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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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204 SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN<br />

<strong>Die</strong> islamistische MB verbreitete sich nach ihrer Gründung 1928 in<br />

Ägypten durch Hassan al-Banna in nahezu allen arabischen<br />

Staaten, aber auch in Ländern, in denen arabische Muslime leben.<br />

Hauptziel der MB ist die Errichtung einer ausschließlich an Koran<br />

und Sunna orientierten, nach ihrer Interpretation „wahrhaft islamischen“<br />

Staatsordnung in diesen Ländern. Ihre Ziele versucht sie<br />

durch Einflussnahme im religiösen, politischen und gesellschaftlichen<br />

Bereich zu erreichen.<br />

<strong>Die</strong> MB ist die Mutterorganisation zahlreicher<br />

islamistischer Organisationen, wie u. a. der algerischen<br />

„Islamischen Heilsfront“ (FIS, vgl. Nr.<br />

1.2), der tunesischen „En Nahda“ (Bewegung<br />

der Erneuerung), der ägyptischen Organisationen<br />

„Al-Gama’a al-Islamiyya“ (Islamische Gemeinschaft)<br />

und „Jihad Islami“ (Islamischer Jihad)<br />

und der palästinensischen „Islamischen Widerstandsbewegung“<br />

(HAMAS, vgl. Nr. 1.4.1).<br />

Am 14. Januar wurde Mohamed Mahdi Othman AKEF in Kairo vom<br />

höchsten Gremium der ägyptischen MB, dem 16- köpfigen „Schurarat“,<br />

zum Nachfolger ihres am 9. Januar verstorbenen sechsten geistigen<br />

Führers, Ma’moun Al-Hudaibi, gewählt. AKEF hatte sich bereits<br />

1948 der MB angeschlossen. Wegen angeblicher Beteiligung an einem<br />

Attentatsversuch im Jahr 1954 auf den damaligen Präsidenten<br />

Nasser verbüßte er bis 1974 eine 20- jährige Haftstrafe. Von 1984 bis<br />

1987 war AKEF Leiter <strong>des</strong> „Islamischen Zentrums München“ (IZM).<br />

AKEF befürwortet Selbstmordanschläge im Irak und in den palästinensischen<br />

Gebieten:<br />

„<strong>Die</strong> Muslimbruderschaft verurteilt alle Selbstmordanschläge in den<br />

unabhängigen arabischen und muslimischen Ländern. <strong>Die</strong> Anschläge<br />

in Palästina und im Irak sind jedoch (religiöse) Pflicht. Bei diesen beiden<br />

Ländern handelt es sich um besetzte Gebiete, und die Besatzer<br />

müssen mit allen Mitteln vertrieben werden. Daher unterstützt die<br />

Muslimbruderschaft Selbstmordanschläge in Palästina und im Irak,<br />

um die Zionisten und die Amerikaner zu vertreiben.“<br />

(Interview mit AKEF in der ägyptischen Wochenzeitung „Al- Arabi“<br />

vom 18. Januar <strong>2004</strong>)

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