<br />
GKD-B1,<br />
67<strong>05</strong>6 Ludwigshafen<br />
(durch H. Behret)<br />
VERANSTALTUNGEN/<br />
EVENTS<br />
Bunsentagung 2006<br />
25. - 27. Mai, Erlangen/Nürnberg<br />
Thema: "Heterogene Katalyse:<br />
leBrücke zwischen Ideal- und<br />
Realsystemen"<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
R. Imbihl (Hannover), J. Behm (Ulm),<br />
R. Schlögl (Berlin)<br />
Organisatorische Vorbereitung:<br />
H. P. Steinrück, U. Nickel (Erlangen)<br />
Bunsentagung 2007<br />
17. - 19. Mai, Graz<br />
Thema: "Neuartige Kohlenstoffstrukturen"<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
M. Kappes (Karlsruhe), W. Krätschmer<br />
(Heidelberg), R. Schlögl (Berlin)<br />
Organisatorische Vorbereitung:<br />
G. Grampp (Graz)
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Bunsentagung 2008<br />
01. - 03. Mai, Saarbrücken<br />
Organisatorische Vorbereitung:<br />
R. Hempelmann (Saarbrücken)<br />
Allgemeine Informationen zu den<br />
Bunsentagungen: Geschäftsstelle der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
International Bunsen Discussion Meeting<br />
"Mechanically Induced Chemistry -<br />
Theory and Experiment"<br />
3. - 6. Oktober <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />
Evangelische Akademie Tutzing<br />
Scientific Organization: Irmgard Frank,<br />
Andreas Zumbusch (München)<br />
Information: E-Mail:<br />
frank@cup.uni-muenchen.de<br />
Internet: www.chemie.unimuenchen.de/pc/frank/bunsen<br />
International Bunsen Discussion<br />
Meeting<br />
“Time-resolved transformations in<br />
complex molecular environments:<br />
Pushing the frontiers in experiment<br />
and theory"<br />
26. -27. September <strong>20<strong>05</strong></strong>, Göttingen<br />
Scientific Organization: Bernd Abel,<br />
Dirk Schwarzer (Göttingen)<br />
Information: E-Mail: babel@gwdg.de<br />
http://www.uni-pc.gwdg.de/bunsen90/<br />
International Bunsen Discussion<br />
Meeting<br />
"Laser-induced incandescence:<br />
Quantitative interpretation,<br />
modelling, application",<br />
25.-28. September <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Scientific Organization:<br />
Christof Schulz (Duisburg-Essen)<br />
Information: office@ivg.uni-duisburg.de<br />
Internet : http://www.uniduisburg.de/ivg/vg/Iii-workshop<br />
International Bunsen Discussion<br />
Meeting<br />
"Exploring THz Spectroscopy:<br />
From Technology to Applications"<br />
März 2007, Physikzentrum Bad Honnef<br />
Scientific Organization:<br />
Martina Havenith (Bochum), Ch. A.<br />
Schmuttmaier (Yale), D. Leitner (Reno)<br />
Information: www.pbh.de<br />
Bunsen-Kolloquium<br />
"Elektrochemie von tiefsten zu<br />
höchsten Temperaturen und von<br />
kleinsten zu größten Strömen"<br />
2./3. November <strong>20<strong>05</strong></strong>,<br />
Fraunhofer Institut <strong>für</strong> Keramische<br />
Technologien und Sinterwerkstoffe,<br />
Dresden<br />
Organisation: Alexander Michaelis (Dresden)<br />
und Manuel Lohrengel<br />
(Düsseldorf<br />
Bunsen-Kolloquium<br />
"<strong>Physikalische</strong> Chemie in<br />
Ionischen Flüssigkeiten"<br />
23./24. März 2006, TU-Clausthal<br />
Organisation: Frank Endres (Clausthal)<br />
Information: E-Mail:<br />
frank.endres@tu-clausthal.de;<br />
www.imet.tu-clausthal.de/bunsen92<br />
Bunsen-Kolloquium<br />
"Controlling protein adsorption<br />
at materials surfaces"<br />
März 2006, Universität Bayreuth<br />
Organisation: Matthias Ballauff<br />
(Bayreuth), Claus Czeslik (Dortmund)<br />
Arbeitsgemeinschaft Theoretische<br />
Chemie (AGTC)<br />
42. Symposium <strong>für</strong> Theoretische<br />
Chemie<br />
Thema: Simulations in Chemistry"<br />
3.-7. September 2006,<br />
Bildungszentrum Erkner, Berlin<br />
<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-<br />
Gesellschaft (DFKG)<br />
34. Arbeitstagung<br />
29.-31.03.2006, Universität Freiburg<br />
Information:<br />
http://www.LiquidCrystals.de<br />
<strong>Deutsche</strong> Flüssigkristall-<br />
Gesellschaft (DFKG)<br />
35. Arbeitstagung<br />
2007, Universität Bayreuth<br />
1st European Chemistry Congress<br />
unter Mitwirkung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie (DBG)<br />
27.-31. August 2006, Budapest, Ungarn<br />
Information: Email:<br />
host@fecs-budapest.2006.hu<br />
WEITERE VERSAMMLUNGEN<br />
UND VERANSTA LT U N G E N<br />
4th Workshop Ellipsometry<br />
Arbeitskreis Ellipsometrie (AKE)<br />
Paul Drude e.V.<br />
20.-22. Februar 2006, Berlin<br />
Information: Bundesanstalt <strong>für</strong><br />
Materialforschung und -prüfung,<br />
Unter den Eichen 87, 122<strong>05</strong> Berlin;<br />
Internet: www.ake.bam.de<br />
N A C H R I C H T E N<br />
16th Symposium on Thermophysical<br />
Properties<br />
Boulder, Colorado, U.S.A. from July 30<br />
through August 4, 2006.<br />
This Symposium will be held as part of<br />
THERMO International 2006<br />
(http://thermointernational.org/ ). THERMO<br />
International 2006 will include the 19th<br />
International Conference on Chemical<br />
Thermodynamics and the 61st Calorimetry<br />
Conference to be convened jointly with<br />
the 16th Symposium on Thermophysical<br />
Properties.<br />
For additional information: symp16@nist.gov<br />
ANKÜNDIGUNGEN<br />
W i l h e l m - J o s t - G e d ä c h t n i s v o r l e s u n g<br />
2 0 0 4 der Akademie der Wissenschaften zu<br />
Göttingen und der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
verliehen an: Prof. Martin Quack<br />
ETH Zürich<br />
Laboratorium <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
ETH Hönggerberg, HCI<br />
Wolfgang-Pauli-Str. 10<br />
CH-8093 Zürich, Schweiz<br />
www.ir.ethz.ch<br />
VORTRAGSTERMINE<br />
UND -THEMEN<br />
1. Montag, 30. Januar 2006,<br />
Berliner Universitäten (GDCh)<br />
"Molekülspektroskopie und<br />
Kinetische Primärprozesse<br />
Zwischen Yoctosekunden und<br />
Jahrmilliarden"<br />
2. Dienstag, 2. Mai 2006,<br />
Universität München (Münchner<br />
Chemische Gesellschaft und GDCh)<br />
"Von Wilhelm Josts Beiträgen<br />
zur Kinetik bis zu Neuen Intra<br />
molekularen Primärprozessen<br />
und einer Hypothetischen Mole<br />
kularpsychologie"<br />
149
N A C H R I C H T E N<br />
150<br />
Die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker (GDCh) und die<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie (DBG) verleihen imJahre 2006 wieder den<br />
Paul-Bunge-Preis der Hans R. Jenemann-Stiftung. Der<br />
Preis wird international ausgeschrieben und ist mit<br />
7.500,- E dotiert. Er zeichnet abgeschlossene, in<br />
deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasste<br />
Arbeiten aus dem gesamten Spektrum der<br />
Geschichte wissenschaftlicher Instrumente aus.<br />
Ziel der Stiftung ist, Wissenschaft und Forschung auf<br />
dem Gebiet der historischen wissenschaftlichen<br />
Instrumente zu unterstützen und Publikationen entsprechender<br />
Arbeiten zu fördern. Die Arbeiten können<br />
bereits publiziert sein oder sollten zur Publikation a n g e -<br />
nommen sein. Der Zeitraum zwischen dem Abschluss<br />
bzw. der Publikation der preiswürdigen Arbeit und<br />
ihrer Eingabe soll nicht mehr als drei Jahre betragen.<br />
Anstatt eine einzige Arbeit einzureichen, können durch<br />
einen Bewerber auch mehrere einzelne Arbeiten (auch<br />
relativ geringen Umfangs) zusammengefasst werden,<br />
um dadurch die über einen längeren Zeitraum sich erstreckende<br />
Tätigkeit eines Instrumenten-Historikers auszeichnen<br />
zu können. Von diesen Arbeiten soll die letzte<br />
innerhalb des genannten Drei-Jahres-Zeitraums abgeschlossen<br />
sein und die anderen nicht länger als zehn<br />
Jahre zurückliegen. Eine wiederholte Bewerbung ist<br />
möglich, sofern dem Bewerber der Paul-Bunge-Preis<br />
noch nicht zuerkannt worden ist.<br />
Eingereicht werden können Eigenbewerbungen und Vorschläge<br />
<strong>für</strong> Auszeichnungen. Der wissenschaftlichen<br />
Arbeit sind ein Lebenslauf und - falls vorhanden - eine<br />
Publikationsliste des Bewerbers beizufügen.<br />
Über die Preisvergabe entscheidet der Beirat der Hans R.<br />
Jenemann-Stiftung, die getragen wird von der GDCh und<br />
der DBG. Die Preisverleihung ist vorgesehen im Rahmen<br />
der Bunsentagung im Mai 2006 in Erlangen.<br />
PAUL-BUNGE-PREIS 2006<br />
Die Bewerbungsfrist <strong>für</strong> den<br />
Nernst-Haber-Bodenstein-Preis<br />
endet am 31. Oktober <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
(Ausschreibung siehe Bunsen-Magazin 4/<strong>20<strong>05</strong></strong>, Seite 113)<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Die Arbeiten sollen folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
• Sie haben ein Thema zur Geschichte wissenschaftlicher<br />
Instrumente zu behandeln.<br />
• Die Arbeiten müssen auf eigenen wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen des Bewerbers beruhen. Es können<br />
auch von einer Hochschule angenommene Magisterarbeiten,<br />
Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationsschriften<br />
oder vergleichbare Arbeiten eingereicht werden.<br />
• Sie dürfen bisher noch an keiner Stelle durch einen<br />
Preis ausgezeichnet worden sein. Wurde die Arbeit<br />
auch zu einer an deren Ausschreibung eingereicht oder<br />
ist dies beabsichtigt, hat der Bewerber dies mitzuteilen.<br />
• In einer schriftlichen Erklärung sind alle an der Durchführung<br />
der Untersuchung beteiligten wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter als Mitverfasser der Arbeit namentlich<br />
zu nennen. Der Anteil des Bewerbers daran muss<br />
überwiegend sein.<br />
• Die Arbeiten sind in deutscher, englischer oder französischer<br />
Sprache ein zureichen. Eine Kopie der mit dem<br />
Paul-Bunge-Preis ausgezeichneten Arbeiten verbleibt<br />
bei der Hans R. Jenemann-Stiftung, alle anderen Arbeiten<br />
erhalten die Bewerber nach der Entscheidung des Preiskuratoriums<br />
wieder zurück.<br />
• Bestandteil der Vergabe soll sein, dass der Preisträger<br />
einen Vortrag über das Thema der ausgezeichneten<br />
Arbeit hält (Dauer ca. 15 bis 20 Minuten)<br />
Bewerbungen sind bis zum 30. September <strong>20<strong>05</strong></strong> zu<br />
richten an:<br />
Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />
Abt. Preise und Auszeichnungen<br />
Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt/Main<br />
Tel. 069/7917-323, Fax 069/7917-307,<br />
ehrungen@gdch.de
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
DEUTSCHER ZENTRALAUSSCHUSS<br />
FÜR CHEMIE<br />
Sieben Mitgliederorganisationen bilden den<br />
<strong>Deutsche</strong>n Zentralausschuss <strong>für</strong> Chemie:<br />
DECHEMA<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
<strong>Deutsche</strong> Kautschuk-Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong> Wissenschaftliche Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Erdöl, Ergas und Kohle<br />
Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />
Kolloid-Gesellschaft<br />
Verband der Chemischen Industrie<br />
Der <strong>Deutsche</strong>r Zentralausschuss <strong>für</strong><br />
Chemie ist die "National Adhering<br />
Organization " der International Union<br />
of Pure Applied Chemistry (IUPAC)<br />
Rund 1200 Wissenschaftler weltweit, davon<br />
alleine knapp 100 aus Deutschland, arbeiten<br />
in den verschiedenen IUPAC-Projekten der<br />
acht Divisions und anderen Committees mit.<br />
D e u t s c h e Wissenschaftler haben als Titular<br />
und Associate Members an mehreren Stellen<br />
koordinierende Funktionen in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen. Generell muss allerdings<br />
festgestellt werden, dass gegenüber z.B.<br />
den USA oder Großbritannien der Anteil und<br />
Einfluss deutscher Wissenschaftler in der<br />
IUPAC ausbaufähig ist.<br />
Bekannt sind auch in der chemischen Industrie<br />
und an Hochschulen die Nomenklatur-Bücher:<br />
• Gold: Chemical Terminology<br />
• Green: Quantities, Units and Symbols<br />
in Physical Chemistry<br />
• Red: Nomenclature of Inorganic Chemistry<br />
• Blue: Nomenclature of Organic Compounds<br />
• Purple: Macromolecular Nomenclature<br />
• Orange: Analytical Nomenclature<br />
Zu den wichtigsten und öffentlichkeitswirksamsten<br />
Ergebnissen der IUPAC in 2004<br />
gehörte die endgültige Verabschiedung von<br />
"Roentgenium" mit dem Symbol "Rg" als<br />
Name <strong>für</strong> das Element 111.<br />
Mit der Einführung des "IUPAC Poster<br />
Prize Program" im Berichtsjahr will die<br />
IUPAC den National Adhering Organizations<br />
ein taktisches Werkzeug an die Hand gegeben,<br />
mit dem sie. junge Chemiker <strong>für</strong> eine<br />
Teilnahme an Konferenzen/Kongressen/<br />
Tagungen interessieren können.<br />
So werden erstmalig von der GDCh an der<br />
Jahrestagung im September in Düsseldorf<br />
Posterpreise <strong>für</strong> die drei besten Poster<br />
vergeben.<br />
Jeder Preis besteht aus einem vom<br />
IUPAC-Präsidenten unterschriebenen<br />
Zertifikat, dem "Gold Book" sowie einem<br />
Zweijahresabonnement von "Chemistry<br />
International".<br />
Ein Überblick über die Arbeit der IUPAC<br />
und des DZfCh ist im Internet unter<br />
h t t p : / /w w w . g d c h . d e / g d c h / k o o p / i u p a c . h t m<br />
oder unter www.iupac.org zu finden.<br />
VERSCHIEDENES<br />
FONDATION DE LA MAISON DE<br />
LA CHIMIE<br />
Der große Preis <strong>für</strong> die Gründung des Hauses<br />
der Chemie wird zum neunten Mal im Jahre<br />
2006 verliehen. Sein Betrag ist auf 30.000<br />
Euro festgelegt worden.<br />
Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum<br />
15. November <strong>20<strong>05</strong></strong> vorzugsweise per<br />
elektronischer Post einzureichen an:<br />
presidence@maisondelachimie.com.<br />
Weitere Informationen auf der Homepage:<br />
www.maisondelachimie.asso.fr<br />
Masterstudiengang "Corrosion<br />
Protection Technology"<br />
N A C H R I C H T E N<br />
Ab dem Wintersemester <strong>20<strong>05</strong></strong>/2006<br />
bietet die Fachhochschule Südwestfalen<br />
den Masterstudiengang "Corrosion<br />
Protection Technology" an, der grundlegendes<br />
Wissen zum Thema Korrosionsschutz<br />
vermittelt.<br />
Weitere Information:<br />
Fachhochschule Südwestfalen<br />
Frau E. Krekeler;<br />
Frauenstuhlweg 31<br />
D-58644 Iserlohn<br />
Tel.: 02371/566-526<br />
Fax: 02371/566-527<br />
Emal: kst@fh-swf,de<br />
Internet: www.fh-swf.de<br />
European Science Foundation (ESF)<br />
Call for Scientific Programme Proposals<br />
The deadline for receipt of proposals<br />
is 4 November <strong>20<strong>05</strong></strong><br />
For more information see:<br />
http://www.esf.org/<br />
PCCP<br />
Bezugspreise 2006:<br />
DBG Personal Members: £216.00<br />
DBG Corporate Members: £1165.00<br />
Bezugsadresse:<br />
RSC Distribution Services<br />
c/o Portland Customer Services<br />
Commerce Way<br />
Colchester<br />
CO2 8HP, U.K.<br />
Tel: +44 (0) 1206 226<strong>05</strong>0, Fax: +44 (0) 1206<br />
226<strong>05</strong>5, Email: sales@rscdistribution.org<br />
151
ZEITSCHRIFT FÜR<br />
PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />
Inhalt Heft 5 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
C. Schulz<br />
Advanced Laser Imaging Diagnostics in Combustion 509<br />
Matthew A. Oehlschlaeger, David F. Davidson,<br />
Jay B. Jeffries, Ronald K. Hanson<br />
Carbon Dioxide Thermal Decomposition: Observation<br />
of Incubation 555<br />
Yuval Ganot, Salman Rosenwaks, Ilana Bar<br />
Action Spectroscopy and Predissociation of<br />
Vibrationally Excited C2HD 569<br />
Katharina Kohse-Höinghaus, Alexander Schocker,<br />
Tina Kasper, Michael Kamphus, Andreas Brockhinke<br />
Combination of Laser- and Mass-Spectroscopic<br />
Techniques for the Investigation of Fuel-Rich Flames 583<br />
Mark A. Payne, Angela P. Milce, Michael J. Frost, Brian J. Orr<br />
Rovibrational Energy Transfer in the 4?CH Manifold of<br />
Acetylene, Viewed by IR-UV Double Resonance<br />
Spectroscopy. 3. State-to-State J-Resolved Kinetics 601<br />
A. Nauert, A. Dreizler<br />
Conditional Velocity Measurements by Simultaneously<br />
Applied Laser Doppler Velocimetry and Planar Laser-<br />
Induced Fluorescence in a Swirling Natural Gas/Air Flame 635<br />
Burak Atakan, Michael Hofstätter, Katharina Kohse-Höinghaus<br />
High-Growth-Rate Chemical Vapor Deposition of Silicon:<br />
an Experimental and Modeling Approach 649<br />
Silvia Scheffler, Markus Sauer, Hannes Neuweiler<br />
Monitoring Antibody Binding Events in Homogeneous<br />
Solution by Single-Molecule Fluorescence Spectroscopy 665<br />
J. Joshua Driscoll, Volker Sick, Roger L. Farrow,<br />
Paul E. Schrader, K.-A. Rizos, R. Peter Lindstedt<br />
NO Reburn and Formation Chemistry in Methane<br />
Diffusion Flames 679<br />
J. Troe, V. G. Ushakov, A. A. Viggiano<br />
SACM/CT Study of Product Energy Distributions<br />
in the Dissociation of n-Propylbenzene Cations 699<br />
J. Troe, V. G. Ushakov, A. A. Viggiano<br />
Classical Trajectory and Statistical Adiabatic Channel<br />
Study of the Dynamics of Capture and Unimolecular<br />
Bond Fission. VII. Thermal Capture and Specific Rate<br />
Constants k(E,J) for the Dissociation of Molecular Ions<br />
152<br />
Inhalt Heft 6 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG ·5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Clemens F. Kaminski<br />
Fluorescence Imaging of Reactive Processes 747<br />
S. K. Gumtya, S. C. Lahiri<br />
Calculation of Gibbs Energy of<br />
Interaction (?G0int) of Neutral Benzoic<br />
Acids and their Anions 775<br />
Rupasri Mandal (Karan), J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri<br />
Studies on Hydrophobic Interaction from<br />
the Conductometric Studies of Medicinal<br />
Compounds (as Salts) 795<br />
Junjiang Zhu, Zhen Zhao, Dehai Xiao, Jing Li,<br />
Xiangguang Yang, Yue Wu<br />
CO Oxidation over the Perovskite-Like<br />
Oxides La2-xSrxMO4 (x = 0.0, 0.5, 1.0; M = Cu, Ni):<br />
A Study from Cyclic Voltammetry 807<br />
Ender Biçer, Elif Çinar<br />
Voltammetric and Spectroscopic Studies<br />
on the Interaction of Pentoxifylline with<br />
Cysteine in the Presence and Absence<br />
of UV Irradiation 817<br />
P. H. Fang<br />
Arrhenius Relation and its Fractalization 831<br />
Roman Wojsz<br />
Argon Adsorption in Active Carbon at 77.3 K 837<br />
Rosana M. Romano, Joanna Czarnowski<br />
Kinetics and Mechanism of the Thermal<br />
Gas-Phase Reaction between NO2 and<br />
Trifluorobromoethene, CF2CFBr 849<br />
E. Makrlík<br />
Extraction Distribution of Bromophenol Blue<br />
and Bromocresol Green in the Two-Phase<br />
Water-1,2-Dichloroethane System 865
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Inhalt Heft 7 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
Mingcan Xu, Wei Wang, Jens Weitkamp, Michael Hunger<br />
Dry-Gel Synthesis of Mesoporous MCM-41<br />
Materials with Modified Pore Structure 877<br />
U. Erlekam, U. A. Paulus, Y. Wang,<br />
H. P. Bonzel, K. Jacobi, G. Ertl<br />
Adsorption of Methane and Ethane<br />
on RuO2(110) Surfaces 891<br />
Vasudev N. Shetti, D. Srinivas, P. Ratnasamy<br />
Ti-Oxo Radicals and Product Selectivity in Olefin<br />
Oxidations over Titanosilicate Molecular Sieves 9<strong>05</strong><br />
Javier Guzman, Juan C. Fierro-Gonzalez,<br />
Veronica Aguilar-Guerrero, Yalin Hao, Bruce C. Gates<br />
Influence of CO and O2 Treatments on the Structure<br />
and Activity of Au/?-Al2O3 Catalysts for CO Oxidation 921<br />
Manfred Schwickardi, Bernd Spliethoff,<br />
Wolfgang Schmidt, Ferdi Schüth<br />
Direct Synthesis of Supported Noble Metal<br />
Catalysts via the Activated Carbon Route 939<br />
Shutian Zhou, Hong Zhao, Ding Ma, Shaojun Miao,<br />
Mojie Cheng, Xinhe Bao<br />
The Effect of Rh Particle Size on the Catalytic<br />
Performance of Porous Silica supported Rhodium<br />
Catalysts for CO Hydrogenation 949<br />
M. Mhamdi, E. Marceau, S. Khaddar-Zine, A. Ghorbel,<br />
M. Che, Y. Ben Taarit, F. Villain<br />
Preparation of Co2+/ZSM5 Catalysts by Solid-State<br />
Reaction: Influence of the Precursor on Cobalt Speciation 963<br />
Vijay Narkhede, Jens Aßmann, Martin Muhler<br />
Structure-Activity Correlations for the Oxidation<br />
of CO over Polycrystalline RuO2 Powder Derived<br />
from Steady-State and Transient Kinetic Experiments 979<br />
J. Wintterlin, T. Zambelli<br />
Active Sites at Finite Coverages - an STM Investigation<br />
of the Dissociation of NO on Ru(0001) 997<br />
Friederike C. Jentoft, Jutta Kröhnert, Robert Schlögl<br />
IR Spectroscopic Investigation of Heteropolymolybdate<br />
Catalysts: Acidic Properties and Reactivity towards<br />
Propene 1019<br />
Inhalt Heft 8 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
ZEITSCHRIFT FÜR<br />
PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />
Martina Havenith, Gerhard W. Schwaab<br />
Attacking a Small Beast: Ar-CO, a Prototype<br />
for Intermolecular Forces 1<strong>05</strong>3<br />
I. A. Stepanov<br />
The Heats of Chemical Reactions: the Van't-Hoff<br />
Equation and Calorimetry 1089<br />
Dip Singh Gill, Avnesh Kumari, Rahul Gupta,<br />
S. P. Jauhar, J. K. Puri<br />
Ion-Association and Solvation of Some Copper (I),<br />
Silver (I) and Tetraalkylammonium Salts in Binary<br />
Mixtures of Acetonitrile with n-Butyronitrile and<br />
N,N-Dimethylacetamide 11099<br />
N. A. Sergeev<br />
Influence of Molecular Hindered<br />
Rotations on NQR Spin Echoes 1107<br />
Yonglian Xiong, Dehai Xiao, Jing Li, Xiaofan Xie,<br />
Xiangguang Yang, Yue Wu<br />
Aerobic Oxidation of Benzyl Alcohol by Fe-System Catalyst 1121<br />
Javid T. Safarov<br />
Vapor Pressure Measurements of LiI + C2H5OH Solutions 1133<br />
Jianji Wang, Lijun Han, Yang Zhao, Yuanchao Pei<br />
Solvation of the Ionic Liquid [C4mim][PF6] in<br />
Aqueous Ethanol Solutions from Molar Volume,<br />
Viscosity and Conductivity Measurements 1145<br />
F. Yakuphanoglu, Shao-Ming Ying<br />
The Thermal Decomposition Kinetics<br />
of [Co(bipy)(H2O)4](C4H4O4) · 4H2O 1159<br />
M. S. A. El-Kader<br />
Empirical Models of the Pair-Polarizability Trace and<br />
Anisotropy from Polarized and Depolarized Interaction-<br />
Induced Light Scattering Spectra for Gaseous Krypton 1169<br />
M. Solc<br />
Averaged Trajectory of Random Walk Fluctuations<br />
Having a Fixed Lifetime and its Application in<br />
Characterization of Simplest Chemical Equilibrium 1185<br />
153
ZEITSCHRIFT FÜR<br />
PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />
Inhalt Heft 9 (<strong>20<strong>05</strong></strong>)<br />
Michael Buback, Matthias Kling, Stefan Schmatz<br />
Decomposition of Tertiary Alkoxy Radicals 12<strong>05</strong><br />
Yuan Qin, John M. Prausnitz<br />
A Molecular-Thermodynamic Lattice Model<br />
for Binary Mixtures 1223<br />
Th. Gittel, Th. Hartwig, K. Schaber<br />
Separation of Organic Compounds from Surfactant<br />
Solutions by Pervaporation. The Influence of a<br />
Micellar Phase on Mass Transfer 1243<br />
Hermann Weingärtner, Ulrich Klask, Gerhard M. Schneider<br />
Solute Diffusion in Supercritical Solvents -<br />
Diffusion Coefficients D128 and Diffusion-<br />
Viscosity Relationship for the Aromatic Model<br />
Solute Biphenyl in Carbon Dioxide 1261<br />
Jingtao Wang, Mikhail A. Anisimov, Jan V. Sengers<br />
Closed Solubility Loops in Liquid Mixtures 1273<br />
Naoya Sakoda, Masahiko Uematsu<br />
Thermodynamic Properties of the Binary Mixture<br />
of Methane and Hydrogen Sulfide 1299<br />
J. Eisenblätter, R. Winter<br />
Pressure Effects on the Structure and Phase Behavior<br />
of Phospholipid-Polypeptide Bilayers - A Synchrotron<br />
Small-Angle X-ray Scattering and 2H-NMR Spectroscopy<br />
Study on DPPC-Gramicidin Lipid Bilayers 1321<br />
154<br />
IMPRESSUM<br />
Bunsen-Magazin<br />
Heft 5 Jahrgang 7<br />
H e r a u s g e b e r :<br />
Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n<br />
B u n s e n - G e s e l l s c h a f t<br />
Michael Dröscher<br />
Klaus Funke<br />
Wolfgang Grünbein<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong><br />
Schriftleiter:<br />
Peter C. Schmidt<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
Petersenstr. 20<br />
D-64287 Darmstadt<br />
T e l . : 06151/16 27 07<br />
F a x : 06151/16 60 15<br />
E-Mail: bunsen@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft:<br />
Dr. Heinz Behret<br />
Varrentrappstr. 40–42<br />
D-60486 Frankfurt<br />
T e l . : 069/7 91 72 01<br />
F a x : 069/7 91 74 50<br />
E-Mail: h.behret@bunsen.de<br />
Internet: http://www.bunsen.de<br />
Technische Herstellung:<br />
VMK-Druckerei GmbH<br />
Faberstraße 17<br />
D-67590 Monsheim<br />
T e l . : 0 6 2 4 3 / 9 0 9 - 1 1 0<br />
F a x : 0 6 2 4 3 / 9 0 9 - 1 0 0<br />
E-Mail: info@vmk-druckerei.de
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
N A C H R I C H T E N<br />
155
N A C H R I C H T E N<br />
156<br />
BUNSEN-MAGAZIN · 7. JAHRGANG · 5/<strong>20<strong>05</strong></strong>
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
Internationale Zusammenarbeit<br />
Nordamerikanische Studierende lernen mit dem Rise-Programm<br />
der GDCh und des DAAD "Forschung made in Germany" kennen.<br />
Zur Förderung des Studierendenaustausches zwischen Nordamerika<br />
und Deutschland starteten die GDCh und der <strong>Deutsche</strong> Akademische<br />
Austauschdienst DAAD 2004 das Programm "Research Internships in<br />
Chemistry". Nach dem erfolgreichen Testlauf in der Chemie hat der<br />
DAAD dieses Programm auf alle Natur- und Ingenieurwissenschaften<br />
erweitert und unter dem Namen "Research Internships in Science and<br />
Engineering", Rise, <strong>für</strong> <strong>20<strong>05</strong></strong> ausgeschrieben. Die GDCh ist <strong>für</strong> die<br />
Chemie erneut daran beteiligt. Das Programm wendet sich auf deutscher<br />
Seite an Doktorandinnen und Doktoranden, die eine/n amerikanische/n<br />
Forschungsassistentin/Forschungsassistenten <strong>für</strong> zwei bis drei Monate<br />
beschäftigen möchten. Auf amerikanischer Seite sind Studierende angesprochen,<br />
die kurz vor ihrem Bachelorabschluss stehen, also noch<br />
"undergraduates" sind. Dieses Konzept stößt auf positive Resonanz: 369<br />
Doktorandinnen und Doktoranden haben Projektangebote <strong>für</strong> das<br />
Sommerprogramm <strong>20<strong>05</strong></strong> eingereicht, davon kamen 71 aus der Chemie.<br />
Etwa 2200 nordamerikanische Studierende haben sich per E-Mail als<br />
Interessenten <strong>für</strong> das Programm registrieren lassen, 383 haben sich<br />
schließlich beworben. Entscheidend <strong>für</strong> die Bewerbung <strong>für</strong> bestimmte<br />
Projekte war das spezifische Fachinteresse, weniger der Hochschulort<br />
oder die Universität.<br />
Auf amerikanischer Seite haben die American Chemical Society und<br />
der Canadian Chemical Society Rise unterstützt. Insgesamt kommen<br />
dieses Jahr 99 Studierende in den Genuss eines Rise-Stipendiums,<br />
davon 83 aus den USA und 16 aus Kanada. 33 Studierende sind "undergraduates"<br />
in Chemie. Ein großer Teil der Bewerber hat hervorragende<br />
Noten, nicht wenige studieren an den renommiertesten amerikanischen<br />
Hochschulen wie Havard, Yale, Princeton, dem MIT oder dem CalTech.<br />
Bereits im Juni trafen die ersten Praktikanten an "ihrer" deutschen Universität<br />
ein. Verteilt wurden die Praktikanten auf 56 Hochschulen in<br />
42 Städten in ganz Deutschland. Zur Halbzeit ihres Aufenthaltes wurden<br />
die Stipendiaten vom 14. bis 16. Juli zu einem Treffen nach Heidelberg<br />
eingeladen, um sich gegenseitig sowie die GDCh und den DAAD kennen<br />
zu lernen. Auf dem Programm standen auch Exkursionen zur BASF,<br />
Ludwigshafen, zu Merck, Darmstadt, und zu DaimlerChrysler, Stuttgart.<br />
Rise wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik<br />
Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit durch den Fonds der Chemischen<br />
Industrie sowie durch Industrieunternehmen gefördert.<br />
Rise unterstützt die Bemühungen der deutschen Universitäten um eine<br />
stärkere Internationalisierung. Oft wird bemängelt, dass nur wenige<br />
Naturwissenschaftler aus Nordamerika nach Deutschland kommen.<br />
Der Erfolg des Rise-Programms zeigt, dass sich nordamerikanische<br />
Studierende <strong>für</strong> "Forschung made in Germany" begeistern lassen.<br />
U n t e r Anleitung von Doktoranden arbeiteten die wissenschaftlichen<br />
Praktikanten an laufenden Forschungsprojekten mit und sammelten<br />
dabei Erfahrungen im Labor. Sie lernten die Studienmöglichkeiten in<br />
Deutschland kennen und kehren vielleicht später als Doktorand oder<br />
als Postdoc an eine deutsche Universität zurück.<br />
N A C H R I C H T E N<br />
Auch die deutschen Doktorandinnen und Doktoranden profitierten<br />
von dem Programm, zum einen durch die Unterstützung bei ihrer Arbeit<br />
und durch die Anregung zur fachlichen Diskussion mit dem Stipendiaten<br />
und der damit verbundenen Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse,<br />
zum anderen durch Erfahrungen in der Mitarbeiterführung und durch<br />
Knüpfen von Kontakten zu amerikanischen Universitäten.<br />
Informationen zum Rise-Programm finden sich unter www.daad.de/rise.<br />
Internationale Karrierewege aufzeigen:<br />
Zweite GDCh-RSC-Industrie-Tour<br />
Die beiden größten europäischen chemischen Gesellschaften, GDCh<br />
und ihre britische Schwestergesellschaft, Royal Society of Chemistry<br />
(RSC), fördern den internationalen Austausch von Studierenden und<br />
Jungwissenschaftlern. Um Möglichkeiten <strong>für</strong> junge Wissenschaftler<br />
aufzuzeigen, organisierten GDCh und RSC vom 5. bis 9. Juni zum<br />
zweiten Mal eine internationale Industrie-Tour <strong>für</strong> 20 Doktoranden aus<br />
England und Deutschland.<br />
Ausgangspunkt der Tour war Köln. Nach einer Präsentation der gastgebenden<br />
Gesellschaften durch Dr. Kurt Begitt (GDCh) und Dr. Josephine<br />
Tunney (RSC) stand als erstes Teamarbeit auf dem Programm: Die<br />
Doktoranden befassten sich mit chemischen Fragestellungen und<br />
stellten Lösungswege vor. Die eigentliche Tour begann am folgenden<br />
Tag. Die erste Etappe war Leverkusen, wo sich die Gruppe einen Tag<br />
lang über Bayer informierte. Am zweiten Tour-Tag besuchten die<br />
Doktoranden Henkel in Düsseldorf und lernten dort verschiedene Bereiche<br />
des Unternehmens kennen, insbesondere erhielten sie Einblick in die<br />
Forschung und in die Verpackungsentwicklung. Von Düsseldorf ging<br />
es dann nach Manchester, von wo aus die Nachwuchs-Chemiker<br />
Station bei Unilever in Port Sunlight machten und sich über Forschung<br />
und Entwicklung von Wasch- und Körperpflegemitteln informierten.<br />
Der letzte Tag der fünftägigen Industrie-Studienreise stand im Zeichen<br />
der Pharmazie. Besucht wurde der Pharmaunternehmen AstraZeneca<br />
in Macclesfield, das ein Programm vor allem <strong>für</strong> die forschungsinteressierten<br />
Doktoranden bot.<br />
Neben den Firmenexkursionen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, in<br />
einer Poster-Session ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorzustellen<br />
und mit Industrievertretern zu diskutieren. Eine Jury mit Vertretern<br />
von AstraZeneca, Bayer und Unilever hatte die Aufgabe, die durchweg<br />
ambitionierten Arbeiten und Präsentationen zu bewerten. Den ersten<br />
Preis <strong>für</strong> die beste Posterpräsentation erhielt Christian Bongards,<br />
Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Bioanorganische Chemie in Mülheim an der<br />
Ruhr, der zweite Preis ging an Emma Welsh, Kings College London.<br />
Das Programm soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.<br />
Kurt Begitt, Frankfurt am Main<br />
157