02.07.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Kurz vor dem Wahlerfolg in Sachsen erklärten mehrere führende<br />

Protagonisten der Neonazi-Szene - beispielsweise Thomas WULFF<br />

und Thorsten HEISE - ihren Beitritt zur NPD. HEISE wurde auf dem<br />

Bun<strong>des</strong>parteitag am 30./31. Oktober in den NPD-Parteivorstand gewählt.<br />

Auch der Neonazi Christian WORCH - bislang einer der profiliertesten<br />

Kritiker der NPD - schließt eine punktuelle Zusammenarbeit<br />

mit der Partei nicht mehr aus. Zu dem Verhältnis der NPD zu den<br />

„Freien und dem nationalen Widerstand“ erklärte VOIGT auf dem<br />

Bun<strong>des</strong>parteitag, man plane keine „gegenseitige Übernahme“, sondern<br />

sehe sich als „Bestandteil <strong>des</strong> gemeinsamen Widerstan<strong>des</strong>“ (vgl.<br />

hierzu auch Kap. IV).<br />

Nach dem für die NPD überraschend erfolgreichen Abschneiden bei<br />

der Europawahl am 13. Juni und insbesondere bei den Kommunalwahlen<br />

in Sachsen setzte die Parteiführung wieder auf eine Annäherung<br />

an das übrige rechtsextremistische Parteienspektrum. Auf Initiative<br />

der NPD kam es am 23. Juni zu einem Abkommen mit der<br />

DVU über die Beteiligung an den Landtagswahlen in Brandenburg<br />

und Sachsen am 19. September (vgl. Abschnitt: „Teilnahme an<br />

Wahlen“). Nach der für beide Parteien erfolgreichen Wahlabsprache<br />

verständigten sich der NPD-Parteivorsitzende Udo VOIGT und der<br />

DVU-Vorsitzende Dr. Gerhard FREY am 22. September in Berlin darauf,<br />

auch für kommende Wahlen Bündnisse einzugehen. Man sei<br />

übereingekommen - so die DVU auf ihrer Homepage - auf Dauer zusammenzuwirken<br />

und darauf hinzuarbeiten, dass jeweils nur eine<br />

„nationale Liste“ zu Landtagswahlen, zur Bun<strong>des</strong>tagswahl und zur<br />

Europawahl antrete. Bei einem weiteren Treffen am 12. Oktober in<br />

München bekräftigten VOIGT und FREY, dass ihre Parteien bei Landtags-,<br />

Bun<strong>des</strong>tags- und Europawahlen nicht gegeneinander oder nebeneinander<br />

antreten, sondern „zusammenwirken“. <strong>Die</strong> REP-Bun<strong>des</strong>führung<br />

lehnte dagegen das Bündnisangebot der NPD ab und<br />

erklärte im Internet, die „Option einer Annäherung oder Kooperation<br />

mit der NPD“ stelle sich für die REP überhaupt nicht. 25 <strong>Die</strong>ser<br />

Kurs wurde auf dem Bun<strong>des</strong>parteitag der REP am 27./28. November<br />

in Veitshöchheim bei Würzburg (Bayern) bestätigt (vgl. dazu Nr. 3).<br />

<strong>Die</strong> von der NPD betriebenen Bemühungen um die Schaffung einer<br />

„deutschen Volksfront“ erreichten mit dem Bun<strong>des</strong>parteitag der Partei<br />

am 30./31. Oktober in Leinefelde (Thüringen) ihren vorläufigen<br />

Höhepunkt. <strong>Die</strong> Delegierten unterstützten den Kurs <strong>des</strong> Parteivorsitzenden<br />

zur „Schaffung einer Volksfront von rechts“, indem sie VOIGT<br />

bei der Neuwahl <strong>des</strong> 19-köpfigen NPD-Parteivorstan<strong>des</strong> mit 86,8 Prozent<br />

der Stimmen in seinem Amt bestätigten. Neu in den Parteivor-<br />

25<br />

77<br />

Annäherung an das<br />

übrige rechtsextremistischeParteienspektrum<br />

Bun<strong>des</strong>parteitag<br />

bestätigt Kurs der<br />

Schaffung einer<br />

„deutschen Volksfront“<br />

Einem Bericht der „Berliner Zeitung“ vom 16. November <strong>2004</strong> zufolge führt die NPD Vorgespräche<br />

mit Mitgliedern der „Deutschen Partei“ (DP) und der „Deutschen Sozialen Union“ BERICHT<br />

(DSU). Ziel sei es - so angeblich ein „Parteisprecher“ - die „Nationale Volksfront“ auf eine<br />

breitere Basis zu stellen. <strong>2004</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!