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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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50 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

„Hammerskins“<br />

„Furchtlos & Treu“<br />

Keine bun<strong>des</strong>weiten<br />

Strukturen<br />

etwa am 1. Mai in Berlin, bei der Skinheads einen großen Teil der 2.300<br />

Teilnehmer stellten. Dennoch bildet die Einbindung von Skinheads in<br />

organisatorische Strukturen der Partei und damit eine parteipolitische<br />

Mitwirkung von Angehörigen dieser Subkultur die Ausnahme.<br />

3.1 Überregionale Skinhead-Organisationen<br />

Überregional waren im Spektrum der rechtsextremistischen Skinheads<br />

lediglich die Skinhead-Gruppierungen „Hammerskins“ sowie<br />

„Furchtlos & Treu“ aktiv.<br />

Den in regionale Untergliederungen - so genannte Chapter - strukturierten<br />

„Hammerskins“ gehören etwa 100 Personen (2003: rund 120)<br />

an. <strong>Die</strong>se seit Anfang der 90er Jahre aktive, nationalsozialistisch und<br />

rassistisch orientierte Gruppierung trat öffentlich kaum in Erscheinung.<br />

Nur in einigen wenigen Fällen organisierten Mitglieder der<br />

„Hammerskins“ Skinhead-Konzerte, so etwa am 17. Juli in Kürnach<br />

(Bayern) mit rund 500 Teilnehmern.<br />

<strong>Die</strong> im Jahr 1999 entstandene Gruppierung „Furchtlos & Treu“, die<br />

nach eigenen Angaben in Deutschland und Kroatien mit jeweils<br />

mehreren Sektionen vertreten ist, trat im Jahr <strong>2004</strong> ebenfalls kaum<br />

mehr in Erscheinung. Grund hierfür dürften Exekutivmaßnahmen<br />

gegen fünf Personen - darunter den Leiter der Gruppierung - gewesen<br />

sein, die im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen <strong>des</strong> Verdachts<br />

<strong>des</strong> Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das<br />

Waffengesetz am 15. Januar durchgeführt worden waren. Bei drei<br />

der Tatverdächtigen wurden Plastiksprengstoff, mehrere tausend<br />

Schuss Munition, vier Schusswaffen sowie Magazine <strong>des</strong> Gewehrs G3<br />

beschlagnahmt.<br />

3.2 „Blood & Honour“ nach dem Verbot<br />

Obwohl ehemalige führende „Blood & Honour“-Aktivisten insbesondere<br />

in Südwestdeutschland versuchten, Aktivitäten der im Jahr<br />

2000 vom Bun<strong>des</strong>minister <strong>des</strong> Innern verbotenen Gruppierung zumin<strong>des</strong>t<br />

teilweise aufrecht zu erhalten, ist es ihnen nicht gelungen,<br />

Organisationsstrukturen auf Bun<strong>des</strong>ebene fortzuführen oder wieder<br />

zu errichten. Auf regionaler Ebene unterhalten ehemalige „Blood &<br />

Honour“-Aktivisten dagegen weiterhin enge Kontakte. Zum Teil traten<br />

frühere Mitglieder im Ausland in T-Shirts mit dem Logo der verbotenen<br />

Vereinigung auf. Wegen <strong>des</strong> Verdachts der Fortführung einer<br />

verbotenen Vereinigung durchsuchte die Polizei am 18. März die<br />

Wohnungen von insgesamt zehn Rechtsextremisten in Niedersachsen,<br />

Sachsen und Brandenburg sowie eine Druckerei in Niedersachsen.<br />

<strong>Die</strong> Tatverdächtigen sollen 2001 an Planungen für eine Nachfol-

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