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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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136 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Zwar verlief der 1. Mai <strong>2004</strong> in Berlin ruhiger als in<br />

den Vorjahren, allerdings wurden nach Abschluss<br />

der Demonstrationen von mehreren hundert<br />

überwiegend vermummten Personen erhebliche<br />

Straftaten - wie Abschießen von Böllern und Feuerwerksraketen<br />

in Richtung eingesetzter Polizeikräfte,<br />

Stein- und Flaschenwürfe sowie Brandstiftungen<br />

- begangen. Bereits am Nachmittag war es<br />

im Zuge von Protesten gegen einen NPD-Auf-<br />

Demonstration am 1. Mai in Berlin marsch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen<br />

gekommen. Über 450 Störer mussten von der Polizei<br />

mehrere Stunden lang eingekesselt werden. Insgesamt wurden<br />

bei den Ausschreitungen 192 Polizeibeamte verletzt, 186 Personen<br />

wurden vorläufig festgenommen.<br />

Klan<strong>des</strong>tine<br />

Aktionen<br />

In „Nachbetrachtungen“ beteiligter Aktivisten wurden vor allem<br />

diese abendlichen Krawalle positiv herausgestellt; mit Blick in die<br />

Zukunft hieß es z. B.:<br />

„<strong>Die</strong> unangemeldete Abenddemo … hat ja schon mal gezeigt, wo es<br />

langgehen könnte. Ein Kern von organisierten Gruppen und eine fast<br />

durchgehende Vermummung waren da ein erster Versuch. Vielleicht<br />

läßt sich das ja ausbauen. … Da ist sicher noch was drin auch für die<br />

nächsten Jahre. … <strong>Die</strong> Randale war deutlich kürzer und auch räumlich<br />

beschränkter als in den vergangenen Jahren, dafür aber entschlossener<br />

und politisch eindeutiger gegen die Bullen gerichtet.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 597 vom 17. Juni <strong>2004</strong>, S. 5, 9)<br />

Erheblich planvoller und zielgerichteter als Massenmilitanz sind<br />

klan<strong>des</strong>tine militante Aktionen, d. h. konspirativ vorbereitete und<br />

durchgeführte Anschläge. Bei solchen Anschlägen, denen gewöhnlich<br />

ein rechtfertigen<strong>des</strong> Selbstbezichtigungsschreiben folgt, ist die<br />

Grenze zur terroristischen Aktion oftmals fließend (vgl. Nr. 1.3). Häufig<br />

erfolgen solche Anschläge im Kontext aktueller Kampagnen, z. T.<br />

auch zeitlich und räumlich koordiniert.<br />

Zu so einem koordinierten Vorgehen kam es beispielsweise am Morgen<br />

<strong>des</strong> 27. April - im Vorfeld <strong>des</strong> „Revolutionären 1. Mai“ - in Berlin:<br />

- Gegen 01.30 Uhr warfen unbekannte Täter mit Pflastersteinen<br />

mehrere Scheiben der Agentur für Arbeit Berlin-Mitte<br />

ein. Gleichzeitig wurden Scheiben der gegenüberliegenden<br />

Geschäftsstelle <strong>des</strong> Berliner SPD-Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> eingeschlagen.<br />

In einer kurzen Erklärung hieß es, die Tat richte

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