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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 89<br />

burg und die NPD nur in Sachsen zur Wahl an. Das „DVU-Wahlprogramm<br />

Brandenburg <strong>2004</strong>“ versuchte, mit den Kernthemen<br />

Massenarbeitslosigkeit, soziale Gerechtigkeit, Überfremdung<br />

und Kriminalität auch Wähler außerhalb der rechtsextremistischen<br />

Szene anzusprechen. <strong>Die</strong> Parolen der Plakate<br />

enthielten insbesondere die bekannte DVU-Agitation<br />

„Schnauze voll?“, „Kriminelle Ausländer raus“ und „Deutsche<br />

Arbeitsplätze zuerst für Deutsche“. Angesichts der aufkommenden<br />

Kritik an den Sozialreformen der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

machte die DVU den angeblichen Sozialabbau zu einem zusätzlichen<br />

Thema ihres Wahlkampfes und warb mit Plakaten<br />

wie „Sauerei Hartz IV. Wehrt Euch! <strong>Die</strong>smal DVU!“. Daneben<br />

setzte sie Fernseh- und Radio-Werbespots ein, die auch im Internet<br />

eingestellt waren. In einem Werbespot versuchte die DVU, die politische<br />

Arbeit der 2001 verstorbenen SPD-Politikerin Regine Hildebrandt<br />

für sich zu instrumentalisieren. Aufgrund einer einstweiligen<br />

Verfügung <strong>des</strong> Landgerichts Potsdam durfte das Bild von Regine<br />

Hildebrandt in dem Fernseh-Spot nicht mehr gezeigt werden. Mit einem<br />

Endergebnis von rund 71.000 Zweitstimmen und damit 6,1 %<br />

(1999: 5,28 %) ist die DVU im Landtag von Brandenburg nunmehr mit<br />

sechs Abgeordneten vertreten.<br />

<strong>Die</strong> fünfköpfige bzw. seit September sechsköpfige DVU-Fraktion im<br />

Brandenburger Landtag bemühte sich - vor dem Hintergrund einer<br />

miserablen Selbstdarstellung von DVU-Fraktionen in verschiedenen<br />

früheren Lan<strong>des</strong>parlamenten - um ein seriöses Erscheinungsbild. Sie<br />

gab regelmäßig eine Fraktionszeitschrift heraus, die auch auf der eigenen<br />

Internet-Homepage eingestellt wurde. Einige Abgeordnete<br />

präsentierten sich dort in Videoclips und mit Fotos. Auch ausgewählte<br />

Gesetzentwürfe der DVU-Fraktion wurden im Internet eingestellt.<br />

<strong>Die</strong> politische Biografie FREYs und damit auch die Entwicklung der<br />

DVU ist stark von wechselnden Bündnissen und Kooperationen mit<br />

Rechtsextremisten bzw. rechtsextremistischen Organisationen (auch<br />

im Ausland) geprägt. Obwohl die DVU immer wieder versucht hatte,<br />

die NPD für ihre Ziele zu instrumentalisieren, stand sie dieser Partei<br />

bis zum Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg am<br />

19. September eher feindselig gegenüber. Auf einen Vorstoß der NPD<br />

hin erfolgte dann jedoch eine Einigung über die jeweilige Wahlteilnahme<br />

in Sachsen bzw. Brandenburg. Offensichtlich durch den beiderseitigen<br />

Wahlerfolg motiviert, trafen der DVU-Vorsitzende FREY<br />

und der NPD-Vorsitzende VOIGT am 22. September die weitere Absprache,<br />

„dass beide Parteien auf Dauer zusammenwirken und darauf<br />

hinarbeiten, dass jeweils nur eine nationale Liste zu Landtagswahlen,<br />

zur Bun<strong>des</strong>tagswahl und zur Europawahl antritt“ (vgl. auch Nr. 1.2).<br />

DVU-Abgeordnete<br />

im Landtag von<br />

Brandenburg<br />

Bündnisse und<br />

Kooperationen<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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