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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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236 SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

Bis zur Entmachtung <strong>des</strong> Regimes von Saddam HUSSEIN galt die revolutionär-marxistische<br />

MEK mit ihrem im Irak angesiedelten militärischen<br />

Arm „Nationale Befreiungsarmee“ (NLA) als schlagkräftigste<br />

und militanteste iranische Oppositionsgruppe. Sie war für zum<br />

Teil schwere Terroranschläge im Iran verantwortlich. Durch die veränderte<br />

Situation im Irak ist die Organisation nun an einem Wendepunkt<br />

angelangt: <strong>Die</strong> rund 3.800 im Irak verbliebenen Angehörigen<br />

der im Mai 2003 durch die Streitkräfte der USA entwaffneten NLA<br />

wurden durch die irakische Übergangsregierung aufgefordert, das<br />

Land bis zum Ende <strong>des</strong> Jahres 2003 zu verlassen. In Folge <strong>des</strong>sen fanden<br />

Ende 2003/Anfang <strong>2004</strong> nahezu täglich friedliche Protestaktionen<br />

von Anhängern <strong>des</strong> NWRI vor amerikanischen Vertretungen in<br />

Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Hamburg statt. Den Höhepunkt<br />

bildete eine Demonstration von etwa 500 Sympathisanten <strong>des</strong><br />

NWRI am 2. Januar vor der amerikanischen Botschaft in Berlin.<br />

Das den MEK/NLA-Angehörigen von der irakischen Übergangsregierung<br />

gesetzte Ultimatum zur Ausreise verstrich ohne erkennbare<br />

Konsequenzen. Inzwischen haben die USA den Volksmodjahedin-Angehörigen<br />

den Status „geschützter Personen“ im Sinne <strong>des</strong> IV. Genfer<br />

Abkommens vom 12. August 1949 zum Schutz von Zivilpersonen in<br />

Kriegszeiten zugesprochen. Auf Seiten der MEK wurde dies als Beweis<br />

dafür gewertet, dass die Organisation nach wie vor zu Unrecht<br />

als Terrororganisation eingestuft werde. <strong>Die</strong> vom NWRI als „künftige<br />

Präsidentin <strong>des</strong> Iran“ gewählte Maryam RADJAVI bezeichnete die Anwendung<br />

der Genfer Konvention als einen „Sieg für den Widerstand<br />

und die Bevölkerung Irans“. <strong>Die</strong>ser Status hebe „mehr denn je die<br />

Trennlinie zwischen dem berechtigten und legitimen Widerstand<br />

der iranischen Nation für Freiheit und Demokratie mit dem Terrorismus,<br />

Fundamentalismus und der Gewalt“ hervor. 25<br />

Aktivitäten gegen <strong>Die</strong> weiteren Aktivitäten <strong>des</strong> NWRI zielten unverändert auf eine verdie<br />

Listung als stärkte politische Selbstdarstellung ab. So war die Organisation<br />

terroristische bemüht, sich als freiheitsliebende und „demokratische“ Exilbewe-<br />

Organisation gung zu präsentieren. Damit verfolgte sie das Ziel, die Streichung der<br />

MEK von internationalen Listen terroristischer<br />

Organisationen zu erreichen und sich auf diesem<br />

Wege in westlichen Ländern einen Freiraum für<br />

politische Aktivitäten gegen die iranische Regierung<br />

zu schaffen. <strong>Die</strong> Aufnahme der MEK in die<br />

EU-Liste terroristischer Organisationen stand daher<br />

im Mittelpunkt der Agitation <strong>des</strong> NWRI. Am<br />

13. September versammelten sich etwa 5.000 Anhänger<br />

<strong>des</strong> NWRI zu einer Demonstration vor<br />

dem EU-Parlament in Brüssel und forderten die<br />

Streichung von der Liste.<br />

25 Presseerklärung <strong>des</strong> Sekretariats <strong>des</strong> NWRI vom 25. Juli <strong>2004</strong>.

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