02.07.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

46 R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Gewaltbereite<br />

Szene auf hohem<br />

Niveau stabilisiert<br />

„Fall WIESE“<br />

„Freikorps<br />

Havelland“<br />

III. Gewaltbereite Rechtsextremisten<br />

1. Rechtsextremistisches Gewaltpotenzial<br />

Nach dem leichten Rückgang <strong>des</strong> Potenzials gewaltbereiter Rechtsextremisten<br />

im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr ist <strong>des</strong>sen Zahl mit<br />

etwa 10.000 Personen gleich geblieben (2003: 10.000). Den größten<br />

Teil hiervon stellen rechtsextremistische Skinheads.<br />

2. Bewaffnung und Gewaltdiskussion<br />

Am 1. Juli hat der Generalbun<strong>des</strong>anwalt (GBA) vor dem Bayerischen<br />

Obersten Lan<strong>des</strong>gericht in München gegen den Anführer der „Kameradschaft<br />

Süd“, Martin WIESE, sowie drei weitere Personen <strong>des</strong> „inneren<br />

Führungszirkels“ Anklage erhoben. 5 Letzteren wird vorgeworfen,<br />

Mitglieder in einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung<br />

gewesen zu sein. WIESE ist der Rädelsführerschaft dringend<br />

verdächtig. <strong>Die</strong> Gruppe hatte sich nach dem derzeitigen Stand<br />

der Ermittlungen Waffen und Sprengstoff beschafft und - zumin<strong>des</strong>t<br />

zeitweise - beabsichtigt, am 9. November 2003 einen Sprengstoffanschlag<br />

auf das jüdische Gemeindezentrum in München zu begehen.<br />

Bereits am 28. April hatte der GBA vor dem Bayerischen Obersten<br />

Lan<strong>des</strong>gericht Anklage gegen fünf weitere Angehörige der Gruppe<br />

um WIESE wegen <strong>des</strong> Verdachts der Mitgliedschaft in bzw. Unterstützung<br />

einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung erhoben<br />

(vgl. Kap. I, Nr. 2).<br />

Nachdem der Generalstaatsanwalt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg am 23.<br />

November Anklage erhoben hatte, begann am 20. Dezember vor<br />

dem Brandenburgischen Oberlan<strong>des</strong>gericht der Prozess gegen zwölf<br />

Beschuldigte im Alter zwischen 15 und 20 Jahren wegen <strong>des</strong> Verdachts<br />

der Bildung einer terroristischen Vereinigung. 6 Dem Personenkreis<br />

- der unter der Bezeichnung „Freikorps“ bzw. „Freikorps Havelland“<br />

agierte - wurde vorgeworfen, zwischen August 2003 und<br />

Mai <strong>2004</strong> im Landkreis Havelland (Brandenburg) Brandanschläge gegen<br />

insgesamt sieben türkische bzw. asiatische Imbissstände und Geschäfte<br />

verübt zu haben. Dabei entstand ein Gesamtsachschaden in<br />

Höhe von über 600.000 Euro. Laut Anklageschrift war es Ziel der<br />

Gruppierung, mit ihren Anschlägen die ausländischen Imbissbetreiber<br />

in der Region so weit einzuschüchtern, dass diese ihre Geschäfte<br />

aufgeben (vgl. Kap. I, Nr. 2).<br />

5 Wegen <strong>des</strong> inzwischen ergangenen Urteils wird auf Fn. 1 verwiesen.<br />

6 Wegen <strong>des</strong> inzwischen ergangenen Urteils wird auf Fn. 2 verwiesen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!