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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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84 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Revisionistische<br />

Relativierung<br />

<strong>des</strong> Holocaust<br />

Relativierung<br />

weiterer NS-<br />

Verbrechen<br />

Vorgänge in Israel und Palästina polemisch kommentiert.<br />

Schon die Vielzahl der einschlägigen Artikel mit Schlagzeilen<br />

wie „Wird Deutschland ein zweites Israel? -<br />

Judenemigration wird legalisiert“ 35 und „<strong>Die</strong> Macht der<br />

0,12 Prozent - Jüdischer Einfluss am Beispiel von Radio<br />

und Fernsehen“ 36 soll dem Leser einen angeblich bedrohlichen<br />

Einfluss „antideutscher Juden“ und eine vor<br />

allem gegen Deutschland gerichtete Verschwörung suggerieren.<br />

Am Ende der Artikel wird häufig die mit antisemitischen Anklängen<br />

durchsetzte Publikation „Das Netz - Israels Lobby in Deutschland“ <strong>des</strong><br />

„FZ - Freiheitlicher Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH“ (FZ-Verlag) 37<br />

als weiterführende Literatur angepriesen. Der FZ-Verlag bietet zudem<br />

das Buch „Jüdische Kriegserklärungen an Deutschland“ an, in<br />

dem ebenfalls der rechtsextremistische Mythos einer massiven Bedrohung<br />

durch das Judentum übernommen und fortgeschrieben<br />

wird.<br />

<strong>Die</strong> Partei bemühte sich auch weiterhin, den Holocaust zu relativieren.<br />

Das historische Wissen über den Völkermord an den europäischen<br />

Juden wurde hierbei mit Fälschungsvorwürfen und historisch<br />

längst widerlegten, aber als scheinbar aktuell dargestellten Sachverhalten<br />

vermengt und in Frage gestellt. In diesem Zusammenhang<br />

wird immer wieder eine Opferrolle Deutschlands beschworen. In<br />

Beiträgen zum „Holocaust-Gedenktag“ am 27. Januar mit Schlagzeilen<br />

wie „Holocaust-Tag im hohen Haus - Hitler, fast 60 Jahre tot, im<br />

Bun<strong>des</strong>tag so ‚präsent’ wie nie“ und „Kein Gedenktag und kein<br />

Mahnmal - <strong>Die</strong> Deutschen sind bis heute Opfer zweiter Klasse“ 38<br />

gerät der Holocaust zur Nebensache; im Vordergrund steht die Aufrechnung<br />

von Opferzahlen. <strong>Die</strong> NZ agitierte erneut in einer Vielzahl<br />

von Artikeln gegen die Planung und Errichtung von Holocaust-<br />

Mahnmalen, die sie als Negativsymbole einer angeblich einseitigen<br />

Vergangenheitsbewältigung betrachtet. In Beiträgen mit Überschriften<br />

wie „208 NS-Gedenkorte allein in München - Vom ‚Drückebergergasserl’<br />

zum ‚Platz der Opfer <strong>des</strong> Nationalsozialismus’“ 39 sowie „Bis<br />

hin zu den verfolgten Gartenzwergen - Ein Kranz von NS-Gedenkstätten<br />

in Berlin“ 40 wurde die Zahl der bereits bestehenden Mahnmale<br />

kritisiert.<br />

Immer wieder relativiert die Wochenzeitung auch weitere NS-Verbrechen,<br />

um das „Dritte Reich“ in günstigerem Licht darzustellen. Zu<br />

diesem Zweck präsentiert die NZ ein weltweites Register der Gräuel-<br />

35 NZ Nr. 36/<strong>2004</strong>, S. 4.<br />

36 NZ Nr. 27/<strong>2004</strong>, S. 11.<br />

37 Der Verlag wird von FREYs Ehefrau geleitet.<br />

38 NZ Nr. 07/<strong>2004</strong>, S. 8.<br />

39 NZ Nr. 01-02/<strong>2004</strong>, S. 1.<br />

40 NZ Nr. 04/<strong>2004</strong>, S. 2.

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