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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> traten 15 rechtsextremistische Liedermacher (2003: 18)<br />

bei 42 rechtsextremistischen Veranstaltungen (2003: 33) auf. Zu den<br />

beliebtesten Interpreten gehörten Frank RENNICKE, Michael MÜL-<br />

LER und Annett MOECK, die überwiegend bei rechtsextremistischen<br />

Parteiveranstaltungen spielten.<br />

3.4 Rechtsextremistische Skinhead-Musikvertriebe<br />

Für die Verbreitung rechtsextremistischer Musik besteht ein eigenes<br />

Vertriebsnetz. Szeneangehörige können entsprechende Tonträger,<br />

die im allgemeinen Handel nicht erhältlich sind, derzeit bei rund 60<br />

bun<strong>des</strong>weit aktiven Versandhändlern beziehen (2003: rund 50). Daneben<br />

existieren zahlreiche Szeneläden, die zugleich beliebte Treffpunkte<br />

der regionalen Szene darstellen. Bei Konzerten bieten mobile<br />

Händler ihr Sortiment an.<br />

<strong>Die</strong> Zunahme der bun<strong>des</strong>weit tätigen Musikvertriebe ist vor allem<br />

auf die überwiegende Nutzung <strong>des</strong> Internets für Bestellungen<br />

zurückzuführen. Wegen <strong>des</strong> relativ geringen Aufwands und der begrenzten<br />

erforderlichen Mittel nutzen mittlerweile fast alle in<br />

Deutschland aktiven Vertriebsfirmen dieses Medium. Mit ihrem regelmäßig<br />

aktualisierten Sortiment erreichen sie schnell einen breiten<br />

Kundenkreis. Auch Interessenten ohne Szenekontakte finden<br />

durch das Internet Zugang zu rechtsextremistischer Musik.<br />

<strong>Die</strong> Mehrzahl der in Deutschland ansässigen Anbieter erzielt ihren<br />

wesentlichen Umsatz mit legalen CDs und Szenebekleidung. Nach<br />

deutschem Recht strafbare Tonträger werden aufgrund anderer gesetzlicher<br />

Bestimmungen im Ausland meist von dort ansässigen Vertriebsfirmen<br />

produziert und im (Internet-) Handel angeboten. Insbesondere<br />

US-amerikanische Firmen richten sich zunehmend auf den<br />

deutschen Markt aus und haben für Produktion und Vertrieb volksverhetzender,<br />

antisemitischer und den Nationalsozialismus verherrlichender<br />

CDs deutscher Musikgruppen eine große Bedeutung.<br />

3.5 Skinhead-Fanzines<br />

<strong>Die</strong> Zahl der rechtsextremistischen Fanzines stieg<br />

<strong>2004</strong> entgegen dem Trend der Vorjahre an. Erschienen<br />

2003 gerade noch ein gutes Dutzend<br />

dieser Publikationen, so waren es in diesem Jahr<br />

ca. 20. Das Fanzine hat - auch in gedruckter Form<br />

- wieder an Bedeutung gewonnen.<br />

<strong>Die</strong> Publikationen enthalten überwiegend Interviews<br />

mit rechtsextremistischen Skinhead-Musikgruppen,<br />

Erlebnis- und Konzertberichte aus<br />

Auftritte rechtsextremistischer<br />

Liedermacher<br />

Zunahme der<br />

Vertriebe<br />

Bestellungen<br />

per Internet<br />

Angebote aus dem<br />

Ausland<br />

Erstmals wieder<br />

mehr Fanzines<br />

55<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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