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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 167<br />

tiekongress Kurdistans“ (KADEK) oder den „Volkskongress Kurdistans“<br />

(KONGRA GEL) vermeintlich politisch verfolgt werden, wurde<br />

aufgestockt. In Straußberg präsentierte sich die RH als stabil und<br />

funktionsfähig; ihre organisatorische und finanzielle Schwächephase<br />

am Ende der 90er Jahre hat sie offensichtlich überwunden.<br />

Ihrem Anspruch folgend, strömungsübergreifend und parteiunabhängig<br />

zu sein, umfasst der Mitgliederbestand Anhänger aller linksextremistischen<br />

Strömungen. <strong>Die</strong> über 4.600 Mitglieder sind in 37<br />

Ortsgruppen nahezu im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet organisiert.<br />

Ein wichtiges Betätigungsfeld der RH blieb die finanzielle Unterstützung<br />

von Linksextremisten, die nach Auffassung der RH aufgrund ihrer<br />

politischen Aktivitäten in der Bun<strong>des</strong>republik strafrechtlich zur<br />

Verantwortung gezogen werden. Dafür gab sie satzungsgemäß fast<br />

50 Prozent ihrer Mittel (nahezu 100.000 Euro) aus.<br />

Im Rahmen ihrer „Antirepressionsarbeit“ engagierte sich die RH mit<br />

gezielten Presse- und Solidaritätserklärungen zu verschiedenen Anlässen.<br />

So setzte sie sich u. a. zum 18. März, dem „Tag der politischen<br />

Gefangenen“ 53 , anknüpfend an ihre Vorjahreskampagne zu Gunsten<br />

eines „Kommandos ‚Freilassung aller politischen Gefangenen‘“ ein.<br />

Angehörige dieser Gruppe waren wegen gemeinschaftlicher Brandstiftung<br />

in mehreren Fällen im Dezember 2003 zu Gefängnisstrafen<br />

verurteilt worden. 54 <strong>Die</strong> RH forderte, die Haftstrafen aufzuheben.<br />

Weitere Aktivitäten galten einem Mitglied <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>vorstands der RH<br />

aus Heidelberg, der als Realschullehrer wegen seines Engagements in<br />

einer linksextremistischen, Militanz befürwortenden Gruppierung auf<br />

absehbare Zeit nicht zum Schuldienst zugelassen ist. Unter dem Motto<br />

„Gegen die Wiedereinführung der Berufsverbotspraxis! Alle Formen<br />

staatlicher Repression bekämpfen!“ 55 rief die RH zu einer Großdemonstration<br />

am 23. Oktober in Heidelberg auf und organisierte zahlreiche<br />

weitere Informationsveranstaltungen im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet.<br />

Im Nachgang zu den Protestaktionen gegen die 40. Münchener Konferenz<br />

für Sicherheitspolitik vom 6. bis 8. Februar - Ausschreitungen<br />

gewaltbereiter Linksextremisten konnten durch starke Polizeipräsenz<br />

verhindert werden - verbreitete die RH im Oktober eine 52-seitige<br />

Broschüre mit zugehöriger CD unter dem Titel „Der Umgang <strong>des</strong><br />

Staates mit den Protesten gegen die Sicherheitskonferenz <strong>2004</strong> in<br />

München. Ausnahmezustand - Polizeikessel - Massenfestnahmen -<br />

Polizeiübergriffe - Überwachung“.<br />

53 Der traditionelle Aktionstag 18. März nimmt Bezug auf den bürgerlichen Widerstand gegen<br />

den Feudalismus im Jahre 1848 und den Beginn der Pariser Kommune 1871. Bereits 1923<br />

hat die internationale Rote Hilfe dieses Datum zum „Tag der Solidarität mit den politischen<br />

Gefangenen“ erklärt.<br />

54 Gegen das Urteil haben sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung Revision eingelegt.<br />

Eine Entscheidung steht noch aus.<br />

55 Zeitung „<strong>Die</strong> Rote Hilfe“ 1/<strong>2004</strong>, S. 29.<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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