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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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82 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

Eine originäre Parteizeitung existiert nicht; wegen der uneingeschränkt<br />

beherrschenden Stellung FREYs kann jedoch die NZ als das<br />

Presseorgan der Partei angesehen werden, das deren programmatische<br />

Linie widerspiegelt. Für den redaktionellen Teil der „nationalfreiheitlichen“<br />

Zeitung werden - ebenso wie für die Eigendarstellung<br />

von DVU und DSZ-Verlag im Internet - vorzugsweise politische Themen<br />

und Ereignisse ausgewählt, die sich durch verzerrte - häufig verschwörungstheoretisch<br />

geprägte - Darstellung in den rechtsextremistischen<br />

Themenfeldern der Partei agitatorisch nutzen lassen. Viele<br />

NZ-Artikel enden mit dem Hinweis auf einschlägige Bücher aus<br />

FREYs Verlagen, die als weiterführende, das angeschnittene Thema<br />

vertiefende Literatur empfohlen werden. Bei diesen Publikationen<br />

handelt es sich häufig nur um Zusammenstellungen früherer NZ-Berichte.<br />

28 In zahlreichen NZ-Beiträgen wird aber auch auf neu aufgelegte<br />

und in Vorbereitung befindliche und zukünftig erscheinende<br />

Bücher hingewiesen. Ein wesentliches Interesse FREYs besteht neben<br />

der politischen Agitation in der Umsatz- und Gewinnmaximierung<br />

durch intensive Werbung für seine Verlagsgeschäfte.<br />

In der Agitation der NZ nimmt das Thema „Ausländer in Deutschland“<br />

einen breiten Raum ein. Einen weiteren Themenschwerpunkt<br />

bilden tendenziöse und verharmlosende Beiträge zur nationalsozialistischen<br />

Vergangenheit. Außerdem werden Ressentiments gegen<br />

Juden geschürt. Ferner werden der demokratische Rechtsstaat und<br />

seine Repräsentanten angegriffen.<br />

Den Autoren geht es dabei nicht um die sachliche Darstellung in einem<br />

demokratischen Meinungsstreit, sondern um Pauschalisierungen<br />

und Herabwürdigungen. <strong>Die</strong>s machen die Vielzahl und ständige<br />

Wiederholung solcher Beiträge deutlich.<br />

<strong>Die</strong> fremdenfeindliche Einstellung der Partei zeigt sich in der einseitig-negativen,<br />

stereotypen und verzerrenden Berichterstattung der<br />

NZ über Ausländer, Ausländerkriminalität und Asylmissbrauch.<br />

Durch die ständige Wiederholung aggressiver Schlagzeilen wie „Zigeuner-Banden<br />

schicken Kinder auf <strong>Die</strong>bestour“ 29 , „Wie Ausländerbanden<br />

Deutschland terrorisieren“ 30 und „Eine Stadt<br />

wehrt sich gegen Ausländerkriminalität - Nächtliche Ausgangssperre<br />

für Asylbewerber gefordert“ 31 sollen die in<br />

Deutschland lebenden Ausländer generell als Kriminelle<br />

gebrandmarkt werden. Durch Anreicherung mit Statistiken<br />

und eigenen Schaubildern versucht die Zeitung,<br />

28 So beispielsweise die Bücher: „Helden der Wehrmacht - Unsterbliche deutsche Soldaten“,<br />

„Schweinejournalismus? - Wenn Medien hetzen, türken und linken“, „Lexikon der antideutschen<br />

Fälschungen - 200 Lügen und populäre Irrtümer von A - Z“.<br />

29 NZ Nr. 18/<strong>2004</strong>, S. 7.<br />

30 NZ Nr. 27/<strong>2004</strong>, S. 1.<br />

31 NZ Nr. 35/<strong>2004</strong>, S. 5.

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