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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 169<br />

Auch die „Partei <strong>des</strong> Demokratischen Sozialismus“ (PDS) stellte in einer<br />

Analyse fest, es sei gegenwärtig nicht selbstverständlich, sich mit dem<br />

Rechtsextremismus auseinander zu setzen. <strong>Die</strong>ser sei jedoch keine<br />

vorübergehende Erscheinung, auch kein „Abszess“ einer einzelnen sozialen<br />

Gruppe und nicht nur eine Neuauflage der alten Nazi-Bewegung.<br />

<strong>Die</strong> PDS fährt dann in ihrer Analyse mit der Unterstellung fort:<br />

„Der Resonanzbogen für Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

entsteht eindeutig auf dem Boden der gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

von hier und heute, er ist primär und wesentlich ein Produkt der<br />

modernen Gesellschaft mit ihren Wesenszügen und Widersprüchen.<br />

Und hier und heute müssen wir uns ihm entgegenstellen.“<br />

(„K(Ein) vergessenes Thema!?, Einige Gedanken der AG-Rechtsextremismus/Antifaschismus<br />

beim Parteivorstand der PDS zur Auseinandersetzung<br />

mit dem Rechtsextremismus“, „Rundbrief“ der AG,<br />

Nr. 4/04, S. 5)<br />

Gewaltbereite Linksextremisten - und zwar solche, die sich für eine<br />

verbindlichere Zusammenarbeit in einem festeren organisatorischen<br />

Rahmen und gegen eine ausschließliche Ausrichtung auf das<br />

Thema „Antifa“ einsetzen - forderten unmissverständlich, ohne taktische<br />

Zurückhaltung, „die bürgerliche Gesellschaft ... als den Nährboden<br />

für faschistische Ressentiments zu bekämpfen“. 56 Eine andere<br />

Gruppierung formulierte:<br />

„Aufgabe radikaler Kritik ist es, die Widersprüche der kapitalistischen<br />

Gesellschaft zu benennen und anzugreifen. ... Notwendig ist <strong>des</strong>halb<br />

auch eine gemeinsame Organisation von Gruppen und Personen mit<br />

gemeinsamer inhaltlicher Ausrichtung - nur so kann ein gemeinsamer<br />

Widerstand gegen die bestehende Gesellschaftsordnung organisiert<br />

werden. Dabei glauben wir auch daran, dass eine andere Welt<br />

möglich ist. <strong>Die</strong>se kann jedoch nur durch die Überwindung der momentanen<br />

Gesellschaftsordnung entstehen.“<br />

Für viele „traditionelle“ autonome Antifagruppen blieb die Bekämp- Aktivitäten<br />

fung rechtsextremistischer Strukturen in ihrer Region Schwerpunkt<br />

ihrer Aktivitäten. Sie suchten dabei die Konfrontation mit dem<br />

rechtsextremistischen Gegner auf der Straße und versuchten, <strong>des</strong>sen<br />

Aufmärsche zu verhindern oder zumin<strong>des</strong>t zu behindern.<br />

Angehörige der autonomen Szene in Gera (Thüringen) forderten in<br />

einem Aufruf mit dem Motto „Nazi-Terror stoppen!“:<br />

56<br />

BERICHT<br />

Jungle World Nr. 41 vom 29. September <strong>2004</strong>, S. 19. <strong>2004</strong>

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