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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

<strong>Die</strong> Mitgliederentwicklung war rückläufig. Um die Jahreswende<br />

2003/<strong>2004</strong> löste sich der JN-Lan<strong>des</strong>verband Berlin-Brandenburg um<br />

seinen Vorsitzenden Jens PAKLEPPA auf. PAKLEPPA und andere ehemalige<br />

Mitglieder <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> setzten - zusammen mit ehemaligen<br />

Mitgliedern der NPD aus Berlin und Brandenburg - ihre Aktivitäten<br />

in der Anfang <strong>2004</strong> gegründeten rechtsextremistischen<br />

„Bewegung Neue Ordnung“ fort.<br />

2. „Deutsche Volksunion“ (DVU)<br />

gegründet: 1987 *<br />

Sitz:<br />

München<br />

Bun<strong>des</strong>vorsitzender: Dr. Gerhard FREY<br />

Mitglieder:<br />

11.000 (2003: 11.500) **<br />

Publikation: „National-Zeitung/<br />

Deutsche Wochen-Zeitung“ (NZ),<br />

Auflage: 40.000 **,<br />

wöchentlich<br />

* DVU e. V. 1971 als Verein gegründet,<br />

1987 als Partei konstituiert,<br />

1987 - 1991 „DVU - Liste D“<br />

** geschätzt<br />

<strong>Die</strong> DVU als mitgliederstärkste Partei im rechtsextremistischen Parteienspektrum<br />

wird seit ihrer Gründung vom Bun<strong>des</strong>vorsitzenden<br />

Dr. Gerhard FREY zentralistisch und autokratisch geführt sowie weitestgehend<br />

finanziert. 27 FREY ist Inhaber der „DSZ - Druckschriftenund<br />

Zeitungsverlag GmbH“ (DSZ-Verlag) und Herausgeber der<br />

wöchentlich erscheinenden „National-Zeitung/Deutsche Wochen-<br />

Zeitung” (NZ), der auflagenstärksten periodischen Publikation im Bereich<br />

<strong>des</strong> Rechtsextremismus in Deutschland.<br />

2.1 Zielsetzung und Methode<br />

Kernpunkt der verfassungsfeindlichen Ausrichtung der<br />

Partei ist ein übersteigerter, deutsche Interessen verabsolutierender<br />

Nationalismus. Daraus speisen sich fremdenfeindliche,<br />

antisemitische und antiamerikanische<br />

Agitationsmuster sowie ein umfassender Revisionismus.<br />

Ausländer und Juden werden pauschal diskreditiert<br />

und dienen der Partei als antideutsche Feindbilder.<br />

27<br />

So kreditiert FREY im Wesentlichen das Defizit der DVU, das 1989 entstanden war. <strong>Die</strong> Partei<br />

hatte damals als „DVU - Liste D“ mit Unterstützung der NPD an der Europawahl teilgenommen<br />

und diese Wahl mit einem riesigen Defizit abgeschlossen. Erklärtes Ziel war der Einzug<br />

in das Europaparlament. FREY hatte dazu nach eigenen Angaben ca. 9,2 Millionen Euro für<br />

zahlreiche spektakuläre Aktionen in den Wahlkampf investiert. Wegen <strong>des</strong> Ergebnisses von<br />

1,6 % der Stimmen erhielt die DVU jedoch lediglich rund 1,89 Millionen Euro an Wahlkampfkostenerstattung.<br />

<strong>Die</strong> seinerzeit entstandene Verschuldung der DVU konnte bislang nicht<br />

ausgeglichen werden.<br />

81<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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