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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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62 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

NPD will<br />

Deutschland<br />

„abwickeln“;<br />

„Volksgemeinschaft“<br />

als neue<br />

Ordnung<br />

1.1 Zielsetzung<br />

<strong>Die</strong> NPD, der bei den Landtagswahlen am 19. September in Sachsen<br />

mit zwölf Mandaten (9,2 %) erstmals seit 1968 wieder der Einzug in<br />

ein Lan<strong>des</strong>parlament gelang, strebt eigenen Angaben auf ihrer Homepage<br />

zufolge die „Schaffung einer deutschen Volksfront“ an. Zur<br />

Verwirklichung ihrer Ziele setzt die Partei sowohl auf eine Annäherung<br />

an die Neonazi-Szene als auch an das übrige rechtsextremistische<br />

Parteienspektrum. Ihre zunehmend aggressive Agitation ist unverhohlen<br />

auf die Beseitigung der parlamentarischen Demokratie<br />

und <strong>des</strong> demokratischen Rechtsstaats gerichtet. Der Einsatz von Gewalt<br />

bei der von ihr angestrebten „nationalen Revolution“ wird derzeit<br />

aus taktischen Gründen offiziell noch abgelehnt. Verlautbarungen<br />

der Partei weisen eine Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus<br />

auf. Darüber hinaus ist die Agitation der NPD rassistisch,<br />

antisemitisch sowie revisionistisch und auf eine Verunglimpfung der<br />

demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnung <strong>des</strong> Grundgesetzes<br />

ausgerichtet.<br />

<strong>Die</strong> Partei hält unverändert an ihrer offenen, aggressiv-kämpferischen<br />

Feindschaft gegenüber der freiheitlichen demokratischen<br />

Grundordnung fest. Sie will in Deutschland eine neue Ordnung in<br />

Form einer „Volksgemeinschaft“ errichten. Ihr Ziel ist es - so der Parteivorsitzende<br />

Udo VOIGT in einem Interview mit der „Jungen Freiheit“<br />

14 - „die BRD ebenso abzuwickeln, wie das Volk vor fünfzehn Jahren<br />

die DDR abgewickelt“ habe, was „offensichtlich auch<br />

über die Wahlurne“ funktioniere. Nach Erreichen dieses<br />

Zieles wolle die NPD die Politiker - auch rückwirkend - zur<br />

Rechenschaft ziehen, die ihren Eid verletzt hätten, Schaden<br />

vom deutschen Volk abzuwenden. Es sei - so VOIGT<br />

weiter - offensichtlich, dass das „liberal-kapitalistische System<br />

der BRD“ kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Entweder<br />

werde es durch „Verfall zur multikulturellen Gesellschaft<br />

erodieren“ oder das Volk werde ihm durch<br />

„revolutionär verändertes Wahlrecht“ ein Ende setzen.<br />

VOIGT zufolge müsse sich das Volk über den „Zustand der<br />

Entmündigung“ bewusst werden, um durch eine „demokratische<br />

Erhebung“ eine „revolutionäre Veränderung“ zu<br />

erreichen. <strong>Die</strong>ser Prozess habe mit dem Wahlerfolg der<br />

NPD in Sachsen bereits begonnen.<br />

In seiner auch im Internet veröffentlichten Rede auf dem Bun<strong>des</strong>parteitag<br />

der NPD am 30./31. Oktober in Leinefelde (Thüringen) erläuterte<br />

VOIGT, was die Partei unter einem „revolutionär veränderten<br />

Wahlverhalten“ versteht:<br />

14 „Junge Freiheit“, Ausgabe vom 24. September <strong>2004</strong>, S. 2.

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