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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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SICHERHEITSGEFÄHRDENDE UND EXTREMISTISCHE BESTREBUNGEN VON AUSLÄNDERN 185<br />

xibel und widerstandsfähig erwiesen. Tiefer Hass gegen westliche<br />

Werte und Errungenschaften steht dabei der Nutzung neuester<br />

Kommunikationstechniken, insbesondere <strong>des</strong> Internets, durch die<br />

„Mujahedin“ nicht entgegen.<br />

Der breite internationale Fahndungsdruck und die Zugriffe der Sicherheitsbehörden<br />

wirkten sich nur zeitweilig auf die Operationsmöglichkeiten<br />

sowohl von „Al-Qaida“ als auch regionaler Gruppen<br />

aus. <strong>Die</strong> bisher verübten Anschläge und insbesondere die Anschläge<br />

in Madrid am 11. März <strong>2004</strong> lassen darauf schließen, dass auch künftig<br />

schwer zu schützende „weiche“ Ziele im Visier islamistischer Täter<br />

bleiben. „Al-Qaida“ und ihre Anhänger werden weiter versuchen,<br />

aus ihrer Sicht spektakuläre Terrorakte mit hohen Opferzahlen<br />

durchzuführen, ihre diesbezügliche Motivation hat sich - vor allem<br />

auch bedingt durch den Krieg im Irak und die andauernde Besetzung<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> - eher verstärkt, wie die wiederholten Äußerungen<br />

Usama BIN LADENs und seines Stellvertreters AL-ZAWAHIRI verdeutlichen.<br />

<strong>Die</strong> Anschläge von Istanbul (November 2003) und Madrid zeigen erneut,<br />

dass „Al-Qaida“ und „Mujahedin“-Gruppierungen Europa als<br />

Operationsgebiet betrachten. <strong>Die</strong> am 15. April von einem arabischen<br />

Sender mit einer (qualitativ guten) deutschen Übersetzung ausgestrahlte<br />

Verlautbarung Usama BIN LADENs (sog. Versöhnungsinitiative)<br />

konkretisierte die durch die Sicherheitsbehörden <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />

festgestellte Bedrohungslage in Deutschland. <strong>Die</strong> Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland, in Augen militanter Islamisten zum Lager der sog.<br />

Kreuzzügler zählend, ist Teil eines weltweiten Gefahrenraumes. Daher<br />

liegen auch deutsche Interessen und Einrichtungen im Zielspektrum<br />

islamistischer Terroristen. <strong>Die</strong>se Gefährdung ist allerdings im<br />

Vergleich zu der hohen Gefährdung, der amerikanische, israelische<br />

und jüdische sowie britische Interessen und Einrichtungen auch in<br />

Deutschland ausgesetzt sind, als nachrangig zu bewerten. Daneben<br />

müssen zudem Einrichtungen anderer Alliierter der USA oder Russlands<br />

(Tschetschenienkonflikt) sowie prowestlich ausgerichteter<br />

muslimischer Staaten als gefährdet angesehen werden.<br />

Der Irak blieb Kristallisationspunkt <strong>des</strong> aktuellen internationalen „Jihad“.<br />

<strong>Die</strong> Situation im Irak hatte und hat für Islamisten, insbesondere<br />

aber für „Al-Qaida“ und die „Mujahedin“ eine erhebliche Mobilisierungswirkung.<br />

Ablehnende Äußerungen zur Präsenz <strong>des</strong> US-Militärs<br />

und seiner Alliierten sowie Aufrufe zur Bekämpfung der „Besatzer“<br />

und „Folterer“ sind Stereotype in der aktuellen Agitation von Islamisten.<br />

<strong>Die</strong>se Argumentation wird häufig dazu eingesetzt, für den<br />

„Jihad“ zu werben.<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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