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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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78 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

„Vier-Säulen-<br />

Konzept“<br />

Teilnahme an<br />

Wahlen<br />

stand gewählt wurde als Beisitzer u. a. der Neonazi Thorsten HEISE.<br />

Neben ihm haben vier weitere Mitglieder <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>vorstan<strong>des</strong><br />

ebenfalls ihre politischen Wurzeln im Neonazi-Lager.<br />

In seiner Parteitagsrede erklärte VOIGT zur künftigen Strategie, die<br />

NPD werde an ihrem „Drei-Säulen-Konzept“ festhalten. Hier seien<br />

der „Kampf um die Parlamente“ und der „Kampf um die Straße“ erfolgreicher<br />

gewesen als der „Kampf um die Köpfe“, bei dem die zu<br />

gewinnenden „Köpfe“ noch „vom Denken unserer Feinde“ befreit<br />

werden müssten. Als „vierte Säule“ fügte VOIGT den „Kampf um den<br />

organisierten Willen“ in das Konzept ein. <strong>Die</strong>s sei der „Versuch der<br />

Konzentration möglichst aller nationalen Kräfte“, um Macht durch<br />

den „organisierten Willen“ zu erlangen. VOIGT skizzierte das weitere<br />

gemeinsame Vorgehen mit der DVU als eine „absolut gleichberechtigte<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit“. Beide Parteien würden<br />

weiterhin bestehen bleiben und künftig Wahlabsprachen bzw. gemeinsame<br />

Listen oder Listenverbindungen dort anstreben, wo dies<br />

das Wahlrecht ermögliche. So werde die NPD zu den Landtagswahlen<br />

in Schleswig-Holstein im Februar 2005 als „einzige nationale<br />

Kraft“ kandidieren. Zur Bun<strong>des</strong>tagswahl 2006 werde die NPD Listenführerin<br />

sein, während Führungskräfte der DVU bereit seien, auf den<br />

NPD-Listen zu kandidieren. Im Gegenzug werde die DVU zur Europawahl<br />

2009 Listenführerin mit Kandidaten der NPD auf der DVU-Liste<br />

sein. Der „Kampf um den organisierten Willen“ erfahre nachhaltige<br />

Unterstützung aus den Reihen der „Deutschen Partei“, der „Freien“<br />

sowie ehemaliger Mitglieder der REP.<br />

Mit Wahlerfolgen, die mit dem Einzug der Partei in den sächsischen<br />

Landtag gipfelten, erlangte die NPD erstmals seit 1969 26 als Wahlpartei<br />

wieder Bedeutung. <strong>2004</strong> beteiligte sie sich an der Wahl zum Europäischen<br />

Parlament, an vier Landtagswahlen sowie in sechs Ländern<br />

auch an Kommunalwahlen. Bei der Europawahl<br />

am 13. Juni konnte die Partei mit 241.743 Stimmen (=<br />

0,9 %) ihren Wähleranteil gegenüber 1999 (107.662<br />

Stimmen = 0,4 %) mehr als verdoppeln. Auch bei den<br />

Landtagswahlen konnte sich die NPD gegenüber den<br />

vorherigen Wahlen verbessern, teilweise erzielte sie sogar<br />

spektakuläre Zugewinne. Bei der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft<br />

am 29. Februar erhielt die Partei 0,3 % der Stimmen; 2001 hatte<br />

sie sich nicht an der Wahl beteiligt. Bei der Landtagswahl am 13. Juni<br />

in Thüringen erzielte die NPD einen Stimmenanteil von 1,6 % (1999:<br />

0,2 %). Am 5. September erhielt die NPD bei der saarländischen Landtagswahl<br />

4,0 % der Stimmen (1999 hatte sie nicht an der Wahl teilgenommen).<br />

Bei der Landtagswahl in Sachsen am 19. September errang<br />

die NPD mit 190.909 Stimmen einen Anteil von 9,2 % (1999: 1,4 %) und<br />

zog mit 12 Abgeordneten in den Landtag ein.<br />

26 Im Jahr 1969 verpasste die NPD mit 4,3 % nur knapp den Einzug in den Bun<strong>des</strong>tag.

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