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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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52 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Deutliche Zunahme<br />

rechtsextremistischer<br />

Skinhead-<br />

Konzerte<br />

Cover <strong>des</strong> Samplers über ein File-Sharing-System im Internet zum<br />

Download angeboten. Seit Anfang November ist die ursprünglich parallel<br />

zur CD-Verteilung geplante Website abrufbar. Sie bietet ebenfalls<br />

zahlreiche Musikdateien zum Download und darüber hinaus –<br />

neben weiteren Informationen zum „Projekt Schulhof“ – Verweise auf<br />

Kontaktadressen rechtsextremistischer Gruppierungen. Zeitgleich<br />

mit der Schaltung der Homepage begannen Plakatierungsaktionen<br />

im Umfeld von Schulen, mit denen für das „Projekt Schulhof“ geworben<br />

und auf die Website hingewiesen wurde. Bis Ende <strong>des</strong> Jahres erfolgten<br />

insgesamt 31 Plakatierungs- und Sprayaktionen überwiegend<br />

in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Lediglich in<br />

Cottbus (Brandenburg) wurden mehrere selbstgebrannte CDs mit Liedern<br />

<strong>des</strong> „Projekt Schulhof“-Samplers verteilt.<br />

<strong>Die</strong> Idee <strong>des</strong> „Projekt Schulhof“ haben andere Rechtsextremisten aufgenommen<br />

und eigene Aktionen durchgeführt. So verteilte die NPD<br />

während <strong>des</strong> Landtagswahlkampfs in Sachsen eine eigene - strafrechtlich<br />

nicht relevante - CD mit der Bezeichnung „Schnauze voll? -<br />

Wahltag ist Zahltag!“, die Lieder rechtsextremistischer Bands und<br />

Liedermacher enthielt. Im Rahmen einer so genannten „Schulkampagne“<br />

kam es zu weiteren Verteilaktionen dieser CD. Auch in den<br />

USA erfolgte unter Federführung eines dort ansässigen rechtsextremistischen<br />

Tonträgervertriebs eine an das „Projekt Schulhof“ angelehnte<br />

Aktion. Der Vertrieb produzierte einen - nach deutschem<br />

Recht strafbaren - Sampler mit 20 Titeln bekannter rechtsextremistischer<br />

Bands aus Großbritannien, Australien und den USA, der vornehmlich<br />

an weiße Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren in den<br />

USA verteilt werden sollte, aber auch von Interessenten aus anderen<br />

Ländern bestellt werden konnte. Bei der Einfuhr nach Deutschland<br />

konnte der Zoll mehrere Lieferungen beschlagnahmen.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der rechtsextremistischen Skinhead-Konzerte in Deutschland<br />

ist mit 137 (2003: 119) deutlich angestiegen. <strong>Die</strong> Zahl der Veranstaltungen<br />

mit über 300 Besuchern ist von acht auf 14 angestiegen;<br />

an zwei Konzerten nahmen mehr als 500 Zuschauer (2003: 2) teil. <strong>Die</strong><br />

durchschnittliche Teilnehmerzahl lag mit 165 Besuchern über der<br />

Größenordnung <strong>des</strong> Vorjahres (160). Der regionale Schwerpunkt lag<br />

mit 80 Konzerten in Ostdeutschland. Durch intensive Aufklärungsmaßnahmen<br />

sowie Gespräche mit den Inhabern der Veranstaltungslokale,<br />

die daraufhin häufig von Verträgen mit den Konzertorganisatoren<br />

zurücktraten, aber auch durch Kontrollen an Vortrefforten<br />

und Verbote, konnten 22 Veranstaltungen (2003: 22) verhindert werden.<br />

Darüber hinaus führte die Polizei häufige Kontrollen der anbzw.<br />

abreisenden Besucher durch. 11 Konzerte (2003: 17) löste die Polizei<br />

während <strong>des</strong> Verlaufs auf; zu spontanen Widerstandshandlungen<br />

kam es nur in wenigen Fällen.

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