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Verfassungsschutzbericht 2004 - Brights - Die Natur des Zweifels

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R E CHTSE X TREMI S TI SCHE B E S TREBUNGEN 117<br />

vermeintlichen Niedergang Europas, wobei er rassistisch und fremdenfeindlich<br />

argumentierte:<br />

„Allein Europa vertritt das Dogma eines Planeten von Mischlingen.<br />

<strong>Die</strong> Integration der Fremden ist selbstverständlich undenkbar ... <strong>Die</strong><br />

allesbestimmende Grundlage ist und bleibt die biokulturelle Identität.“<br />

76<br />

<strong>Die</strong> GFP wird seit Mai 1992 von Dr. Rolf KOSIEK, dem früheren „Chefideologen“<br />

der NPD geleitet. Ihr gehören vor allem Verleger, Redakteure,<br />

Schriftsteller und Buchhändler an. Neben der Dokumentation<br />

der jeweiligen Jahreskongresse gibt die GFP vierteljährlich die Broschüre<br />

„Das Freie Forum“ heraus, in der unter anderem über Verurteilungen<br />

von Rechtsextremisten in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />

berichtet wird. Damit soll der Eindruck erweckt werden, es<br />

werde die Meinungs- und Pressefreiheit unterdrückt.<br />

Eine Sonderstellung unter den organisationsunabhängigen Vertriebsdiensten<br />

nimmt der im bayerischen Kirchberg ansässige „Patria-Versand“<br />

unter der Leitung von Franz Ludwig GLASAUER ein. Neben<br />

Tondokumenten aus der NS-Zeit vertreibt das Unternehmen<br />

hauptsächlich Kleidungsstücke, die mit unterschiedlichen rechtsextremistischen<br />

Motiven bedruckt sind. Eine eigens für den „Patria-Versand“<br />

eingetragene Marke ist das Warenzeichen „Consdaple“, <strong>des</strong>sen<br />

Schriftzug auf einem T-Shirt bei offen getragener Jacke lediglich<br />

die Buchstabenkombination „NSDAP“ freigibt. Mit Symbolen aus der<br />

germanischen Sagenwelt, in der Szene gebräuchlichen Zahlenchiffren<br />

(„88“ für den achten Buchstaben im Alphabet ergibt demnach<br />

„HH“, „Heil Hitler“) und diversen Motiven aus dem rechtsextremistischen<br />

Skinheadbereich liefert der Versand damit alle Produkte,<br />

durch die Rechtsextremisten ihre Gesinnung und ihr Bedürfnis nach<br />

sichtbarer Integration in die Szene öffentlich zur Schau stellen können.<br />

3. Internet<br />

Für deutsche Rechtsextremisten ist die Nutzung <strong>des</strong> Internets, insbesondere<br />

<strong>des</strong> „World Wide Web“ (WWW), inzwischen zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden. Sie haben ihre Präsenz in allen Bereichen<br />

dieses Mediums weiter ausgebaut. Zur Verbreitung ihrer verfassungsfeindlichen<br />

Propaganda, zur gegenseitigen Absprache oder<br />

zur Mobilisierung und Steuerung der rechtsextremistischen Szene<br />

nutzen sie nicht nur von ihnen selbst betriebene Homepages.<br />

76<br />

KREBS, Pierre: Europas Kultur statt American Way of life, in: Gesellschaft für Freie Publizistik<br />

e. V. (Hg.): <strong>Die</strong> neue Achse. Europas Chancen gegen Amerika, Kongress-Protokoll <strong>2004</strong>,<br />

S. 111-129, hier: S. 115.<br />

„Patria-Versand“<br />

BERICHT<br />

<strong>2004</strong>

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