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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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36<br />

Antisemitismus<br />

Internet als<br />

zentrales Medium<br />

Erneuter Rückgang<br />

<strong>des</strong> rechtsextremistischenPersonenpotenzials<br />

Zahl gewaltbereiter<br />

Rechtsextremisten<br />

unverändert<br />

Zahl der Neonazis<br />

nochmals gestiegen<br />

R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

extremistischen Organisationen gingen insoweit keine Impulse aus<br />

(vgl. Kap. VI).<br />

Antisemitismus spielt in allen Bereichen <strong>des</strong> Rechtsextremismus unverändert<br />

eine große Rolle. Neben der offenen Agitation und Hetze<br />

gegen Juden hat ein Antisemitismus der Andeutungen zugenommen.<br />

Er spekuliert auf ein antisemitisches Einstellungspotenzial in<br />

der Bevölkerung und sucht hier Einfluss zu gewinnen (vgl. Kap. VII).<br />

Für Rechtsextremisten ist das Internet das zentrale Kommunikationsmedium.<br />

Sie nutzen es zur Selbstdarstellung und Agitation, zur<br />

szeneinternen Diskussion sowie zur Mobilisierung für Veranstaltungen.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der von deutschen Rechtsextremisten betriebenen Homepages<br />

blieb <strong>2004</strong> mit 950 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Neben<br />

Homepages nutzen Rechtsextremisten verstärkt interaktive<br />

<strong>Die</strong>nste <strong>des</strong> Internets, um sich zu informieren oder zu diskutieren.<br />

Neben Mailinglisten und Newslettern haben Diskussionsforen eine<br />

immer größere Bedeutung für die Szene. Mit Hilfe von Spam-Mails<br />

verbreiten Rechtsextremisten verstärkt ihre verfassungsfeindliche<br />

Propaganda (vgl. Kap. IX, Nr. 3).<br />

II. Übersicht in Zahlen<br />

1. Organisationen und Personenpotenzial<br />

Ende <strong>des</strong> Jahres gab es in Deutschland 168 (2003: 169) rechtsextremistische<br />

Organisationen und Personenzusammenschlüsse. <strong>Die</strong> Zahl<br />

ihrer Mitglieder sowie der nichtorganisierten Rechtsextremisten<br />

liegt mit 40.700 rund 1,7 Prozent unter der <strong>des</strong> Vorjahres (41.500).<br />

<strong>Die</strong> Zahl der subkulturell geprägten 3 und sonstigen gewaltbereiten<br />

Rechtsextremisten beträgt unverändert 10.000. Zu den Gewaltbereiten<br />

werden auch diejenigen Rechtsextremisten gezählt, die - ohne<br />

bislang Gewalttaten verübt zu haben - Gewaltanwendung befürworten.<br />

Dazu gehören als weitaus größte Gruppe rechtsextremistische<br />

Skinheads, die sich durch ihre subkulturelle Prägung von anderen<br />

gewaltbereiten Rechtsextremisten, beispielsweise aus dem Neonazilager,<br />

unterscheiden.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Neonazis ist dagegen mit 3.800 (2003: 3.000) um rund<br />

25 Prozent gestiegen. Rückläufig ist der Organisationsgrad in der<br />

Neonazi-Szene: 87 (2003: 95) Gruppierungen ließen ein Min<strong>des</strong>tmaß<br />

3 Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeiten sind nicht nur bei Skinheads, sondern auch - in<br />

geringem Umfang - bei Neonazis und - noch seltener - bei Mitgliedern rechtsextremistischer<br />

Parteien festzustellen. Daher kann die Gewaltbereitschaft nicht das einzige Abgrenzungskriterium<br />

zwischen Skinhead- und Neonazi-Szene sein. Hinzu kommt vielmehr die<br />

subkulturelle Komponente, mit der sich die Skinheads von allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Standards abgrenzen. Dazu gehören beispielsweise martialisches Auftreten, aggressive Musik<br />

und exzessiver Alkoholkonsum.

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