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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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132 L INK S E X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

fährliche Eingriffe in den Straßen- und Schienenverkehr.<br />

Als heterogene Bewegung mehr oder weniger eigenständiger Zusammenhänge<br />

verfügt die autonome Szene über kein einheitliches<br />

ideologisches Konzept; Führungsstrukturen oder Hierarchien sind<br />

ihr fremd. Generell herrscht eine große Fluktuation unter den üblicherweise<br />

eher jüngeren Anhängern der Szene. In den letzten Jahren<br />

konnten diese „Abgänge“ nicht vollständig durch Neurekrutierungen<br />

ausgeglichen werden. In außergewöhnlicher Offenheit beschrieb<br />

eine über Jahre hinweg im Hamburger Raum aktive militante<br />

Gruppe das Szenario:<br />

„einige genossInnen haben sich sang- und klanglos von uns getrennt<br />

und haben sich in ihre ‚privatnischen‘ verzogen. die gründe hierfür<br />

waren wie so oft <strong>des</strong>orientierung, ausgebrannt, so viel mit dem job,<br />

studium, familie etc. zu tun.<br />

das ist alles sehr bedeutend für die autonome szene.“<br />

(„INTERIM“ Nr. 603 vom 14. Oktober <strong>2004</strong>, S. 21/22)<br />

Autonome propagieren ein Leben frei von Zwängen - dem Wortsinne<br />

nach „autonom“ - unter Missachtung von Normen und Autoritäten.<br />

Ihr Selbstverständnis ist geprägt von diversen Anti-Einstellungen<br />

(„antifaschistisch“, „antikapitalistisch“, „antipatriarchal“).<br />

Diffuse anarchistische und kommunistische Ideologiefragmente bilden<br />

den Rahmen ihrer oftmals spontanen Aktivitäten.<br />

Ziel: Überwindung<br />

Dabei zielen Autonome - wie alle Linksex<strong>des</strong><br />

Systems tremisten - im Kern auf die Überwindung<br />

<strong>des</strong> „herrschenden Systems“. So bekräftigt<br />

ein unter der Bezeichnung „ACT!“ auftretender<br />

Zusammenschluss mehrerer gewaltbereiter<br />

linksextremistischer Gruppen aus Berlin in einem Grundsatzpapier:<br />

„ACT! versteht sich als revolutionär in dem Sinne, dass eine Gesell-<br />

schaft, wie wir sie uns vorstellen, jenseits <strong>des</strong> Bestehenden liegt. Unsere<br />

Herrschaftskritik hat die Beendigung jeder Form von Ausbeutung<br />

und Unterdrückung zum Ziel. Das beinhaltet die Überzeugung, dass<br />

die Überwindung dieser Verhältnisse nicht im Parlament und nicht<br />

am Verhandlungstisch zu erreichen ist. Wir glauben an keinen Sozialstaat,<br />

an keine Religion und keinen Dialog mit den Herrschenden.

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