Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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68 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN Rentenklau und Korruption“ am 23. Oktober in Hannover wie folgt: „Und wenn wir es geschafft haben, wirklich alle in der nationalen Op- position zu vereinigen, unter welchen Vorzeichen auch immer, dann wird es dereinst einen Sternmarsch nach Berlin geben, und da wird uns keiner dieser Hochverräter mehr entkommen. Da wird jede Ausfallstraße gesperrt sein. Barrikaden werden stehen. Dann ist Deutschland wieder erwacht. ... Wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommen sollte, mit dem linksfaschistischen Pöbel da vorne, dann weiß ich, dass diese über 200 deutschen Männer und Frauen wie eine Front stehen und in diesen Kampf gehen wie in einen Gottesdienst.“ Der rechtsextremistische Autor Roland WUTTKE stellte in seiner Rede während einer NPD-Demonstration am 2. Oktober in Erlangen zum Thema „Quittung für Hartz IV - Sozialabbau stoppen - Nationale Solidarität durchsetzen“ palästinensische Selbstmordattentäterinnen als Vorbild dar: „Wir haben eine große Botschaft. Wir haben wieder etwas, was die Ju- gend zum Kampf animiert. Es ist der große Idealismus. Und fragt euch doch einmal: Welche Kraft ist denn mächtiger? Erinnert euch an die Bilder der jungen Palästinenserinnen, junge Mütter, die sich den Sprengstoffgürtel umschnallen, um für ihr Volk, ihre Nation in den Tod zu gehen. Das ist es.“ „Wortergreifungs- In seiner Rede auf dem Bundesparteitag hob VOIGT erneut die Bestrategie“ deutung der „Wortergreifungsstrategie“ im „nationalen Befreiungskampf“ hervor und forderte: „Gehen wir auf die anderen zu, machen wir ihnen klar, daß wir nicht mehr und nicht weniger als eine Volksgemeinschaft anstreben. Drängen wir ihnen unsere Gedanken auf, ja zwingen wir sie dazu, sich mit uns, unseren Forderungen und Zielsetzungen zu beschäftigen.“ Die NPD setzte diese „Wortergreifungsstrategie“ auch in die Praxis um. Am 12. Januar sprengte eine Gruppe von Rechtsextremisten die Podiumsdiskussion „Neofaschismus - eine Gefahr für die Gesellschaft?“ in der Volkshochschule in Buxtehude (Niedersachsen); der Veranstaltungsleiter brach die Diskussion aus Sicherheitsgründen bereits zu Beginn ab. Unter den etwa 25 Störern befand sich auch der

R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 69 stellvertretende NPD-Landesvorsitzende von Niedersachsen, Adolf DAMMANN. Der NPD-Bundesgeschäftsführer SCHWERDT erklärte am 14. Januar auf der Homepage der Partei, der Abbruch solle jedem Aktivisten „Mut machen, zukünftig immer auf ähnlichen Veranstaltungen Gesicht zu zeigen, um so die Volksverhetzer in der Öffentlichkeit vorzuführen.“ Die NPD nutzte die Debatte um die Zukunft der sozialen Sicherungs- Agitation gegen 20 systeme für ihre Propaganda gegen den verhassten „FDGO-Staat“. Sozialreformen So erklärte ein regelmäßig für die „Deutsche Stimme“ schreibender Autor, die soziale Raubbaupolitik, die sich hinter dem Etikett „Hartz IV“ verberge, sei auch ein Angriff des „liberalkapitalistischen Systems“ auf seine bisher treueste Gefolgschaft, die Mittelschicht. Wer in der „BRD“ aber nichts mehr zu verlieren habe, könne nur in einem neuen Deutschland alles gewinnen. Der soziale Absturz der Mittelschicht berge „gewaltigen politischen Sprengstoff“. Der Autor gelangte zu dem Fazit: „Und ob es die Protestierenden nun wahrhaben wollen oder nicht, sie stellen mit ihren Montagsdemonstrationen die Systemfrage und befinden sich damit historisch in allerbester Gesellschaft. ... Eine dauer- hafte Besserung der Zustände mit Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung kann es im Ausbeutersystem der Globalisierer nicht geben, sondern nur in der raumorientierten Wirtschaft der Volksgemeinschaft, die jedem das Seine gibt. Der Protest gegen Hartz IV darf sich daher nicht in fruchtlosen Diskussionen um sozialpolitische Verbesserungen des abgewirtschafteten Systems erschöpfen, sondern er muß den Systemwechsel einfordern.“ („Deutsche Stimme“ Nr. 9/2004, S. 9) Jürgen GANSEL, Mitglied im NPD-Bundesvorstand, erklärte in derselben Ausgabe der „Deutschen Stimme“ unter der Überschrift „Was lange gärt, wird endlich Wut“: 20 „In Berlin und anderswo beginnen die morschen Knochen der Volksbetrüger zu zittern: Zum einen, weil mit den neuen ‚Montagsdemos‘ die Analogie zum Untergang der DDR gezogen wird, zum anderen, weil sich die nationale Opposition erfolgreich an den Protesten beteiligt und durch die Verbindung des Nationalismus mit sozialen und antikapitalistischen Forderungen immer mehr Zustimmung findet. Allem Anschein nach könnte die soziale Kahlschlagpolitik der Kartellparteien einmal als Anfang vom Ende des volksverachtenden BRD-Systems in die Geschichtsbücher eingehen. ... Der FDGO-Staat BERICHT FDGO steht für freiheitliche demokratische Grundordnung. 2004

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stellvertretende NPD-Lan<strong>des</strong>vorsitzende von Niedersachsen, Adolf<br />

DAMMANN. Der NPD-Bun<strong>des</strong>geschäftsführer SCHWERDT erklärte<br />

am 14. Januar auf der Homepage der Partei, der Abbruch solle jedem<br />

Aktivisten „Mut machen, zukünftig immer auf ähnlichen Veranstaltungen<br />

Gesicht zu zeigen, um so die Volksverhetzer in der Öffentlichkeit<br />

vorzuführen.“<br />

<strong>Die</strong> NPD nutzte die Debatte um die Zukunft der sozialen Sicherungs- Agitation gegen<br />

20 systeme für ihre Propaganda gegen den verhassten „FDGO-Staat“. Sozialreformen<br />

So erklärte ein regelmäßig für die „Deutsche Stimme“<br />

schreibender Autor, die soziale Raubbaupolitik, die sich<br />

hinter dem Etikett „Hartz IV“ verberge, sei auch ein Angriff<br />

<strong>des</strong> „liberalkapitalistischen Systems“ auf seine bisher<br />

treueste Gefolgschaft, die Mittelschicht. Wer in der<br />

„BRD“ aber nichts mehr zu verlieren habe, könne nur in<br />

einem neuen Deutschland alles gewinnen. Der soziale<br />

Absturz der Mittelschicht berge „gewaltigen politischen<br />

Sprengstoff“. Der Autor gelangte zu dem Fazit:<br />

„Und ob es die Protestierenden nun wahrhaben wollen oder nicht, sie<br />

stellen mit ihren Montagsdemonstrationen die Systemfrage und befinden<br />

sich damit historisch in allerbester Gesellschaft. ... Eine dauer-<br />

hafte Besserung der Zustände mit Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung<br />

kann es im Ausbeutersystem der Globalisierer nicht geben,<br />

sondern nur in der raumorientierten Wirtschaft der Volksgemeinschaft,<br />

die jedem das Seine gibt. Der Protest gegen Hartz IV darf sich<br />

daher nicht in fruchtlosen Diskussionen um sozialpolitische Verbesserungen<br />

<strong>des</strong> abgewirtschafteten Systems erschöpfen, sondern er<br />

muß den Systemwechsel einfordern.“<br />

(„Deutsche Stimme“ Nr. 9/<strong>2004</strong>, S. 9)<br />

Jürgen GANSEL, Mitglied im NPD-Bun<strong>des</strong>vorstand, erklärte in derselben<br />

Ausgabe der „Deutschen Stimme“ unter der Überschrift „Was<br />

lange gärt, wird endlich Wut“:<br />

20<br />

„In Berlin und anderswo beginnen die morschen Knochen der Volksbetrüger<br />

zu zittern: Zum einen, weil mit den neuen ‚Montagsdemos‘<br />

die Analogie zum Untergang der DDR gezogen wird, zum anderen,<br />

weil sich die nationale Opposition erfolgreich an den Protesten beteiligt<br />

und durch die Verbindung <strong>des</strong> Nationalismus mit sozialen und<br />

antikapitalistischen Forderungen immer mehr Zustimmung findet.<br />

Allem Anschein nach könnte die soziale Kahlschlagpolitik der Kartellparteien<br />

einmal als Anfang vom Ende <strong>des</strong> volksverachtenden BRD-Systems<br />

in die Geschichtsbücher eingehen. ... Der FDGO-Staat<br />

BERICHT<br />

FDGO steht für freiheitliche demokratische Grundordnung. <strong>2004</strong>

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