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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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220 SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

Agitation<br />

gegen die NATO<br />

<strong>Die</strong>ser Hungerstreik, der kurz nach seinem Beginn im Oktober 2000<br />

in ein so genanntes unbefristetes „To<strong>des</strong>fasten“ umgewandelt worden<br />

war, ist nach wie vor das beherrschende Agitationsthema der Organisation.<br />

Ein weiteres bedeutsames Agitationsfeld der<br />

DHKP-C ist der Kampf gegen „Imperialismus“,<br />

USA und NATO. Bereits weit im Vorfeld<br />

<strong>des</strong> NATO-Gipfels am 28. und 29. Juni in Istanbul<br />

versuchte die DHKP-C ihre Anhänger zu<br />

mobilisieren. So wurde die NATO als „Aggressionsmaschinerie“<br />

bezeichnet, die Interessen<br />

der „Imperialisten“, gleichbedeutend mit der<br />

Politik der USA, vertrete:<br />

„<strong>Die</strong> NATO ... weitet ihre Politik nach dem Zerfall <strong>des</strong> Warschauer<br />

Paktes auf eine Osterweiterung aus. Man versucht eigentlich, mit<br />

Hilfe der NATO ... (in) Ländern außerhalb der Reichweite der imperialistischen<br />

Ausbeutung ... die Herrschaft der imperialistischen Ausbeutung<br />

sicherzustellen.“<br />

(Erklärung der DHKC vom 5. Februar <strong>2004</strong>)<br />

In Deutschland beteiligten sich Anhänger der DHKP-C gelegentlich<br />

an Demonstrationen der deutschen linksextremistischen Szene. Im<br />

Vordergrund standen jedoch interne Saalveranstaltungen mit musikalisch-folkloristischem<br />

Programm, die praktisch keine Außenwirkung<br />

erzielten.<br />

Mit mehreren Veranstaltungen versuchten Anhänger <strong>des</strong> „Solidaritätsvereins<br />

mit den politischen Gefangenen und deren Familien in<br />

der Türkei“ (TAYAD), thematisch im Einklang mit der DHKP-C, auf das<br />

„To<strong>des</strong>fasten“ der in der Türkei inhaftierten DHKP-C-Anhänger aufmerksam<br />

zu machen. <strong>Die</strong> Beteiligung an den vom TAYAD organisierten<br />

Aktionen (Kundgebungen, Fackelzüge, „Hungerstreikzelte“)<br />

ging allerdings im Vergleich zu früheren Jahren spürbar zurück.<br />

Am 5. August durchsuchte die Polizei aufgrund eines Beschlusses <strong>des</strong><br />

Amtsgerichts Karlsruhe auf einem Campingplatz in Eberbach (Kreis<br />

Heidelberg) ein Zeltlager der „Anatolischen Föderation e. V.“, weil<br />

der Verdacht bestand, dass diese Gruppierung das Zeltlager zur<br />

Durchführung einer politischen Schulung für die verbotene DHKP-C<br />

nutze. Zeitgleich wurden Durchsuchungen in Räumlichkeiten der<br />

„Anatolischen Föderation e. V.“ in Köln durchgeführt. Dabei wurden<br />

u. a. zahlreiche Ausgaben der Publikation „Ekmek ve Adalet“ und<br />

weitere schriftliche Unterlagen sichergestellt.

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