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Kapitel 5: Markierungen - Braunschweig 2010

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<strong>Markierungen</strong><br />

Vergessenes wird wieder sichtbar,<br />

Alltägliches erhält neue Bedeutung,<br />

Bedeutendes bleibt präsent. Eines der<br />

ungewöhnlichsten Projekte und doch naheliegend:<br />

<strong>Braunschweig</strong> seine Kioske. Sie geben<br />

dem Quartier Gesicht und Namen, sind mehr als<br />

nur Markierung des Gegenwärtigen. Sie sind Informationsquelle,<br />

Gemischtwarenladen und authentische<br />

Kultur auf Kantsteinhöhe.<br />

69


<strong>Markierungen</strong><br />

Kultur auf Kantsteinhöhe:<br />

<strong>Braunschweig</strong> seine Kioske<br />

Typisch <strong>Braunschweig</strong>! An jeder größeren Straßenecke,<br />

in praktisch jeder Wohnstraße gibt es in <strong>Braunschweig</strong><br />

Kioske. Kleine Läden für die Waren des täglichen Lebens.<br />

Die Bude für alles. Vom Apfelkorn bis zur Zeitung. Von<br />

außen durch die wiederkehrenden Gestaltungselemente<br />

leicht wieder erkennbar, stellt sich das Innenleben oft<br />

individuell gestaltet, über Jahre gewachsen als Kuriosum<br />

dar (Kiosk als »Kunstobjekt«). Kurios und unschlagbar<br />

sind auch die Öffnungszeiten. Wenn die Supermärkte<br />

schon lange geschlossen sind, haben die Mikromärkte<br />

Hochkonjunktur: Die bunte Warteschlange vor dem<br />

Bedientresen setzt sich aus allen Bevölkerungsschichten<br />

zusammen.<br />

<strong>Braunschweig</strong> empfängt seine Gäste<br />

Der Kulturhauptstadtbesucher wird auf seinen Streifzügen durch die Stadt immer wieder an <strong>Braunschweig</strong>s<br />

Kiosken vorbeikommen. Als Umschlagplatz von Informationen und Sozialkontakten ließe sich<br />

das dichte Netzwerk der Kioske als eine Anlaufstelle für den Kulturhauptstadtbesucher nutzen. Entsprechend<br />

geschmückt und mit dem Logo der Kulturhauptstadt versehen wird sie jeder finden, weil es<br />

sie überall gibt. Der Kiosk kann so zu einer Schnittstelle zwischen <strong>Braunschweig</strong> und seinen Besuchern<br />

werden. Zudem ist Kiosk ein international bekannter Begriff, der in den wesentlichen europäischen<br />

Kultursprachen den gleichen Klang hat (türk. kös,k; engl. kiosk; frz. kiosque; ital. chiosco; span. kiosco).<br />

An diesen Knotenpunkten ließen sich alle wichtigen Informationen über die Kulturhauptstadt abrufen.<br />

»B(u)y the way«. Schwellenangst gibt es nicht: Man kauft ja nur ein Päckchen Kaugummis.<br />

Zugleich erfolgt zwanglos ein Kontakt mit den Menschen der Stadt. Jeder Kiosk wird so zu einer in der<br />

Stadt verankerten und von den Menschen der Stadt getragenen Außenstelle des Kulturhauptstadt-<br />

Projektes.<br />

<strong>Braunschweig</strong> vernetzt seine Kioske<br />

Im <strong>Braunschweig</strong>er »Kiosk <strong>2010</strong>« verbindet sich der stadttypische Eckkiosk in seiner Versorgungsfunktion<br />

für die umliegenden Straßen mit dem elektronischen Kiosk der digitalen und vernetzten Welt.<br />

Es ist der perfekte Ort, neue Technologien im Alltag sinnvoll zur Anwendung und vor Augen zu führen.<br />

Im Eingangsbereich eines jeden Kiosks befindet sich ein modernes »kiosk information system«, das<br />

als touchscreen (oder Standsäule) Informationsfluss auch dann gewährleistet, wenn die Kioskbesitzer<br />

einmal schlafen. Hierbei ist der technologische Sprung bis <strong>2010</strong> zu beachten, der wahrscheinlich noch<br />

ganz andere interaktive Möglichkeiten schafft.


Schon heute bezeichnet der Begriff Kiosk im Internet eine »Interaktive elektronische Plattform zur<br />

Erleichterung von Informationsaustausch«. Ein solches, auf die Kulturhauptstadt zugeschnittenes<br />

elektronisches Forum zu entwickeln, könnte Aufgabe für Mediendesigner der Hochschule für Bildende<br />

Künste und Elektrotechniker und Informatiker <strong>Braunschweig</strong>er Forschungseinrichtungen sein. Damit<br />

würde der Wissenschaftsstandort <strong>Braunschweig</strong> mit einem konkreten Projekt die Organisation der<br />

Kulturhauptstadt unterstützen und das Potenzial des vorhandenen brain-pool würde veranschaulicht.<br />

<strong>Braunschweig</strong> inszeniert seine Kioske<br />

Als charakteristisches Element der <strong>Braunschweig</strong>er Alltagskultur sollen die Kioske gefeiert und in den<br />

Blickpunkt der Aufmerksamkeit gerückt werden. Geschehen könnte dies über gut konnotierte Accessoires<br />

wie einen roten Teppich vor jedem Kiosk, einen roten Samtvorhang im Schaufenster, besondere<br />

Beleuchtung. Möglich sind auch abgestimmte Aktionen wie Luftballons, die über den Dächern der<br />

Stadt die Standorte von Kiosken in der Stadt verorten und ihre Streuung über das Stadtgebiet sichtbar<br />

machen.<br />

<strong>Braunschweig</strong>s Kioske inszenieren sich<br />

Neben den großen, überregional wirksamen Veranstaltungen in den üblichen und bekannten Örtlichkeiten<br />

bieten sich die Kioske als Mini-Bühnen (»home-stages«) für kleinere Kulturveranstaltungen<br />

und Kunstaktionen an. Dem Kioskbesitzer selbst böte sich die Möglichkeit, eigene Ideen zu realisieren<br />

und zu präsentieren. Oder Künstler von außen eignen sich für eine bestimmte Zeit den Raum eines<br />

Kiosks an. So könnten verschiedenste Begegnungen und Aktionen stattfinden, die als Ergänzung und<br />

Gegenpol zur »großen Kultur« die städtische Szene beleben.<br />

Abbildungen: Büro Grundmann, Architektur und Stadtplanung, <strong>Braunschweig</strong><br />

Für die Vermittlung solcher Mikro-Events wäre ein »<strong>Braunschweig</strong>er Kioskführer« als Mischung aus<br />

Architekturführer, Restaurantführer und Programmheft zu entwickeln. Dabei böte es sich an, auf<br />

einzelnen »Kiosk-Karten« für jeden »local player« in Form eines Steckbriefes Besonderheiten und<br />

geplante Aktivitäten des einzelnen Kiosks unter die Leute zu bringen.<br />

<strong>Braunschweig</strong> bleibt im Gespräch<br />

Mit Hilfe der vorangehend beschriebenen Maßnahmen ergibt sich die Chance, das vorhandene soziale<br />

Netzwerk vor Ort mit dem Programm und den Akteuren der »Kulturhauptstadt Europas <strong>2010</strong>« zu<br />

verknüpfen (ein Ort – zwei Welten). Ziel sollte die Etablierung eines Kiosk-Verbundes als Teil eines<br />

auszubauenden stadtkulturellen Netzwerkes im umfassenden Sinne sein. Einmal installiert, ergäbe<br />

sich der wünschenswerte Nachhaltigkeitsfaktor, dass bei Erhalt des Informationssystems über <strong>2010</strong><br />

hinaus, die Präsentation nach außen und das Selbstbild der Stadt dauerhaft aufgewertet würde.<br />

71


<strong>Markierungen</strong><br />

Licht- und Farbzeichen<br />

Eine künstlerische Illumination der Lichttunnel kann diese unwirtlichen Orte ohne gestalterische Qualität in moderne, leuchtende Stadtportale verwandeln.<br />

Abb.: Alexandra Schäfer, Stadtplanerin, Architektin, Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz<br />

Im Wandel das Untergegangene sichtbar zu machen und damit in<br />

Erinnerung zu bringen, bedarf – in einer durch den Luftkrieg und<br />

einen oft unsensiblen Wiederaufbau gezeichneten Stadt – besonderer<br />

Aufmerksamkeit. Die zeitweilige Visualisierung der früheren Eingangssituationen<br />

der Stadt, die Markierung ehemaliger Plätze und<br />

die Schaffung von Lichttunneln durch die künstlerische Illuminierung<br />

von Eisenbahnunterführungen können einen sinnlichen Beitrag zur<br />

Wiederentdeckung der eigenen Stadtgeschichte leisten.<br />

<strong>Markierungen</strong> des<br />

Licht ist ein geeignetes Markierungsmedium, wie die nächtliche Beleuchtung markanter Zentralgebäude,<br />

etwa der Kirchtürme der Innenstadt, schon heute zeigt. Unter der Überschrift »Leuchttürme«<br />

sollen ergänzend die modernen Hochpunkte der Stadt, die Hochhäuser, Silos, Schornsteine und die<br />

Windräder der Region beleuchtet werden, wodurch ein nächtliches Lichtnetz zwischen Stadt und Region<br />

gespannt wird. Demgegenüber sind Platzräume derzeit zumeist dunkle Orte, die nur wenig Interesse<br />

anziehen. Die mit Licht in Szene gesetzten, den Platz begrenzenden Gebäude schaffen in den Abendstunden<br />

eine eigentümliche Raumatmosphäre. Hier diente der »<strong>Braunschweig</strong>er Lichtparcours 2000«<br />

den Grazern bei der Illumierung ihrer Innenstadt als Orientierung.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> ordnet ein Illuminations- und Farbfestival den verschiedenen historischen Siedlungskernen<br />

– Magniviertel, Altstadt, Neustadt, Hagen, Sack – eine bestimmte Farbe zu. Blumen, z. B. blaue<br />

»Vergissmeinnicht« – verstanden als Rebus –, Fahnen und Schaufenstergestaltung machen die Konturen<br />

der alten Kernbereiche über die bestehenden Einschnitte von Straßen und Schienensträngen auch<br />

tagsüber wieder lesbar. Als Erprobungsfeld kann die Illuminierung des Kohlmarkts über die Anstrahlung<br />

der Begrenzungsbauten hinaus in den Sommermonaten eine temporär zuschaltbare Effektbeleuchtung<br />

der Brunnen und Bäume und einer darauf abgestimmten Musikeinspielung für Kulturhauptstadtatmosphäre<br />

sorgen.


Alltäglichen<br />

Zeitzeichen Die Okerumflut und die das Wasser säumenden Grünflächen sind die herausragenden stadträumlichen Qualitäten von<br />

<strong>Braunschweig</strong>. Für <strong>2010</strong> sollen sie aufgewertet und durch Aktionen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden.<br />

Via Corona – der <strong>Braunschweig</strong>er Wallwandel<br />

Der Grüne Ring um die Innenstadt von <strong>Braunschweig</strong> ist Erholungs- und Spielraum für die Bewohner,<br />

Flaniergelegenheit für die Besucher der Stadt, aber auch eine ideale Plattform für Präsentationen und<br />

Inszenierungen aktueller Kunst und Kultur, wie der »Lichtparcours« im Jahr 2000 eindrucksvoll zeigte.<br />

<strong>2010</strong> soll die Abfolge der Gärten und Parkanlagen erneut ein Forum für Kunst im öffentlichen Stadtraum<br />

sein. So entsteht beispielsweise auf dem Löwenwall ein »Forum der Sinne«, in dessen Kontext die<br />

prächtige »Gerloffsche Villa« als Haus der <strong>Braunschweig</strong>er Stiftungen neu mit Leben gefüllt werden<br />

kann.<br />

Vier Jahrhunderte Gartenkunst<br />

<strong>Braunschweig</strong> kann dem Besucher Gärten aus allen wichtigen Epochen der Gartenkunst präsentieren.<br />

Ob der englische Landschaftspark Richmond oder der Westpark als Park des 20. Jahrhunderts in einem<br />

eher industriell geprägten Zwischenbereich zur Großsiedlung Weststadt. Für das Jahr <strong>2010</strong> sollen sich<br />

diese in einem neuen Glanz zeigen und durch einen »Hortus Curiosus« um einen neuen vielseitigen<br />

Erlebnisraum als Park des 21. Jahrhunderts ergänzt werden. Standort hierfür ist ein ehemaliger militärisch<br />

genutzter Flugplatz entlang der Stadtautobahn Westtangente.<br />

Foto: Okerland-Archiv<br />

Foto: Okerland-Archiv<br />

Zu neuen Ufern<br />

Die attraktivsten Wohnanlagen <strong>Braunschweig</strong>s liegen entlang der Oker und der Okerumflut. Hochherrschaftliche<br />

Villen, aber auch größere Geschosswohnungsbauten säumen den Lauf der Oker. <strong>Braunschweig</strong><br />

weist indes noch eine Fülle von Uferlagen auf, die es zu entdecken und zu markieren gilt.<br />

Wenngleich Bebauungen, Zäune und Hecken derzeit noch viele Ufer unzugänglich machen, könnten<br />

Freizeitnutzungen von der Naherholung bis hin zu Spielflächen zusammen mit einem attraktiven<br />

Wegenetz abseits der Straßen die Uferregion zu einem Erlebnisraum werden lassen, beispielsweise<br />

unter Einbeziehung der Wasserläufe als Verkehrswege durch »Wassertaxis«. Schließlich ist geplant,<br />

neue Wohnstandorte mit Sichtbeziehung zum Wasser zu entwickeln, die auch eine Aufwertung der<br />

anliegenden Quartiere nach sich ziehen werden.<br />

Foto: Markus Mascher, Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Fachbereich Kultur, Kulturinstitut<br />

Siedlungsparcours: <strong>Braunschweig</strong> – ein Lehrbuch der Siedlungsgeschichte<br />

Eine versteckte, bisher nur fachlichen Insidern bekannte Qualität <strong>Braunschweig</strong>s ist die kontinuierliche<br />

klar ablesbare Siedlungsgeschichte. Für das Jahr <strong>2010</strong> markiert und vernetzt <strong>Braunschweig</strong> seine<br />

einzelnen Siedlungskerne und zeigt sich als »Stadt mit Vergangenheit«, in der jeweils der aktuelle<br />

Planungsdiskurs umgesetzt wurde. Hier wird die zurzeit brach liegende Diskussion um städtebauliche<br />

Leitbilder und Stadtbaukunst wiederbelebt. Der Ideenwettbewerb/Workshop »Präsenz der Zeit« bildet<br />

den Keim, aus dem sich die »<strong>Braunschweig</strong>er Runde« entwickelt: eine mehrfach im Jahr stattfindende<br />

Diskussionsrunde, in der Leitideen für das Bauen und Wohnen in naher Zukunft entwickelt werden. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> soll die erste entsprechend dieser Leitgedanken entworfene Modellsiedlung in <strong>Braunschweig</strong><br />

realisiert sein.<br />

Foto: Okerland-Archiv<br />

73


<strong>Markierungen</strong><br />

Pralinen: Firma Rausch, Abbildungen: Stadt Peine<br />

Stahl-Natur-Sinnenwelten<br />

Die Veränderung der Hör-, Seh- und Riechgewohnheiten ist nie beendet<br />

Fotos: Stadt Peine<br />

Der Stahl ist über Peine hereingebrochen. Innerhalb weniger Jahre hat er aus<br />

dem Ackerbürgerstädtchen mit seinem landwirtschaftlichen Umfeld eine Industrieund<br />

Arbeiterstadt geformt. Seit fast 150 Jahren begleitet Peine das Auf und Ab<br />

des industriellen Zeitalters. Jahrhundertelangem Stillstand oder gemächlicher<br />

Bewegung folgte ein rapider Umbau, der die Region zum ständigen kreativen<br />

Wandel herausfordert.<br />

Die Veränderungen sind gewaltig: Der Abbau des Eisenerzes im Tagebau führte zur Umsiedlung von<br />

Dörfern und ist auch nach Verfüllung der ausgebeuteten Gruben deutlich im Landschaftsbild zu<br />

erkennen; die Errichtung von Untertagebergwerken veränderte die Landschaftssilhouette durch Fördertürme<br />

ebenso wie die Errichtung der Ilseder Hütte und des Peiner Walzwerks mit ihren ausgedehnten<br />

Komplexen industrieller Gebäude; der Zustrom von Bergleuten und Stahlarbeitern – immer schon auch<br />

ausländischer – veränderte die Bevölkerungssituation dramatisch; ökologische Beeinträchtigungen<br />

von Luft und Wasser vergegenwärtigten für alle die neue Struktur der Region; die unbekannte Dynamik<br />

des Industriezeitalters zwang zu dauernder Anpassung in sämtlichen Lebensbereichen.


Es gibt kein Zurück – Peine bleibt mit dem Stahl, der Industrie, der Arbeit verbunden. Die Stahlkrise<br />

der siebziger Jahre rückte erstmals ins Bewusstsein, dass mit der Existenz als geschäftige Industriestadt<br />

auch besondere Lasten verbunden sind. Umso erstaunlicher, dass der Bedeutungsrückgang des<br />

vormaligen Alleinherrschers bewältigt werden konnte und mit Peine heute nicht mehr nur Stahl verbunden<br />

wird, sondern die Region differierende Assoziationen hervorruft: Pralinen, Pelikan, Kunststoff.<br />

Aber nicht nur der Stahl unterwarf das Gebiet beständigen Veränderungen: Die landwirtschaftliche<br />

Nutzung behauptete sich direkt neben Bergwerken und Eisenhütte als landschafts- und kulturprägendes<br />

Element. Und hier waren die Wandlungen nicht weniger revolutionär. Ausgangspunkt war die<br />

Landwirtschaft als alleiniger Bezugspunkt allen ökonomischen Handelns. Wie anders dagegen das<br />

Bild heute, wo sich eine nur noch kleine Zahl von Beschäftigten auf wenige Produkte beschränkt hat:<br />

Kartoffeln, Spargel, Braugerste und die Zuckerrübe, die auch über ihre Weiterverarbeitung präsent ist.<br />

Das Nebeneinander von Stahl und Natur lässt Peine als Region der schwierig auszubalancierenden<br />

Gegensätze erscheinen. Ob Agrarwirtschaft oder Zukunft der Industriegesellschaft: Immer ist Peine<br />

direkt betroffen und muss die Wandlung gestalten. Gegenüber den geschäftigen Hallen des Walzwerkes<br />

liegen die Rübenfelder in Dauerberegnung. Bewährte Fundamente, die jedoch beim notwendigen Aufbau<br />

unabhängiger Strukturen den Weg nicht verstellen dürfen.<br />

Doch wie steht in all diesen Prozessen der Mensch? Zweifellos in Gegensätzen. Rasche Wandlungen,<br />

Brüche rufen reflexartig ein Gefühl des Ausgeliefertseins hervor, das aber schon bald neu aufkeimendem<br />

Gestaltungswillen weicht. Vom Objekt zum Subjekt, ein wiederkehrendes Schauspiel.<br />

Diese Bewältigungsprozesse stehen im Mittelpunkt des Peiner Beitrages für die Bewerbung der Region<br />

<strong>Braunschweig</strong> zur Kulturhauptstadt <strong>2010</strong>. Doch wird keine Bewegung an der Oberfläche angestrebt,<br />

wie sie von Wirtschaftsdaten, Statistiken und wissenschaftlichen Abhandlungen modelliert wird. Vielmehr<br />

soll ein subkutaner Aspekt die Wucht der Veränderungen exemplifizieren: gewandelte sinnliche<br />

Wahrnehmung als Ausdruck langwelliger Wandlungsprozesse.<br />

Wie wirkte die alte Welt vor dem Einbruch der Industrie auf die Sinne? Allmählich, konstant, mit<br />

wenig Brüchen, lang andauernd. Geräusche waren zunächst leise zu hören, wurden langsam lauter<br />

und ebbten wieder ab: das Pferd, die Kutsche. Gerüche breiteten sich aus, ließen Zeit zur Gewöhnung,<br />

wurden nur selten dominant: Dung, Hausbrand. Die visuelle Aufteilung war klar, über lange Zeiten nur<br />

wenig verändert: Wälder, Felder, Dörfer, Kirchen, Windmühlen. Veränderungen der Lebenswelt ereigneten<br />

sich eher unmerklich und evolutionär.<br />

Dann die Industrie mit ihren Folgen: Geräusche werden laut, setzen unvermittelt ein und brechen<br />

wieder ab; Gerüche, deren Quelle nicht eindeutig identifizierbar ist, überwältigen; hohe Industriebauten<br />

dominieren den Horizont mit stetig sich verändernden Silhouetten; Natur wird bedingungslos den<br />

Bedürfnissen der Industrie unterworfen. Auch vorher gibt es Beschwerden über Gestank und Verunreinigungen,<br />

doch erst jetzt wird die Wahrnehmung sinnlicher Eindrücke als Belästigung, als Beeinträchtigung<br />

der Lebensqualität alltäglich.<br />

Die einst raumgreifende »braune Wolke« nimmt der Stahlarbeiter während der Schicht nicht wahr,<br />

aber zu Hause raubt sie ihm die Luft, verschmutzt die Wäsche. Verkehr – zunächst Eisenbahn, später<br />

Automobil – erzeugt Krach und Gefahr. Landschaft wird für kurzfristige Erfolge unwiederbringlich<br />

verändert. Aber die gewandelte Wahrnehmung erzeugt nur punktuellen Widerstand. Gerüche und<br />

Geräusche sind nicht nur Symbol des Untergangs der alten Welt, sondern auch Ausdruck eines steten<br />

Bergaufs. Der Schornstein raucht, der Motor brummt, die Menschen haben Arbeit und erringen Wohlstand.<br />

Die Veränderung der Hör-, Seh- und Riechgewohnheiten ist nie beendet. Peine hat es sich im Rahmen<br />

der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas <strong>2010</strong> zur Aufgabe gemacht, diese Prozesse gewandelter<br />

Sinneswahrnehmungen in den Mittelpunkt zu stellen. Nicht nur der Vergleich gestern – heute wird<br />

dabei angestrebt, sondern auch Überlegungen zur zukünftigen Entwicklung werden angestellt.<br />

Klang-, Licht- und Videoinstallationen eignen sich dazu ebenso wie »traditionelle« Formen künstlerischer<br />

Darstellung. Die Menschen sollen dazu angeregt werden, oberflächliche Veränderungen nach<br />

tiefergehenden Wandlungen zu hinterfragen. Die aktive Auseinandersetzung, die den Menschen als<br />

Subjekt betont, soll gestärkt werden.<br />

75


<strong>Markierungen</strong><br />

Vernetztes Gedächtnis:<br />

Neue Wege der Erinnerung<br />

Foto: Claudia Taylor<br />

<strong>Markierungen</strong><br />

Foto: Gisela Rothe, Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Fachbereich Schule und Sport, Medienzentrum<br />

»Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit.« (Rabbinische Weisheit)<br />

Dieser Satz in blauer Neonschrift am Gebäude des Betriebshofs der Deutschen Post in <strong>Braunschweig</strong> ist Teil einer Gedenkstätte, die an das KZ-<br />

Außenlager <strong>Braunschweig</strong> Schillstraße, eine Außenstelle des KZ Neuengamme, erinnert, das sich an dieser Stelle befand und von dem jede Spur<br />

getilgt war. <strong>Braunschweig</strong> wirkt dem Prozess »professionalisierter« Erinnerungsarbeit entgegen und setzt stattdessen auf eine reflektierte<br />

Erinnerungspolitik, die sich in die Zukunft öffnet, auf die individuelle Aneignung von Geschichte setzt und hierbei einen sowohl intellektuellen<br />

wie emotionalen Zugang zur Vergangenheit ermöglicht.<br />

Das im Jahr 2001 präsentierte Gedenkstättenkonzept der Stadt <strong>Braunschweig</strong> erschließt neue Wege<br />

der Erinnerung an die NS-Zeit und ist in der kommunalen Erinnerungskultur Deutschlands einzigartig.<br />

Im heutigen Stadtbild macht es die Orte nationalsozialistischer Machtausübung und Verbrechen sichtbar,<br />

holt die Erinnerung aus den Distanz schaffenden Höhen ritualisierter Gedenkfeiern gleichsam in<br />

den städtischen Alltag zurück. Seine Entstehung geht auf die Schaffung der Gedenkstätte KZ-<br />

Außenlager <strong>Braunschweig</strong> Schillstraße zurück. Der ursprünglich den Soldaten der Befreiungskriege<br />

(1792-1815) gewidmete Obelisk des Schill-Denkmals erinnerte durch seine Umwidmung 1955 an die<br />

gefallenen Wehrmachtssoldaten des Zweiten Weltkrieges. Jährlich wurden zum Volkstrauertag an dieser<br />

Stelle Kränze niedergelegt und auch der Opfer des Bombenkrieges gedacht.<br />

Seit Mitte der 1980er Jahre stießen die Gedenkfeiern am Schill-Denkmal auf zunehmende Kritik. Der<br />

nicht sichtbare Umstand, dass sich in unmittelbarer Nähe des Denkmals ein KZ-Außenlager befand,<br />

führte 1994 und 1995 zu heftigen Konflikten. Die Stadt <strong>Braunschweig</strong> stellte sich dieser Diskussion<br />

und beschloss, einen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung einer Gedenkstätte für die Opfer<br />

des KZ-Außenlagers auszuschreiben. Der Entwurf der Hamburger Künstlerin Sigrid Sigurdsson wurde<br />

realisiert. Zentrales Element, neben einem Mahnmal, ist das »Offene Archiv« unter dem Titel:<br />

<strong>Braunschweig</strong> – eine Stadt in Deutschland erinnert sich.


des Vergangenen<br />

Foto: Claudia Taylor Foto: Claudia Taylor<br />

Foto: Jürgen Vicari, Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Fachbereich Kultur, Kulturinstitut<br />

Kommunales Gedenkstättenkonzept<br />

Die Neuorientierung der kommunalen Erinnerungspolitik verdankt sich mithin einer bürgerschaftlichen<br />

Intervention, ging sie doch letztlich aus einem von der politischen Öffentlichkeit angestoßenen Diskussionsprozess<br />

über <strong>Braunschweig</strong>s nationalsozialistische Vergangenheit hervor. Neben der Umsetzung<br />

des künstlerischen Konzeptes von Sigrid Sigurdsson regte die Stadt <strong>Braunschweig</strong> im Juli 1998 ein<br />

Gedenkstättenkonzept an. Es respektiert die Verschiedenheit der Gedenkorte und der mit ihnen verbundenen<br />

Erinnerungen einzelner Gruppen, ohne den erklärenden Zusammenhang aus dem Blick zu verlieren.<br />

Die Gedenkstätte KZ-Außenlager <strong>Braunschweig</strong> Schillstraße bildet den »zentralen Ort« dieses<br />

Gedenkstättenkonzeptes. Zu den wichtigsten, inzwischen umgesetzten Projekten zählt weiterhin der<br />

von einer polnischen Künstlergruppe umgestaltete Friedhof Hochstraße. Hier sind 385 Zwangsarbeiterinnen<br />

und Zwangsarbeiter verschiedener Nationalität sowie 156 vornehmlich polnische Säuglinge<br />

beerdigt, die im nahe gelegenen »Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen« durch Vernachlässigung<br />

oder an Hunger starben. An das Schicksal der <strong>Braunschweig</strong>er Sinti und Roma erinnert die 2002<br />

eingeweihte Gedenkstätte im Rathaus selbst.<br />

Als Ausdruck einer gesellschaftlichen Einigung über die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart<br />

dokumentiert das Gedenkstättenkonzept wichtige Veränderungen im kulturellen Gedächtnis der<br />

Stadt. Es zeigt, inwieweit die Erinnerungsarbeit auf den demokratischen Dialog und die Beteiligung<br />

der Bürger angewiesen ist. Dies gilt gleichsam für die anstehende Arbeit am »Vernetzten Gedächtnis«,<br />

das mit einem Internetportal, in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste, dem Historischen<br />

Seminar der Technischen Universität und der Stadt <strong>Braunschweig</strong>, für die Ortskennzeichnung erst<br />

virtuell Realität geworden ist und jetzt auch greifbar in einer Broschüre vorliegt.<br />

Markierungssystem<br />

Statt mit einem weiteren Mahnmal Betroffenheit zu signalisieren, welches nach anfänglichem Aufsehen<br />

bald in Vergessenheit geraten kann, soll künstlerische Intervention nationalsozialistische Wirkungsstätten<br />

und deren Geschichte ins Zentrum rücken. Künstler werden sich den Örtlichkeiten und ihrer<br />

jeweiligen Geschichte nähern. Die mit Spannung zu erwartenden Interaktionen versprechen trotz ihres<br />

zutiefst subjektiven Charakters Verbindlichkeit: Die <strong>Braunschweig</strong>er Ereignisse reflektierend, werden<br />

sie Metaphern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Ein solches Großprojekt anlässlich eines<br />

Festjahres verlangt Mut und Offenheit, setzt Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit voraus und leistet<br />

in einem zukunftsorientierten Europa mit kontinuierlich anwachsenden Mitgliedstaaten einen Beitrag<br />

zur Völkerverständigung. Der so häufig praktizierten Verdrängung begegnet <strong>Braunschweig</strong> mit einer<br />

Aufforderung des Erinnerns an Täter und Opfer in Form von Bildender Kunst. Dieses Projekt würde<br />

<strong>Braunschweig</strong> internationalen Respekt verschaffen und dem Inhalt die ihm gebührende Aufmerksamkeit.<br />

Vernetztes Gedächtnis der Region<br />

In einem zweiten Schritt kann das »Vernetzte Gedächtnis« auch die Region erschließen, wo beispielsweise<br />

mit der KZ-Gedenkstätte Drütte in Salzgitter, der Gedenkstätte in der Justizvollzugsanstalt<br />

Wolfenbüttel oder der Erinnerungsstätte an die Zwangsarbeit auf dem Gelände des Volkswagenwerks<br />

in Wolfsburg schon wichtige Erinnerungsorte bestehen. Die einzige von einem Unternehmen eingerichtete,<br />

der Öffentlichkeit zugängliche Ausstellung, die sich auch dem Engagement der Auszubildenden<br />

verdankt, zeigt die Entwicklung und Struktur der Zwangsarbeit in einem wichtigen Industriebetrieb.<br />

Volkswagen, der vielleicht wichtigste wirtschaftliche Faktor in der Region, gibt mit seiner betrieblichen<br />

Erinnerungskultur einen dezentralen Impuls zu einem Dialog über die im Kern europäische Geschichte<br />

der Zwangsarbeiter. Auch zu diesen Themen öffnet der mit dem »Vernetzten Gedächtnis« vollzogene<br />

Umbruch in der Erinnerungslandschaft der Region <strong>Braunschweig</strong> eine weite Perspektive.<br />

77


<strong>Markierungen</strong><br />

Erweiterung und Neueinrichtung<br />

des Jüdischen Museums <strong>Braunschweig</strong><br />

als Kooperationsprojekt des <strong>Braunschweig</strong>ischen Landesmuseums und der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg<br />

Abbildung: Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Stadtarchiv<br />

Foto: Stadt <strong>Braunschweig</strong>, Stadtarchiv<br />

Foto: Chanukkaleuchter, Repro <strong>Braunschweig</strong>isches Landesmuseum, I. Döring<br />

Foto: Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge, Repro <strong>Braunschweig</strong>isches Landesmuseum, I. Döring<br />

Das <strong>Braunschweig</strong>ische Landesmuseum führt derzeit ein wissenschaftliches Projekt durch, das sich intensiv mit der<br />

Erschließung der Sammlungsbestände des ältesten jüdischen Museums der Welt beschäftigt und arbeitet darüber hinaus<br />

an einer Neukonzeption dieses Museums, das 1987 erstmals wieder nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet worden ist.<br />

Darüber hinaus wird diese Konzeption über regionale und lokale Schwerpunkte zur Geschichte der Juden, des Judentums<br />

in der Region <strong>Braunschweig</strong> hinausführen, und sie soll eine Dokumentation zur Geschichte des Judentums von der Antike<br />

bis zur Gegenwart darstellen.<br />

<strong>Markierungen</strong>


Bet Tfila<br />

Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa<br />

Bereits seit über zehn Jahren kooperieren der Bereich Baugeschichte der Technischen Universität<br />

<strong>Braunschweig</strong> und das Center for Jewish Art der Hebrew University in Jerusalem. In gemeinsamer<br />

Forschungsarbeit werden die baulich noch greifbaren Reste der ehemals reichen und bedeutenden<br />

Synagogenarchitektur in Deutschland dokumentiert und mit Hilfe von Bauaufnahmen, Archivstudien<br />

und Rekonstruktionen längst verlorener Zustände Schritt für Schritt in den Jerusalem Index of Jewish<br />

Art eingearbeitet. Dazu werden modernste Vermessungs- und Visualisierungsmethoden eingesetzt.<br />

Der Index of Jewish Art ist eine umfassende Datenbank zur jüdischen Kunst, für die weltweit schon<br />

über 200.000 Objekte (antike jüdische Kunst und Architektur, Ritualobjekte, Werke der Bildenden Kunst<br />

und Architektur) erfasst und eingehend beschrieben sind. Er ermöglicht, das architektonische Erbe<br />

virtuell zu bewahren und der weiteren vergleichenden Forschung im größeren Kontext jüdischer Kunst<br />

zugänglich zu machen.<br />

Ermutigt durch den erfolgreichen Fortschritt der Arbeiten und die positive Resonanz auch in anderen<br />

Ländern sollen diese auf einer breiteren Basis im Rahmen einer gemeinsamen Forschungsstelle für<br />

jüdische Architektur in Europa – Bet Tfila fortgeführt werden. Forschungs- und Dokumentationsergebnisse<br />

zu sakraler und auch säkularer Architektur jüdischer Gemeinschaften aus ganz Europa<br />

sollen in <strong>Braunschweig</strong> und in Jerusalem für den Index of Jewish Art gesammelt und aufbereitet werden,<br />

um so möglichst viel von dem vielerorts gefährdeten Kulturgut jüdischer Gemeinschaften systematisch<br />

zu beschreiben und der internationalen Forschung zugänglich zu machen.<br />

Die Forschungsstelle wird sich zudem gezielt der Parallel-Geschichte und den vergleichbaren Typologien<br />

des Tempels, der Kirche und der Moschee widmen. Dieser Anspruch kommt in dem Namen Bet Tfila<br />

zum Ausdruck, hebräisch Haus des Gebets. Arbeits- und Forschungsfeld von Bet Tfila soll also<br />

Architektur und Geschichte des europäischen Sakral- und Kultbaus sein, dargestellt und untersucht<br />

vor allem am Beispiel der Synagoge. Systematik und Methodologie ihrer Arbeit sind aus einer gezielten<br />

Kombination der einschlägigen Arbeits- und Forschungsansätze der Architektur- und Baugeschichte,<br />

der Kunstgeschichte und der vergleichenden Kultur- und Religionswissenschaften zu entwickeln.<br />

Die Forschungsstelle wird als eine israelisch-deutsche Einrichtung interdisziplinär arbeiten, ihre<br />

Ergebnisse wissenschaftlich publizieren und sie einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. So wird sie<br />

einen Beitrag zur Bewahrung jüdischen Kulturguts und zur Erweiterung des kulturhistorischen<br />

Bewusstseins leisten können.<br />

Rekonstruierter Grundriss, Ansichten sowie Modell der Hornburger Synagoge Quelle: Bet Tfila<br />

Unter den zahlreichen europäischen, von der Forschungsstelle inzwischen rekonstruierten Synagogen<br />

ist auch die Hornburger Synagoge, die 1766 errichtet und 1924 abgebrochen wurde. Das Inventar der<br />

Synagoge ist heute im <strong>Braunschweig</strong>ischen Landesmuseum, in der Abteilung des Jüdischen Museums<br />

zu sehen.<br />

des Vergangenen<br />

79


Geschichte<br />

soll nicht das<br />

Gedächtnis<br />

belasten, sondern<br />

den Verstand<br />

erleuchten (Lessing)

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