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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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176 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Höhepunkt der Proteste waren auch in diesem Jahr wieder die Aktionen<br />

gegen den Castor-Transport von La Hague in das Zwischenlager<br />

Gorleben (Niedersachsen) vom 6. bis 9. November. Dazu mobilisierte<br />

der oben zitierte Aufruf mit folgenden Schlussparolen:<br />

„Deutschland zerlegen, den Atomstaat demontieren!<br />

Schraube für Schraube, Schiene für Schiene!<br />

no risk, no fun!“<br />

(„INTERIM“ Nr. 604 vom 28. Oktober <strong>2004</strong>, S. 8)<br />

Auch in einem anderen Aufruf „Gehet hin mit Gottes Sägen“ wurde<br />

zu Straftaten animiert:<br />

„Rüste dich mit Kampfmitteln ... Ehre den Maulschlüssel. Schraube<br />

und Mutter lassen sich leicht lösen ... Achte das Übertreten <strong>des</strong> Gesetzes<br />

... <strong>Die</strong> Revolution ist großartig!“<br />

(„INTERIM“ Nr. 604 vom 28. Oktober <strong>2004</strong>, S. 9)<br />

Unmittelbar vor und während <strong>des</strong> Transports beteiligten sich an den<br />

Protesten bun<strong>des</strong>weit bis zu 5.000 Personen (2003: 4.500), darunter -<br />

wie im Vorjahr - etwa 250 Aktivisten aus dem linksextremistischen<br />

bzw. linksextremistisch beeinflussten Spektrum, einschließlich ca.<br />

100 Autonome.<br />

Am Morgen <strong>des</strong> 7. November wurde der Transport zunächst in der<br />

Nähe von Nancy (Frankreich) für zwei Stunden gestoppt. Zwei Atomkraftgegner<br />

hatten sich mit Rohren an die Gleise gekettet. Nachmittags<br />

ereignete sich im lothringischen Avricourt ein folgenschwerer<br />

Unfall, als bei einer versuchten Ankettaktion ein 21-jähriger französischer<br />

Anti-Atom-Aktivist durch den Castor-Zug tödlich verletzt<br />

wurde.<br />

Mehr als 1.000 überwiegend dem linksextremistischen Spektrum zuzuordnende<br />

Personen führten daraufhin in zahlreichen Städten <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>gebiets „Mahnwachen“ und „Solidaritätskundgebungen“<br />

durch.<br />

Von Protesten der Anti-Atom-Bewegung begleitet wurde auch die<br />

politische Diskussion um die geplanten Atommülltransporte vom<br />

ehemaligen Forschungszentrum Rossendorf (Sachsen) in das nordrhein-westfälische<br />

Brennelementezwischenlager Ahaus. An den verschiedenen,<br />

überwiegend friedlich verlaufenen Veranstaltungen beteiligten<br />

sich auch Linksextremisten.

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