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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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160 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

„Bun<strong>des</strong>ausschuss<br />

Friedensratschlag“<br />

„Deutscher<br />

Freidenker-Verband“<br />

(DFV)<br />

klagte „die zunehmenden Naziumtriebe und deren Duldung durch<br />

Polizei, Justiz und Politik“, der eine „Diffamierung der VVN-BdA und<br />

anderer antifaschistischer Gruppen“ gegenüberstehe. 35 Für das VVN-<br />

Organ „Antifa“ bildete <strong>des</strong>halb der Kampf gegen „Geschichtsrevisionismus“,<br />

also die Pflege kommunistischer Widerstandslegenden als<br />

zentrales Legitimationsmuster kommunistischer Regime, auch 60<br />

Jahre nach Ende <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges ein Schwerpunktthema<br />

<strong>des</strong> „ideologischen Kampfes“. Der VVN-BdA-Funktionär Dr. Ulrich<br />

SCHNEIDER beklagte, dass eine „antifaschistische Perspektive auf die<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen Triebkräfte für Faschismus<br />

und Krieg“ im derzeitigen gesellschaftlichen Diskurs zu kurz komme. 36<br />

Darin wusste sich die VVN-BdA mit der DKP einig, die ihrerseits „in<br />

den Auseinandersetzungen um die historische Wahrheit und die politischen<br />

Schlussfolgerungen“ eine „wichtige gesellschaftspolitische<br />

Auseinandersetzung“ sah. 37<br />

Im Mai übernahm die VVN-BdA die Leitung <strong>des</strong> ebenfalls weitgehend<br />

inaktiven Dachverban<strong>des</strong> der kommunistischen Widerstandskämpfer<br />

„Fédération Internationale <strong>des</strong> Résistants“ (FIR). Dessen Geschäftsstelle<br />

wurde von Wien nach Berlin verlegt; SCHNEIDER wurde<br />

neuer Generalsekretär der FIR. 38<br />

Der „Bun<strong>des</strong>ausschuss Friedensratschlag“ trat im Wesentlichen<br />

durch seinen „Friedenspolitischen Ratschlag“ am 4./5. Dezember in<br />

Kassel in die Öffentlichkeit. <strong>Die</strong> Konferenz bekräftigte ihr Festhalten<br />

an einer leninistischen Kriegsursachenanalyse und stellte eine suggestive<br />

Verbindung zwischen der Kriegspolitik der Nationalsozialisten<br />

und den Planungen der Europäischen Gemeinschaft für gemeinsame<br />

militärische Strukturen her.<br />

In einer Entschließung hieß es, die Teilnehmer setzten 60 Jahre nach<br />

der Befreiung Deutschlands von Krieg und Faschismus die geschichtliche<br />

Mahnung „Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg“ gegen die<br />

aktuelle Normalität von Krieg, Hochrüstung sowie „Sozialabbau und<br />

die Wiederbelebung rassistischer und faschistischer Ideologien“.<br />

Deshalb sage man Ja zu Europa, aber Nein zum vorliegenden Verfassungsentwurf<br />

der EU.<br />

Der „Deutsche Freidenker-Verband“ (DFV), in dem Kommunisten<br />

traditionell mitarbeiten, nahm es hin, dass sein Bun<strong>des</strong>vorsitzender<br />

Klaus HARTMANN (DKP) namens <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Erklärungen abgab 39 ,<br />

in denen er den Terrorismus im Irak als völkerrechtlich erlaubten le-<br />

35 „Antifa“ April/Mai <strong>2004</strong>, S. 27.<br />

36 „Antifa“ April/Mai <strong>2004</strong>, S. 9.<br />

37 UZ vom 12. November <strong>2004</strong>, S. 19.<br />

38 UZ vom 14. Mai <strong>2004</strong>, S. 7.<br />

39 Presseerklärung <strong>des</strong> Verbandsvorstan<strong>des</strong> <strong>des</strong> DFV vom 11. Dezember 2003.

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