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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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140 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Kampf gegen die<br />

„Sozialtechnokratie“<br />

drängt zu werden und sich den „Unterdrückungsmechanismen der<br />

Sozialtechnokratie“ ausgesetzt zu sehen.<br />

Mit einem weiteren Brandanschlag am 30. März auf ein Großraumbüro<br />

der Gemeinsamen Anlaufstelle <strong>des</strong> Arbeitsamtes Berlin-Nord<br />

und <strong>des</strong> Sozialamtes Pankow forcierte die mg ihren Kampf gegen die<br />

„Sozialtechnokratie“. In der Taterklärung hieß es, der Sozialstadtrat<br />

sei ein Vorreiter <strong>des</strong> Angriffs auf die untersten Klassensegmente; zusammen<br />

mit der Leiterin <strong>des</strong> Arbeitsamtes gehöre er zu den administrativ<br />

Verantwortlichen der „sozialtechnokratischen Schikanierung<br />

und Repression gegen die marginalisierten und deklassierten Bevölkerungskreise“.<br />

In diesem Zusammenhang hob die mg nochmals die Bedeutung ihres<br />

Projektes der Vernetzung militanter Gruppenstrukturen - den<br />

„Plattformprozess“ hervor:<br />

„Wir und andere Gruppen sehen dieses Plattformprojekt als einen<br />

wichtigen Baustein der Strukturierung und Organisierung <strong>des</strong> mili-<br />

tanten und potentiell bewaffneten Widerstan<strong>des</strong> in der BRD an. Der<br />

Aufbau einer militanten Plattform ist für uns sowohl eine Voraussetzung<br />

als auch ein Ausgangspunkt einer Fundierung und (Neu)orientierung<br />

revolutionärer Politik, die den organisierten Klassenkampf<br />

von unten nicht nur auf geduldiges Papier niederschreibt, sondern<br />

mit den verfügbaren Mitteln in die Tat umsetzt.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 592 vom 8. April <strong>2004</strong>, S. 10)<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Jahres folgten in Berlin zwei weitere Aktionen der mg in<br />

demselben Begründungszusammenhang:<br />

- Brandanschlag auf den Fuhrpark der Deutschen Telekom in<br />

Berlin-Wedding am 7. Mai,<br />

- koordinierte Brandanschläge auf die Gebäude <strong>des</strong> Sozialamtes<br />

Tempelhof-Schöneberg und <strong>des</strong> Bezirksamtes Reinickendorf<br />

sowie Verschickung einer scharfen 9mm-Patrone an<br />

den Sozialstadtrat am 23. September.<br />

<strong>Die</strong> Anschläge am 30. März und am 23. September erfolgten bewusst<br />

jeweils im Vorfeld von Großdemonstrationen in Berlin gegen sog.<br />

Sozialraub (2./3. April bzw. 2. Oktober). <strong>Die</strong> mg betrachtete offenbar<br />

die Gelegenheit, mit militanten Aktionen auch in breiteren Bevölkerungsschichten<br />

auf (positive) Resonanz zu stoßen, als so günstig wie<br />

seit langem nicht mehr:

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