Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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154 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN Gründung der „Europäischen Linkspartei“ 2010 und Hartz IV! Eine andere Welt ist möglich und nötig!“ 25 . Daran beteiligte sich auch ein „bundesweiter antikapitalistischer Block“ unterschiedlicher autonomer Gruppen, initiiert von der „organisierten autonomie“ (oa) Nürnberg. 1.5 Internationale Verbindungen der Partei Die PDS bekennt sich zum Internationalismus. Nach wie vor unterhält sie vielfältige Kontakte zu ausländischen kommunistischen Parteien u. a. durch Entsendung von Delegationen zu Parteitagen, Besuche von Pressefesten der Parteizeitungen, Teilnahme an Konferenzen und sonstige bilaterale Gespräche. So unterschrieb die PDS einen „Gemeinsamen Aufruf für die Wahlen zum europäischen Parlament“ 26 von 14 kommunistischen, sozialistischen und rot-grünen Parteien, darunter die kommunistischen Parteien Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs, Österreichs, Portugals, Tschechiens, der Slowakei sowie zwei italienischen kommunistischen Parteien. Darin sprachen sich die unterzeichnenden Parteien für eine Zusammenarbeit in vielfältigen Formen aus. Die PDS war - eigenen Angaben zufolge - maßgeblich an der Initiative zur Gründung der „Europäischen Linkspartei“ (EL) beteiligt. So fand auf Einladung der PDS ein erstes Treffen von 19 Linksparteien aus 17 Ländern am 10./11. Januar in Berlin statt. Auf dem Gründungskongress am 8./9. Mai in Rom schlossen sich 15 Parteien aus 13 Ländern der EL an: neben der PDS die „Partei der Kommunistischen Wiedergründung“ aus Italien, die kommunistischen Parteien Frankreichs, Österreichs, San Marinos, der Slowakei, Spaniens und das von dieser dominierte Parteienbündnis „Vereinigte Linke“ Spaniens sowie die „Vereinigte Linke“ Kataloniens; außerdem linkssozialistische Parteien aus Estland, Griechenland, Rumänien, Ungarn, Schweiz und Tschechien. Die PDS entsendet entsprechend dem Statut - wie alle anderen Mitgliedsorganisationen - zwei Personen in den Vorstand der EL: z. Zt. ein Mitglied sowie ein für internationale Beziehungen zuständiger Mitarbeiter des Parteivorstandes. Zum Selbstverständnis der EL heißt es im Statut, beschlossen auf dem Gründungskongress: „Wir vereinigen demokratische Parteien der alternativen und fortschrittlichen Linken auf dem europäischen Kontinent, die sich - ... - für die konsequente Umgestaltung der heutigen sozialen Verhältnisse hin zu einer friedlichen und sozial gerechten Gesellschaft einsetzen. Wir fühlen uns den Werten und Traditionen der sozialistischen, kom- 25 Flugblatt „Gemeinsam gegen Sozialraub, Agenda 2010 und Hartz IV! Eine andere Welt ist möglich und nötig!, V.i.S.d.P.: Walter Bauer/Sozialforum Nürnberg; „Neues Deutschland“ vom 8. November 2004, S. 3. 26 „Neues Deutschland“ vom 22./23. Mai 2004; „PDS-Pressedienst“ Nr. 23 vom 4. Juni 2004, S. 9.

L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 155 munistischen und Arbeiterbewegung, ... des Friedens und der internationalen Solidarität, der Menschenrechte, des Humanismus und des Antifaschismus, des progressiven und liberalen Denkens im nationalen und internationalen Rahmen verpflichtet. ... Wir verteidigen die Legitimität unserer Bewegung, die Millionen von Menschen inspiriert und ihnen soziale Sicherheit gebracht hat. Wir halten die Erinnerung an diese Kämpfe, an die Opfer und Leiden wach.“ (Statut der Partei der Europäischen Linken, zitiert nach „DISPUT“, Heft 6/2004 vom Juni 2004) Die EL verfügt über 17 Abgeordnete im neu gewählten EU-Parlament. Diese bilden gemeinsam u. a. mit der „Partei der Italienischen Kommunisten“, der „Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens“ aus Tschechien - beide mit „Beobachterstatus“ - und den kommunistischen Parteien Griechenlands und Portugals die „Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke“ (KVEL/NGL) im EU-Parlament mit insgesamt 41 Abgeordneten. Innerhalb der KVEL/NGL ist die PDS mit sieben Abgeordneten die stärkste Mitgliedspartei. Weiter gehört sie dem „Forum der Neuen Europäischen Linken“ (NELF) an. Das NELF ist ein Zusammenschluss von 17 kommunistischen, linkssozialistischen und grün-linken Parteien und Organisationen aus 14 europäischen Ländern. Darunter befinden sich die PDS als einzige deutsche Mitgliedsorganisation sowie die kommunistischen Parteien Frankreichs und Italiens. Besonderen Raum nimmt die Solidarität der Partei mit Kuba ein. So beschlossen die Delegierten des PDS-Parteitages am 30./31. Oktober, dass alle Parteistrukturen und -gliederungen aufgefordert seien, die politische und materielle Solidarität mit Kuba zu verstärken. 27 Die 1991 gegründete „Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí beim Parteivorstand der PDS“ - nach eigenen Angaben mit 39 regionalen Gruppen - ist wesentlicher Träger der „Solidaritätsarbeit“ für Kuba. Sie setzte die eigenen Material- und Spendensammlungen für humanitäre Zwecke fort und beteiligte sich zusammen mit der KPF an dem Projekt „Computer nach Kuba“. Dazu erläuterte Cuba Sí: 27 „Wir erklären unsere entschiedene Solidarität mit dem Kampf des kubanischen Volkes und seiner revolutionären Regierung für das Recht auf Souveränität und Selbstbestimmung! Hände weg von Kuba!“ (Erklärung von Cuba Sí, AG beim Parteivorstand der PDS, vom 12. Mai 2004, zitiert nach „Mitteilungen der KPF“ Heft 7/2004, S. 16) Gemeinschaftsausgabe von „DISPUT“ Nr. 11/2004 und „PDS-Pressedienst“ Heft 45/46, S. 67. Europäische Zusammenarbeit Solidaritätsarbeit für das sozialistische Kuba BERICHT 2004

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Gründung der<br />

„Europäischen<br />

Linkspartei“<br />

2010 und Hartz IV! Eine andere Welt ist möglich und nötig!“ 25 . Daran<br />

beteiligte sich auch ein „bun<strong>des</strong>weiter antikapitalistischer Block“ unterschiedlicher<br />

autonomer Gruppen, initiiert von der „organisierten<br />

autonomie“ (oa) Nürnberg.<br />

1.5 Internationale Verbindungen der Partei<br />

<strong>Die</strong> PDS bekennt sich zum Internationalismus. Nach wie vor unterhält<br />

sie vielfältige Kontakte zu ausländischen kommunistischen Parteien<br />

u. a. durch Entsendung von Delegationen zu Parteitagen, Besuche<br />

von Pressefesten der Parteizeitungen, Teilnahme an Konferenzen<br />

und sonstige bilaterale Gespräche. So unterschrieb die PDS einen<br />

„Gemeinsamen Aufruf für die Wahlen zum europäischen Parlament“<br />

26 von 14 kommunistischen, sozialistischen und rot-grünen Parteien,<br />

darunter die kommunistischen Parteien Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs,<br />

Österreichs, Portugals, Tschechiens, der Slowakei sowie<br />

zwei italienischen kommunistischen Parteien. Darin sprachen sich<br />

die unterzeichnenden Parteien für eine Zusammenarbeit in vielfältigen<br />

Formen aus.<br />

<strong>Die</strong> PDS war - eigenen Angaben zufolge - maßgeblich an der Initiative<br />

zur Gründung der „Europäischen Linkspartei“ (EL) beteiligt. So fand<br />

auf Einladung der PDS ein erstes Treffen von 19 Linksparteien aus 17<br />

Ländern am 10./11. Januar in Berlin statt. Auf dem Gründungskongress<br />

am 8./9. Mai in Rom schlossen sich 15 Parteien aus 13 Ländern der EL<br />

an: neben der PDS die „Partei der Kommunistischen Wiedergründung“<br />

aus Italien, die kommunistischen Parteien Frankreichs, Österreichs,<br />

San Marinos, der Slowakei, Spaniens und das von dieser dominierte<br />

Parteienbündnis „Vereinigte Linke“ Spaniens sowie die<br />

„Vereinigte Linke“ Kataloniens; außerdem linkssozialistische Parteien<br />

aus Estland, Griechenland, Rumänien, Ungarn, Schweiz und<br />

Tschechien. <strong>Die</strong> PDS entsendet entsprechend dem Statut - wie alle anderen<br />

Mitgliedsorganisationen - zwei Personen in den Vorstand der<br />

EL: z. Zt. ein Mitglied sowie ein für internationale Beziehungen zuständiger<br />

Mitarbeiter <strong>des</strong> Parteivorstan<strong>des</strong>. Zum Selbstverständnis<br />

der EL heißt es im Statut, beschlossen auf dem Gründungskongress:<br />

„Wir vereinigen demokratische Parteien der alternativen und fortschrittlichen<br />

Linken auf dem europäischen Kontinent, die sich - ... -<br />

für die konsequente Umgestaltung der heutigen sozialen Verhältnisse<br />

hin zu einer friedlichen und sozial gerechten Gesellschaft einsetzen.<br />

Wir fühlen uns den Werten und Traditionen der sozialistischen, kom-<br />

25 Flugblatt „Gemeinsam gegen Sozialraub, Agenda 2010 und Hartz IV! Eine andere Welt ist<br />

möglich und nötig!, V.i.S.d.P.: Walter Bauer/Sozialforum Nürnberg; „Neues Deutschland“<br />

vom 8. November <strong>2004</strong>, S. 3.<br />

26 „Neues Deutschland“ vom 22./23. Mai <strong>2004</strong>; „PDS-Pressedienst“ Nr. 23 vom 4. Juni <strong>2004</strong>, S. 9.

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