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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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228 SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

Publikationen: u. a. „Serxwebun“<br />

(Unabhängigkeit),<br />

monatlich<br />

Betätigungsverbot: seit 26. November 1993<br />

(KADEK und KONGRA GEL sind von<br />

dem Betätigungsverbot der PKK mit umfasst)<br />

3.2.1 Allgemeine Lage<br />

<strong>Die</strong> PKK hatte 1984 hauptsächlich im Südosten der Türkei einen Guerillakrieg<br />

gegen das türkische Militär begonnen, um auf diesem Wege<br />

die Errichtung eines eigenständigen kurdischen Staates zu erzwingen.<br />

Auch in Deutschland zeigte sie über viele Jahre eine stark militante<br />

Ausrichtung. <strong>Die</strong>s führte nach terroristischen Anschlägen und<br />

zahlreichen gewalttätigen Demonstrationen im Jahr 1993 zu einem<br />

vereinsrechtlichen Betätigungsverbot, das sich auch auf solche<br />

Organisationen erstreckt, die, wie der KONGRA GEL - lediglich<br />

unter veränderter Bezeichnung - , das Organisations- und Handlungskonzept<br />

der PKK übernehmen und fortsetzen.<br />

1999 hatte der in der Türkei inhaftierte PKK-Vorsitzende Abdullah<br />

ÖCALAN die Einstellung <strong>des</strong> bewaffneten Kampfes erklärt. <strong>Die</strong> Guerillaverbände<br />

der PKK zogen sich daraufhin hauptsächlich in den<br />

Nord-Irak zurück. Laut ÖCALAN sollte damit eine neue Phase beginnen,<br />

in der sich die PKK nur noch auf friedlichem und politischem<br />

Wege für die Erfüllung ihrer Forderungen einsetzen werde. Ziel sei<br />

es auch nicht mehr, einen eigenen kurdischen Staat zu erkämpfen,<br />

sondern kulturelle Autonomie der Kurden innerhalb der Grenzen einer<br />

demokratischen Türkei zu erlangen.<br />

Auch nach Gründung <strong>des</strong> „Freiheits- und Demokratiekongresses<br />

Kurdistans“ (KADEK) im Frühjahr 2002 wurde der Friedenskurs offiziell<br />

fortgesetzt. Allerdings setzte der KADEK der türkischen Regierung<br />

mehrfach Ultimaten, verbunden mit der Drohung, seine bisherige<br />

Strategie zu überdenken und möglicherweise in der Türkei auch zu<br />

terroristischen Aktionen zurückzukehren, wenn in der Kurdenfrage<br />

keine Fortschritte erzielt würden. Im November 2003 kam es zur Auflösung<br />

<strong>des</strong> KADEK und zur Gründung <strong>des</strong> „Kurdischen Volkskongresses“<br />

(KONGRA GEL). Ungeachtet offizieller Beteuerungen, wonach<br />

hierdurch eine Neustrukturierung der Organisation im Einklang mit<br />

einer demokratischen, ökologischen Ausrichtung eröffnet sei und an<br />

die Stelle der bisherigen Kaderpartei leninistischer Prägung eine demokratische<br />

Massenorganisation mit zivilem politischen Charakter<br />

treten solle, handelt es sich beim KONGRA GEL sowohl personell als

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