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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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216 SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

BAKAN, als Redner zugeschaltet, bezeichnete die Veranstaltung als<br />

wichtigen Beitrag für das Selbstbewusstsein der im Ausland lebenden<br />

Jugendlichen. 21<br />

Wie eng gefasst der „Integrations“-Begriff der IGMG tatsächlich ist,<br />

zeigt ein Beitrag von Yusuf ISIK, einem ehemaligen Führungsfunktionär<br />

der IGMG und früheren Geschäftsführer der „Millî Gazete“, in<br />

seiner regelmäßigen Kolumne:<br />

„Da unsere Ehre und unsere Tugend die Garantie unserer Lebensweise<br />

sind, muss man sich von allen Medienorganen fernhalten, die Propaganda<br />

für unmoralisches Verhalten betreiben; man muss die Familien<br />

vor ihnen schützen. Es ist notwendig, die einzelnen Familienmitglieder<br />

vor ihren Schlechtigkeiten zu schützen. Im Gegenzug müssen<br />

wir die Medien unterstützen, die unsere Kultur und unsere religiösen<br />

Werte in den Vordergrund stellen. Unter der Bedingung, dass jeder bei<br />

seiner eigenen Triebseele beginnt, müssen wir daher unsere Familie<br />

und unsere Kinder sowie unsere Nachbarn, Freunde und Gefährten,<br />

die mit uns die gemeinsame Kultur teilen, im Hinblick auf unsere nationalen<br />

und geistigen Werte anleiten.“<br />

(„Millî Gazete“ vom 28. April <strong>2004</strong>, S. 12)<br />

Integration im Sinne eines gesellschaftlichen Miteinanders, das<br />

zwingend ein gewisses Maß an Offenheit und Austausch zwischen<br />

den gesellschaftlichen Gruppen erfordert, lässt sich mit dieser Art<br />

von „Rückzugsmentalität“ nicht erreichen.<br />

Darüber hinaus wird in der „Millî Gazete“ ein Bild der Nichtmuslime,<br />

insbesondere Juden und Christen, vermittelt, das einem vertrauensvollen<br />

Miteinander zwischen den Religionen widerspricht:<br />

„In zahlreichen Suren <strong>des</strong> Koran wird betont, dass die Juden und die<br />

Christen, die sogenannten Schriftbesitzer, Ungläubige sind und dass<br />

sie auf ewig in der Hölle brennen werden. <strong>Die</strong>se Menschen, die selbst<br />

Ungläubige sind, bedrängen uns heute, auch Ungläubige zu werden<br />

und wollen, dass wir mit ihnen zusammen in die Hölle fahren. <strong>Die</strong>jenigen,<br />

die nicht zu Ungläubigen werden und auf ihrem Muslimsein<br />

bestehen, töten sie und behandeln sie wie Terroristen.“<br />

(„Millî Gazete“ vom 25. Mai <strong>2004</strong>, S. 12)<br />

21 „Millî Gazete“ vom 3. Mai <strong>2004</strong>, S. 2.

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