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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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76<br />

Finanzielle Situation<br />

verbessert<br />

Demonstrationen<br />

als Erfolg der<br />

Bündnispolitik<br />

Annäherung an die<br />

Neonazi-Szene<br />

R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

deutlicher Wahlerfolge - einen merklichen Aufwärtstrend. Ende <strong>des</strong><br />

Jahres gehörten der NPD rund 5.300 Mitglieder (2003: 5.000) an.<br />

<strong>Die</strong> finanzielle Situation der NPD war seit Jahren angespannt. Es ist<br />

davon auszugehen, dass sie sich aufgrund der Wahlerfolge und der<br />

dadurch zu erwartenden Zahlungen aus der staatlichen Teilfinanzierung<br />

konsolidiert. Dazu beigetragen haben dürfte auch ein erhöhtes<br />

Spendenaufkommen. So erklärte der Parteivorsitzende Udo VOIGT in<br />

einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ vom 29. Oktober, das<br />

Spendenaufkommen der NPD sei schon nach der Landtagswahl im<br />

Saarland „gewaltig angesprungen“. Es habe sich verfünffacht. Man<br />

investiere wieder in die NPD.<br />

Ihren „Kampf um die Straße“ setzte die NPD auch <strong>2004</strong> fort und führte -<br />

zumeist zusammen mit Neonazis und Skinheads - rund 40 24 Demonstrationen<br />

durch (2003: rund 50). Themenschwerpunkt waren die Proteste<br />

gegen die Sozialreformen der Bun<strong>des</strong>regierung. <strong>Die</strong> NPD führte<br />

zu dieser Thematik - insbesondere in Ostdeutschland - min<strong>des</strong>tens 15<br />

eigene Demonstrationen mit bis zu 300 Teilnehmern durch. Darüber<br />

hinaus beteiligten sich NPD-Mitglieder/-Funktionäre an Protestveranstaltungen<br />

<strong>des</strong> bürgerlichen Lagers gegen „Hartz IV“. Am 1. Mai führte<br />

die NPD in Berlin-Lichtenberg - gemeinsam mit „Freien Nationalisten“<br />

- eine Demonstration durch, an der nach Polizeiangaben rund 2.300<br />

(2003: rund 1.300) Personen teilnahmen. Am Pressefest <strong>des</strong> zur NPD<br />

gehörenden „Deutsche Stimme“-Verlages am 7. August in Mücka<br />

(Sachsen) nahmen rund 7.000 Personen teil (2003: rund 2.500). Wesentlicher<br />

Anziehungspunkt dürfte hier allerdings erneut das Musikprogramm<br />

und nicht der politische Inhalt gewesen sein. Zudem beteiligte<br />

sich die NPD wieder an Demonstrationen der Neonazi-Szene. So<br />

trat VOIGT anlässlich der Rudolf-Heß-Gedenkveranstaltung am 21. August<br />

im bayerischen Wunsiedel als Redner auf (vgl. auch Kap. IV).<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> gab die NPD die durch das Verbotsverfahren taktisch<br />

bedingte Zurückhaltung gegenüber der Neonazi-Szene auf. Der Partei<br />

gelang es, bedeutende Teile der „Freien Nationalisten“ in ihr Konzept<br />

zur Schaffung einer „deutschen Volksfront“ einzubinden.<br />

Bereits in der April-Ausgabe der „Deutschen Stimme“ erklärte VOIGT:<br />

„Wir wollen uns nun als die Partei aller nationalen Kräfte präsentieren<br />

... Der nationale Widerstand auf der Straße braucht einen starken<br />

Arm in den Parlamenten. Eine nationale Fundamentalopposition im<br />

Parlament braucht eine starke Kraft auf der Straße.“<br />

(„Deutsche Stimme“ Nr. 4/<strong>2004</strong>, S. 18)<br />

24 <strong>Die</strong> Zahl erhöht sich durch Infostände und zahlreiche, meist kleinere Wahlkampfveranstaltungen.

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