02.07.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

162 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Kampf gegen<br />

„Sozialabbau“<br />

Agitation gegen<br />

Irakpolitik der USA<br />

„European Social Forum“ der globalisierungskritischen Bewegung.<br />

„Linksruck“ hatte Schwierigkeiten, seine Kräfte auf unterschiedliche<br />

Aktionsfelder zu verteilen. <strong>Die</strong> Organisation legte den Schwerpunkt<br />

auf den Kampf gegen „Sozialabbau“. Sie witterte in einer Großdemonstration<br />

gegen die Sozialpolitik der Bun<strong>des</strong>regierung am 3. April<br />

in Berlin ein „Erdbeben in der deutschen Arbeiterklasse“ 41 und forderte<br />

„Schluß mit dem Kürzen - Schröder stürzen!“ 42 Zugleich rief sie<br />

ihre Mitglieder auf, in das Projekt einer „neuen Linkspartei“ mit der<br />

typischen trotzkistischen Taktik <strong>des</strong> Entrismus „einzugreifen“: Sie<br />

sollten sich innerhalb einer solchen Partei für „die Erkenntnis der Unreformierbarkeit<br />

<strong>des</strong> Kapitalismus“ und dafür einsetzen, dass der<br />

Kampf um Reformen ein Kampf um die Überwindung der kapitalistischen<br />

Gesellschaftsordnung sein wird. 43 Das bereits seit Jahren bestehende<br />

Engagement von „Linksruck“-Kadern beim globalisierungskritischen<br />

Netzwerk ATTAC, so die interne Weisung, habe demgegenüber<br />

im Zweifel zurückzustehen.<br />

<strong>Die</strong> Agitation gegen die US-Intervention im Irak setzte „Linksruck“<br />

fort, zumal diese für den Dachverband IST das dominierende Thema<br />

blieb. Für eine Unterschriftenkampagne gegen das in verschiedenen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern erwogene Kopftuch-Verbot für muslimische Lehrerinnen<br />

suchte „Linksruck“ den Kontakt zu muslimischen Gruppen;<br />

die Aktion fand in<strong>des</strong>sen kaum Beachtung. Weiterhin zeigte die<br />

Gruppe keinerlei Scheu, auch terroristische Formen <strong>des</strong> „Widerstan<strong>des</strong>“<br />

im Irak und in Palästina zu akzeptieren. In einer Stellungnahme<br />

zum „European Social Forum“ (14. bis 17. Oktober in London) führte<br />

ein Mitglied der „Linksruck“-Bun<strong>des</strong>leitung im Internet zur Position<br />

ihrer Gruppe aus:<br />

„Ähnlich wie in Florenz spielte auch in London der Krieg gegen den<br />

Irak eine zentrale Rolle. Der Grund dafür ist klar: Zum einen braut<br />

sich im Irak eine ähnliche Situation zusammen wie vor dreißig Jahren<br />

in Vietnam. Wenn die USA eine Niederlage erleiden, ist das ein Sieg für<br />

die Bewegungen gegen Krieg, Unterdrückung und Globalisierung auf<br />

der ganzen Welt. Wenn nicht, drohen weitere Kriege, was auch auf<br />

die neoliberale Agenda der Herrschenden eine beschleunigende Auswirkung<br />

hätte.“<br />

41 „Linksruck-Notizen“ vom 9. Februar <strong>2004</strong>, S. 1.<br />

42 „Linksruck - Zeitung für internationalen Sozialismus“ Nr.174, 17. März <strong>2004</strong>, S. 1.<br />

43 „Sieben Thesen von Linksruck zur Diskussion um eine neue Linkspartei“, in: „Linksruck-Notizen“<br />

vom 5. April <strong>2004</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!