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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN 229<br />

auch konzeptionell um die konsequente Fortsetzung von PKK und<br />

KADEK. Daher sind in der EU-Liste terroristischer Organisationen neben<br />

der PKK auch KADEK und KONGRA GEL genannt.<br />

Nach dem Ablauf eines weiteren Ultimatums an die Türkei erklärten<br />

die Guerillaverbände der PKK, die sich seit dem Jahr 2000 als „Volksverteidigungskräfte“<br />

(HPG) bezeichnen, zum 1. Juni den aus ihrer<br />

Sicht „einseitigen Waffenstillstand“ für beendet. Der KONGRA GEL-<br />

Vorsitzende Zübeyir AYDAR äußerte hierzu, dass seine Organisation<br />

diesen Schritt unterstütze. In der zweiten Jahreshälfte kam es daraufhin<br />

zu verstärkten Kampfhandlungen zwischen türkischer Armee<br />

und der HPG. <strong>Die</strong> Einheiten der Guerilla sahen sich dabei in einer Position<br />

„legaler Selbstverteidigung“, zeigten aber durch „Vergeltungsaktionen“<br />

gegenüber türkischen Sicherheitskräften und Angriffe<br />

auch auf zivile Ziele eine zunehmend offensive Ausrichtung. Auch ist<br />

in der Türkei im August unter der Bezeichnung „Freiheitsfalken Kurdistans“<br />

(kurd.: „Teyrebaze Azadiya Kurdistan“ -TAK) eine vorher unbekannte<br />

Gruppierung in Erscheinung getreten, die kurdische Interessen<br />

mit terroristischen Mitteln durchzusetzen sucht. <strong>Die</strong> Gruppe<br />

hat sich zu mehreren Anschlägen bekannt und weitere Aktionen angekündigt,<br />

falls die „Angriffe auf das unterdrückte kurdische Volk“<br />

nicht eingestellt würden.<br />

<strong>Die</strong> Situation <strong>des</strong> KONGRA GEL war geprägt von Machtkämpfen und<br />

internen Zerwürfnissen. Bereits im Februar hatte sich eine Gruppe<br />

von Funktionären um den Bruder Abdullah ÖCALANs, Osman<br />

ÖCALAN, vom KONGRA GEL abgespalten, war aber nach Verhandlungen<br />

kurze Zeit später wieder in das Operationsgebiet zurückgekehrt.<br />

Nach dem zweiten außerordentlichen Kongress <strong>des</strong> KONGRA<br />

GEL im Mai kam es dann zu einer endgültigen Trennung. Im Oktober<br />

erklärte die „Abspaltergruppe“ die Gründung einer neuen Organisation<br />

unter der Bezeichnung „Patriotisch-Demokratische Partei“<br />

(kurd.: „Partiya Welatpareze Demokratik“-PWD). <strong>Die</strong> neue Gruppierung<br />

will sich für eine demokratische Lösung der Kurdenfrage einsetzen,<br />

wobei insbesondere eine engere Zusammenarbeit mit den<br />

USA und den irakischen Kurdenparteien „Patriotische Union Kurdistans“<br />

(PUK) und „Demokratische Partei Kurdistan/Irak“ (DPK-I) angestrebt<br />

wird.<br />

3.2.2 Organisatorische Situation<br />

Auch nach dem Übergang vom KADEK zum KONGRA GEL bestehen<br />

die illegalen und im Kernbereich konspirativ agierenden Strukturen<br />

der Organisation in Deutschland ohne wesentliche Änderungen fort.<br />

In ihrem Gliederungsschema sind auf oberster Ebene weiterhin die<br />

Aufhebung <strong>des</strong><br />

Waffenstillstan<strong>des</strong><br />

Machtkämpfe in<br />

der Organisation<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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