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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 157<br />

und Machtverhältnisse revolutionär verändert, den Sozialismus<br />

durchsetzen kann.“ 29 In aktuellen Protestbewegungen will die DKP<br />

„entscheidende gesellschaftliche Grundfragen wie die der Eigentums-<br />

und Machtverhältnisse“ aufwerfen und „sozialistische Zukunftsvorstellungen“<br />

einbringen. 30<br />

Als wichtigste Kampffelder definierte der Parteivorstand<br />

in seinem Vorschlag für „Arbeitsvorhaben“ an<br />

den 17. Parteitag im Februar 2005 die „antiimperialistische“<br />

Arbeit, den Widerstand gegen Sozialreformen<br />

sowie die Ablehnung der EU-Verfassung und der Maßnahmen<br />

der Bun<strong>des</strong>regierung gegen Terrorismus.<br />

<strong>Die</strong> Partei musste einen leichten Rückgang ihrer Mitgliederzahlen,<br />

vor allem durch den Verlust älterer Genossen, hinnehmen.<br />

Auch die finanziellen Grundlagen blieben schwach. In ihrem Rechenschaftsbericht<br />

gem. § 23 PartG wies die DKP für das Jahr 2003<br />

noch Einnahmen in Höhe von 1,2 Mio. Euro aus, darunter 512.000<br />

Euro Spenden. <strong>2004</strong> konnte die Zahlungsunfähigkeit der Partei nur<br />

abgewendet werden, weil verstorbene Genossen der Partei unerwartet<br />

Erbschaften mit erheblichen Geld- und Sachmitteln zugewendet<br />

hatten. Als besonders kostenträchtig erwies sich wiederum<br />

das - von orthodoxen Kommunisten allerdings für unverzichtbar gehaltene<br />

- Zentralorgan „Unsere Zeit“. Um sein wöchentliches Erscheinen<br />

sichern zu können, wurde um Spenden und neue Abonnenten<br />

geworben.<br />

Größere Probleme ergaben sich für die DKP aber durch die Zuspitzung<br />

interner Konflikte, die vor allem zwischen westlichen und östlichen<br />

Parteigliederungen über politisch-ideologische Fragen eskalierten.<br />

Sie beeinträchtigen zunehmend die Handlungsfähigkeit und<br />

die - für orthodoxe Kommunisten wesentliche - „Einheit und Reinheit“<br />

der Partei. Den Konflikten liegen im Kern Differenzen zu Selbstverständnis<br />

und ideologischer Ausrichtung sowie zu Strategie und<br />

Taktik zugrunde. <strong>Die</strong> Mehrheit der DKP-Mitglieder, die aus den alten<br />

Bun<strong>des</strong>ländern stammt, und die Parteiführung halten an dem „legalistischen“<br />

Konzept fest, das die DKP sich bei ihrer „Neukonstituierung“<br />

1968 als Reaktion auf das KPD-Verbot von 1956 verordnet<br />

hatte. Demzufolge werden offen verfassungsfeindliche Begriffe wie<br />

„Diktatur <strong>des</strong> Proletariats“ durch unverfänglichere Formulierungen<br />

wie etwa „Macht der Arbeiterklasse“ umschrieben; außerdem wird<br />

sorgfältig auf Distanz zu terroristisch agierenden revolutionären Organisationen<br />

- etwa im Ausland - geachtet. Eine schrittweise Über-<br />

Schwierige<br />

finanzielle Lage<br />

Innerparteiliche<br />

Konflikte<br />

29 „Arbeitsvorhaben der DKP für die Jahre 2005/2006 (Handlungsorientierung)“, in: DKP-Zentralorgan<br />

„Unsere Zeit“ (UZ) vom 12. November <strong>2004</strong>. BERICHT<br />

30 Ebda. <strong>2004</strong>

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