02.07.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 135<br />

monstrationen, bei denen Steine und andere Wurfgeschosse<br />

eingesetzt werden. <strong>Die</strong> Aktionen richten sich sowohl<br />

gegen Personen als auch gegen Sachen; angegriffen<br />

werden u. a. vermeintliche „Handlanger“ und<br />

„Profiteure“ <strong>des</strong> „Systems“ (z. B. Polizisten) sowie (angebliche)<br />

Rechtsextremisten und deren Strukturen. Neben<br />

„offenen“ Aktionsformen wie Agitation mit Flugblättern,<br />

Plakaten, Internetaufrufen und Szenepublikationen ist<br />

Militanz - so drückte es die Redaktion <strong>des</strong> im Frühjahr<br />

nach fünf Jahren erstmals wieder erschienenen Untergrundblattes<br />

„radikal“ aus - eine „Option <strong>des</strong> Handelns“:<br />

„Militanz ist grundsätzlich eines von verschiedenen legitimen Mitteln<br />

der politischen Aktion. Wie etwa die Demo, das Happening oder<br />

die Verteilung von Flugblättern kann die sinnvoll eingesetzte militante<br />

Aktion eine hilfreiche politische Wirkung erzielen. Wenn wir an<br />

Nazis denken, an Bonzen, die sich einen Kiez aneignen oder an die<br />

Kräfte der Repression. Jede einzelne Praxis hat in bestimmten Situationen<br />

ihre Berechtigung. Militanz erweitert die Möglichkeiten politischer<br />

Intervention und ist damit weder prinzipiell richtig noch prinzipiell<br />

falsch. Es kommt auf den Kontext an. … Es ist wichtig und richtig<br />

vor dem aktuellen politischen Hintergrund die Frage nach dem Sinn<br />

militanter Aktionen zu stellen. <strong>Die</strong> Frage der Mittel sollte jede Gruppe<br />

und Generation nach gründlicher Analyse selbstbewusst für sich entscheiden.“<br />

(„radikal“ Nr. 157 vom Frühjahr <strong>2004</strong>, S. 4/5)<br />

Wichtiges Kriterium bei der Wahl von Angriffsziel und Aktionsform<br />

ist dabei die „Vermittelbarkeit“ gegenüber Außenstehenden. Insbesondere<br />

kommt es Autonomen darauf an, dass keine - so heißt es im<br />

Szenejargon - „Unbeteiligten“ zu Schaden kommen. Auf diese Weise<br />

erwarten gewaltbereite Linksextremisten etwa bei aktuellen „Reizthemen“<br />

breite Akzeptanz bis in Teile der „bürgerlichen“ Gesellschaft<br />

hinein, was sie jedoch nicht erreichen.<br />

Eine typische Form autonomer Gewalt sind Straßenkrawalle, sog. Straßenkrawalle<br />

Massenmilitanz. Dabei kommt es auch zur Bildung „schwarzer<br />

Blöcke“ durch vermummte Aktivisten in einheitlicher „Kampfausrüstung“.<br />

<strong>Die</strong>se Krawalle sind vor allem typisch bei Protesten gegen Aufmärsche<br />

von Rechtsextremisten und regelmäßiger Bestandteil von Demonstrationen<br />

zum „Revolutionären 1. Mai“, insbesondere in Berlin.<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!