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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN 239<br />

nem Testament hält Khomeini die Umsetzung dieses Leitmotivs<br />

durch eine islamische Revolution für erforderlich.<br />

Das IZH ist Anlaufstelle für Schiiten anderer Länder wie der Türkei<br />

oder dem Libanon. Zu den bekanntesten Publikationen<br />

gehört das Monatsmagazin „Al-Fadschr“ (<strong>Die</strong> Morgendämmerung).<br />

Dort werden u. a. koranbezogene Themen, Berichte<br />

über regelmäßig stattfindende Veranstaltungen,<br />

Auszüge aus Freitagspredigten sowie „Nachrichten aus der islamischen<br />

Welt“ verbreitet. Nach dem Weggang von Dr. Seyyid Reza HOS-<br />

SEINI-NASSAB im September 2003 wurde Anfang Januar Seyyed Abbas<br />

GHAEM-MAGHAMI neuer Leiter <strong>des</strong> IZH. Im Bun<strong>des</strong>gebiet gibt es -<br />

dem IZH angeschlossen - noch weitere iranische Einrichtungen in<br />

Berlin, Frankfurt am Main und München.<br />

Am 13. November fand in Berlin die alljährliche Demonstration zum<br />

„Al-Quds“-Tag (Jerusalem-Tag) statt. Bei dieser Großveranstaltung<br />

tritt das IZH regelmäßig als Mitorganisator auf. Der „Al-Quds“-Tag<br />

wird seit 1996 in Deutschland von Angehörigen der Berliner iranischen<br />

Gemeinde organisiert und von Schiiten verschiedener Herkunft<br />

(u. a. Libanesen, Türken, Kurden, Araber und Deutsche) begangen.<br />

Dabei soll an die Besetzung Jerusalems (arab.: al-quds = die<br />

Heilige (Stadt)) erinnert werden. Ayatollah Khomeini hatte diesen<br />

Gedenktag im Jahre 1979 ausgerufen. <strong>2004</strong> nahmen an der Veranstaltung<br />

rund 800 Personen u. a. iranischer, libanesischer und türkischer<br />

Nationalität aus dem ganzen Bun<strong>des</strong>gebiet teil. Sie fand wie<br />

schon 2003 ein deutlich geringeres Echo als erwartet (es wurde mit<br />

ca. 2.000 Teilnehmern gerechnet). Bedingt war dies vor allem durch<br />

strenge Auflagen der Polizei. Eine alternative Veranstaltung, wie sie<br />

noch in den beiden Vorjahren in Bottrop organisiert worden war,<br />

fand nicht statt.<br />

Der türkischstämmige Schiit Dr. Yavuz ÖZOGUZ ist Betreiber <strong>des</strong> Internet-Portals<br />

„Muslim-Markt“ (MM). In diesem Zusammenhang<br />

wurde er Anfang <strong>2004</strong> wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe<br />

von drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Staatsanwaltschaft<br />

und Beschuldigter legten Berufung ein. 26 Gegenstand <strong>des</strong> Verfahrens<br />

waren zwei über den MM zugängliche Artikel auf der<br />

Website „Palästina Spezial“. Dort waren Bilddokumente aus der NS-<br />

Zeit mit aktuellen Aufnahmen aus dem israelisch besetzten Westjordanland<br />

ohne Kommentierung kombiniert worden. <strong>Die</strong>s bewertete<br />

das Gericht als „feindselige Agitation“ gegen die Juden. Der<br />

zweite Anklagepunkt basierte auf der ausschnittsweisen Wiedergabe<br />

einer Rede <strong>des</strong> geistlichen Führers <strong>des</strong> Iran, Ali KHAMENEI, zur<br />

Authentizität <strong>des</strong> Holocaust. ÖZOGUZ ist in der Vergangenheit bereits<br />

häufiger mit islamistischen Äußerungen in Erscheinung getre-<br />

26<br />

Das Landgericht Oldenburg hat das zunächst unter Auflage vorläufig eingestellte Verfahren<br />

am 18. März 2005 nach Zahlung von 1.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung<br />

endgültig eingestellt.<br />

„Al-Quds“-Tag<br />

„Muslim-Markt“<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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