02.07.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

118<br />

Zahl der Homepages<br />

auf konstant<br />

hohem Niveau<br />

Sonderseiten zu<br />

aktuellen Themen<br />

„Köder“ für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Strafbare Inhalte<br />

anonym über<br />

ausländische<br />

Provider<br />

R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN<br />

Sie versuchen auch mit Hilfe anderer Internetdienste, ihre verfassungsfeindliche<br />

Weltanschauung zu verbreiten und aktiv in die politische<br />

Diskussion einzugreifen.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der von Deutschen betriebenen rechtsextremistischen<br />

Homepages blieb <strong>2004</strong> mit ca. 950 Seiten auf konstant hohem Niveau<br />

(2003: 950, 2002: 1.000).<br />

Rechtsextremisten instrumentalisieren das Netz zum Kampf gegen<br />

den „politischen“ Gegner sowie zur Agitation gegen Institutionen<br />

<strong>des</strong> demokratischen Rechtsstaats.<br />

Mit dem Internet verfügen sie über ein Hilfsmittel, das ihnen die<br />

Möglichkeit bietet, an der so genannten Systempresse vorbei Berichterstattung<br />

zu betreiben. Ziel ist es, eine „Gegenöffentlichkeit” zu<br />

schaffen. In diesem Zusammenhang thematisieren sie zunehmend<br />

auch die bislang dem „linken“ Lager zugeordneten Agitationsfelder<br />

„Anti-Globalisierung“ und „Anti-Amerikanismus“. Um eine erhöhte<br />

Aufmerksamkeit für die Protestaktivitäten der rechtsextremistischen<br />

Szene zu erreichen, richten Homepagebetreiber vermehrt entsprechende<br />

Sonderseiten ein, auf denen vornehmlich zu Demonstrationen,<br />

Kundgebungen, Flugblattverteilungen oder Mahnwachen mobilisiert<br />

werden soll.<br />

<strong>Die</strong> Homepages im multimedialen WWW stellen eine nahezu unerschöpfliche<br />

Fundgrube für Kinder und Jugendliche dar. Rechtsextremisten<br />

machen sich deren Neugier zunutze und versuchen mit<br />

ihren Seiten gezielt diese Gruppe anzusprechen: Sie bieten Spiele,<br />

Musik, verbotene Symbole, Bilder und Szeneinformationen, die insbesondere<br />

auf Jugendliche - oft auch wegen <strong>des</strong> Verbotenen - einen<br />

großen Reiz ausüben.<br />

<strong>Die</strong> Mehrzahl der deutschen Internet-Seiten mit strafbaren Inhalten<br />

(u. a. NS-Symbolik und Musikstücke mit z. T. volksverhetzenden Texten)<br />

wird anonym über das Ausland - vornehmlich über die USA - ins<br />

Netz gestellt. Dabei nutzen Rechtsextremisten den Vorteil, dass die<br />

dort geltenden Gesetze die Verbreitung derartiger Inhalte<br />

weitestgehend zulassen.<br />

Den Verfassungsschutzbehörden ist es dank intensiver<br />

Recherche in den letzten Jahren dennoch mehrmals gelungen,<br />

vermeintlich anonyme Homepagebetreiber zu<br />

identifizieren. In mehreren Fällen - in denen aufgrund<br />

strafbarer Inhalte Informationen an die Strafverfolgungsbehörden<br />

weitergegeben wurden - führte dies zu<br />

Exekutivmaßnahmen gegen die Urheber.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!